Strom autark / Insellösung / EEG

Solarenergie - Photovoltaik

Strom autark / Insellösung / EEG

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Guten Tag.

in diversen Threads wird das Thema bereits besprochen, jedoch ist das in meinen Augen zu sehr Produkt bezogen. Es geht in diesem Thread darum, einen Teil oder den ganzen Strom autark selber zu produzieren, zu speichern und zu verbrauchen.

Bei DIESEM Thread geht es NICHT darum den TEsla Akku zu loben, oder den BYD Akku vorzuziehen, sondern eher darum diese Systeme (und natürlich auch andere) grundsätzlich zu besprechen. Persönliche Erfahrungen sind selbstredend willkommen.

Bitte keine hab-ich-mal-gehört Diskussionen.

Mein Beispiel sieht so aus: Lagerraum, Werkstatt, und diverse Büroräume die täglich zu Sonnenzeiten benutzt werden, die E-Autos werden am Tage geladen, abends passiert eigentlich kaum noch was. okay, ein Kühlschrank läuft durch.

beheizt werden soll mit Strom :roll:

Das ganze ist in meinem Fall ein Neubau, ich war schon bei einigen Anbietern - mit dem Ergebnis das ich danach weniger wusste als vorher.

Mein Grundstück ist erschlossen, aber man kann auf seinem Grundstück ja machen was man möchte, wenn wir in diesem Fall von zwei separaten Netzen sprechen.

Infos, Berichte, Meinungen und eigene Erfahrungen sind herzlich willkommen.

Ich werde, wenn gestattet (ist mein Thread... kann also machen was ich will) Querlinks von anderen Thread hier her ziehen, um Fragen zu stellen.

Das ganze soll kein daytrading Thread sein...
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Re: Strom autark / Insellösung / EEG

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Angaben zu den einzelnen Stromverbrauchern kommen noch. das soll hier kein fix-und-fertig nach 3 postings Ding sein.

sondern eine Diskussion mit pro und contra und Details.

es geht auch NICHT nur um MEIN Projekt, sondern gerne auf von Euch, die bereits realisiert sind, oder wie bei mir angegangen werden.


aufigehts. 8-)

Re: Strom autark / Insellösung / EEG

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  • ghuck
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Hallo Sebastian
Ganz habe ich den Zweck des Threads noch immer nicht kapiert. Geht's dir um eine grundsätzliche Diskussion ob bzw. wann eine stromautarke Insellösung Sinn macht?

Rein wirtschaftlich rechnet es sich nicht, dazu müssten die Akkus (für Sommerbetrieb) nochmals 50% runter und der Winter ist ein eigenes Kapitel.

Ich habe mal bei meinem Haus (5,5kwp PV, Thermosolare Warmwassererzeugung, Heizung LuftWP + Kaminofen mit 2000l Puffer, Warmwasser 800l Puffer, Anschluß GSP + WM an Warmwasser, Niedertemp. FBH, Kontrollierte Wohnraumlüftung, alles LED, HWB Haus = ca. 30,9kwh/m2a; also alles was ein gutes Haus so braucht) den Energieverbrauch mitgerechnet :

Übers Jahr Strom erzeugt: 6000kwh,
Eigenverbrauch: ca. 2000kwh (ohne Elektroauto)
verkauft: 4000kwh,
zukauf: 2500kwh
Komme auf ca. 33% Eigenverbrauch ohne elektr. Speicherung übers Jahr.

d.h. Theoretisch ein Plusenergiehaus (übers Jahr gerechnet), aber im Winter sieht die Sache leider nicht mehr so gut aus! Da erzeuge ich nicht mal genug Strom um die WP und die Beleuchtung zu betreiben.
Über Nacht verbrauche ich ca. 2 kwh. d.h. über die 8 Monate (Mai - Okt) wo ich genug/zuviel Strom habe könnte ich meinen Eigenverbrauch mit Akkus noch verbessern, im Winter hilft das aber leider nicht - da müsste ein Generator her bzw. wie dzt. das Netz die erforderliche Enerige zuschießen.

Um über die acht (guten) Monate die Nachtleistung aus Akkus abzudecken wäre natürlich das ELEKTROAUTO ausreichend. ABER: die kwh Akku im Auto kostet derzeit mind. 500Euro (ohne BMS, Ladegerät, Schaltschrank etc.) und ich rechne mal mit 2500Zyklen (mehr glaube ich erst wenn ich es sehe). d.h. für 500 Euro kann ich 2500z*1kwh=2500kwh speichern. Für 1kwh kostet damit nur der Akku 20 cent. Dazu kommt noch die Zusatzelektrik + Arbeitszeit gerechnet mit 10 cent und die Einspeisevergütung die bei Eigenverbrauch ja auch kalkulieren muß mit 5 cent. Ergibt einen Strompreis für den (selbsterzeugten) Nachtstrom von 35 cent/kwh bis 50cent/kwh gegenüber dem Netz von ca. 20 cent/kwh.
Wenn du jetzt aber mit dem Auto unter Tags nicht Solarstrom laden kannst, weil du damit unterwegs bist brauchst du auch fürs Auto die gleiche Akkuleistung als Zwischenpuffer. D.h. dein Solarstrom fürs Auto kostet dir auch ca. 35 cent aufwärts. Also nichts mit gratis tanken.
Besser wäre die Rechnung erst wenn du den gesamten Netzanschluß abmelden könntest (keine Netzgebühren, keine Zählergebühren etc.) aber dazu muß eine Lösung für die (bösen) Wintermonate her. Und diese läßt sich mit Akkus leider nicht lösen.
Mein Conclusio: Solange es keine Lösung (bitte kein Dieselgenerator) für die Wintermonate gibt läßt sich eine stromautarke Inselösung (ohne Komforteinbuse) nicht verwirklichen.

Re: Strom autark / Insellösung / EEG

michaell
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Kurz mal meine Insel für Schnarchladung vorstell,
bitte keine Diskussion darüber ob es sinnvoll oder wirtschaftlich ist :lol:

Ausgangsituation,
Garagenhof mit diversen Garagen, leider ohne Strom
jedes mal 50 m Kabeltrommel ausrollen, für diverse Arbeiten, Staubsaugen Auto oder
mal in der Garage was bearbeiten usw.

Dann E-Auto angeschafft, Ladestation 11 mit kW/h Typ2 ans Haus,
Problem leider dabei immer wenn ich geladen haben, Behinderung der Nachbarn
Kabel auf halbprivaten Weg, Parken usw.
Hat zwar Aufmerksamkeit erregt, wegen E-Auto, doch hin und wieder doch ein murren weil
Weg behindert ist.

Deshalb Nachbarn gefragt ob ich sein Garagendach mit PV Modulen voll machen darf :)
und dafür bekommt er Strom in die Garage. (Also dann 2 Garagendächer belegt)

Also dann zwei Garagendächer mit 12 Modulen belegt.

2,6 kW/p Module auf beide Dächern
9,6 kwh Blei GELL Akku
1 PIP4048 (Laderegler und Insel-WR)

Nun gibt es ca. seit 1,25 Jahren Strom in beiden Garagen

Das Auto hat in dieser Zeit, über Schnarchladung gute 1350 kw/h gezogen
und ca. 30 kw/h sonstiger Verbrauch in beiden Garagen.

die Investkosten schreibe ich mal hier nicht, war aber ein mittlerer 4 stelliger Betrag.
Wirtschaftlichkeit sieht anders aus.

Im Zeitraum von April bis Oktober wurde das E-Auto eigentlich fast ausschließlich über die Insel geladen,
Wenn ich mal eilig brauchte dann halt an de 11 kw Ladestation und halt hin und wieder auswärts.

Autarkie, kann man damit nicht erreichen und war auch nicht das Ziel.

Bei mir war der Hauptgrund Strom in der Garage und dann halt ein wenig E-Auto laden
um den grünen Gedanken ein bisschen voranzubringen.
ZOE intens seit 11/2014, Peugeot seit 11/2020
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Re: Strom autark / Insellösung / EEG

michaell
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@Sebastian

Wenn an den Gebäuden ein Netzanschluss vorhanden ist,
würde ich das ganze Netzparallel betreiben und die EEG Einspeisevergütung für den Überschuss mitnehmen,
z.B. an den Wochenenden, dieses würde ja die Investkosten wieder mit der Zeit einspielen.

Zum Thema ACCU ist schwer war zu sagen da erst eine Analyse über den Verbrauch und Spitzenlasten
gemacht werden sollte. Wenn dann noch E-Auto mit ins Spiel kommt dann wird auch ein relative großer ACCU benötigt,
der die Invest kosten hoch treibt.

Soll das ganze wirtschaftlich betrachtet werden, oder ist da mehr das haben will oder der grüne Gedanke vorrangig.
Eine 100% Autarkie wird schwer zu erreichen sein, vor allen in den dunklen Monaten November bis Februar, wenn entsprechende Verbräuche vorhanden sind.
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Re: Strom autark / Insellösung / EEG

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michaell,

gehen wir mal von grob 45.000 Euro aus... auf 10 Jahre kfw finanziert.. dann zahle ich auch nicht mehr als bisher für meine diesel betriebene Firmenfahrzeuge. Diese wurden ja bereits durch e-autos ersetzt. für mich ändert sich buchhalterisch also garnix. ich denke jedoch schon, das wir für diese Summe was lustiges zusammenschrauben können. ein Solarheini hatte mir für knapp 34.000 euro eine 27 kwp Anlage vorgerechnet. für mich ist das ganze OHNE Akkus aber nicht mal in Grundsatz interessant. ich möchte erreichen, rein rechnersich, das ich den gerundeten Jahresstrom für ca. 3 Tage speichern kann. Wärmebedarf im Winter wird im Büro mit 120 qm2 eh über einen Kamin gewährleistet. was immer strom zieht sind die Autos, und Warmwassererwärmung. Heizung elektrisch infrarotstrahler. bei Nacht laufen die auf 16 Grad (angedacht). das ganze "Leben" spielt sich bei Tage ab.

ich seh das so: im Caravan komme ich mit 240 ampere 3 Tage über die Runden... da sollte doch mit 20 kwh Akkus und einer PV Anlage mehr passieren.


Dein Beispiel mit den Garagen gefällt mir voll gut.

Re: Strom autark / Insellösung / EEG

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Ich muss jedoch noch in die Runde einwerfen, dass ich das ganze auch über einen Industrieabnehmer Strompreis von 16 cents pro kwh vom Netzanbieter abwickeln könnte.

wenn ich hier lese, das ich rechnerisch mit dem Akku auf 30 cents komme, staune ich Bauklötze. ich bin für jedes Vorrechnen sehr dankbar.


Eine weitere Möglichkeit bestünde dieses Bauvorhaben erstmal anlaufen zu lassen, also komplett am Netz, und dann nach einiger Erfahrung mit PV mit Akku dazu zuzuschalten.

ich steh halt irgendwie auf Strom, sorry. :roll: :lol: :mrgreen: :ugeek:

Re: Strom autark / Insellösung / EEG

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Sebastian2016 hat geschrieben:ich steh halt irgendwie auf Strom, sorry. :roll: :lol: :mrgreen: :ugeek:
moin,
dann ließ mal meine Einlassungen zu dem Thema http://oeko.janbecks.de/2016/03/02/stro ... h-spaeter/
Gruß
Stephan
Th!nk-City als Leih-KFZ für Gäste :-)e-Wolf Delta1 als ZweitKFZ :-)ZOE Intens & Model S als Erstfahrzeug, privater 43kw Ladepunkt, http://www.goingelectric.de/stromtankst ... k-10/1738/, PV & Batteriespeich.

Re: Strom autark / Insellösung / EEG

michaell
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Dazu müsste man erst einmal die Verbräuche kennen, damit man die ACCU Größe bestimmen kann
diese dann mal 3 Tage, für deinen geforderten Bereich. Dann kann man an die Auslegung für die PV gehen
usw. aber das wird mit Sicherheit ein größerer ACCU werden, vor allen wenn dann auch die Autos mit geladen werden
sollen. Da wird man mit den 45000 für ACCU und PV nicht weit kommen, so liest es sich für mich.

Wenn da z.B. ein Tagesverbrauch von 50 kW/h, werden für 3 Tage schon mal 150 kW/h Speicher benötigt

16 Cent im Bezug ? ist doch schon mal eine Hausnummer die eigentlich sehr gut ist.
Der Gestehungspreis für die kW/h Accu mit 30 Cent ist schon realistisch, wenn man Invest usw. mit rechnet,
das unterschlagen dann viele um das ganze schön zu rechnen.
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Re: Strom autark / Insellösung / EEG

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So sieht's aus.

Deshalb habe sogar ich alle Pläne verworfen, mit ein- und ausgespeichertem Strom irgendwann mal meine Bude zu heizen.
Von den PV Erträgen her würde das bei mir locker gehen, aber die Speicherkosten sind exorbitant.

Ich werde ein autarkes System anstreben, das meinen Strombedarf (ohne Heizeneregie) decken kann, die Wärme wird im Winter wohl weiterhin aus Holz (momentan Pellets) kommen. Da liege ich zur Zeit bei 7-8 Cent/kWh, Invest eingerechnet.

Für den sommerlichen Warmwasserbedarf habe ich mir ein Einfachstsystem gebastelt, das es erlaubt den Pelletbrenner für mehrere Monate komplett abzuschalten:
4kWp billig geschossene Module auf ein Ost-West Dach, DC über ein Solid-State-Relais direkt auf einen Heizstab im Puffer.
Macht 8 Cent/kWh, Invest auf 20 Jahre verteilt.
Geht aber nur im Sommer!
Als Junge dachte ich, ich werde mal ein alter, weiser Mann.
Jetzt schaut, was aus mir wurde: Ein alter, weißer Mann.
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