Der Rastplatz der Zukunft

Der Rastplatz der Zukunft

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Hallo,

bei meinen Fahrten auf den Autobahnen halte ich natürlich auch gelegntlich an Rastplätzen. Hier und da gibt es mittlerweile EINE Ladesäule, manchmal auch 2 oder 3 aber selten mehr.

In sagen wir 20 Jahren wird aber vermutlich jeder Zweite-Dritte laden wollen. Dann reichen die nicht mehr aus. Wie könnte also der Rastplatz der Zukunft aussehen?

Vermutlich sind dann alle Parkplätze mit Ladeanschlüssen ausgestattet. Immer 2 Anschlüsse für 3-4 Parkplätze, so dass auch Verbrenner dazwischen parken können ohne die Ladesäulen direkt zu blockieren oder man daneben parken kann und auf einen freien Anschluss warten kann ohne dann nochmal umparken zu müssen. Die Kabel sind lang genug um auch 2 Stellplätze weiter laden zu können. Eine rote und grüne Lampe signalisiert bereits weithin sichtbar, ob auf dem avisierten Parkplatz ein Ladeanschluss frei ist. Zusätzlich informiert das fahrzeugeigene NAVI freie Ladeplätze, bereits vor der Einfahrt auf den Parkplatz.

Die Ladeleistungen liegen inzwischen bei 150KW-250KW je Anschluss. Da reicht so ein Trafo am Rastplatz mit 1 MW natürlich nicht mehr weit, wenn 20-30 Fahrzeuge gleichzeitig angestöpselt sind. Als Lösung könnte ein Akkuspeicher installiert werden, der gleichzeitig als Netzpuffer überschüssige EE Leistung aufnimmt in der Mittagssonne oder bei stärkerem Wind. Die Akkus stammen aus frühen EV´s, die hier ein zweites Leben haben. Die Parkplätze sind natürlich mit PV überdacht und neben dem Rastplatz stehen einige WKA. Beheizt wird das Raststättengebäude mit einem BHKW, welches zusätzlich Lastspitzen abfangen kann.

Aller 5-10 Ladesäulen steht ein Bezahlterminal, welches Keditkarten, Internetbezahldienste, Bargeld und berührungslose Bezahlmethoden akzeptiert. Die RFID Zugangskarten sind inzwischen wieder ausgestorben.

Auf der anderen Seite des Parkplatzes befindet sich nach wie vor die fosile Tankstelle mit zusätzlichen Parkplätzen nur für Verbrenner. Die in den 2020er Jahren errichtete Wasserstofftankstelle wurde mangels Nachfrage wieder abgebaut. :lol:


So jetzt würde mich mal Eure Meinung interessieren, wie das aus Eurer Sicht aussehen könnte.

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Re: Der Rastplatz der Zukunft

TeeKay
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Der Rasthof braucht kein BHKW. Wenn er da 2, 3 MW Ladeleistung installiert hat, fallen da auch 200 bis 300kW Wärme bei der Gleichrichtung an. Das reicht aus, um das Rasthofrestaurant samt einem riesigen Gewächshaus zu beheizen.

Bei 30 Ladeplätzen und entsprechender Auslastung hast du auch eine sehr schöne, konstante Last und damit auch eine stetige Wärmeversorgung. Man sollte dann natürlich auch darüber nachdenken, wie die immer noch überschüssige Abwärme sinnvoll genutzt werden kann. Da die Abwärme nicht wirklich heiß ist, bleibt nicht viel mehr übrig als Gewächshaus.

Re: Der Rastplatz der Zukunft

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Im Winter könnte man mit der Abwärme auch den Parkplatz und die Wege umweltschonend schnee- und eisfrei halten (kein Streusalz).
i3 BEV (SW: I001-18-11-520), BJ 04/2014, LL >117.500 km, Gesamtschnitt 12,8 kWh/100 km netto
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Nordkap-Winter-Tour

Re: Der Rastplatz der Zukunft

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TeeKay hat geschrieben:Der Rasthof braucht kein BHKW. Wenn er da 2, 3 MW Ladeleistung installiert hat, fallen da auch 200 bis 300kW Wärme bei der Gleichrichtung an. Das reicht aus, um das Rasthofrestaurant samt einem riesigen Gewächshaus zu beheizen.
Das könnte klappen, wenn man eine zentrale Gleichrichtereinheit in das Restaurant einbaut und zu den Ladepunkten "nur" Armdicke Gleichstromkabel gehen. Bei zu geringer Auslastung im Winter und für die Warmwasserbereitung wird aber dennoch eine Zusatzheizung benötigt. Eventuell wäre da auch eine Wärmepumpe möglich.
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Re: Der Rastplatz der Zukunft

TeeKay
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Dass es zentrale Gleichrichterhäuser geben wird, liegt für mich auf der Hand. Die Kombination von Gleichrichtung, Abrechnungstechnik, Bedieneinheit und Ladekabeln ist dem Umstand geschuldet, dass bislang weltweit meistens nur 1 Säule pro Standort installiert werden soll. Tesla geht schon heute weiter und platziert die Gleichrichter teil sehr weit weg von den Endkunden-Schnittstellen. Im nächsten Schritt sollte es dann auch zentrale Kühler geben - derzeit gibt es bei einem 8er Stall 4 ungeregelte (die blasen auch bei 10kW Ladeleistung genauso laut wie bei 118) große Kühlsysteme.

Wie die schon heute rostenden Terra 51/52 und die Probleme bei tiefen Temperaturen (die Dinger werden dauerbeheizt, damit sich kein Kondensat bildet) zeigen, ist das auch sinnvoll.

Re: Der Rastplatz der Zukunft

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Am besten die Wärme gleich auf einen Wärmetauscher geben und als Heizenergie nutzen.
Im Sommer füllt man dann den Saisonalen Speicher, um den Wärmeüberschuss auch in den Winter zu retten.
MS75D, Intens R90, S-Pedelec Grace MX
Emobility East - Beratung und Verkauf zu Elektromobilität & Smarthome http://www.emobility-east.de
PV, Speicher zu Hause + Mitbegründer Bürger Energie Drebach eG http://www.buerger-energie-drebach.de

Re: Der Rastplatz der Zukunft

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Das wird noch viel weiter gehen.
Du gibst per Sprachgefühl dein Ziel ins Navi.
Dein Navi berechnet die Strecke und eventuelle Ladungen.
Da alle Fahrzeuge miteinander vernetzt sind und die Fahrtzeiten bekannt sind wird dein Fahrzeug entsprechend zum richtigen Zeitpunkt an einer freien Säule ankommen.
Dies sind aber auch nicht mehr als an den heutigen Tankstellen, weil es weniger Fahrzeuge geben wird und eine Ladung nur max 15 Minuten dauert. Es wird nur soviel geladen, um das Ziel oder die nächste Säule zu erreichen.
Am Ziel steigst Du aus und das Fahrzeug fährt autonom in den nächsten Ladepark. Dort wird automatisch voll geladen.

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Gruß Bernd
Hyundai Kona (64/19er), 60,000 km, Kona (64/21er) 30.000 km
Leaf Tekna: 108.000 km Erfahrung/verkauft :-)
In Planung: Ford Streetka-E-Roadster.

Re: Der Rastplatz der Zukunft

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  • Beetle
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Dank Mr.Fusion haut man einfach die auf Langstrecken-Abfälle wie Bananenschale und zu warm gewordene Cola-Reste in den Reaktor und schon hat man die 1.21 GW ruck zuck in den Powercap geladen, der das Auto die nächsten 500km weit bringt... 8-)
Meine E-Mobility Historie: Citroen Saxo electrique -> Renault Fluence -> Nissan Leaf -> Hyundai Ioniq

Re: Der Rastplatz der Zukunft

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  • MartinS
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Oder doch eher 500 Jahre weit?
Let's TWIKE!

Re: Der Rastplatz der Zukunft

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Ich denke in 20 Jahren werden die EV´s zwischen 100 und 200kWh Akkus haben. Mehr macht kaum noch Sinn, denn echte 1000km Reichweite braucht kaum jemand. Möglicherweise wird es auch noch sehr preiswerte Kleinwagen geben, die "nur" 50-80kWh aufweisen.

Alle werden aber mindestens mit 100KW oder mehr zu laden sein. Auf Grund der größeren Akkus und besserer Akkuchemie, wird diese Leistung mindestens 30min vom Akku aufgenommen werden können.

Eine kurze Rast von 30min ermöglicht also mindestens echte 50kWh und somit 250-300km Reichweitengewinn.

Vollgastaugliche Fahrzeuge werden auch noch deutlich schneller laden können und sollten in der Zeit, trotz deutlich höherem Verbrauch, ähnliche Reichweiten laden können.

Die Fahrzeuge verfügen alle über eine effektive aktive Akkukühlung. Außerdem ist der Lade- und Entladewirkungsgrad auf Grund der Akkugröße deutlich höher. Daher sollten Temperaturprobleme der Vergangenheit angehören.
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