Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

Re: Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

Guy
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Als Betreiber interessiert mich doch nur, wie ich am meisten Geld mit der Säule verdiene. Ich bin mir sicher, dass es da in Zukunft noch einige Experimente (pauschal pro Ladevorgang, nach Zeit, nach Energie zu unterschiedlichen Tarifen) geben wird.

Bei geförderten Säulen ist das eine andere Sache. Da der Verbrauch bei den Gesamtkosten nur eine untergeordnete Rolle spielt, bin ich der Meinung, dass die Nutzung für einen gewissen Zeitraum kostenlos sein sollten. Die Säulen von der Allgemeinheit bezahlen zu lassen, den Preis dann aber so anzusetzen, dass sie niemand nutzt, macht ja überhaupt keinen Sinn.
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Re: Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

Berlin_LI
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Ich persöhnlich verstehe nicht, was gegen eine Kombination aus zeitbarsierter Abrechnung und der Ladetechnologie spricht.
Schnelllader stehen nur kurz, nutzen aber teurere Technologie --> eigener Minutentarif
Laternenlader nutzen günstigere Technik, stehen dafür aber länger --> eigener Minutentarif
Eine wirkliche Refinanzierung der Säulen ist sicher nur schwer vorstellbar. Je nach Aufwand und Nutzung sollten aber auch Preismodelle möglich und erlaubt sein, die die Nutzung von Ladestationen als kostengünstige Stellplätze verhindert.
Dazu kann man Nicht-Nutzern von E-Autos sicher auch nur schwer vermitteln, dass sie mit ihren Steuergeldern nicht nur die Errichtung sondern auch noch die Nutzung fast vollständig finanzieren.

Re: Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

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eDevil hat doch hier das interessante Modell aus Norwegen vorgestellt: Teure Schnelllader an Verkehrsknotenpunkten (wo sich das Problem des Parkens gar nicht stellt) und eben Schuko überall kostenlos.

Leider wurde das Fördergeld in D für tausende mittelschnelle Typ2-Lader an den unmöglichsten Lokalisationen ausgegeben - nix halbes und nix ganzes.
Die Städte mit Laternenladern versorgen wäre eine sinnvolle Erstinvestition gewesen. Im zweiten Schritt (die Kapazitätserweiterung bei den Batterien begleitend) dann richtige Schnelllader an den Autobahnen.

Graefe
BMW i3 (94Ah), Smart (451) ED Cabrio mit 22kW-Bordlader
Audi etron reserviert
bald 10kWp PV auf dem Dach und Erd-Sole-WP im Keller

Re: Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

Maverick78
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graefe hat geschrieben:eDevil hat doch hier das interessante Modell aus Norwegen vorgestellt: Teure Schnelllader an Verkehrsknotenpunkten (wo sich das Problem des Parkens gar nicht stellt) und eben Schuko überall kostenlos.

Leider wurde das Fördergeld in D für tausende mittelschnelle Typ2-Lader an den unmöglichsten Lokalisationen ausgegeben - nix halbes und nix ganzes.
Viel Schlimmer, die Schnelllader werden anstatt an den Achsen in den Innenstädten gefördert! http://www.goingelectric.de/forum/oeffe ... t9704.html

Re: Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

Spürmeise
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rollo.martins hat geschrieben:Als Kompromiss könnte man vielleicht gezielt kleine Ladestation in dem Quartieren aufstellen
Schon deshalb, weil die akustische Umweltverschmutzung in Wohnquartieren durch 22 kW-Lader, die bestimmte E-Autos (die eigentlich mit einem Öko-Touch daherkommen) generieren, verboten werden sollte.

Re: Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

TeeKay
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Auffällig ist doch, dass alle in der Emobilität erfolgreichen Staaten (Neuzulassungen pro Einwohner und Anteil der EV an Neuzulassungen) andere Wege gehen als Deutschland:
- Niederlande, ungeförderte Schnelllader (halbwegs akzeptable kWh-Abrechnung, halbwegs akzeptable Zeitabrechnung minutengenau), geförderte AC-Lader (faire kWh-Abrechnung)
- Dänemark, ungeförderte Infrastruktur mit fairer kWh- oder fairer Pauschalabrechnung
- Estland, geförderte Infrastruktur mit sehr fairer Pauschal- oder Zeit-Abrechnung
- Norwegen, geförderte Notlade-Infrastruktur (kostenlos), ungeförderte Schnelllader (nach Ladegeschwindigkeit gestaffelte, faire Zeitabrechnung, faire Pauschaltarife) und ungeförderte Normallader (faire kWh-genaue Abrechnung gestaffelt nach Ladestärke oder Pauschaltarif, der sich wie in Deutschland an 22kW Ladestärke orientiert)

Nur Deutschland bzw. erstmal Berlin geht den Weg, Infrastruktur zu fördern und dann an der maximalen Ladegeschwindigkeit orientierte Zeittarife vorzuschreiben, die negieren, dass der Großteil der angebotenen Fahrzeuge und der noch größere Teil der in Berlin fahrenden Fahrzeuge (Zoe gibts hier kaum, da zu teuer) deutlich langsamer lädt. Eine Alternative zur teuren 22kW Typ2-Infrastruktur für den Großteil der Fahrzeuge, die weder 22kW laden können noch müssen, wird im Gegensatz zu Norwegen, wo es auch viele zeitbasierte oder pauschale Tarife an den 22kW-Ladern gibt, nicht aufgebaut.

So ist das keine Emobilitätsförderung, sondern Emobilitätsverhinderung. Denn wer sich entweder Zoe, Tesla oder Smart kaufen muss, um zu akzeptablen Kosten öffentlich laden zu können, diese Fahrzeuge aber nicht will, der wird sich in der Masse eher für den Verbrenner als für eines der drei Fahrzeuge entscheiden.

22kW-Lader im Auto sind ein Angebotsproblem, dem nicht durch flächendeckende, zeitbasierte, an 22kW orientierte Ladepreise begegnet werden kann. Das wäre eine Lösung, wenn 22kW-Lader im Auto ein Nachfrageproblem wären. Wo es aber kein Angebot gibt, kann der Staat auch nicht durch künstlich verteuerte Ladepreise die Nachfrage ankurbeln.

Re: Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

TeeKay
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An alle "Ladeinfrastruktur ist so teuer, da dürfen nur 22kW Lader dran laden"-Rufer: Alliander bekommt für 210 Ladesäulen 6,5 Mio Euro. Das sind 31.000 Euro pro 2x22kW AC-Ladesäule - und es sollen noch nicht einmal alle 22kW haben. Ich habe absolut 0,0000 Verständnis für 4 Euro pro Stunde bei 15min-genauer Abrechnung, wenn jemand schon 31.000 Euro pro Ladesäule bekam. Im Übrigen reduzieren an 22kW-Ladern orientierte Tarife die Umsätze und steigern sie nicht etwa. Die Säulen werden seltener benutzt, als nötig.

Re: Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

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Mal eine kurze Meldung eines hier angeprangerten ZOE Fahrers:

22kW laden ist eine gerade noch erträgliche Krücke bei Langstrecken. Und: ZOE ist konzipiert mit 43kW zu laden, und dass mit einer Ladeinfrastruktur weit billiger als eine CCS oder Chademo 50kW Ladeinfrastruktur.

Das es (fast) nur 22kW Säulen gibt, und diese völlig Sinnlos in den Städten stehen, dafür können wir Elektrofahrzeug Halter mal gar nix. Wenn man mich fragt, hat man versucht die Use Cases der Ladenotwendigkeiten zu vermischen.
1.) Flottenfahrzeuge
2.) Laternenparker
3.) Langstreckenfahrten
Was dabei herausgekommen ist, ist ein Netz an 22kW Ladegeräten in den Städten, da kann jeder von 1-3 nutzen. Und nur dadurch kommen die Konflikte zustande:
Wenn ein Flottenfahrzeug am Wochenende unbenützt 72 Stunden an der Säule steht, oder wenn ein Laternenparker eine Ladesäule in der Stadt benützt und ein Langstreckenfahrer um 22:00 herbeirauscht.
Für alle drei Gruppen wurde eine Art von Säulen gemacht, weil so wenige Elektrofahrzeuge verkauft sind, kann es doch zu keinen Problemen kommen, oder?

Doof finde ich aber nun, dass wir als Nutzer uns nun diese Säulen aus streiten sollen. Wir Pioniere sollten alle an einem Strang ziehen, es wird uns aber verdammt schwer gemacht.

Ich glaube, dass sich das Problem entschärft, wenn sich die Ladesäulen besser spezialisieren, Also eigen Laternenladeplätze vorhanden sind, bei Flotten auch Flotteneigene Ladesäulen gebaut werden, die nicht öffentlich angeboten werden müssen, weil sonst nicht gefördert, aber auch eigene wirkliche Langstrecken Ladesäulen. Diese bevorzugt an der Tankstelle, sicher ist die "Ladeweile" dort sehr faad, aber besser als in der Stuttgarter Innenstadt stundenlang eine freie Ladesäule suchen.
(Problem 1: Flottenfahrzeuge "Car2go", Problem: Laternenparker weil zu wenige Stellplätze allgemein und schon kann ich als Durchreisender mit meinem Elektrofahrzeug Stuttgart einfach nur meiden, Parkplatz Stuttgarter Flughafen wäre ganz gut gelegen zum Vorbeirauschen, aber da ist die Messe daneben, und daher wieder mit Messebesuchern gut befüllt...) oder in Memmingen mit 7,2kW Lader die notwendigen 3 Stunden Wartezeit vertrödeln.
Der 7,2kW Lader gehört an eine CCS für Unterwegs und meine ZOE an 43kW AC und das nicht am mittelalterlichen Stadttor von Memmingen, sondern auf der Autobahn. Vielleicht will irgendwer der Entscheider, dass die i3 Fahrer und ZOE Fahrer in Memmingen zum Streiten kommen, aber was genau wäre der Sinn davon?

Also: Abwarten und Tee trinken, die Quatro-lader kommen, an vielen Autobahnraststätten, und dann muss keiner mehr über die andere Ladetechnik schimpfen ("7,2kW ist viel zu langsam" oder "die ZOE im Stadtgebiet ist viel zu laut" oder " das Car2Go ist doch schon lang fertig"....)

Alles Kinderkram, da müssen wir zusammen drüber stehen. Um aber in der Zwischenzeit mit einander auskommen, würdc ich hier noch einmal die Ladeuhr empfehlen, vom Reden kommen die Leute zusammen. Ich lade nur mit Ladeuhr und kann dann völlig entspannt eine halbe Stunde lang meine ZOE bei 99% Ladestand stehen lassen, weil wenn's jemand eilig hat, wird er mich anrufen. Und: es hat in den zwei Jahren noch nie einer angerufen! (Ich hätte gerne mal in Salzburg an der 43kW Station eine ZOE angerufen, aber leider keine Nummer hinterlegt...), was lerne ich daraus: in den meisten Fällen haben die Schaffer der 22kW Säulen als Ersatz für use case 1-3 Recht gehabt, für so wenige Fahrzeuge zahlt sich eine Spezialisierung der Säulen noch nicht aus, und für die paar Kollisionen: Ladeuhr.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 149.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

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@AbRiNgOi

:thumb: :danke:

Im übrigen, ein einfacher Zettel mit der eigenen Handynummer auf dem Fahrersitz platzieren und alles ist gut.
Da auch ich in den letzten 1,5 Jahren kein Anruf bekommen habe, war mein Schnarchlader niemandem an der öffentlichen Ladesäule im Weg. Und ich lade so gut wie nur öffentlich, wohne allerdings in keiner Großstadt.

- seit 10.2020 ID3 Pro Tech Makena-Türkis - endlich Verbrennerfrei!
- 2016 bis 2020 ZOE Intens Q210
- 2013 bis 2016 Nissan Leaf

Re: Dürfen nur Fahrzeuge mit 22kW AC-Lader öffentlich laden?

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AbRiNgOi hat geschrieben:Alles Kinderkram, da müssen wir zusammen drüber stehen. Um aber in der Zwischenzeit mit einander auskommen, würdc ich hier noch einmal die Ladeuhr empfehlen, vom Reden kommen die Leute zusammen. Ich lade nur mit Ladeuhr und kann dann völlig entspannt eine halbe Stunde lang meine ZOE bei 99% Ladestand stehen lassen, weil wenn's jemand eilig hat, wird er mich anrufen. Und: es hat in den zwei Jahren noch nie einer angerufen!
Apropos Ladeuhr: die habe ich heute an der 30kW-DC Ladesäule in Dinkelsbühl auch benutzt. War auf 14:00 Uhr eingestellt. Habe mich dann um 13:35 gewundert, dass die App Ladeabbruch um 13:35 anzeigt mit nur 93% SoC. Anruf ? Hat sich der Wiener Tesla-Fahrer gespart, der sein Schlachtschiff in 2.ter Reihe abgestellt hatte und mit ChaDemo-Adapter am Laden war. Können die nicht an ihren Superchargern bleiben ?
Muss das sein, anderen Fahrern den Ladevorgang vorzeitig abbrechen ? :twisted: Die Ladesäule lässt das zu. Ich musste selber den Tesla auch abwürgen, um den Stecker aus meinem Auto zu bekommen. Hab den Ladevorgang vom Tesla natürlich danach wieder gestartet. Solche Art von Triple-Ladern (3 Stecker, aber nur einer kann laden) können in Zukunft noch zu ziemlich Stunk zwischen den 3 Fraktionen führen, vor allem natürlich bei solchen "Mobilfunkverweigerern".
AbRiNgOi hat geschrieben:für so wenige Fahrzeuge zahlt sich eine Spezialisierung der Säulen noch nicht aus, und für die paar Kollisionen: Ladeuhr.
Bin mir ziemlich sicher, dass die Schukodose zusammen mit anderen "Schnarch"-Lademöglichkeiten am weitesten verbreitet ist. Und schon heute ist das Netz an DC-Schnell-Ladesäulen so dicht, dass ich vom Raum Stuttgart aus
- nach Süden bis an die Cote d'Azur komme,
- nach Westen bis Saarbrücken, Köln und die Niederlande,
- nach Norden Hannover, Hamburg, Bremen, Ostfriesland, Nordsee, Dänemark und Norwegen,
- sowie nach Osten Nürnberg, Berlin und die Ostsee
Erreicht werden können, ohne eine einzige Schnarchladung einzulegen.
Außer natürlich bei der Start- und Zielortladung. Mit Schnarchladern in Wohnquartieren, bei den Arbeitsplätzen und an anderen Zielorten können 98% des Ladebedarfes extrem kostengünstig abgedeckt werden.
Für die 2% werden möglichst schnelle Säulen an den Achsen benötigt. Da Renault in die aktuelle Zoe keine 43kW AC mehr verbaut, reichen Duo-Lader (ChaDemo+CCS). Die 22kW Säulen können gerne von denen aufgebraucht werden, die einen Vorteil darin sehen.
Und im übrigen gilt: jeder darf öffentlich laden, dessen Stecker "passt". Und wenn vorhandene Parkplätze mit kostengünstigen 3,6 kW Lademöglichkeiten ausgestattet werden, dann sollte man danach nicht die Parkkosten ändern, sondern so lassen, wie sie vorher waren. NIEMAND will vor dem 3.ten Akt aus dem Opernhaus rennen, um sein Auto umzuparken, oder wahlweise in der Halbzeit des Bundesligaspieles...
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1000km an einem Tag, von Sonnenauf- bis Untergang, Schweiz-Dänemark, ohne Ladekabel ohne RFID-Karten
"Gewicht ist der Feind, Luftwiderstand das Hindernis"
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