Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

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Re: Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

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  • Elektrofix
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Hallo flow2702,

ich will Dir mal fachlich antworten, frag bitte nach, wenn Du etwas nicht verstehst, weil denn habe ich Dir das nicht richtig erklärt!

- Ein Schukostecker ist für 16 A zugelassen, muss er auch, denn sonst hatte er nie mit einer 16A Sicherung abgesichert werden dürfen (alte Normung). Aber er muss nicht 16A Dauerstrom aushalten, denn der Hersteller darf einen Gleichzeitigsfaktor verwenden, und somit sind es nur ca. 11,2A Dauerstrom. Das Ganze ist der Vergangenheit geschuldet.
Bei CEE blau und rot sieht das anderes aus, die sind neuner und da hat die heutige Normung andere Maßstäbe gesetzt.

- Für das Bestimmen des Querschnittes einer Stromleitung sind vier Faktoren zu berücksichtigen: Belastbarkeit, Spannungsfall, Gleichzeitigkeitsfaktor und Erwärmung. Dabei gilt immer der schlechteste Wert:
==> Belastbarkeit nach VDE 0298-4: Bei einer NYM-Leitung mit 1,5mm die 2 belastete Adern hat (L+N) sind das <21A bei 25°C, bei 3 belastete Adern (L1+L2+L3) sind das <18,5A bei 25°C (Einzelverlegung)
==> Spannungsfall: Es dürfen zwischen der Stromverteilung und Endverbraucher maximal 3% abfallen, es müssen also mindestens 223V ankommen.
==> Geichzeitigkeitsfacktor: Wie viel Strom, wird wie oft durch die Leitung pro Stunden fließen. Bei einem Elektroauto ist er =1 einer Schukosteckdose ohne benannten Zweck wird 0,7 angenommen.
==> Erwärmung: Hier kommt es darauf an, wo liegt die Leitung. Mit anderen Leitungen in einem Kabelkanal oder alleine in einer Wand. Ist die Wand mit einer Wandheizung ausgestattet (>35°C) oder ist eine Kellerwand mit Kontakt zum Erdreich (<20°C)

Du siehst, das es viele Faktoren gibt, die zu berücksichtigen sind. Auch der Anstieg der Umgebungstemperatur in Europa auf 30°C zu berücksichtigen.
Die Sprüche von deinem Azubis sind nicht gerade Fachgerecht, genauso ist es für einen Fachmensch schwierig mit Faustregeln. Es zeigt jedoch die Erfahrungen das Schuko für stromintensive Verbraucher nicht taugt.

Beste Grüße
Elektrofix
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Re: Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

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Spürmeise hat geschrieben:... oder auch erst ab 125°C, wie beim von Mennekes für Schuko etc. verwendetem Amaplast
Die meisten Stecker an Geräten sind aus PVC und nicht aus Policarbonat. Das ist ein Vergleich wie Smart und Hummer :mrgreen:

Re: Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

motoqtreiber
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TeeKay hat geschrieben:Wenn du eine Schuko-Dose hast, kannst du damit gar nicht laden. Der Stecker passt ja nicht. Du must dir dann vom Elektriker eine rote 16A CEE-Dose installieren lassen.
Es ist natürlich neben dem roten CEE auch ein Schuko Stecker im Lieferumfang dabei.
Ciao,
motoqtreiber

Italien mit dem ID3: viewtopic.php?f=393&t=60344
mehr auf meiner Homepage http://pottenstein-burgblick.de/https/- ... 393t-60344

2015 Audi etron (75% elektrisch) -> 2018 i3Rex 94Ah (100% elektrisch) -> 18.9.2020 VW ID.3 First + 2022 500e "Luigi"

Re: Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

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eW4tler hat geschrieben: Um genau das geht es! Wenn es Leute - wie dich - gibt, die den Unsinn verbreiten/vertreten an Schuko mit hohen Strömen zu laden sein in Ordnung, dann macht der unbedarfte Anwender das auch! Der stöpselt dann ohne Rücksicht auf irgend etwas sein Schuko-Ladekabel in JEDE Schuko-Steckdose! :shock:
Ich glaube, du vermischst da irgendwas: Die Dummheit der unbedarften Anwender und die erlaubten Ströme von Schuko bei kontrollierter Qualität. Gegen ersteres ist kein Kraut gewachsen, und bei zweiterem hat mir noch niemand eine zuverlässige Quelle zeigen können, in der eine normgerechte Schukodose keine 16A~ auf Dauer aushält.

Niemals habe ich behauptet, dass Schuko das optimale System ist. Darum geht es in der Ausgangsfrage auch nicht.
Allerdings ist es das bei uns am weitesten verbreitete - und es funktioniert so weit ganz ordentlich.
eW4tler hat geschrieben: Erkläre uns bitte
- Warum es das gibt, dass ein Schuko von einem Heizstrahler mit der Steckdose verschmilzt obwohl der nur 2kW hat?
- Warum die Außen-Schuko nach dem letzten Vereinsfest getauscht werden musste, obwohl der Fritter nur 3kW hatte?
- Warum ein Twizzy-Fahrer einen neuen Stecker/Steckdose brauchte, weil verschmorrt?
- Warum es bei Camping-Plätzen den CEE-blau gibt?
- Warum es in den Marinas (Häfen) den CEE-blau gibt?
- Warum in den Marinas, wenn Schuko´s vorhanden sind, so große braune Löcher dort sind wo die Stiftkontakte hin sollen?
- Warum man sich die Mühe gemacht hat, einen Nachfolger zur Schuko zu entwicklen/zu normen, der ohne dessen Nachteile auskommt? (hat sich leider nicht durchgesetzt) siehe IEC 60906-1 bzw. https://de.wikipedia.org/wiki/IEC_60906-1
Fragen 1, 2, 3 und 6 hängen wohl mit der Qualität der Elektroinstallation zusammen.
Fragen 4, 5 und 7 zeigen, dass es auch bessere Steckverbindungen gibt. Trotzdem können viele Fahrzeuge - auch etliche E-Autos - problemlos an einer Schukosteckdose laden (wenn die Infrastruktur passt und Zeit kein wichtiger Faktor ist).
eW4tler hat geschrieben:
MartinS hat geschrieben:Bitte komm herunter vom hohen Ross, dass nur Akkus über 30 kWh etwas taugen.
Das habe ich nicht gesagt! Beobachte aber die Entwicklung (selbst das TWIKE5 geht bis 30kWh) und akzeptiere die Realität bzw. das was der Markt verlangt.
Ich freue mich an der Weiterentwicklung von Akkus und Ladetechnik. Aber nicht nur wegen der Höchstleistungen in schweren Fahrzeugen, sondern weil ich auch im Leichtfahrzeug mit weniger Akku-Gewicht nun weiter fahren kann.
Und ich denke nicht nur an schneller, höher, besser,... sondern manchmal auch daran, dass der Individualverkehr auch im E-Auto Energie verbraucht - manchmal auch verschwendet. Weniger zwar als fossile Antriebe. Aber nicht vernachlässigbar. Deshalb versuche ich diesen Energieaufwand so gut ich kann zu minimieren.

eW4tler hat geschrieben:
MartinS hat geschrieben:Und akzeptiere, dass andere sich auch etwas auskennen.
Mache ich gerne! Dabei ist aber zu bedenken, dass das "etwas" auch schon mal "wenig" sein kann! ;-)
Dasselbe retour! ;-)
eW4tler hat geschrieben: Und nachdem die RICHTLINIE 2014/94/EU hoffentlich bald in nationales Gesetz gegossen wird, (spät. Nov 2016) dann haben hoffentlich alle Schuko-Lader das Einsehen, dass Typ2 und CCS in Europa als STANDARD erklärt wurde!
Das hat jetzt überhaupt nichts mit dem Thema zu tun.
Schuko ist kein optimales Steckersystem für hohe Leistungen. Ich habe auch immer meinen Typ2-Adapter dabei. Allerdings würde ich es bevorzugen, die >11kW-Typ2-Anschlüsse den leistungshungrigeren 'großen' Autos zu überlassen und mich genüsslich an CEE blau oder auch Schuko hängen. Leider sind diese an öffentlichen Ladesäulen sehr wenig verbreitet.

Gruß
Martin
Let's TWIKE!

Re: Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

me68
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Hallo!

Zurück zum Thema: wir laden unseren Citroen C-Zero auch immer über das mitgelieferte 10A-ICCB-Ladekabel. Als Schukosteckdose verwende ich eine kombinierte 16A-CEE mit Schuko - da scheint eine hochwertige Schukodose verbaut zu sein. Ich achte dabei besonders darauf, dass auf den Schukostecker keine Last wirkt und dieser sauber gerade eingesteckt ist, um eine optimale Kontaktfläche zu haben.

Ich habe diese Kombisteckdose verkehrt montiert, damit der 16A-CEE-Anschluß nach oben steht. So kann ich die Steckdose auch gleich als Kabelhalter verwenden und das zu lange Kabel darüber gleich locker aufwickeln bzw. den Typ1-Stecker locker drüberlegen - eine Wallbox-ultralight sozusagen - ICCB-Ladekabel bleibt dort immer angeschlossen. Ich nehme es nur bei längeren Strecken und privatem Destinationcharging mit.

Martin
... unterwegs mit einem Hyundai Ioniq electric, Bj. 8/2018

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Re: Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

Spürmeise
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Elektrofix hat geschrieben:
Spürmeise hat geschrieben:Außer an den sofort nach testweiser Unterbrechung der Ladung befühlten Kontaktstiften des ICCB-Schukosteckers war während und nach der Ladung keine Erwärmung festzustellen. Für welche zulassige Erwärmung sind die Schuko-Kontaktfedern wohl ausgelegt?
Naja, das kann ich nur schätzen, jedoch schmilst der Kunststoff bereits bei ca. 60*C. Ist ja alles nur noch mit Thrmoplasten gemacht.
Elektrofix hat geschrieben:
Spürmeise hat geschrieben:... oder auch erst ab 125°C, wie beim von Mennekes für Schuko etc. verwendetem Amaplast
Die meisten Stecker an Geräten sind aus PVC und nicht aus Policarbonat. Das ist ein Vergleich wie Smart und Hummer :mrgreen:
Komplett an meiner Frage vorbei!

Re: Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

TeeKay
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MartinS hat geschrieben: Ich glaube, du vermischst da irgendwas: Die Dummheit der unbedarften Anwender und die erlaubten Ströme von Schuko bei kontrollierter Qualität. Gegen ersteres ist kein Kraut gewachsen, und bei zweiterem hat mir noch niemand eine zuverlässige Quelle zeigen können, in der eine normgerechte Schukodose keine 16A~ auf Dauer aushält.
Erfahrung? Nach ISO Norm kann ich auch durchgängig Schrott produzieren, genauso kann ich ganz normgerecht eine Schrott-Schuko an die Wand schrauben oder eine Qualitätsdose durch jahrzehntelangen Verbrauch verschleißen. Typ 2 wurde u.a. auch deshalb entwickelt, weil allen Beteiligten klar war, dass Schuko eben kein fehlertolerantes System ist, das 16A Dauerlasten aushält. Es genügt nicht, dass eine Hochqualitäts-Schuko direkt nach normgerechter Installation 16A aushält. Es geht darum, dass auch JEDE vor Jahrzehten normgerecht installierte und seitdem intensiv genutzte Schuko das aushalten können muss, damit sich die Menschen bei Gebrauch nicht selbst schaden.

Im Übrigen schützt auch Typ2 nicht vor Schaden, wenn die normgerecht gebauten Typ2-Buchsen Schrott sind. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch geringer als bei Schuko. Harting hat Schrott gebaut, RWE baut diesen Schrott wider besseren Wissens in seine Säulen ein. Die Folge sind stark erhitzte Stecker wie Buchsen und teilweise miteinander verschweißte Kombinationen, die RWE dann dem Kunden ersetzt. Das geschieht aber erst bei stundenlanger 32A-Belastung.

Re: Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

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Spürmeise hat geschrieben:Komplett an meiner Frage vorbei!
Gute dann hier die Antwort etwas deutlicher:
Spürmeise hat geschrieben:Für welche zulassige Erwärmung sind die Schuko-Kontaktfedern wohl ausgelegt?
gar nicht :!: Steckkontake sind nicht für Erwärmung ausgelegt, weil nicht zugelassen. Die Wärme wird von den Messingkontakten in das Kupfer geleitet und schmilzt die Adern in der Leitung zusammen.
Wenn Du überhaupt eine Temperatur mitgeteilt bekommst, dann die von der Umgebungstemperatur vielleicht. Üblicherweise ist bei ca. 60°C Schluss weil das Plastik schmilzt. Das Polycarbonatgehäuse sagt nur aus, das dieser Stecker besser geeignet ist in Warmer Umgebung. Die Umgebungstemperatur kann dann noch etwas erhöht werden durch spezielle Leitungen als Gummi oder Silikon, nur jenseits der 90°C wird es verdammt anstrengend, das richtigen Material zu finden.

Hoffe die Frage habe ich jetzt besser beantwortet.

LG Elektrofix

Re: Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

flow2702
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Berndte hat geschrieben:Eine Schukosteckdose ist eben nicht für 16A Dauerlast ausgelegt!
Einfach mal die Anleitungen lesen, meist 13A, teilweise auch 14A.
Habe ich, habe ich noch nicht gesehen. Bei mir steht 16A. Ich kaufe aber auch keine Kopp-Steckdosen ausm Baumarkt.
Berndte hat geschrieben:Ich verweise bei der Gelegenheit mal auf diesen Beitrag:
http://www.goingelectric.de/forum/going ... 12890.html
Verstehe da jetzt den Zusammenhang nicht.
Berndte hat geschrieben:Und was spricht gegen die Faustformel, dass man bis 20m 1,5mm² nehmen kann?
Das kommt doch auch sehr auf den Anwendungsfall an!
Genau das was du einen Satz danach schreibst, spricht dagegen: Dass man den "Anwendungsfall" nicht mehr beachtet, wenn man sich (nur) solche Faustformeln merkt (das gilt jetzt sicher nicht für die Elektriker hier im Forum, aber der gemeine Azubi denkt sich doch, wenn er sowas hört: "Ich wusste doch, die erzählen mir nur unnützen Quatsch in der Schule, ich hör lieber auf mein Meister". Der wahre Hintergrund ist natürlich, dass der gemeine Azubi das bisschen notwendige Mathe nicht gebacken kriegt.) Und irgendwann ist unser Azubi Geselle und alles was hängengeblieben ist, ist: "bis 20 m sind 1,5mm² OK". Und dann kommen Installationen bei raus, wo ich halt keine 16A über die Dose jagen kann, ohne dass es irgendwo kokelt.
Hat aber nichts damit zu tun, dass es bei einer sauber hergestellten, gepflegten Installation gehen muss.

Re: Wer lädt nur an Haussteckdose? Probleme?

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  • Berndte
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Fakt ist nun einmal dass über eine Schuko keine 16A Dauerlast zugelassen sind.
Das weis auch jeder vernünftige Elektriker.
Klar steht da 16A auf der Steckdose, diese Leistung verkraftet die Dose auch... aber eben nicht dauerhaft.

Hier mal ganz einfach https://de.wikipedia.org/wiki/Schuko
Siehe Spannung und Strom und Vergleich zu anderen Systemen

Das man das aber auch immer wieder von neuem durchkauen muss.
Wer das bei sich daheim macht, der macht das für sich, aber ein Laie sollte einem Laien nicht empfehlen mit 16A dauerhaft an einer Schuko sein Auto zu laden! Hier lesen viele Unbedarfte mit.
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