Einfach nur laden...

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Hallo zusammen,

wenn ich meine eigenen nunmehr zweimonatigen Ladeerfahrungen und all die Informationen hier, die die Probleme mit der Ladeinfrastruktur (technisch und organisatorisch) betreffen, mal so sacken lasse, dann komme ich zu gewissen Schlussfolgerungen. Ich versuche sie mal etwas strukturiert zusammenzufassen.

Die Ladeinfrastruktur wird dann kompliziert, wenn Abrechnungssysteme integriert werden (sollen).
  • Die Abrechnungstechnik macht die Ladestationen teuer und fehleranfällig.
  • Die Zugangsverwaltung erschwert die Benutzung (Kartenchaos, Roamingprobleme...).
  • Die Abrechnung (so sie erfolgt) ist bürokratisch und die Kosten dieser Bürokratie stehen in keinem vernünftigen Verhältnis zum erzielbaren Gewinn durch den verkauften Strom.
Die aktuelle Situation da draußen zeigt, dass der größte Teil aller Ladeprobleme nur entsteht, wenn man auf Abrechnung beharrt oder diese plant (kostenlose Testphase hin oder her).

Meine Schlussfolgerung: Abrechnung einfach sein lassen, den Strom kostenlos anbieten.

Daran haben die Energieanbieter logischerweise kein wirkliches Interesse. Deshalb sind sie auch die falschen Ansprechpartner für den Infrastrukturausbau. Der Weg kann nicht sein, mit dem abgegebenen Ladestrom Geld zu verdienen (das wird nicht funktionieren, wann soll sich denn eine teure Ladestation bitte amortisieren), sondern andere Dienstleistungen durch Ladepunkte attraktiv zu machen: Gastronomie, Hotellerie, Einkaufszentren, Freizeitangebote etc. Dann sind die Kosten für den Ladestrom sinnvoll ausgegebenes Geld mit weit größerem ROI als bei der üblichen Werbung.

Ladestationen ohne Abrechnungstechnik sind billig und viel weniger fehleranfällig. Ich denke, dass ein einfacher Ladepunkt (Typ 2 + Schuko) schon für unter 2.000,- € installiert werden kann, wenn die Bedingungen vor Ort gegeben sind. Das ist eine Ausgabe, die sich auch kleine Unternehmen leisten können. Vielleicht gibt's da auch Unternehmensförderungstöpfe.

Also müssen wir an die Betreiber solcher Dienstleistungsunternehmen ran. Die haben ein Interesse daran, ihre Angebote mit Ladepunkten zum Ziel für EV-Fahrten zu machen. Vielleicht wissen sie es nur noch nicht. ;)

Wer jetzt handelt, hat gute Chancen auf ein tolles Alleinstellungsmerkmal, und der Druck auf Marktbegleiter wächst dadurch enorm. ("Klar fahre ich zum weiter entfernten Supermarkt, wenn ich da kostenlos laden kann!")

Wenn ich mir die Reaktionen auf meine diversen Anschreiben diverser öffentlicher Institutionen so anschaue, denke ich: Ehe die auch nur ihre Entscheidungsprozesse abgeschlossen haben, kann man sie praktisch links überholen und im direkten Kontakt mit aufgeschlossenen Unternehmen die ersten Ladepunkte errichtet haben.

Lasst die Großen außen vor, das dauert und dauert und bringt nix oder Stress. Ein toller Aspekt der Elektromobilität ist doch, dass Ladeinfrastruktur so unglaublich billig ist, weil sie an die allseits vorhandene Elektroinfrastruktur andocken kann - wenn sie nicht künstlich verteuert wird, indem Konzepte von gestern aufrecht erhalten werden sollen, weil sich die "Verantwortlichen" nix anderes vorstellen können.
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Re: Einfach nur laden...

lingley
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Elektrolurch hat geschrieben:Der Weg kann nicht sein, mit dem abgegebenen Ladestrom Geld zu verdienen (das wird nicht funktionieren, wann soll sich denn eine teure Ladestation bitte amortisieren), sondern andere Dienstleistungen durch Ladepunkte attraktiv zu machen: Gastronomie, Hotellerie, Einkaufszentren, Freizeitangebote etc. Dann sind die Kosten für den Ladestrom sinnvoll ausgegebenes Geld mit weit größerem ROI als bei der üblichen Werbung.
:massa:

Es bleibt den Dienstleistern auch nichts anderes übrig.
Hm ...wo habe ich das gelesen, wo stand das ... ?
... aus meiner Erinnerung : "Sie dürfen keinen Strom verkaufen, das dürfen nur VNB"

Re: Einfach nur laden...

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Strom wird ja auch nicht verkauft, weil die von den Dienstleistern aufgehängte Wallbox um 1400 €uro kein teures und störanfalliges Abrechnungsgedönse enthält, sondern der Parkplatz wird bezahlt und Strom ist gratis als Kundenservice/Kundenabziehungsinstrument gegen Konkurrenz ohne Lademöglichkeit.

Von der Differenz einfache Wallbox 11kW <->schicke Säule mit Kassenmodul kann man schon EINIGE Kunden kostenlos laden lassen...
350 Mm elektrisch ab 2012.
Nicht alles glauben, was irgendeiner bei Whatsapp als News verbreitet.
Niels Bohr sagte schliesslich schon als Student: "Zitaten aus dem Internet sollte man nicht unbesehen glauben!"

Re: Einfach nur laden...

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lingley hat geschrieben:... aus meiner Erinnerung : "Sie dürfen keinen Strom verkaufen, das dürfen nur VNB"
mlie hat geschrieben:Strom wird ja auch nicht verkauft, weil die von den Dienstleistern aufgehängte Wallbox um 1400 €uro kein teures und störanfalliges Abrechnungsgedönse enthält, sondern der Parkplatz wird bezahlt und Strom ist gratis als Kundenservice/Kundenabziehungsinstrument gegen Konkurrenz ohne Lademöglichkeit.
Ja, so kann man das z.B. handhaben. Oder bei Pensionen/Hotels meinethalben eine Ladepauschale erheben ähnlich wie für den Internetzugang (Zahlt man dafür eigentlich noch extra? Ich hab länger nicht im Hotel übernachtet.)

Was gäbe es noch für Möglichkeiten der Kompensation, wenn denn doch direkt Geld in irgendeiner Form fließen soll (ich sammle gerade Argumente)? Eine Spendenbox aufstellen?

Und wie sieht das steuerlich aus? Die Verbrauchskosten werden ja in den allermeisten Fällen als Hintergrundrauschen im Gesamtstromverbrauch des jeweiligen Unternehmens "untergehen". Sind das Betriebskosten, die abgesetzt werden können?
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Re: Einfach nur laden...

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Elektrolurch hat geschrieben:Also müssen wir an die Betreiber solcher Dienstleistungsunternehmen ran. Die haben ein Interesse daran, ihre Angebote mit Ladepunkten zum Ziel für EV-Fahrten zu machen.
Das kann funktionieren, aber es wird niemals ausreichen! Soetwas geht dann gut, wenn ich tatsächlich zum Supermarkt einkaufen will oder wenn ich ins Kino will... aber wenn ich Freunde besuche, wenn ich einfach nur Strecke zurücklegen will, dann halte ich nicht irgendwo an um meine Konsumlust zu befriedigen, dann will ich an geeigneter reiseroutennaher Stelle eine hochbelastbare Stromquelle. Keine 11 kW-Säule, die nicht abgerechnet wird und wo sich deshalb auch keiner täglich drum kümmert. Wenn die kaputt ist kann es Monate dauern, bis sie wieder funzt. Säulen, die Geld generieren, bleiben dagegen nicht lange defekt.
Und ganz ehrlich: Ich möchte für meine erhaltenen Waren auch bezahlen. Alles andere zu verlangen ist Schnorren, entschuldige meine Offenheit. Etwas anderes ist es, wenn der Supermarkt von selbst drauf kommt und eine Säule aufstellt. Du möchtest aber, dass wir drum bitten. Das finde ich daneben. Statt dessen solltest Du drum bitten, Strom tanken und bezahlen zu dürfen.

Re: Einfach nur laden...

tom
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green_Phil hat geschrieben:Das kann funktionieren, aber es wird niemals ausreichen! Soetwas geht dann gut, wenn ich tatsächlich zum Supermarkt einkaufen will oder wenn ich ins Kino will... aber wenn ich Freunde besuche, wenn ich einfach nur Strecke zurücklegen will, dann halte ich nicht irgendwo an um meine Konsumlust zu befriedigen, dann will ich an geeigneter reiseroutennaher Stelle eine hochbelastbare Stromquelle. Keine 11 kW-Säule, die nicht abgerechnet wird und wo sich deshalb auch keiner täglich drum kümmert. Wenn die kaputt ist kann es Monate dauern, bis sie wieder funzt. Säulen, die Geld generieren, bleiben dagegen nicht lange defekt.
Ganz deiner Meinung :thumb:
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Re: Einfach nur laden...

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green_Phil hat geschrieben:Das kann funktionieren, aber es wird niemals ausreichen! Soetwas geht dann gut, wenn ich tatsächlich zum Supermarkt einkaufen will oder wenn ich ins Kino will... aber wenn ich Freunde besuche, wenn ich einfach nur Strecke zurücklegen will, dann halte ich nicht irgendwo an um meine Konsumlust zu befriedigen, dann will ich an geeigneter reiseroutennaher Stelle eine hochbelastbare Stromquelle.
Claro, ich auch. Es geht mir ja auch nicht um Vollabdeckung aller Ladebedürfnisse, bitte nicht missverstehen. Aber auch nicht einen Lösungsansatz verwerfen, nur weil der eben keine 100% abdeckt. Es geht nicht immer um alles oder nichts. ;)
green_Phil hat geschrieben:Keine 11 kW-Säule, die nicht abgerechnet wird und wo sich deshalb auch keiner täglich drum kümmert. Wenn die kaputt ist kann es Monate dauern, bis sie wieder funzt. Säulen, die Geld generieren, bleiben dagegen nicht lange defekt.
Hmmm, da möchte ich doch nochmal hinterfragen, wann sich so ein Reparatureinsatz bei Säulen, die Geld generieren, denn amortisiert hat? Anfahrt, Fachpersonalkosten... Nicht zu vergessen die sehr wahrscheinlich deutlich häufigeren Einsätze. Wieviel Geld generiert so eine Säule denn in der Praxis? Da müssen 'ne Menge EV zum Laden kommen, damit der Betreiber das wieder raus hat. Ich bleibe dabei: Aufwand und Nutzen stehen bei Ladestationen mit Abrechnungstechnik in keinem sinnvollen Verhältnis.
green_Phil hat geschrieben:Und ganz ehrlich: Ich möchte für meine erhaltenen Waren auch bezahlen. Alles andere zu verlangen ist Schnorren, entschuldige meine Offenheit. Etwas anderes ist es, wenn der Supermarkt von selbst drauf kommt und eine Säule aufstellt. Du möchtest aber, dass wir drum bitten. Das finde ich daneben. Statt dessen solltest Du drum bitten, Strom tanken und bezahlen zu dürfen.
So? Sind Rabattkarten dann nicht auch Schnorren? Alle Instrumente, die der Kundenbindung dienen und die die Kunden finanziell belohnen - Schnorren? Ich sehe das kostenlose Laden an Supermärkten etc. vielmehr als eine Win-Win-Situation: Ich lasse mein Einkaufsbudget halt da und nicht woanders. Da haben wir beide was davon.

Um das aber nochmal ganz deutlich zu machen: Ich hätte auch nichts dagegen, einen sinnvollen Betrag für das Laden zu bezahlen, wenn es denn nur einen nutzbaren Ladepunkt am Reiseziel gäbe. Mein Fokus liegt in diesem Thread hier aber auf einer VEREINFACHUNG der ganzen Ladeproblematik, und zwar von Aufstellerseite aus als auch von Kundenseite aus.

Kostenlos ist einfach in der Gesamtbetrachtung günstiger.
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Re: Einfach nur laden...

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  • green_Phil
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Elektrolurch hat geschrieben: Es geht nicht immer um alles oder nichts.
Stimmt. Aber Du sagst, das sich Abrechnungsmodelle nicht lohnen und von daher nicht gut sind. Ohne solche Modelle haben wir aber deutlich zu wenig Lademöglichkeiten, da nicht jede Ladesäule prominent am Einkaufscenter liegen kann.
Elektrolurch hat geschrieben:Wieviel Geld generiert so eine Säule denn in der Praxis? Da müssen 'ne Menge EV zum Laden kommen, damit der Betreiber das wieder raus hat. Ich bleibe dabei: Aufwand und Nutzen stehen bei Ladestationen mit Abrechnungstechnik in keinem sinnvollen Verhältnis.
Das kommt auf die Qualität der Säule/Technik an. RWE hat da noch starke Probleme, aber ich bin mir sicher, dass eine solche Säule mit einer jährlichen Wartung eigentlich problemfrei funktioniert, lange Zeit. Vandalismus wird von einer Versicherung abgedeckt.
Elektrolurch hat geschrieben:So? Sind Rabattkarten dann nicht auch Schnorren?
Nein, aber mir geht es nicht um die Win-Win-Situation, sondern darum, dass ein Elektromobilist darum bittet, kostenlos laden zu können. Kundenkarten und sowas ist ein Angebot des Geschäftes. Die hat sich das Geschäft ausgedacht. Wenn man sie nicht einfach bekommt, kann man danach fragen. Aber Du kämst doch nicht auf die Idee, beim Edeka dazum zu bitten, für Dich als Kunde kostenlos Kaffee und Kuchen anzubieten - zwecks Kundenbindung. (Sowas ist Schnorren)
Elektrolurch hat geschrieben:Kostenlos ist einfach in der Gesamtbetrachtung günstiger.
Ja, vor allem für den Elektromobilist! Also für Dich. Es geht aber nicht immer nur darum, was in der Gesamtbetrachtung günstiger ist.

Ich bin ja auch gar nicht der Meinung, dass deine Idee falsch ist. Ganz im Gegenteil. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass solche Bitten auch schnell mal ein schlechtes Licht auf die Elektromobilitätsfahrer werfen können. Verbrenner fragen auch nicht nach einem halben Liter Sprit an der Kasse zum kostenlos Mitnehmen. Und der Supermarkt hat nun wirklich keinen Mehrwert von einem EV. Ob der Kunde elektrisch oder thermisch auf den Parkplatz fährt ist der Geschäftsführung im betriebswirtschaftlichen Sinne ziemlich egal. (Aber auch bei solchen Leuten kann es Idealismus geben)
Logo, wenn ich eine Stunde lade kann ich in dieser Zeit einkaufen. Aber nur mal als Gedankenspiel: Globus Supermarkt. 2000 Parkplätze. Globus bietet auf 1000 davon kostenlose Lademöglichkeiten. Wenn nur die Hälfte davon genutzt wird und das auch nur 4 Stunden täglich, dann würde das dem Geschäft (0,00025 ct/Wh x 16 A x 3 Phasen x 230 V x 4h x 500 Anschlüsse) 5520 € täglich an Kosten einbringen. Das sind 142 416,00 € im Monat! So kann Elektromobilität in Zukunft nun wirklich nicht funktionieren. Das System, über welches Du hier nachdenkst ist nicht tragfähig genug. Es ist allenfalls etwas für die Pionierphase.

Re: Einfach nur laden...

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green_Phil hat geschrieben:Nein, aber mir geht es nicht um die Win-Win-Situation, sondern darum, dass ein Elektromobilist darum bittet, kostenlos laden zu können. Kundenkarten und sowas ist ein Angebot des Geschäftes. Die hat sich das Geschäft ausgedacht. Wenn man sie nicht einfach bekommt, kann man danach fragen. Aber Du kämst doch nicht auf die Idee, beim Edeka dazum zu bitten, für Dich als Kunde kostenlos Kaffee und Kuchen anzubieten - zwecks Kundenbindung. (Sowas ist Schnorren)
Ich kann deine Argumentation nachvollziehen. Nur, wenn die nicht von selbst drauf kommen, habe ich als Elektromobilist natürlich ein Interesse daran, so etwas anzuregen. Und nochmal, weil das anscheinend immer noch missverständlich ist: Ich will nix kostenlos für null Gegenwert. Erstens: Mein Gegenwert ist mein Einkaufsbudget, das ich dort lasse, wo ich die für mich besten Bedingungen vorfinde. Der erste Supermarkt meiner Gegend, der das kapiert, hat mich als Dauerkunden gewonnen. (So lange, bis die anderen nachziehen, dann entscheiden wieder andere Kriterien.) Zweitens: Ich zahle auch gern für den Ladestrom! Damit habe ich gar kein Problem. Nur sind in diesem Fall, damit das korrekt abgerechnet werden kann, vom Aufsteller eben ganz andere Investitions- und Betriebskosten zu stemmen und die Fehleranfälligkeit der Ladestation ist größer. Das sind Hürden. Und um die abzubauen, halte ich es für besser, die Situation möglichst zu vereinfachen.
green_Phil hat geschrieben:
Elektrolurch hat geschrieben:Kostenlos ist einfach in der Gesamtbetrachtung günstiger.
Ja, vor allem für den Elektromobilist! Also für Dich.
Meiner Meinung nach eben nicht nur für die Elektromobilisten. Wie auch mlie weiter oben schon ausführte, sind die Investitionskosten eines Ladepunkts ohne Abrechnungstechnik für den Betreiber sehr viel geringer und der Betrieb ist sehr viel unaufwändiger als wenn der sich eine teure Säule mit RFID, Funkmodul und Online-Schnittstellen etc. da hinstellt. Von der Kostendifferenz können ziemlich viele EVs ziemlich oft laden.
green_Phil hat geschrieben:Und der Supermarkt hat nun wirklich keinen Mehrwert von einem EV.
Bei Kunden, die ohnehin schon da hinfahren, nicht. Aber er könnte Neukunden gewinnen. Darum geht's. Und wir wissen alle, dass Neukundengewinnung in der Regel eine teure Angelegenheit ist. Wieviel Geld wird da für Werbung mit fragwürdiger Effizienz verpulvert. Ich wiederhole mich: Der ROI eines Ladepunktes ist um Größenordnungen besser.
green_Phil hat geschrieben:Logo, wenn ich eine Stunde lade kann ich in dieser Zeit einkaufen. Aber nur mal als Gedankenspiel: Globus Supermarkt. 2000 Parkplätze. Globus bietet auf 1000 davon kostenlose Lademöglichkeiten. Wenn nur die Hälfte davon genutzt wird und das auch nur 4 Stunden täglich, dann würde das dem Geschäft (0,00025 ct/Wh x 16 A x 3 Phasen x 230 V x 4h x 500 Anschlüsse) 5520 € täglich an Kosten einbringen. Das sind 142 416,00 € im Monat!
Geldbeträge bedeuten an sich erstmal gar nichts, wie hoch sie auch immer sein mögen. Sie erhalten ihren Sinn erst in Relation. In diesem Fall, wenn jeder Lader ein neu gewonnener Kunde wäre (und dann regelmäßig wiederkäme) und pro Einkauf auch nur 50,- € im Markt lässt, hätte der Markt ein Umsatzplus von 500 x 50,- € = 25.000,- € täglich (das sind 750.000,- € monatlich). Da bleibt sicher genug Gewinn übrig, um die Kosten für den Ladestrom als lohnende Investition zu bezeichnen.
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Re: Einfach nur laden...

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In Kürze: Du betrachtest das als Neukundenwerbung und Bindung der Neukunden. Ja ok, da lasse ich mich drauf ein. Ist einleuchtend.
Aber irgendwie halte ich das nicht für DEN Weg aus dem Ladedilemma. Es ist kleines Puzzleteil. In Zukunft wird sich das aber nicht tragen können. Wie ich schon sagte: In der Pionierphase mag das funktionieren, und einige Kunden anlocken. Aber wie Du richtig schreibst: Sobald andere nachziehen kostet es alle Geschäfte nur noch ohne sichtbaren Mehrwert. So richtig massentauglich ist diese Variante nicht.
Und wer kontrolliert, ob da nicht Stromschnorrer dranhängen, die nicht einkaufen oder nur einen Kaugummi? Das würde ausgenutzt werden und es müsste Kontrolle her. Diese Kontrolle kostet Geld. Also ergo: Gleich ein Bezahlsystem integrieren.
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