Ladesäulen-VO soll geändert werden

Ladesäulen-VO soll geändert werden

USER_AVATAR
  • Vanellus
  • Beiträge: 1934
  • Registriert: So 30. Jun 2013, 10:42
  • Wohnort: Schleswig-Holstein
  • Hat sich bedankt: 280 Mal
  • Danke erhalten: 126 Mal
read
Das Bundeskabinett hat vor wenigen Tagen eine Änderung der Ladesäulen-Verordnung beschlossen. Vor dem Inkraft-Treten muss noch der Bundesrat zustimmen. Der Bundeswirtschaftsminister schreibt dazu:

"Das Bundeskabinett hat vor wenigen Tagen eine Änderung zur Ladesäulenverordnung beschlossen, die das Bezahlen des getankten Stroms vereinfachen soll. Denn bislang überwiegt an den Stromtankstellen das sogenannte "vertragsbasierte" Laden, bei dem der Nutzer zunächst einen Stromliefervertrag mit einem Energiedienstleister abgeschlossen haben muss.
Betreiber von öffentlich zugänglichen Ladepunkten müssen zukünftig jedem Nutzer eines E-Fahrzeugs das Laden ermöglichen, auch wenn kein langfristiger Stromliefervertrag besteht. Zudem sollen Authentifizierung und Bezahlung vereinheitlicht werden. Will der Betreiber den Strom nicht verschenken, muss er mindestens eine dieser drei Bezahloptionen anbieten: Bargeld, EC-/Kreditkarte oder webbasierte Zahlung per Smartphone. Bei der webbasierten Zahlweise kann der Nutzer zum Beispiel Geld per App transferieren oder über einen QR-Code auf ein System wie Paypal weitergeleitet werden.

Mit der Änderung setzt die Bundesregierung die EU-Richtlinie über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFID) in deutsches Recht um. Die Änderung der Verordnung bedarf der Zustimmung des Bundesrats. Danach kann sie voraussichtlich noch in diesem Sommer in Kraft treten.
"

Kostenlose Ladesäulen sind davon also nicht betroffen. Die Verpflichtungen zum Anbieten mindestens einer der drei vertragslosen Bezahlungsmöglichkeiten treten 6 Monate nach Inkrafttreten der VO in Kraft. Neue Ladesäulen müssen zur Bezahlung entweder Bargeld (vermutlich seltener Sonderfall) oder EC/Kreditkarte (kundenfreundlichste Lösung) oder webbasierte Lösung per Smartphone z.B. über PayPal anbieten.
Einen Raum für RFID-Karten sehe ich da nicht mehr. Oder übersehe ich da etwas? Eigentlich schade, war bisher meine favorisierte Lösung. "Webbasierte Lösung" schließt wohl die Handy-Apps alle ein. Elektroauto-fahren ohne mobiles Internet ist damit wohl kaum noch möglich. Ob "Geld per App transferieren" gemäß dem Ziel dieser LSV-Änderung: weg von Verträgen die Verträge mit New Motion oder Plugsurfing (App-Version) ausschließt, ist mir nicht klar.
Wer etwas Verbindliches findet: bitte gern hier posten.

Edit: Übergangsregelung eingefügt
Zoe Zen seit 10.7.2013, verkauft im Juni 2019 mit 108.000 km, erster Akku, still going strong
Tesla Model 3 seit 12.6.2019
Anzeige

Re: Ladesäulen-VO soll geändert werden

USER_AVATAR
read
Es muss mindestens eine dieser Möglichkeiten angeboten werden, heißt nicht dass der Anbieter keine zusätzlichen RFID anbieten kann. Und das ist ja z.B. mit ner NFC-Karte als EC oder Kreditkarte umsetzen.
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

Wenn Ihr Euch für Fotografie interessiert, schaut Digitalfotonetz vorbei.
Mein kleines E-Auto Blog

Re: Ladesäulen-VO soll geändert werden

Sewi
  • Beiträge: 338
  • Registriert: Do 5. Jan 2017, 17:31
  • Hat sich bedankt: 1 Mal
  • Danke erhalten: 1 Mal
read
Allen Zahlungsmethode gemein sind ihre nicht gerade geringen Gebühren.

Ich rechne damit, dass Ladeverträge bleiben werden wie sie sind. Ein Mal im Monat abrechnen und eine Lastschrift für alle Ladevorgänge ausführen ist günstiger als den Vorgang bei jedem Laden durchzuführen. Dieser Kostenvorteil wird sich in unterschiedlichen Preisen oder Gebühren niederschlagen.

Nirgendwo steht, dass die vertragslos bezahlte kWh nicht 10 Ct. teurer oder mit einer Startgebühr belegt sein darf, als die vertragsgebundene.

Re: Ladesäulen-VO soll geändert werden

gekfsns
read
Ist das mit den hohen Gebühren wirklich wahr ?
Bei einem Ladesäulen-Hersteller las ich mal was 9Cent pro Transaktion für Bankkarte.

Re: Ladesäulen-VO soll geändert werden

drilling
read
Vanellus hat geschrieben: über einen QR-Code auf ein System wie Paypal weitergeleitet werden.
Als ob eine Paypal Zahlung vertragslos wäre... :roll:

So ein Saftladen wie Paypal mit seinen hohen Transaktionsgebühren ist sicher keine Massenkompatible Lösung.

Re: Ladesäulen-VO soll geändert werden

USER_AVATAR
read
gekfsns hat geschrieben:Ist das mit den hohen Gebühren wirklich wahr ?
Bei einem Ladesäulen-Hersteller las ich mal was 9Cent pro Transaktion für Bankkarte.
Ja wenn man denn genug Ladevorgang hätte. Es sind meist auch Grundgebühren an die Bank unabhängig von der Nutzungsfrequenz zu leisten.
(Kredit)Kartenzahlung wird in der Breite nur per Web kommen, nicht physisch vor Ort. Das ist viel billiger umsetzbar.
MS75D, Intens R90, S-Pedelec Grace MX
Emobility East - Beratung und Verkauf zu Elektromobilität & Smarthome http://www.emobility-east.de
PV, Speicher zu Hause + Mitbegründer Bürger Energie Drebach eG http://www.buerger-energie-drebach.de

Re: Ladesäulen-VO soll geändert werden

Sewi
  • Beiträge: 338
  • Registriert: Do 5. Jan 2017, 17:31
  • Hat sich bedankt: 1 Mal
  • Danke erhalten: 1 Mal
read
gekfsns hat geschrieben:Ist das mit den hohen Gebühren wirklich wahr ?
Bei einem Ladesäulen-Hersteller las ich mal was 9Cent pro Transaktion für Bankkarte.
So einfach ist das meist nicht... Die Bank möchte etwas für die Buchung auf dem Konto, der Zahlungsdienstleister für seine Leistung und manchmal auch noch der Kartenausgeber für die Kartentransaktion. Das können Grundgebühren, Prozente, Fixbeträge oder eine Kombination daraus sein. Einer davon kann durchaus bei 9 Ct./Transaktion liegen.

Kreditkarten sind vollkommen utopisch. Die Ladesäule müsste dann erstmal nach PCI-Standard zertifiziert werden oder ein entsprechendes Gerät enthalten (schon mal überlegt, warum selbst Fahrkartenautomaten i.d.R. ein extra Kartenterminal haben und das nicht über die Hauptbedieneinheit abgebildet wird?). Die Zertifizierung ist extrem aufwendig und teuer - auch wenn theoretisch einfach nur der bestehende RFID-Leser für die üblichen Ladekleinbeträge auch eine Kreditkarte lesen könnte. 25 Euro oder mehr für einen Ladevorgang dürften sehr, sehr selten sein (abgesehen von allego).

Genau genommen ist aber nur Bargeld vertragslos - jede andere erfordert einen Kreditkartenvertrag oder einen Kontovertrag mit einer Bank. Aber so genau nehmen wir es besser gar nicht...

Re: Ladesäulen-VO soll geändert werden

USER_AVATAR
read
Sewi hat geschrieben:Genau genommen ist aber nur Bargeld vertragslos - jede andere erfordert einen Kreditkartenvertrag oder einen Kontovertrag mit einer Bank. Aber so genau nehmen wir es besser gar nicht..
Wieso ?? Dort steht dort "ohne Stromliefervertrag" und nicht "vertragslos".
Sewi hat geschrieben:Allen Zahlungsmethode gemein sind ihre nicht gerade geringen Gebühren.
Juckt mich an sich nicht. Wir laden zu 99% zu Hause oder am Ziel. Kostet zu Hause nur das was der Stromzähler anzeigt oder nix wenns die PV hergibt. Bei den meisten Zielen ist es kostenlos. Unterwegs gibt es genügend CF- oder private Lademöglichkeiten gegen eine Ladespende. Die paar mal an kostenpflichtige Ladepunkte machen den Kohl nicht fett.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
http://www.perdok.info Ladeboxe und mehr, KfW-förderfähig
4x Renault ZOE, Ladestation 22kW öffentlich, kostenlos 24/7

Re: Ladesäulen-VO soll geändert werden

Heesi
  • Beiträge: 184
  • Registriert: Mi 2. Nov 2016, 17:01
  • Wohnort: Hamburg/Lenzen Elbe
  • Hat sich bedankt: 32 Mal
  • Danke erhalten: 2 Mal
read
gab es da nicht mal die Geldkarte?
Oder wie früher die Telefonkarte?
Sind doch immer nur Beträge um 5-8 € selten mal mehr.
Kia e-soul Spirit mit Schiebedach und Dachträger

Re: Ladesäulen-VO soll geändert werden

drilling
read
Heesi hat geschrieben:gab es da nicht mal die Geldkarte?
Oder wie früher die Telefonkarte?
Sind doch immer nur Beträge um 5-8 € selten mal mehr.
Du erwartest doch nicht etwa das heutzutage noch so einfache und vor allem datenschutzfreundliche Lösungen verwendet werden? :roll:

Nö heutzutage muß alles 10-mal so kompliziert und störanfällig sein, deshalb braucht man zum laden ein Smartphone (Akku muß natürlich genug Saft haben), eine SIM, Mobilfunkempfang am Ladeort, eine stabile Internetverbindung, einen Vertrag mit Paypal, einen Kreditkartenvertrag, ein Bankkonto, nur damit alle diese Zwischenhändler ihren Anteil abbekommen und möglichst viele Daten über dich sammeln können (bei jeder Ladung gehen deine Daten dreimal um die Welt).

Wie 'Mutti' so schön sagte, Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhundert deshalb gilt es natürlich so viele wie möglich zu generieren damit wir alle reich werden.

Eine RFID-Geldkarte (die es eh gibt, auch separat von der EC-Karte) wäre da viel zu simpel, und eine einfache wiederaufladbare anonyme RFID-Ladekarte (sozusagen einen moderne Version der Telefonkarte) erst recht.

Anonym geht natürlich gar nicht, das könnte ja den Terrorismus fördern... :roll:
</Sarkasmus>
Anzeige
AntwortenAntworten

Zurück zu „Öffentliche Lade-Infrastruktur“

Gehe zu Profile
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag