finanzierung ladestation stadtwerke

finanzierung ladestation stadtwerke

herrmann-s
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hallo, ich muss mal eine finanzielle bzw steuerliche frage stellen bezueglich ladestationen der stadtwerke.
unser lokaler energieverorger der stadtwerke hat 11kw ladestationen und bietet die zum umsont laden an.

die stadtwerke faehrt teilweise mit e-fahrzeugen rum und an manchen duerfen nur die firmeninternen fahrzeuge laden.

an 2 duerfen auch private vehikel umsonst laden.

jetzt die etwas komische frage. gibt es steuervorteile, wenn der lokale stromanbieter das laden umsonst anbietet?
wieviel wird der strom fuer die im einkauf kosten (etwa)?

der anbieter ist normalerweise nicht bekannt dafuer besonders kundenorientiert zu sein und mich wundert das etwas, dass ausgerechnet 'der' sowas macht. irgendeinen vorteil muss der haben.

kann es eventuell sogar eine art betrug sein?

wenn zb die kosten des stroms der stadt in rechnung gestellt wird (in regulaerer hoehe ohne verguenstigungen) und da fliessen ja die privaten e-fahrzeuge die geladen haben auch in die rechnung mit ein. dh je mehr an so einem ding laden desto besser fuer die stadtwerke, da die rechnung ja hoeher ausfaellt.

oder denk ich da zu "nihilistisch"
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Re: finanzierung ladestation stadtwerke

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Ich würde erst mal die Überschrift in
Finanzierung der stromkosten von stadtwerkeladestationen ändern ;)

In der Regel ist ein abrechnungssystem teurer als die kosten des Stromes den die Kunden Laden, dashalb sind sie so Großzügig.
Ob Stadtwerke für verschenkten Strom Abgaben zahlen müssen weiß keiner. Ich denke es läuft unter Eigenverbrauch, so das nur die 4 Cent für die Herstellung als kosten anfallen.
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Re: finanzierung ladestation stadtwerke

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Das Ganze ist wohl etwas komplexer. Der Netzbetreiber muss ja Regelstrom zum Ausregeln des Stromnetzes kaufen. Auf diesen Strom fallen weder irgendwelche Umlagen, Netzentgelte oder Steuern an. Die Kosten für diesen Strom stecken in dem Netzentgeld, was der Endverbraucher zahlt. In der Kalkulation für den Strompreis stecken auch die Verluste die durch den Transport entstehen. Auch die Messfehler der Zähleinrichtungen werden mit eingerechnet. Die Stadtwerke versorgt z.B. 20.000 Haushalte, 100 Handwerks- und Kleinbetriebe, 10 Großbetriebe, Stadtverwaltung, die Straßenbeleuchtung, 10 Sportvereine. Dann würden diese ca. 20.000 x 4000 kWh + 100 x 10.000 kWh + 10 x 1.000.000 kWh + 400.000 + 1.500.000 kWh + 10 x 15.000 kWh = ca. 93.050.000 kWh pro Jahr. Der Messfehler liegt bei ca. 5% = ca. 4.600.000 kWh. Jetzt laden da 10 Hansel mit E-Fahrzeuge an ein paar Ladestationen kostenlos jedes mal 20 kWh was ca. 6 € für Letztverbraucher an fehlenden Einnahmen entsprechen würde . Der Verwaltungsaufwand für die Abrechnung beträgt jedes mal ca. 3 €. Die Stadtwerke bezahlen aber nur ca. 20 kWh x 0,05€ = 1 €. Wenn jeder E-Mobilist ca. 50 mal pro Jahr lädt, dann sind das Einnahmeverluste von ca. 2€ x 10 x 50 = 1000 € pro Jahr bzw. nicht berechnete 10.000 kWh. Das entspricht mal gerade 0,02% von dem vorhandenen Messfehler.

Betriebswirtschaftlich macht es somit Sinn den Strom zu verschenken und die Kosten dafür unter Werbemaßnahmen zu buchen solange die Zahl der E-Fahrzeuge an den Fingern abzuzählen sind.
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Re: finanzierung ladestation stadtwerke

TeeKay
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Oder anders gesagt: Der Strom wird nur dort berechnet, wo der Bund ein Förderprojekt zum Finden von Businessmodellen finanzierte. Der Staat vergab also Steuergelder dafür, dass es sich für den Anbieter lohnt, seinen Steuerzahlern den Strom auch zu berechnen, statt ihn zu verschenken. Auf diese Art und Weise hat z.B. das Land Berlin die Kosten für 6 Schnelllader von 300.000 auf fast 3 Mio aufgeblasen und die Minute Laden kostet jetzt 20 Cent, statt kostenlos zu sein.

Re: finanzierung ladestation stadtwerke

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TeeKay hat geschrieben:die Minute Laden kostet jetzt 20 Cent, statt kostenlos zu sein.
Das es auch anders geht zeigen die Stadtwerke Münster und Bochum. In Münster können die Kunden der Stadtwerke kostenlos laden. In Bochum gibt es in einem zentralen Parkhaus eine kostenlose Park- und Lademöglichkeit. Dafür muss man beim Parkhauswächter sich nur in eine Ladeliste eintragen.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
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