Last-Minute-Zweifel

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Last-Minute-Zweifel

flow2702
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Hallo Forum,

mir gefällt die Community hier total gut und ich bin dankbar für die vielen Tipps und Anregungen, die man hier aktiv durch Nachfragen und passiv durch Suchen und Lesen bekommt.
Es ist nun soweit, ich habe zwei gute Angebote und die Verträge warten eigentlich nur noch auf meine Unterschrift. Dennoch habe ich so ein Letzte-Minute-Bauchgrummeln und Zweifel und vielleicht auch ein wenig Angst vor dieser Entscheidung. Ging euch Jetzt-Schon-Elektrisch-Fahrern das auch so?

Vielleicht könnt ihr ja noch die eine oder andere meiner Sorgen entkräften - eine Bitte: seid (wirklich) realistisch! Vom Konzept E-Auto bin ich überzeugt, das ist keine Frage, da braucht ihr also keine Überzeugungsarbeit leisten. Wenn irgendeine meiner Sorgen berechtigt ist, rechnet das nicht schön, sondern sagt ehrlich was Sache ist. Ich lege mal los:

1. Wertverlust: Für mich gibt es drei denkbare Zukunftsszenarien:
a) E-Autos setzen sich nicht durch. Die Infrastruktur bleibt zwar erstmal stehen, wird aber nicht mehr gepflegt und schon gar nicht weiter ausgebaut. Die öffentlichen Lademöglichkeiten gehen langsam kaputt und keiner kümmert sich drum. Kein Problem, man kommt auch so klar, aber, Folge: Den Zoe wird man nicht mehr los, ich muss das Auto bis zu seinem Ende fahren und zahle mich an der Batteriemiete dumm und dämlich, bis Renault diese auch nicht mehr herstellt und sie gegen eine geringe Ablöse von 5000 € übernommen werden können. (Persönliche Einschätzung der Wahrscheinlichkeit: 15%)
b) Es geht - wie bisher - langsam aber sicher voran. Die Infrastruktur wird weiter ausgebaut. Folge: Der Wertverlust entspricht dem eines normalen PKW bzw. sogar etwas weniger, aufgrund der gemieteten Batterien. (Persönliche Einschätzung der Wahrscheinlichkeit: 25%)
c) Es gibt innerhalb der nächsten 2-3 Jahre einen gigantischen Durchbruch, z.B. im Bereich der Akkukapazität. Der Zoe 2 erscheint 2017 und kommt real 300km weit. Leider gibt es kein Upgrade für Altbesitzer, da die Form der neuen Batterien sich marginal von der jetzigen unterscheidet und für das alte Modell keine neuen Batterien hergestellt werden. Folge: Siehe a) (Persönliche Einschätzung der Wahrscheinlichkeit: 60%).
D.h., in zwei von (für mich denkbaren) drei Fällen sehe ich in 2 bis 5 Jahren alt aus mit dem Zoe. Alleine die Vorstellung, ein Auto bis zu dessen Ende zu fahren, ist völlig neu für mich.

2. Wirtschaftlichkeit
Egal wie oft ich nachrechne: Selbst verglichen mit meinem jetzigen Auto (Megane Grandtour 1,4 TCe, ca. 8-9 l/100km) ist die Ersparnis bei den laufenden Kosten durch den Zoe marginal bis nicht vorhanden bis hin zu: Der Zoe wird teurer. Die vermuteten geringeren Unterhaltskosten waren in meinen Vorüberlegungen bisher eigentlich immer das Hauptargument, und ausgerechnet da komm ich auf keinen grünen Zweig.

3. Die Heimleitung...
...ist alles andere als überzeugt. Muss aber mitspielen, da sie dann das Langstreckenfahrzeug besitzt. Bereits gefallene Aussagen: "Wenn du dann alleine irgendwo weiter weg fahren musst, bekommst du mein Auto aber nicht" / "Fahren würde ich ihn [den Zoe] vielleicht mal, aber von den Kabeln lass ich die Finger" / "Viel zu teuer für das was wir bekommen" (dieses Argument kann ich in Bezug auf die Punkte 1 und 2 noch nicht mal so richtig entkräften).
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin eh überrascht, dass da kein kategorisches "Nein" kam. Absolute No-Goes für sie wären jedoch, wie ich sie kenne: Größere Umwege (ob nun beim Fahren oder zu Fuß oder per ÖPNV) um das Auto irgendwo laden zu können, und längere Ladepausen auf längeren Strecken.

Das sind die Punkte, die mir im Moment noch am meisten zu schaffen machen. Mein Bauch sagt ja, mein Kopf noch "lass es sein und warte noch 2 Jahre"...

Und jetzt gebt alles, bitte.

Vielen Dank!
Florian
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Re: Last-Minute-Zweifel

rolandk
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Habt Ihr Kinder?

Wie heißt es doch so schön, wir haben die Erde von unseren Kindern nur geliehen......

Das Argument, nicht im Ruß stehen zu müssen, weniger oder keine giftigen Chemikalien einatmen zu müssen (Tankstelle) ist eigentlich unschlagbar, selbst bei höheren Kosten.
Nur leider ist es wie damals beim Rauchen. Das war dermassen populär, das man es als selbstverständlich angenommen hat und man sämtliche gesundheitlichen Aspekte ausgeblendet hat.

Das dazu noch der Spaß und die Entspannung beim Fahren dazu kommt, ist ein unbezahlbarer Pluspunkt.

Ansonsten: einen Wertverlust wirst Du mit jedem (neuen) Fahrzeug haben, spätestens, wenn die Unterschrift unter den Vetrag gesetzt ist. Wenn Dir das weh tun sollte, dann lieber gar kein Auto. Mit einem Auto verbrennst Du das meiste Geld. Egal welches Fahrzeug.

just my 2cents
Roland
Unterwegs mit: Zoe Q210 (mit 38 kWh, DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), Tesla Model S85 (Ladeflatrate), van Moof S3, Zoe R240 (DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), SAIC MG4 (Luxury, Saskia)

Re: Last-Minute-Zweifel

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Naja inzwischen bin ich ja so weit, das ich mit einem e-Golf liebäugle. Das würde sich natürlich auch nur auszahlen wenn man ihn 10 Jahre fährt oder so. Najah, und wenn dann Model 3 und co kommen steht man dann "blöd da".

Aber da muss man sich einfach denken - klar haben die viel mehr Akku, aber ich habe ja damals Stunden auf Google Maps verbracht vorm Kauf, und ich hab festgestellt das mir die Reichweite ausreicht (sonst würde man sich für das Elektroauto nicht entschieden haben?). Also wird sie das auch in Zukunft, es wird höchstens noch besser, weil die Schnellladeinfrastruktur ausgebaut wird. Man verliert ja nichts, man muss nur dem Druck der psychologischen Obsoleszenz standhalten (hm mein altes iPhone funktioniert eigentlich noch tadellos aber das neue ist ja mal sooooo viel geiler..).

Re: Last-Minute-Zweifel

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Ich persönlich gehe von Punkt C aus.

Ich fahre seit 2 Jahren den ZOE (30 tkm). Wenn es elektrisch sein soll, führt meiner Meinung nach mit dem € 5000.- Bonus kein Weg am ZOE vorbei.

Eine ehrliche Kosten/Nutzen Alternative kann nur ein Dacia sein. Alles andere (schicker BMW oder Technikvorsprung-Audi :mrgreen: ) ist Schönrechnerei. Oder es ist einem egal und man bezahlt den Preis den man dafür bereit ist zu zahlen.

Meine 10 Langstrecken im Jahr genieße ich und sehe sie als Herausforderung. Und meine Frau schüttelt nur unverständlich ihren Kopf warum ich nicht ihren Deluxe Renault Espace nehme. Der ehrlicher Weise aber auch ein sehr angenehmes Reisemobil ist. Wobei ich bei 300 km Strecke aktuell 0 Euro Stromkosten habe vs € 30.- Diesel. Mittlerweile investiere ich Treibstoffkosten in gutes Essen.

Und deine Frau soll jetzt schön artig sein sonst kommt sie ins goingelectric.de-Bootcamp. Dazu können Dir andere sicher Näheres berichten. :mrgreen:
Wie viel Spass macht dein Auto ?

Re: Last-Minute-Zweifel

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Also ich gebe Roland da recht. Wenn Dir der Wertverlust so im Magen liegt, würde ich eventuell ne gebrauchte Zoe nehmen oder n Smart, der rein vom fahren sogar noch ein Tick mehr Spaß macht. Beide Fahrzeuge bekommst Du ja dann schon ab 10-12000 Euro...


"Wenn du dann alleine irgendwo weiter weg fahren musst, bekommst du mein Auto aber nicht"

Wir haben unseren ZOE gerade abgeholt und sind dann 840 KM nach Hause gefahren, also wo ist das Problem :lol:
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Re: Last-Minute-Zweifel

flow2702
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rolandk hat geschrieben:Habt Ihr Kinder?

Wie heißt es doch so schön, wir haben die Erde von unseren Kindern nur geliehen......

Das Argument, nicht im Ruß stehen zu müssen, weniger oder keine giftigen Chemikalien einatmen zu müssen (Tankstelle) ist eigentlich unschlagbar, selbst bei höheren Kosten.
Nur leider ist es wie damals beim Rauchen. Das war dermassen populär, das man es als selbstverständlich angenommen hat und man sämtliche gesundheitlichen Aspekte ausgeblendet hat.
Ja, haben wir, und glaub mir, da bin ich (und auch meine Frau) 100% bei dir. Wie gesagt, ich glaube an das Konzept und die Idee, da gibt es keine Zweifel.

Ich möchte nur nicht, dass ich - als einer von wenigen, die sich darüber Gedanken gemacht haben - deswegen finanziell die Hosen runterlassen muss (damit meine ich nicht, dass mich so ein verträglicher Lebensstil nichts kosten darf - wir kaufen auch Bioprodukte ;) ), nur es sollte halt alles im Verhältnis bleiben.

Re: Last-Minute-Zweifel

flow2702
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Robert hat geschrieben: Eine ehrliche Kosten/Nutzen Alternative kann nur ein Dacia sein. Alles andere (schicker BMW oder Technikvorsprung-Audi :mrgreen: ) ist Schönrechnerei. Oder es ist einem egal und man bezahlt den Preis den man dafür bereit ist zu zahlen.

Meine 10 Langstrecken im Jahr genieße ich und sehe sie als Herausforderung. Und meine Frau schüttelt nur unverständlich ihren Kopf warum ich nicht ihren Deluxe Renault Espace nehme. Der ehrlicher Weise aber auch ein sehr angenehmes Reisemobil ist. Wobei ich bei 300 km Strecke aktuell 0 Euro Stromkosten habe vs € 30.- Diesel. Mittlerweile investiere ich Treibstoffkosten in gutes Essen.
Die hohen Anschaffungskosten bin ich bereit auszublenden. Ich möchte aber, dass es sich monatlich rechnet. Und da komme ich leider nicht hin (bei realistischer Sichtweise). Vielleicht habe ich da aber auch noch einen Denk- oder Rechenfehler.
Robert hat geschrieben: Und deine Frau soll jetzt schön artig sein sonst kommt sie ins goingelectric.de-Bootcamp. Dazu können Dir andere sicher Näheres berichten. :mrgreen:
Das klingt interessant... Erzähl mir mehr!

Re: Last-Minute-Zweifel

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Also ich bin auch jemand, der gern noch einmal um die Ecke sieht, oder etwas wartet. Erst sollte es der Zoe sein, ich konnte mich jedenfalls nicht mit der Akkusache anfreunden. Heute freue ich mich darüber, denn nun soll es der Soul sein. Aber wann, jetzt oder lieber doch noch auf Typ 2 im Soul warten? Und was, wenn im März von Elon das Superdupersitzenauto vorgestellt wird? Du siehst, ich kenne das Gefühl nur zu gut. Nur irgendwann muss man dann auch ja sagen. Mein Plan, es gibt keinen neuen Verbrenner, früher oder später kommt er also, der E Wagen. :)
Kommt bei Dir auch schon Strom vom Dach? :) https://www.youtube.com/watch?v=bBPRBxziQOI
Der Ioniq wartet schon auf die ersten Sonnenstrahlen. :)

Re: Last-Minute-Zweifel

feuerwagen
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Mit meinem ZOE lebe ich meine Form von Snobismus aus. Sich in einen Verbrenner setzen und losstinken kann jeder D...., aber eine Langstrecke sorgfältig planen mit Reichweiten-Abschätzung unter Einbezug von Höhenprofil, Wetterumschwung, defekter/besetzter Ladesäule und, und, und, das hat was von Pioniergeist und Abenteuer, es ist wie die Planung eines Segeltörns. Man muss halt den notwendigen Mind-Set haben und ein Buch für die Ladeweile(n).

Re: Last-Minute-Zweifel

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"Die hohen Anschaffungskosten bin ich bereit auszublenden. Ich möchte aber, dass es sich monatlich rechnet. Und da komme ich leider nicht hin (bei realistischer Sichtweise). Vielleicht habe ich da aber auch noch einen Denk- oder Rechenfehler."

Der kann ja gar nicht teurer sein, es sei denn die Anschaffungskosten sind doch nicht ausgeblendet, weil diese sich in einem monatlichen Abtrag wiederfinden.
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