Probefahrt und Eindrücke

Renault ZOE Themen, zu denen es kein eigenes Unterforum gibt

Probefahrt und Eindrücke

l0wside
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Hallo zusammen,

kurze Vorstellung bei meinem ersten Post: ich heiße Max, bin Ende 30, wohne in Stuttgart, habe mal Elektrotechnik studiert und bin entsprechend einigermaßen technikaffin. Meine Brötchen verdiene ich bei einem großen Automobilzulieferer.

Im Moment haben wir zwei Autos: einen Peugeot 5008 (entspricht etwa einem VW Touran) und einen mittlerweile zehn Jahre alten Skoda Fabia mit 1,4l-Benziner, der mich täglich brav nach Reutlingen und zurück trägt. Auch wenn der es sicher noch eine Weile tut, kann man sich allmählich Gedanken über eine Ersatzbeschaffung machen.
Durch zoepionierins Blog angefixt, habe ich am Sonntag also die erste straßengebundene Elektrofahrt meines Lebens absolviert.
Anforderungen bei mir:
  • Regelmäßiger Transport von einem Erwachsenen und zwei Kindern auf Kurzstrecken
  • Tägliche Fahrtroute: Weilimdorf->Stuttgart Innenstadt->Reutlingen->Weilimdorf (rund 100 km, davon 20 km Stadtverkehr, 20 km Bundesstraße, 60 km Autobahn/autobahnähnliche Straße). Mit Rekuperieren ist da nicht viel.
  • Laden nur zu Hause. In Reutlingen gibt es zwar eine Ladesäule, deren Benutzbarkeit ist aber fraglich. 400V/32A liegen bereits in der Garage.
  • Gelegentlich verlängert sich die Fahrtstrecke noch mal um 30 oder 60 km am Tag (ist aber meistens planbar).
Das Autohaus von der Weppen war so freundlich, uns ihre Vorführ-Zoe für eine Stunde zur Verfügung zu stellen. Ich bin so frei und nehme meinen - zehn Jahre alten und bestenfalls noch 2.500 Euro werten - Fabia als Referenz.

Falls jemand den Eindruck hat, ich wolle hier E-Fahrzeuge oder die Zoe schlechtmachen: nein, das ist mir fern. Ich habe nur die Ansprüche, die ich an einen Kleinwagen stelle, auf die Zoe angewandt.

Erster Eindruck
Das ist ein ernst zu nehmendes Auto. Von außen hat uns die Zoe gut gefallen, auch wenn die Türgriffe hinten eher unter Designspielerei als unter sinnvoll fallen.
Die Innenraumgestaltung ist dagegen kein Ruhmesblatt:
  • Insgesamt wirkt das ganze Fahrzeug nicht eben hochwertig. Es ist die Summe vieler Details, ein paar sind unten aufgeführt. Mein Maßstab ist, wie gesagt, der alte Fabia - und der ist auch nicht gerade S-Klasse.
  • Das Hartplastik an den Türen wirkt so funktional, abwischbar und hässlich wie ein Pariser Klohäuschen von innen.
  • Die Sitze sind besser als in der alten A-Klasse W168, aber die ist auch die absolute Negativreferenz. Da ist der VW-Konzern um Längen besser. Der Seitenhalt ist nur marginal erkennbar, ansonsten finde ich sie eher konturarm und weich.
    Die integrierte Kopfstütze dagegen fand ich ok.
  • Dass der Fahrersitz nicht höhenverstellbar ist, ist eher ein Witz von Renault. Muss man ausgerechnet daran sparen?
  • Das spiegelnde Armaturenbrett fand ich nicht ganz so schlimm wie hier in einigen Beiträgen beklagt. Trotzdem ist es ein unnötiger Design-F...
  • Das von uns gefahrene Fahrzeug hatte eine helle Innenraumausstattung. Zum Glück hatte meine Tochter auf dem Rücksitz saubere Schuhsohlen, sonst hätte die Rückseite des Fahrersitzes sonst wie ausgesehen.
  • Meiner Frau war das Lenkrad zu klein.
Platzangebot
  • Auf den Vordersitzen konnten wir (170 und 186 groß, beide normalgewichtig) gut sitzen. Das Platzangebot war gut ausreichend.
  • Hinten dagegen passte der Kindersitz samt Kind (3 Jahre) gerade so rein. Komfortabel ist anders, da habe ich im Fabia deutlich mehr Platz. Außerdem ist dort das Gurtschloss sinnvoller konstruiert. Eine Babyschale auf dem Zoe-Rücksitz könnte schon kritisch werden.
  • Wieso ist der Kofferraum so elend tief? Andere Hersteller haben das mit Schmugglerklappen o.ä. geschickt kaschiert. Die Vorstellung, zwei Wasserkästen dort rein- und rauswuchten zu müssen, ist keine schöne. Zum Glück ist der Getränkehändler von uns direkt über die Straße.
    Die Größe ist dagegen ok, mehr brauche ich im Zweitwagen sowieso nicht.
Bedienung
Viel zu bedienen gibt es ja nicht.
  • Den Tempomat konnte ich nicht einschalten. Das ließe sich aber über einen Blick in die Anleitung sicher ändern.
  • Das Radio/Navi/Eco/whatever-System ist mit dem Touchscreen ganz nett gemacht, nervt aber mit Kleinigkeiten. Die Navi würde ich als erstes auf Französisch umstellen, das Deutsch ist ja grauenhaft. Dass man keine permanente Uhrzeitanzeige hat, ist ebenfalls nervig. Und der Kartenausschnitt wollte partout nicht mit dem Auto mitwandern (aber auch das lässt sich sicher abstellen).
  • Das Kombiinstrument fand ich gut, grafisch ist es von der Verspieltheit gerade noch ok. Der Verzicht auf den Zeigertacho ist kein wirklicher Verlust.
  • Die Karte zum Starten fand ich vor zehn Jahren im Megane schon blöd. Inzwischen kann sie ja wohl in der Hosentasche bleiben, dann ist sie ok. Ich bevorzuge nach wie vor den klassischen Klappschlüssel.
  • Nach drei Griffen zum Schalthebel (immer nach dem Anfahren) habe ich die Hand dann am Lenkrad behalten. Typisches Umstellungsproblem :-)
Fahrverhalten
Wir haben als Fahrtstrecke ein bisschen was von allem genommen:
Stuttgart Ost (Stadtverkehr) -> B10 Richtung Esslingen (vierspurige Bundesstraße) -> Hedelfinger Filderauffahrt (zweispurige Steigungsstrecke) -> über die Fildern (Landstraße und Ortsdurchfahrten) -> A8 von Neuhausen bis Echterdinger Ei (Autobahn bis 120 km/h) -> B27 (vierspurige Bundesstraße) -> Stuttgarter Stadtverkehr
Auf halber Strecke haben meine Frau und ich getauscht, um beide Eindrücke zu sammeln.

Wenn man schon mal Automatik gefahren ist, ist nur die völlig andere Geräuschkulisse wirklich neu. Im Stuttgarter Stadtverkehr konnte man problemlos mitschwimmen. Die Spurtfähigkeit habe ich zurückhaltend eingesetzt und bin lieber vorsichtig gefahren - ist nicht mein Auto.
Der Tritt in den Rücken beim Anfahren mit voller Leistung ist schon beeindruckend, aber der Reiz dessen hat sich recht schnell gegeben. Ab rund 50 km/h war dann wieder Kleinwagenfeeling angesagt, ob mit Eco-Mode oder ohne. Wo die erlaubte Geschwindigkeit über 80 km/h lag, haben wir die Höchstgeschwindigkeit meist nicht ausgenutzt - nicht aus Sparsamkeit, sondern weil das Auto doch eher zäh reagierte.
Das richtige Gefühl im rechten Fuß geht uns beiden noch ein wenig ab. 80 Punkte am Schluss waren für die erste Fahrt ok, sind aber sicher ausbaufähig.
Insgesamt sind die Fahrleistungen ok, aber nicht überragend. Ein Elektrogrinsen hat sich bei uns beiden jedenfalls nicht eingestellt. Vielleicht waren wir aber auch im Stadtverkehr zu zurückhaltend.

Die Geräuschkulisse hat mich am meisten irritiert. Ich hatte mir weniger Antriebsgeräusch erwartet. Die Zoe klingt wie eine Mischung aus S-Bahn und Staubsauger. Vom absoluten Lärmpegel ist sie vermutlich leiser als der Fabia. Dafür ist sie sehr viel obertonreicher. Die 16-18 kHz des Inverters sind so einigermaßen an meiner Hörgrenze, ich empfinde sie als unangenehm.

Fazit
Die Technologie ist faszinierend, aber dass ein E-Fahrzeug keinen Verzicht bedeutet, würde ich für die Zoe nicht unterschreiben. Ich bin aktuell noch nicht überzeugt. Das liegt zum geringeren Teil am Antrieb und viel mehr an den sonstigen Eigenschaften des Fahrzeugs. Bei einer gebrauchten französischen Zoe für 11.000 EUR könnte ich ggf. schwach werden, aber ansonsten ist das Ungleichgewicht zwischen Idealismus und Kontostand einfach zu groß.

Nächster Schritt ist die Probefahrt mit einem Nissan Leaf. Ich bin gespannt und werde berichten.

Der BMW i3 würde vermutlich recht gut zu meinen Vorstellungen passen, ist aber deutlich zu teuer. Und außerdem durch die häusliche Designkritik gefallen...

Ich bin gespannt auf die Reaktionen.

Viele Grüße,

Max
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Re: Probefahrt und Eindrücke

energieingenieur
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Hallo Max,

ich finde es toll, dass du dir soviel Arbeit gemacht hast, diesen Testbericht zu schreiben. Der größte Teil hier im Forum (ich definitiv auch) ist vermutlich vom E-Virus infiziert. Insofern fehlt manchmal der neutrale Blick auf das Thema. Dein Testbericht ist natürlich subjektiv, aber eben frei von E-Virus. Mir hat es sehr gefallen diese Sichtweise zu lesen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie dein Bericht zum LEAF ausfällt!

Deine Angaben mit der Bedienung gingen selbst mir als eingefleischtem E-Fahrer gerade erst gestern im BMW i3 so. Ich war bei der allerersten Fahrt mit den ganzen Screens und Einstellmöglichkeiten überfordert, konnte das Navi nicht bedienen und hab einige Tasten nicht gefunden. Das meiste, was du genannt hast, ist reine Einstellungs- oder Gewöhnungssache. Ich bin von Audi auf ZOE gewechselt. Das dauert einfach ein paar Tage, bis man das raus hat. Ist aber auch sicherlich bei jedem Verbrenner so, wenn man das Fabrikat wechselt.

Das einzige, was mich an deinem Bericht irritert hat, ist die Beschreibung des Fahrgeräusch. Die Mischung der S-Bahn und Staubsauger kann ich zwar für den Reanult Twizy voll unterschreiben, aber für den ZOE nicht. Ich kann trotz jungen Jahren und recht gutem Gehör den eigentlichen E-Motor so gut wie überhaupt nicht wahrnehmen. Was man dagegen sehr stark hört ist der Außenlautsprecher bis 30km/h. Das Geräusch mag ich auch nicht. Und die Klimaanlage bzw. Wärmepumpe. Die Lüftungsführung hat in einigen ZOEs massive Probleme mit Pfeifen bzw. Geräuschbildung. Dort scheinen entweder die Lüfter nicht rund zu laufen, oder Verwirbelungen aufzutreten. Habe ich bereits in mehreren Fahrzeugen festgestellt. Es mag aber auch sein, dass du als studierter Elektrotechniker Geräusche von E-Motoren deutlich bewußter wahrnimmst, als Menschen, die nichts mit Elektrotechnik zu tun hatten. Für mich gilt das nämlich im Bereich der Lüftungstechnik. Ich höre Dinge aus dem ZOE-Belüftungssystem, die andere teilweise überhaupt nicht wahrnehmen oder gar stören.

Wenn du den ZOE nochmal fahren kannst, dann schalte doch mal die Klimaanlage vollständig ab (rechter Drehkopf gegenden Uhrzeigersinn drehen) und deaktiviere den Außenlautsprecher (rechte Taste unten links unterm Lenkrad). Dann lässt sich das reine Elektromotorengeräusch bewerten. Vll. hast du ein Geräusch mit dem E-Motor in Verbindung gebracht, was mit dem gar nichts zu tun hat. Ändert natürlich nichts daran, dass es dich im Fahrbetrieb ggf. stört, aber ich denke, es wäre ggf. wichtig zu Erfahren, woher es stammt.

Da du nichts zur Ladetechnik geschrieben hast, erlaube ich mir die Frage: Konntest du das nicht testen, bzw. wurde dir das Handling vom Autohaus nicht erklärt? Ich finde dass neben dem Fahrgefühl als eines der wichtigsten Dinge, einmal auszupobieren und zu sehen, wie man das Fahrzeug aufladen kann. Schließlich willst du ja ein E-Fahrzeug erwerben.

Re: Probefahrt und Eindrücke

lingley
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energieingenieur hat geschrieben:Das einzige, was mich an deinem Bericht irritert hat, ist die Beschreibung des Fahrgeräusch. Die Mischung der S-Bahn und Staubsauger kann ich zwar für den Reanult Twizy voll unterschreiben, aber für den ZOE nicht.
Genau an dieser Stelle runzelte mir kurz die Stirn ...
Zu der Fußgängerscheuche: ein Ton - von den drei möglichen - ist relativ leise im Fahrbetrieb, einfach mal wechseln.

Re: Probefahrt und Eindrücke

USER_AVATAR
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Finde deine subjektive Wahrnehmung und Ehrlichkeit wie du es siehst, gut.
Man soll ruhig ehrlich mit sein. Ich habe auch bewusst auf VIELES verzichten müssen, was mein alter Verbrenner mir geboten hatte, und der war kein schlechtes Auto ;)

Dank der Vorklimatisierung gehts eh auch im Winter stelle ich fest, aber dass es keine Sitzheizung gibt ist traurig.

Auch das Abblendlicht finde ich gerade noch als nur ausreichend, das Fernlicht ist ein Witz und hat diese Bezeichnung nicht verdient, glaube mir. Ist leider so.

Dass der Fahrersitz nicht höhenverstellbar ist hat glaub ich mit den Batterien zu tun :)
Habe mich aber mittlerweile daran gewöhnt!

Stell dir doch einfach mal vor. Nicht nur das Fahrgefühl, sondern dass du STROM lädst, und damit alles machen kannst was ein Verbrenner sonst auch tut. Du fährst keine 50 Meter und es wird WARM im Auto, weil die Wärmepumpe so super arbeitet und glaube mir, es WIRD warm.

Die Automatik, wo es kein Schalten, ruckeln oder sonst was gibt. Und: Beim Rollen und Bremsen generierst du Strom, das ist schon super.

Du kriegst für den Preis des ZOE auf den ersten Blick "wenig" und doch ist es bei genauerer Betrachtung durchaus ok.

Konfiguriere dir mal einen neuen Fabia, der eine Standheizung (oder Kühlung) hat, der eine Automatik hat, der ein Navi mit Soundsystem, USB, AUX, Bluetooth, Lenkradfernbedienung und Tempomat hat.

Und das Fahrgefühl wie eingangs erwähnt, kannst du nicht kaufen beim Verbrenner.
Im Ortsgebiet, du willst es wissen - trittst aufs Gaspedal -> und Abflug. Das ist schon fein.

Du hattest wohl den ZOE ZEN, ja der ist innen weiß und heller.
Ich habe den ZOE Intens, der ist innen dunkler auch bei den Sitzebezügen. Dafür sind die des ZEN Teflon (wasserabweisend) beschichtet. Der Intens hat dafür die praktische Rückfahrkamera ab Werk.

Auch ist der ZOE (damit meinte ich eben auf den ersten Blick "wenig) nicht so groß - aber:
Platz für 4-5 Leute hat er, der Kofferraum gibt auch was her (von der Kapazität).

Man hat meinen ZOE schon öfter verglichen, weil er nicht so lange ist (etwas über 4m).
Aber die Leute checken nicht, dass VORNE wenig Platz gebraucht wird, die beim Verbrenner nur für Motor und Co und somit für den Fahrer 0 Nutzwert hat, gebraucht wird.
Verkleinere mal die Motorfront eines Verbrenners auf ZOE Front.

Und es gibt sehr wohl einiges zu entdecken.

Trotzdem ist es praktisch, wenn du zuhause lädst, du weißt, dass er jeden morgen immer auf Wohlfühltemperatur vorkonditioniert ist via App am Smartphone oder Computer, du der Umwelt was gutes tust und dir trotzdem noch Geld sparst.

Mach dir einfach eine kleine Kostenrechnung.

Was kostet dich der Strom für das was du sonst Benzin/Diesel verfährst?
Was kostet dich der Service im Monat beim Verbrenner?
Versicherung im Jahr?
Verschleiss - beantworte dir das beim Verbrenner selbst, was man alles so tauschen MUSS und vielleicht MUSS.

Klar, hast du auf der Gegenseite:

Anschaffung, Batteriemiete ....

Trotzdem, ich habe den Wechsel vom 116 PS Diesel, mit Leder, Xenon, elektrischen Sitzen, 710W Soundsystem, Sitzheizung uvm. nicht bereut. Der ZOE macht mich einfach happy. Das erste Auto, das ich wirklich vermisse, wenn ich in der Arbeit bin (und das ja 4 Tage lang ohne den ZOE fahren zu können jede Woche!).

LG
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Re: Probefahrt und Eindrücke

l0wside
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Hallo zusammen,

danke für die Reaktionen. Ich muss mir doch noch mal eine Zoe organisieren und dann die Nebengeräusche ausschalten. Dann nehme ich auch, falls ich was Passendes auftreibe, ein bisschen Messequipment mit - mich interessiert, wie sich das Leistungsdichtespektrum vom Verbrenner unterscheidet. Oder anders gesagt: welches Fahrzeug bei welchen Frequenzen mehr Krach macht.

Das Laden habe ich nicht selbst getestet, nur beim Ausstecken zugeschaut. Zwei Kabelenden einzustecken traue ich mir aber durchaus noch zu :-)

Zur Kostenrechnung (Kosten über 5a, 20.000 km/a, SF8, Vollkasko, Neuwagen):
Skoda Fabia 5J Ambiente (1,6l Diesel, 66kW, detaillierte Konfiguration siehe Anhang)
  • Neupreis Liste: 20.800 EUR, realistisch (15% Rabatt): 17.700 EUR
    Restwert nach 5a/100.000 km: 6.000 EUR (DAT gibt für den 1,4l Diesel mit diesen Daten einen Restwert von 5.000 EUR an, der 1,6l Diesel ist zu neu für eine Schätzung über 5a)
    -> 11.700 EUR
  • Steuer: 180 EUR p.a., also 900 EUR über 5a
  • Versicherung: 401 EUR bei der HUK24, also 2000 EUR über 5a (sinkende Beiträge durch SF habe ich erst mal ignoriert)
  • Wartung: erfahrungsgemäß rund 500 EUR p.a., macht 2.500 EUR über 5a
  • Kraftstoff: angeblich 4,2l/100 km kombiniert, realistisch eher 6l, also 6.000l Kraftstoff. Mittlerer Dieselpreis in der Zeit 1,50 EUR, macht 9.000 EUR für Kraftstoff.
Gesamtkosten: 26.100 EUR, rund 26 ct/km.

Zoe Intens
  • Neupreis Liste: 23.500 EUR, Rabatte gibt es bekanntlich keine.
    Restwert nach 5a/100.000 km: 5.000 EUR (irgendwo im Forum stand, dass nach der Zeit mit 20% Restwert kalkuliert wird, das erscheint realistisch)
    -> 18.500 EUR
  • Steuer: 0 EUR
  • Versicherung: 526 EUR bei der HUK24, also 2.600 EUR über 5a (sinkende Beiträge durch SF ebenfalls ignoriert)
  • Wartung: optimistisch 200 EUR p.a. (Fahrwerk, Klima, Karosserie, Scheiben usw.), macht 1.000 EUR über 5a
  • Batteriemiete: 102 EUR/Monat, also 6.000 EUR über Laufzeit
  • Strom: 20 kWh/100 km, macht 20.000 kWh über 5a. Mit optimistischen 25 ct/kWh sind das 5.000 EUR Strom.
Gesamtkosten: 33.100 EUR, rund 33 ct/km.

Selbst mit kostenlosem Laden wäre das noch teurer - für ein kleineres Auto.

Interessant: der französische Zuschuss von 6.300 EUR entspricht recht genau der Differenz zwischen Verbrenner und Elektro.


Variante Jahreswagen Fabia vs. Import Zoe aus Frankreich: Gesamtkosten so: Fabia 21.400 EUR, Zoe 22.100 EUR -> faktischer Gleichstand (meine Schätzmodelle sind eher grob)

Gruß,

Max
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Re: Probefahrt und Eindrücke

energieingenieur
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Am besten du organisierst dir den ZOE mal für ein Wochenende, damit du dich besser an das Fahrzeug gewöhnen kannst und auch mal die Ladung in Ruhe probieren kannst. (Ja, grundsätzlich ist das Stecker rein/raus, aber es ist schon recht beeindruckend zu sehen, was das Fahrzeug bzgl. Ladetiming, Vorklimatisierung usw. alles kann und wie schnell so eine 22kW-Ladung stattfindet.) Evtl. ist auch ein ZOE-Besitzer in der Nähe, der dir die genauere Bedienung zeigen kann. Die wissen es meist besser, als die Autohäuser. Ich bin leider zu weit weg, sonst würde ich das gerne anbieten.

Deine Messergebnisse interessieren hier sicherlich viele Leute! Tolle Idee!

Die Kostenrechnung ist fair und nicht polarisierend. Super! Der Mehrpreis ist einfach im Moment das Privileg, zukunftsweisende, neue, moderne Technik benutzen zu dürfen. Wie die ersten Notebooks, die mal 12.000 DM kosteteten oder die ersten Handys, die nur für wenige Leute bezahlbar waren. Aber wie auch dort, werden wir sicherlich die kommenden Jahre im Bereich der E-Fahrzeuge eine deutliche Preissenkung erwarten können. Ich vermute zwar, dass sich dein Durchschnittsverbrauch etwas unter den 20kWh/100km einpegeln werden, aber das ändert am Gesamtergebnis jetzt nicht wirklich was. Dafür bist du beim Strompreis optimistischer. Ich drück die Daumen :-)

Ich finde es auch sehr gut, dass du einfach neutral schreibst "es ist teurer" und nicht subjektiv schreibst "es ist zu teuer". Den ersteres ist objektiv, letzteres liegt immer im Auge des Betrachters und hat jeder für sich selbst zu entscheiden. Je nachdem, was es einem Wert ist.

Re: Probefahrt und Eindrücke

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Finde die Aufstellung fair.
Du wirst aber schnell auf 15/16 kw Verbrauch kommen im Schnitt.
Schau es dir nochmal in Ruhe an und wäge dann ab.
Ich bereue es nicht :)
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Re: Probefahrt und Eindrücke

l0wside
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energieingenieur hat geschrieben:Am besten du organisierst dir den ZOE mal für ein Wochenende, damit du dich besser an das Fahrzeug gewöhnen kannst und auch mal die Ladung in Ruhe probieren kannst.
Irgendwelche Tipps, wie man den Freundlichen dazu überredet bekommt? Die 1h bei von der Weppen klang recht final.
Außerdem wäre es nicht schlecht, auch noch einen Ziegelstein organisiert zu bekommen, um zu Hause schnellladen zu können. Irgendwelche Stuttgarter anwesend?

Max

Re: Probefahrt und Eindrücke

energieingenieur
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Bei meinem Händler was das kein Problem. Wobei es auch nicht das erste Auto war, was wir dort gekauft haben.

Ansonsten hier die Aussage von Beatrice Degand (Projektleiterin Elektrofahrzeuge Renault Deutschland) zu mehrstündigen Probefahrten: http://www.youtube.com/watch?v=HBYDwpUzWsU (ab Minute 0:14)

Wobei ich den Händler auch verstehen kann. Die Probefahrten kosten Geld. (Zeitaufwand der Bereitsstellung, Auto muss gereinigt werden, Die Abnutzung von Vorführwagen ist recht hoch, Versicherung, etc.) Wenn dann einer nur mal rumfahren will, ist das für den Händler blöd. Ich weiß jetzt nicht, wie die anderen Händler reagieren, aber wenn man wirklich ernsthaftes Kaufinteresse bekundet, finde ich es in Ordnung, wenn man ein völlig neuartikes Produkt, für das man 23.000 EUR bezahlen soll auch mal 2 Tage ausprobieren kann. Das war bei unseren Autokäufen bisher eigentlich immer so der Fall. Auch vor dem Elektro-Zeitalter.

Ansonsten: Die ZOE-Kollegen aus dem Stuttgarter Raum sind sicherlich hilfsbereit. Oder ggf. nochmal einen anderen Renault-Händler anfragen.

Re: Probefahrt und Eindrücke

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Hallo l0wside,

das war mal ein schöner Testbericht. In der Zoe ist nicht alles Gold was glänzt. Ich finde es gut wie sachlich du ans Werk gehst.

Ich bin sicher, dass du wenn du eine Kaufabsicht hast, das Auto auch mal für länger bekommst. Einen Backstein für CEE auf Typ 2 habe ich leider nicht.
Renault ZOE Juni 2013 bis April 2016: 65.000 Kilometer
Fahre: Seit April 2016: Tesla Model S 70D Obsidian Black
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