TV-Tipp - ARD Plusminus 12. November 2014, 21.45 Uhr

[i3Prinz]

Ich habe dieses Glanzstück journalistischer Arbeit nun auch gesehen. Selten habe ich so dumme Menschen beobachten dürfen...

[kai]

Stimme Herrn Streule zu 100% zu.

So wie die (Schaufensterregion) sich mit den Presseerklärungen aus dem Fenster gelehnt hat wurde tatsächlich der Eindruck suggeriert ganz Deutschland ist jetzt Ladeparadies.
Die Pressemeldung wurde ja ÜBERALL ungefiltert verbreitet und damit wurde Volksverdummung betrieben.

Die Aufgabe freier Medien ist doch dies zu hinterfragen. Und das haben Sie zu 100% korrekt gemacht, mit dem in Europa meistverkauftem Elektroauto.

Solange wir nicht wie in den Niederlanden oder UK oder demnächst Dänemark überall 24H, barriere- und diskriminierungsfrei laden können ist die Elektromobilität in Deutschland einfach nicht Massentauglich.
Auch wenn die Schaufensterregion mit ihrer Presseerklärung ein anderes Bild versucht zu vermitteln.

Gruß

Kai

Ich denke nicht, dass beim gemeinen Zuschauer angekommen ist, dass das Schaufensterproject eine Farce ist, sondern die Elektromobilität selber.

- da wurde von Millionen Förderung gesprochen, und den Strom für die grotesk lange Ladezeit des Nissan Leaf gab es angeblich verbilligt für 20 Cent. Der Zuschauer denkt: hier können die E-Autofahrer also billig laden. Da gehen meine Steuergelder hin. In Wirklichkeit kosten diese ca. 15 kWh aus 5 Stunden per SMS-Aktivierung 20,00 EURO.

- dass CSS Mindeststandard sei (unter Einblendung diverser Deutscher Autohersteller), wurde nicht widersprochen. Der Zuschauer denkt: das ist doch gut, wenn sich die deutschen Hersteller darauf geeinigt haben, schließlich sind es deutsche Steuergelder, damit brauche ich doch keine ausländischen Fahrzeuge zu fördern (siehe Ausländer-PKW-Maut aus Bayern). In Wirklichkeit gibt es CCS nur als aufpreispflichtige Option bei 3 Fahrzeugmodellen 2 deutscher Hersteller.

- dass die zunächst in Nürnberg aufgesuchten Ladesäulen ohnehin nur Schuko- und keinen Schnellladeanschluss gehabt hätten (das Schaufenster hat bei der Inbetriebnahme der A9-Achse als Veranstaltungsort ausgerechnt Nürnberg gewählt, wenige Meter von der zuerst angefahrenen Schuko-Säule und dort mehrere BMW i3 abgestellt, die in Nürnberg alle nicht geladen werden konnten) und der schließlich erfolgreiche Ladevorgang nachts auf einem normalerweise ab 15:30 (Mo-Do, sonst früher) geschlossenen Betriebshof einer Privatfirma stattfand, wurde nicht thematisiert.

- dass nur 1 einziger Ladeanschluss alle 90 km zu weiteren Wartezeiten führt, wird dem Zuschauer nicht verdeutlicht (am Ende des Beitrags lehnten zwar beide Testfahrer an ihrem Leaf, während der BMW i3 erst fertig laden musste - das wurde aber nicht verbalisiert, die gemeinen Zuschauer werden daraus kaum Schlüsse ziehen können)

- kein Hinweis auf das Elektroauto Tesla Model S, der völlig ohne Steuersubvention und mit höchstens 1 kurzen Ladehalt an einer der immer vielfach vorhandenen Schnellladesäulen die Fahrt von München nach Leipzig bereits seit Monaten ermöglicht.

Eigentlich hat in dem 10-Minuten-Beitrag alles gefehlt, was fehlen kann.

Ich habe dieses Glanzstück journalistischer Arbeit nun auch gesehen. Selten habe ich so dumme Menschen beobachten dürfen...

dieser satz wirft kein gutes licht auf dich!

[kai]

- dass CSS Mindeststandard sei (unter Einblendung diverser Deutscher Autohersteller), wurde nicht widersprochen.
Eigentlich hat in dem 10-Minuten-Beitrag alles gefehlt, was fehlen kann.

- Mindeststandard ist ja TYP2 in Europa, CCS hingegen "nur" für Schnelladung
- Es sind eben nur 10 Minuten gewesen
- Nissan, Kia und Mitsubishi liefern immer noch in 2015 Fahrzeuge ohne TYP2-Buchse aus, was auch ganz klar Industriepolitik ist.
- Später an den SLAM Schnelladesäulen mit fest installiertem Kabel können die dann gar nicht mehr laden.

Ansonsten stimme ich Dir zu 100% zu, es waren aber eben nur 10 Minuten.

Gruß

Kai

Weshalb in Europa noch Typ1 verbaut wird, wissen die Hersteller vermutlich nicht einmal selbst. Sie bauen für Europa ohnehin andere Autos als für Amerika. Bestes Beispiel i-Miev. Der sieht hier ganz anders aus und hat sogar andere Maße als in den USA. Wenn man so umfassende Änderungen länderspezifisch durchführen kann, dann ist eine zusätzliche Ladebuchse im Produktionsprozess kein großes Ding.

Versagt hat mal wieder die EU. Jeder Piss wird normiert und vorgeschrieben. Es wäre ein leichtes, auch einheitliche Ladestecker in Europa durchzusetzen. Damit wartet man aber, bis 10 Mio Fahrzeuge mit verschiedenen Steckern fahren und die Umrüstung so richtig schön teuer wird.

Eigentlich ist es ein Wunder, dass es überhaupt Chademo und CCS gibt. Normalerweise müsste doch jeder Hersteller seinen eigenen Stecker haben...

[ElektroAutoPionier]

Warum sind eigentlich die Schnellladestation nicht mit TYP 2 43 KW und CCS 50 KW, sondern TYP 2 22 KW und CCS 50 KW, ausgerüstet worden? Gibt es dafür eine Begründung ?

[tom]

Warum sind eigentlich die Schnellladestation nicht mit TYP 2 43 KW und CCS 50 KW, sondern TYP 2 22 KW und CCS 50 KW, ausgerüstet worden? Gibt es dafür eine Begründung ?

Ich würde mal schätzen, weil kein Deutsches Auto mehr als 22 KW AC kann. Mit 43 KW AC würde ja dann Renault seinen Trumpf ausspielen können...
Allerdings hat Renault von sich aus bisher nicht das geringste Interesse gezeigt 43KW AC Säulen zu verbreiten. Das muss man auch dazu sagen.

wird sich alles von selbst regeln. mutti kriegt ihr fett vollautomatisch ab.

Warum sind eigentlich die Schnellladestation nicht mit TYP 2 43 KW und CCS 50 KW, sondern TYP 2 22 KW und CCS 50 KW, ausgerüstet worden? Gibt es dafür eine Begründung ?

Es wäre zu logisch, den ohnehin mit mindestens 80A anliegenden Wechselstrom einfach an das Auto durchzureichen.