Kostenlos Renault Zoe laden

Re: Kostenlos Renault Zoe laden

Pivo
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Das Laden ist bei IKEA, Aldi und McD nicht umsonst, auch wenn man dafür nichts bezahlen muss.
Alle sind gewinnorientierte Unternehmen, d.h. sie haben erst mal nichts zu verschenken.
Es ist eine Art Nehmen und Geben.

Das was sich IKEA, Aldi und McD versprechen ist, dass du Werbung für sie machst, sprich ihren Namen des öfteren nennst und verbreitest.
Wenn also im Bekannten- oder Kollegenkreis der Emobilist gefragt wird, wo er denn läd, kommt dann als Antwort bei "IKEA" oder "McD".

Noch krasser wird der Werbeeffekt, wenn der Bekannte nachhakt, was es kostet und der EVfahrer ganz lässig und mit nem Grinsen antwortet "nix, ist bei XY umsonst".
Der unbedarfte Verbrennerfahrer (also die meisten) wird darauf grosse Augen kriegen.

Das ist genau der Effekt, den sie wollen:
Leute die positiv über die Unternehmen berichten und, obwohl sie dort nichts kaufen, quasi suggerieren sie seien zufriedene Kunden (ob sie es nun sind oder nicht).
Menschen die sonst nie zu IKEA oder McD fahren werden Facebooken, Twittern, Simsen, Whatsappen, dass sie gerade bei denen laden und dass sie Elektromobilität toll finden.
Und als Krönung dank IKEA, McD, Aldi schon *viel_Geld_gespart* haben.
Also eine 100%ige Win-Win-Situation für beide, eine bessere Werbung gibt es eigentlich nicht.

IKEA, Aldi z.B. haben es hier bei GE sogar in den Status "Ladeverbund" geschafft.
Beide Namen tauchen deswegen in ettlichen Threads auf.
Aussenstehende, die interessehalber mal nach Ladesäulen suchen, treffen auf die Frimennamen.
Und umgedreht Leute, die nach den Firmennamen suchen treffen u.U. auf Ladestationen...
Grosse Internetunternehmen stellen Satistiken auf, wie oft welcher Name im Netz auftaucht etc. und Shareholder wie Kunden sind entsprechend eher geneigt an die Marke zu glauben.

Hinzu kommt, dass IKEA, Aldi und McD etwas machen, was Stromversorger, Autohersteller und Politik schlecht oder kaum hinkriegen:
Nämlich problemslose und zumindest zügige Trippelcharger in nennenswerter Anzahl aufzustellen.
Damit kann man derzeit auch ganz gut in der Presse punkten und andere fast schon vorführen.
Wieviel Trippelcharger hat z.B. die EnBW im Stuttgarter Raum in Vergleich zu den kostenlosen Aldi-Stationen?
Manche fangen dann an zu fragen, wieso die, aber nicht die EVUs das hinkriegen.
Was sie entsprechend überlegen erscheinen lässt.

Natürlich ist auch etwas "Greenwashing" dabei.
D.h. die Unternehmen wollen sich in einem möglichst umweltfreundlichen Licht präsentieren.

Das aber funktioniert nur, wenn die Säulen auch benutzt werden.
Denn nur dann können sie sagen, dass sie schon x Emobilisten weitergeholfen haben und soundsoviel CO2 einparen konnten.
Was imho nicht passieren darf ist, dass regelmässig bei McD Einkehrende (Verbrennerfahrer) seit Errichtung einer Säule ein paar Monate später nie einen haben laden sehen.
Die denken sich doch sonst, was McD da fürn Mist macht und unnütz Geld rausgeworfen hat und es Emobilität eh noch nicht gibt.

Um auch noch zu versuchen die Kostenseite zu beleuchten (man möge mich bitte korrigieren, wenn ich zu arg daneben liege).
20sec Fernsehwerbung kosten bei den ÖR zur Primetime Summen, die vermutlich gut im oberen 6-stelligen Bereich liegen.
Dafür bekommt man schon eine nennenswerte Anzahl 20kW Tripplecharger.
Damit diese sich aber bezahlt machen, muss entsprechend oft geladen werden und Mundpropaganda gemacht werden.
Mundpropaganda ist etwas, dass man in Geld nicht aufwiegen kann, vermutlich hat dies bei den genannten Unternehmen ein BWLer erkannt.

Die Stromkosten wird man sicherlich irgendwo erfassen, aber die gehen dermassen hoffnunglos im statistischen Rauschen der üblichen Stromrechnung unter, dass es sich für einen Controller nicht weiter lohnen dürfte auch nur eine Sekunde daran zu verschwenden.
Zumal die Unternehmen Gewerbestrom (also um die 10ct/kWh) beziehen (womöglich sind sie auch noch EEG-Umlage befreit?).
Eine 10kWh Ladung dürfte also um die 1€ kosten.
Da ist das runtergefallene Glas mit Aufputzen in der IKEA-Restauration schon weit drüber.

Und nein, es geht nicht darum, dass konkret der eine EVfahrer dann auch bei McD, IKEA Buletten oder Klöpse verspeist.
Denn selbst 5 Menüs und 8 Kaffee die Woche gehen im statistischen Rauschen unter.
Und kaum ein EVfahrer kauft sich direkt deswegen ein Möbel bei IKEA, weil der dort läd, das wissen die selber.
Es geht darum den Namen zu verbreiten und Leute generell anzuziehen.

Wie gesagt, du lädst nicht umsonst bei IKEA, McD oder Aldi.
Von dem her brauchst du auch keinerlei Skrupel oder schlechtes Gewissen zu haben öfters dort zu laden.

Der Deal lautet:
Du bekommst elektrische Energie im Gegenwert von 1€ bis max. 2 €, dafür erzählst du drüber.
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Re: Kostenlos Renault Zoe laden

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olweb2709 hat geschrieben:Hallo Zusammen,

Wir planen ein Renault Zoe R240 zu kaufen und haben keine Lademöglichkeit zu Hause. Kann uns jemand sagen ob wir über ganzes Jahr kostenlos bei Aldi, McDonalds usw laden können, oder gibt es Einschränkungen oder Nachteile von ständigen schnellladungen?

Mit freundlichen Grüssen

Alex Weber
Hallo Alex
Im Moment sind die Ladungen an öffentlichen Ladesäulen kostenfrei, unabhängig von der Anzahl der Ladungen.
Bei RWE zahlst du 5€ im Monat und hast dann freien Zugang zum Strom.
Davon profitieren alle eMobilisten. Finde ich für den Anfang auch ok, da wir auch als "Versuchskannichen" herhalten, um die Alltagstauglichkeit der Systeme zu prüfen. Auf Dauer wird es bestimmt etwas kosten, anderes kann es ja auch nicht funktionieren. Wie sich im Süden der Republik zeigt übertreiben es dann wieder einige Anbieter und zocken die Käufer ordentlich ab. Auf Dauer eine eigene Tankmöglichkeit und PV auf dem Dach ist sicherlich angebracht.
Lass dich als Neuling im Forum nicht von dem ein oder anderen Tastatur-Rowdy abschrecken.
Die Anonymität der Onlinewelt scheint die Hemmschwelle zu senken. In der Regel bekommst du hier gute Infos.

Re: Kostenlos Renault Zoe laden

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Hi,

sehe ich so wie Pivo.

@Spürmeise

Wo hast Du diese Konditionen her?
Der e-Power basic kostet 4,95€ im Monat und 30ct Arbeitspreis pro kwh. Dann lieber BEW Autostrom, gleiches Angebot, gleiche Anzahl Ladestationen, aber keine Grundgebühr...
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

Wenn Ihr Euch für Fotografie interessiert, schaut Digitalfotonetz vorbei.
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Re: Kostenlos Renault Zoe laden

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Hallo Leute,

JA, das geht. Man kann mit der ZOE nur öffentlich und kostenlos laden - ICH mache das so. :lol: 8-) :P

Nur ist es bei mir so, dass ich um die Ecke
- ein EKZ um die Ecke mit reichlich (=54) kostenlosen Anschlüssen - 11kW
- eine älter Ladestation von einer Photovoltaik-Firma - CEE 3,7kW und CEE22kW
- einen Tripel-Schnelllader von SMATRICS
habe. Letzterer ist bis Ende 2015 durch diverse Aktionen/Förderungen auch gratis.

Schnelllader belege ich nur beim Einkaufen, 11kW je nach Bedarf und Balancing mache ich am Wochenende an CEE3,7. So bin ich seit Juni 2014 mit 6.- Kosten für Fahrstrom (Sonderfälle) auf 20.000km durch gekommen. ;-)

Nachsatz: Ich kann auch nur öffentlich Laden, da ich in einer Wohnung im 3. Stock OHNE Abstellplatz wohne.

ZOE Life in AzurBlau + 3D Sound + ZE@Interactive
Ladestrategie: an öffentlichen Ladesäulen mit Typ2 und zur Not, mit 22kW-NRGkick überall sonst!

Re: Kostenlos Renault Zoe laden

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@Pivo:

Bravo, super erklärt! :applaus:

Und eeendlich kapieren es auch mehr und mehr potentielle Ladesäulenbetreiber.
Direkt mit dem Betrieb der Ladesäulen lässt sich nur schwerlich Geld verdienen, die Investition und die Betriebskosten müssen auf anderem Weg wieder reinkommen.
Als Junge dachte ich, ich werde mal ein alter, weiser Mann.
Jetzt schaut, was aus mir wurde: Ein alter, weißer Mann.

Re: Kostenlos Renault Zoe laden

rolandk
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@Pivo:

mit Deiner Darstellung kann ich durchaus gut leben. Solange es für diese Firmen gilt passt die Rechnung sicher auch. Das Problem ist aber nicht ganz so einfach zu lösen. Denn es gibt jede Menge andere Anbieter, für die ein Ladepunkt mal nicht eben nebenbei aus der Portokasse zu zahlen ist und für die der Strombezug nicht im Rauschen untergeht.

Und diese Betreiber müßten dann tatsächlich ein Abrechnungsverfahren mit einbinden, damit wenigstens die laufenden Kosten wieder ins Haus kommen.

Bei denen ist die kostenlose Abgabe nämlich Good-Will mit dem Wunsch nach Fair-Use. Man sollte das also nicht einfach so über einen Kamm scheren. Wenn's nämlich so wäre, wie Du es schreibst, müßten jetzt spätestens an allen Renault Autohäusern in der Republik 43kW Lademöglichkeiten entstehen. Und bei den Kia-Autohäusern dürfte es nicht so sein, das Öffenungszeiten und RFID-Karten deren CHAdeMO/CCS Ladepunkte einschränken.

Die Realität sieht bekanntermassen anders aus.

Roland
Unterwegs mit: Zoe Q210 (mit 38 kWh, DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), Tesla Model S85 (Ladeflatrate), van Moof S3, Zoe R240 (DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), SAIC MG4 (Luxury, Saskia)

Re: Kostenlos Renault Zoe laden

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harlem24 hat geschrieben:Hi,

sehe ich so wie Pivo.

@Spürmeise

Wo hast Du diese Konditionen her?
Der e-Power basic kostet 4,95€ im Monat und 30ct Arbeitspreis pro kwh. Dann lieber BEW Autostrom, gleiches Angebot, gleiche Anzahl Ladestationen, aber keine Grundgebühr...
ePower kostet 4.95€ , der Strom ist im Moment FREI

Re: Kostenlos Renault Zoe laden

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Interessanterweise bewerben sie es nicht...
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

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Re: Kostenlos Renault Zoe laden

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Um sich die Option des "kassierens" offen zu halten.
Alle RWE Betankungen waren frei. Selbst der Monatsbeitrag würde noch nie eingezogen.
Ich glaube wir sind noch viel zu wenige

Re: Kostenlos Renault Zoe laden

Pivo
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Ja, natürlich hat das ganze auch Grenzen und vermutlich wird das auch nicht immer so bleiben.

Fast schon asozial wäre es z.B., wenn ein kostenpflichtiger Ladeverbund mit viel Geld und Hoffnung am Autohof einen Tripplecharger hinstellt und dann ein paar Monate später 100m weiter der Discounter einen kostenlosen anbietet.
Hier sollten beide Seiten etwas Feingefühl walten lassen. Sprich der kostenpflichtige Ladeverbund sollte es sich dann erst mal sparen den Lader am Autohof hinzustellen (und hat dann die Kohle für nen anderen Standort übrig) wenn schon ein anderer "Mtibewerber" da ist und umgedreht natürlich genauso.

Allerspätestens dann, wenn sich Schlangen an der kostenlosen Ladesäule bilden, werden die Firmen ins Grübeln kommen.
Und zumindest für Nichtkunden das Laden bezahlpflichtig gestalten.
Nur liegt dieser Zeitpunkt bei der derzeitigen EV-Verbreitung deutlich in der Zukunft, genauso wie es dann bei den Unternehmen andere BWLer geben wird...

Zwischen dem Aufstellen der Säulen bei benannten Firmen und den Autohäusern besteht ein grosser Unterschied:
IKEA und Aldi werden zentral "regiert", sind gross und haben einen entsprechenden Werbeetat.
Sie können von "obenherab" bestimmen und bundesweit Fernsehwerbung schalten.
Ganz anders die Autohäuser, die i.d.R. alleine für sich wirtschaften.
Sie mögen eventuell von der Zentrale Unterstützung bekommen, aber ihre Säule müssen sie erstmal selbst durch den Verkauf von Autos wieder rein holen...
Deswegen die dortige Zurückhaltung.

Wie schon einige hier angedeutet haben, brauchen wir das auch nicht überbewerten.
Denn selbst ein Druchreisender wird die Säulen nur dann in Anspruch nehmen, wenn er keinen nennenswerten Umweg fahren muss.
Auch nicht jeder "Häufiglader" wird sich das auf Dauer antun, regelmässig ins Industriegebiet zu fahren um dann dort 45min abzuhängen, wenn er in der Nähe vom Arbeitsplatz oder zu Hause kostenpflichtig laden kann.

Und sehen wir es doch mal positiv:
Kostenloses Laden ist nicht nur für IKEA, McD, Aldi & Co. eine gute Werbung sondern auch für die Elektromobilität als solches.
Denn unser Hauptgegner, sofern man eine Gegnerschaft ausmachen will, ist doch die Öl- und Verbrennerlobby.
Und nicht etwa der Fahrer mit dem anderen Ladeanschluß oder die Ladeverbünde untereinander.

Wann wenn nicht jetzt?
In 2 Jahren sieht alles wieder ganz anders aus...
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