CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

Re: CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

tom
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TeeKay hat geschrieben:
TJ0705 hat geschrieben: grundsätzlich regelt ja das Auto bei Chademo die Ladesäule nach seinen Ansprüchen, ja. Aber wenn aus einer 20 kW Säule nie mehr als 17,5 kW raus kommen, egal unter welchen Umständen, dann ist das auf jeden Fall Mist.
Nö, dann entspricht das exakt der Spezifikation der Säule. Was ihr 20kW nennt, ist dann in der Regel ein alter e8energy oder Evtec-Lader, der eine Eingangsleistung von 3x230Vx28A = 19,3kW hat. Nach Gleichrichtung bleiben davon dann 17,5kW übrig. Die neuen Lader schaffen auch 22kW Eingangsleistung.

Es spricht nichts dagegen, einen 50kW Lader zu bestellen und auf 63A Eingangsleistung zu drosseln. Die entsprechende Funktion gibt es.
Genau! Ich war vor ein paar Tagen an einer "neuen" EVTEC Säule. Zu erkennen am neuartigen CHAdeMO Griffel:
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... e-45/5984/
Ladeleistung am Leaf (20 Grad Aussentemperatur, ca. 60% SOC) waren: 18.5 kW

PS: 20kW oder 50kW Lader machen beim Leaf sehr wohl einen grossen Unterschied.

Gruss Thomas
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Re: CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

TeeKay
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midimal hat geschrieben:Ist das bei Tesla's Supercharger auch so?
Der hat im Gegensatz zum Leaf sowohl Batterieheizung als auch -kühlung und bringt damit die Temperatur sehr schnell ins passende Fenster für Maximalleistung.

Re: CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

Marcel_S
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Ich finde die Debatte über Schnelllader immer wieder spannend.

Aber zurück in die Realität: Als EVU hat man ein Budget von x Euro zum Ausbau der Ladeinfrastruktur. Mit dem Ziel, ein bestimmtes Gebiet (üblicherweise das Versorgungsgebiet) ideal zu versorgen.

Nun gibt es aus Schnelllade-Perspektive verschiedene Szenarien:
* Ausbau an Verkehrshauptrouten: Hier zählt - im Tesla-Style - je schneller desto besser - sprich 50kW wären ideal. Aber: die Nebenkosten sind enorm - die Netzanschlussgebühren bei 50kW sind deutlich höher und das BMS eines E-Autos regelt recht schnell die Ladeleistung auf eine Leistung, welche man auch mit 20kW erreichen kann.
* Ausbau abseits der Autobahnen: mehrere Knotenpunkte bei Bundesstrassen-Kreuzungen, Ballungsräumen, etc. Hier kann man mit 20kW eine finanzierbare Lösung zum Aufbau mehrerer verteilter Ladepunkte finden. Die Anschlussgebühren bei 32A 3ph sind deutlich günstiger, die Ladepunkte sind günstiger -> Man kann eine höhere Dichte an schnellladenden Ladepunkte bei gleichen Kosten erreichen.

Klar, wenn das Budget uneingeschränkt vorhanden ist (und das ist es nie), dann kann man die eigenen und alle Wünsche aller E-Mobilisten erfüllen. Nur: Geld verdient hat mit der E-mobilität bisher noch kein einziges EVU.

lg
Marcel
Zuletzt geändert von Marcel_S am Fr 19. Sep 2014, 06:53, insgesamt 1-mal geändert.

Re: CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

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Marcel_S hat geschrieben:Ich finde die Debatte über Schnelllader immer wieder spannend.

Aber zurück in die Realität: Als EVU hat man ein Budget von x Euro zum Ausbau der Ladeinfrastruktur. Mit dem Ziel, ein bestimmtes Gebiet (üblicherweise das Versorgungsgebiet) ideal zu versorgen.

Nun gibt es aus Schnelllade-Perspektive verschiedene Szenarien:
* Ausbau an Verkehrshauptrouten: Hier zählt - im Tesla-Style - je schneller desto besser - sprich 50kW wären ideal. Aber: die Nebenkosten sind enorm - die Netzanschlussgebühren bei 50kW sind deutlich höher und das BMS eines E-Autos regelt recht schnell die Ladeleistung auf eine Leistung, welche man auch mit 20kW erreichen kann.
* Ausbau abseits der Autobahnen: mehrere Knotenpunkte bei Bundesstrassen-Kreuzungen, Ballungsräumen, etc. Hier kann man mit 20kW eine finanzierbare Lösung zum Aufbau mehrerer verteilter Ladepunkte finden. Die Anschlussgebühren bei 32A 3ph sind deutlich günstiger, die Ladepunkte sind günstiger -> Man kann eine höhere Dichte an schnellladenden Ladepunkte bei gleichen Kosten erreichen.

Klar, wenn das Budget uneingeschränkt vorhanden ist (und das ist es nie), dann kann man die eigenen und alle Wünsche aller E-Mobilisten erfüllen. Nur: Geld verdient hat mit der E-mobilität bisher noch kein einziges EVU.

lg
Marcel

Ceterum censeo: AC-Ladepunkte haben bei DC-Schnellladern wenig Sinn.
Nochmal - warum sind in Holland alle DC Lader 50kW?Kleines Holland kriegt es hin und großes Deutschland baut 20KW "Schnelllader"? Wo ist der Fehler? :mrgreen:
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Skoda Enyaq 80x <-- der macht sowas von Spaß - WOW!

Re: CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

Marcel_S
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midimal hat geschrieben:
Marcel_S hat geschrieben:Ich finde die Debatte über Schnelllader immer wieder spannend.

Aber zurück in die Realität: Als EVU hat man ein Budget von x Euro zum Ausbau der Ladeinfrastruktur. Mit dem Ziel, ein bestimmtes Gebiet (üblicherweise das Versorgungsgebiet) ideal zu versorgen.
Nochmal - warum sind in Holland alle DC Lader 50kW?Kleines Holland kriegt es hin und großes Deutschland baut 20KW "Schnelllader"? Wo ist der Fehler? :mrgreen:
Vielleicht weil "deutsche x Euro Budget" != "holländische y Euro Budget"?

Wie gesagt, man kann auch weniger 50kW Chademo/CCS aufbauen, nur gibt es dann wieder Beschwerden, dass die Ladepunkt-Dichte zu gering ist. Wie man es macht, ist es falsch.

Re: CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

TJ0705
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Hallo Marcel,

eine ordentliche Schnellade-Infrastruktur ist NICHT teuer. Wir reden hier über Peanuts verglichen mit den Summen, die an anderen Stellen dauernd verschwendet werden. Für nur 15 Millionen kannst Du das ganze Land pflastern mit 1.000 Stück davon... oder aber man stattet dafür das Herrenklo der Elbphilharmonie hier in HH aus... :lol:

Man will einfach nicht hierzulande. Eine Frage des Budgets ist das zu allerletzt. Geld haben wir hierzulande wie Heu und wissen nichts Gescheites damit anzufangen.

Grüße Dirk

Re: CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

Marcel_S
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TJ0705 hat geschrieben:eine ordentliche Schnellade-Infrastruktur ist NICHT teuer. Wir reden hier über Peanuts verglichen mit den Summen, die an anderen Stellen dauernd verschwendet werden. ... der Elbphilharmonie hier in HH aus... Man will einfach nicht hierzulande. ...
Tut mir leid, aber das ist argumentatives Bild-Niveau: ein EVU baut nicht die Elbphilharmonie, Flughäfen in Berlin und ist auch nicht für das deutsche Gesundheits- oder Pensionssystem verantwortlich.

Auch ein EVU hat wirtschaftlich zu agieren. Er hat - da oft in Landeseigentum - ein paar mehr finanzielle Freiheiten, aber wenn Hunderttausende und Millionen Euro in ein Projekt gestopft werden, ohne Aussicht auf ein funktionierendes Geschäftsmodell, dann ist es sehr schwer, für die Folgejahre eine Budgeterweiterung zu bekommen. Und deswegen wird von den Verantwortlichen mit dem vorhandenen Budget enthusiastisch optimiert was geht. Und da steckt dann oftmals sehr viel Herzblut und Engagement dahinter.

Die ursprüngliche Frage war: warum 20kW - die Antwort ist einfach: weil man eine höhere Dichte bei gleichem Budget bekommt.

lg
Marcel
Zuletzt geändert von Marcel_S am Fr 19. Sep 2014, 06:52, insgesamt 1-mal geändert.

Re: CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

TJ0705
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Marcel, ich habe nicht gesagt, daß ein EVU die Säulen bezahlen soll...

Solche hohen Ziele, die wir ja angeblich (umwelt)politisch verfolgen, müssen schon vom Staat angestoßen werden. Sonst passiert da nichts, wie man ja Land auf Land ab gut sieht. Die EVUs machen freiwillig und ungefördert gar nichts, und der Rest der Wirtschaft baut mäßig erfolgreich an seinem CCS Elektroauto-Verhinderungssystem...

Und Ladesäulendichte nützt uns wenig, wenn die Ladung zu lange dauert. Selbst heutige EVs brauchen die Säulen nur im ca. 80-120 Kilometer-Abstand. Mit halbvollem Akku da ran zu fahren macht absolut keinen Sinn. Und man baut ja die Säulen nicht für heutige Autos mit heutigen Reichweiten. Oder wollen wir sie schon bald wieder in die Tonne kloppen? Viel wichtiger ist die Geschwindigkeit, damit die Schnellader ihrem Namen und Zweck gerecht werden. 20kW sind eine Sackgasse, die man leicht vermeiden könnte.

Grüße Dirk

Re: CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

Marcel_S
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TJ0705 hat geschrieben:Marcel, ich habe nicht gesagt, daß ein EVU die Säulen bezahlen soll...
Nö, aber fröhlich-frei unterstellt, dass "man" hierzulande nicht will.
Die EVUs machen freiwillig und ungefördert gar nichts,
Auch da liegst Du daneben
Und Ladesäulendichte nützt uns wenig, wenn die Ladung zu lange dauert. Selbst heutige EVs brauchen die Säulen nur im ca. 80-120 Kilometer-Abstand.
Da aber nicht alle E-Autos auf der gleichen 80-120 km-Achse fahren, brauchst Du dennoch mehr Säulen als theoretisch notwendig wären. Oder willst Du einen 20km Umweg zum Laden fahren?
Und man baut ja die Säulen nicht für heutige Autos mit heutigen Reichweiten.
Nicht? Da ist der Tenor in diesem Forum aber ein anderer.
Oder wollen wir sie schon bald wieder in die Tonne kloppen? Viel wichtiger ist die Geschwindigkeit, damit die Schnellader ihrem Namen und Zweck gerecht werden. 20kW sind eine Sackgasse, die man leicht vermeiden könnte.
Wie eingangs erwähnt, kann man bei Bedarf (und Budget) 20kW's auf 50kW upgraden.

Ich denke, manche Elektromobilisten machen es sich sehr einfach: Die EVUs sollen Ladeinfrastruktur immer und überall frei nach Wunsch aufbauen. Kommt ein neuer Steckerstandard, dann sollte man ebenfalls sofort umrüsten.

Versucht Euch einfach mal vorzustellen, Ihr wärt in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen finanzverantwortlich und es käme jemand mit einem Super-tollen nachhaltigen Projekt, welches über Jahre hinweg keine Gewinne, sondern nur massive Kosten bringt. Da würdet Ihr Euch sehr schwer tun, dieses Budget zu genehmigen.
EVUs tun sich (und ich wiederhole mich) leichter, da oft im eigentum der öffentlichen Hand. Deswegen können die dies auch tun. Andere machen es nicht.

lg
Marcel

Re: CCS hat Chademo in DE bereits jetzt überholt

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Marcel_S hat geschrieben:Wie eingangs erwähnt, kann man bei Bedarf (und Budget) 20kW's auf 50kW upgraden.
Werden denn dort auch entsprechend dimmensionierte Zuleitung verlegt?
Versucht Euch einfach mal vorzustellen, Ihr wärt in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen finanzverantwortlich...
bin ich :twisted:

Gerade wenn man dashohe Ziel hat, mit Ladesäulen wirtschaftlich zu arbeiten, muß die Ladeleistung hoch sein, um nennenswert Strom verkaufen zu können.
Wenn man Verschenken als Maßstab nimmt, muß der Lader ja möglichst langsam sein :lol:

im Prinzip kann man es sich auch nicht erlauben nur einen Schnelllader pro Ladeort aufzustellen, um wenigsten etwas Vertrauen aufzubauen. Auf meiner 500km Tour nach Kassel wäre ein defekter Schnellader eine schwere Katasprohe.
Ich habe mich auch nich tgetraut mal so richtig schön schnell zufahren, da ich ja immer damit rechnen muß, das etwas nicht funktioniert.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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