Probleme wie mit dem Schnelllader des Zoe?

Re: Probleme wie mit dem Schnelllader des Zoe?

dkt
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Jetzt kommen wieder einige dumme Fragen von einem Nichtfachmann:

Verstanden habe ich soweit, dass eine galvanische Trennung ein Sicherungsmerkmal für die Batterie ist. Ist das richtig?

Wenn so, warum baut Renault das dann nicht, bei der zweifachen Nutzung der Leistungselektronik so ein, dass bei dem Zweitnutzen Ladeelektronik, die galvanische Trennung zwischengeschaltet wird? Wenn das Probleme machte, wäre das der Grund, warum andere Hersteller diesen komfortablen Zeitnutzen - der Leistungselektronik zwischen Motor und Batterie - nicht verwenden?
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Re: Probleme wie mit dem Schnelllader des Zoe?

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Eine galvanische Trennung kann die Batterie nicht schützen, diese Funktion übernimmt einzig und allein der Chameleon Lader mit integriertem BMS. Folgende Funktionen kann eine galvanische Trennung haben (Quelle: Wikipedia).

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zur Sicherheit (z. B. medizinische Geräte, elektrisches Spielzeug, alle netzbetriebenen Geräte mit Schutzkleinspannung, wie Steckernetzteile, Audiogeräte, Ladegeräte usw.); siehe hierzu auch Schutztrennung.
Kann im Fall des Elektroautos vernachlässigt werden, da sekundärseitig ebenfalls lebensgefährliche Spannungen vorhanden sind.

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aus messtechnischen Gründen: Potentialtrennung der Spannungsversorgung von Messgeräten vom Stromkreis der zu messenden Spannung oder Potentialtrennung im Messsignalweg (z. B. Stromzangen, Stromwandler)
Ist hier ebenfalls nicht relevant.

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zur Verhinderung von Brummschleifen und elektromagnetischen Störungen (z. B. Audiogeräte, Analog- und Digitalsignale in der Industrie, Übertrager in Datennetzen, z. B. Ethernet)
Das ist der springende Punkt. Ein nicht galvanisch getrenntes Ladegerät beeinflusst die Infrastruktur. Man könnte sagen, das Netz wird durch die Elektronik im Fahrzeug "verdreckt". Wie im Forum zu lesen heißt das im Fall der ZOE, dass der RCD Typ A durch die erzeugten Fehlerströme während des ladens blind werden kann. Der Typ A ist immer noch gängiger Standard in vielen bestehenden Häusern. Das könnte im schlimmsten Fall dazu führen, dass während ZOE lädt im Haus jemand tot umkippt, weil ein echter Fehlerstrom durch ein defektes Elektrogerät eben nicht mehr zum auslösen des RCD führt. Damit das nicht passiert, schreibt Renault die Z.E. ready Zertifizierung der Lademöglichkeit vor.

Mit einem galvanisch getrennten Ladegerät kann das nicht passieren, da das Netz keinen direkten Kontakt zu der Gleichrichterschaltung im Fahrzeug hat.
Zuletzt geändert von PowerTower am Mo 9. Sep 2013, 08:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: AW: Probleme wie mit dem Schnelllader des Zoe?

molab
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Das Chamäleon war eine sehr gute Idee, die Renault leider schlecht umgesetzt hat. So sind letztlich nur noch ein Preisvorteil und eine gute Schnellladung geblieben, unter Inkaufnahme der bekannten Probleme (ineffizient bei kleinen Ladeströmen, Gefahr von DC Fehlerströmen aus Batterie, Belastung des Netzes durch Blindstrom).
Wenigstens den FI TypB gegen die Fehlerströme hätten sie ins Auto bauen können, in jedem nicht galvanisch getrennten Solar - Wechselrichter ist das so gemacht, trotz der geringeren Kaufpreise (ok, außer billiger Chinaware vielleicht, die ist aber nicht der Maßstab).
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Re: Probleme wie mit dem Schnelllader des Zoe?

dkt
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Wenn ich Euch richtig verstehe, dann müssten eigentlich neben den FI Typ B, für jede Phase der möglichen drei Leiter (Drehstrom), Transformatoren für eine galvanische Trennung, zusätzlich so eingebaut werden, dass im Falle des Chamäleons, im Ladefalle, diese zugeschaltet werden.

Ist das so aufwendig, weswegen es auch andere Hersteller nicht machen?

Re: AW: Probleme wie mit dem Schnelllader des Zoe?

molab
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Nein, wenn Du die Transformatoren hast, hast Du ja auch schon eine galvanische Trennung. Dann brauchst Du keinen FI TypB mehr.

Der Brusa NLG6 hat Transformatoren und wiegt nur 12 kg. Genauso wie der einphasige Brusa Lader im Smart, den er gegen Aufpreis ersetzt. Die Trafos sind klein, da Hochspannung. Die Brusa Lader sind alle galvanisch getrennt und kommen mit einem FI TypA aus.
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Re: Probleme wie mit dem Schnelllader des Zoe?

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Wenn du einen Trenntransformator hast, dann brauchst du keinen RCD Typ B. Entweder - oder. (EDIT: Mist ich war zu langsam :mrgreen: )

Sicher könnte man ein Chameleon + Trenntransformator konstruieren, das wäre vielleicht sogar 2 Euro günstiger verglichen mit getrennter Motorsteuerung + Drehstromlader. Warum es Renault trotzdem nicht gemacht hat? Gewicht, Geld, "es-geht-auch-so".
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Re: Probleme wie mit dem Schnelllader des Zoe?

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Hallo,

das Problem ist hier sicher nicht die trafolose Technik, Die ist zwischenzeitlich Stand der Technik beispielsweise bei den PV-Wechselrichtern.
Hf-Trafos einzubauen die für 43kW und 3 Phasen ausgelegt sind ist allerdings nicht so leicht wie es hier dargestellt wird. Es ist im Gegenteil technisch aufwändig. Mit trafolosen Geräten lassen sich eigentlich auch höhere Wirkungsgrade erzielen.
Das Problem ist nicht dass das Ladegerät trafolos ist sondern wie es elektrisch/elektronisch ausgeführt ist.
Beim FI-Schalter sehe ich keine Probleme solange die Ladestation einen FI Typ B hat und im Gebäude direkt und nicht über einen FI-Schalter Typ A ans Netz angeschlossen ist .

Viele Grüße:

Klaus
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