Das erste Mal...

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...rein elektrisch.


Ausgehend von vielen teils kontroversen Medienberichten und eigenen Recherchen im Netz
entschlossen wir uns dazu uns ein eigenes Bild von der neuen Elektromobilität zu machen.

Eine Anfrage bei einem nahe gelegenen Händler welcher heute bereits in umweltfreundliche
Antriebe investiert wurde positiv aufgenommen und es erfolgte eine Einladung zwecks Vorstellung
des Wagens und eine umfangreiche Probefahrt.

Objekt der Begierde war ein Nissan Leaf welcher mit einer Reichweite nach NEFZ (neuer
Europäischer Fahrzyklus) von 199 Km durchaus alltagstauglich erscheint. Dieser NEFZ – Zyklus
spiegelt das Fortkommen unter optimalen Bedingungen wieder. In der Praxis kann man durchaus
30% abziehen, im Winter bei kaltem Akku noch ein wenig mehr.

Nach einer kurzen Einweisung konnte die Tour beginnen.
Ein Elektroauto hat nur zwei Gänge – Vorwärts und Rückwärts; das war´s. Im Vorwärtsgang läßt
sich ein ECO-Modus einstellen. Der sorgt für eine schonende aber durchaus zügige Fahrweise.

Bild

Der erste Teil der Tour führte uns vom Händler in Altlay nach Simmern wobei ich beim auffahren
auf die B50 einen LKW im Rückspiegel auf uns zukommen sah.
Ein kurzes durchtreten des Gas(Strom-)pedals ließ das Problem im Rückspiegel sehr schnell sehr
klein werden, was die „bessere Hälfte unserer ehelichen Gemeinschaft“ zu der Äußerung
veranlasste, das man ja richtig in die Sitze gedrückt wird.

Ein „Wolf im Schafspelz“ ?
Da sollte sich jeder ein eigenes Bild machen.

Von Simmern ging es dann, dem elektrischen Antrieb sei dank, sehr leise und komfortabel, fast
schon gemütlich über die Dörfer nach Zell an die Mosel. Die Marienburg auf der anderen
Moselseite war unser nächstes Ziel.
Bemerkenswert bei diesem Teilabschnitt war, daß die Tanknadel am Ziel bei Zell an der Mosel
mehr anzeigte als beim Start in Simmern.
Dieses Phänomen ist der sogenannten Rekuperation geschuldet. Sie beschreibt mit einem Wort den
Umstand das ein Elektroauto beim fahren auf abschüssiger Straße oder beim rollen auf ebener
Straße, z.B: vor einer Ampel, wie ein Generator wirkt und den so erzeugten Strom im Fahrakku
speichert.
Der Tank füllt sich also wieder.

Bild

Welcher Benziner kann denn so was, dachte ich und war sehr angenehm überrascht.
Nach einer kurzen Wanderung und einer anschließenden Tasse Kaffe ging es zurück zum Leaf.

Bild
(Leaf vor der Marienburg bei Zell an der Mosel)

Dabei kamen wir nicht umhin einige Fragen zweier interessierter Passanten zu beantworten.
Beim anschließenden bummeln über die Moseluferstraße in Richtung Traben-Trarbach genossen
wir die Ruhe und Komfort des Fahrzeugs sowie das schöne Wetter.

Bild
(Leaf im Moselpanorama)

Vor Traben-Trarbach ging es dann wieder in die luftigen Hunsrücker Höhen. Beim Aufstieg
purzelten unsere Restkilometer im Display und ich machte mir Gedanken ob wir noch nach Hause
kommen.
Auch hier hat Nissan eine schöne Lösung gefunden.
Im zentralen Display kann man sich über einen Kreis auf dem Navi-Monitor, welcher die
verbleibende Fahrstrecke mit der momentanen Akkuladung anzeigt, einblenden. Ein kurzer Blick
genügte und wir konnten den Rest der Tour entspannt zu Hause abschließen. Selbstverständlich
werden auch öffentlich zugängliche Stromtankstellen dargestellt.

Dort angekommen ging es in der heimischen Garage erst mal an die normale Steckdose um ein
wenig Energie nachzutanken.
Gefahren sind wir mit einer Tankfüllung 126 Km. Mal sportlich, meist gleitend und mit zeitweise
aktivierter Klimaautomatik. Der Nissan Leaf verführt durch seinen Komfort und seine Ruhe beim
fahren regelrecht zum entspannten Gleiten, kann aber bei Bedarf zum kleinen Sportwagen mutieren.
An der Steckdose ist der Wagen über Nacht wieder voll geladen. Mit einem optionalen
Schnellladekabel geht es schneller.

Zum ersten Mal seit vielen Jahren konnte ich entspannt an den Tankstellen vorbeifahren.
Kein kurzer Blick auf die Preise und die Tankuhr; lohnt sich ein Tankvorgang oder ist es ein wenig
weiter doch günstiger?

Dank dem Ökostrom welchen wir heute schon über einen zertifizierten Energieversorger beziehen
sind die täglichen Fahrten und die kleinen Ausflüge CO2 frei zu bewältigen. Die Energiekosten
belaufen sich beim Leaf im Verhältnis zu unserem Verbrenner auf ca. 45 %.
Entsprechend unserm Fahrprofil ist der Nissan Leaf dazu in der Lage ca. 95 % unserer jährlich
anfallenden Fahrten zu absolvieren. Der wesentlich unkomfortablere und im Unterhalt wohl auch
teurere Verbrenner degradiert sich dann ganz von selbst zum Zweitwagen.

Es stellt sich die Frage ob es nicht günstiger wäre für die Urlaubsfahrt einen Verbrenner zu mieten
und nur noch ein Elektroauto vorzuhalten.

Alles in Allem waren wir sehr positiv überrascht. Die Entscheidung ist gefallen; der Nächste wird
elektrisch angetrieben.
Die Laufruhe, der Komfort, die Energieeffizienz und nicht zuletzt der Umweltgedanke geben den
Ausschlag.
Die Option seinen „Sprit“ in Zukunft mit Solarzellen und Speicher zumindest in den wärmeren
Monaten so ganz nebenbei selber zu erzeugen runden die Entscheidung ab.

Bild
(Leaf vor Zell an der Mosel)

liebe Grüße,

Ralf
www.ad-kunst.de Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln :-)
Seit 1.4.2021 sind wir nun endlich ebenfalls vollelektrisch unterwegs :-)
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Re: Das erste Mal...

s2coupe
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Schöner Bericht. Danke!

Re: Das erste Mal...

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Ein sehr toller und vorallem positiver Bericht für den Leaf.
Freut mich, dass er auf Anhieb überzeugt hat.

:)
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Re: Das erste Mal...

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Super Bericht, schöne Fotos! Ein paar könntest du glatt Nissan verkaufen ;)
Hauptauto: Hyundai Ioniq Österreichischer Style
Zweitauto: Nissan Leaf 2012er mit isolierter Heizung
Sonst keine fossile Dreckschleuder zur Fortbewegung ;)

Reserviert: Sono Motors Sion

Strom kommt von der PV-Anlage ca. 25kWp mit Speicher

Re: Das erste Mal...

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hi,

dank für die Blumen :)

Fotografieren war mal ein Hobby.
Das war ein schöner Tag und meine bessere Hälfte hätte, sofern das Geld zur Verfügung stünde, den Wagen sofort gekauft.
Vorab muß unser "lieb Töchterlein" noch Ihr Studium beenden; dann wird wieder etwas Geld frei.

Solaranlage mit Speicher, Elektroauto...
Das sind Themen die mich schon seit vielen Jahren beschäftigen.
Die Zeit ist reif für den Umschwung, persönlich und gesellschaftlich.


liebe Grüße,

Ralf
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Re: Das erste Mal...

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Klingon77 hat geschrieben:hi,

Die Zeit ist reif für den Umschwung, persönlich und gesellschaftlich.


liebe Grüße,

Ralf
Wahre Worte.
Selbst ich mit meinen jungen 24 Jahren erkenne das.
Leider sehen es noch viele nicht so. Anscheinend fürchtet man das Neue einfach sehr.
Dabei ist das Neue eigentlich etwas altes, das man nur vergessen hatte, weil man den leichten aber falschen Weg und den des Profits gehen wollte bzw zulassen wollte.
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Re: Das erste Mal...

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  • Mike
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Danke für den guten Bericht und die wirklich gelungenen Bilder.
Vielleicht hätten wir dich warnen sollen: Elektroauto fahren macht süchtig! :D

- seit 10.2020 ID3 Pro Tech Makena-Türkis - endlich Verbrennerfrei!
- 2016 bis 2020 ZOE Intens Q210
- 2013 bis 2016 Nissan Leaf

Re: Das erste Mal...

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tolle bilder,meiner wird auch reinweß,kommt wahrscheinlich nächste woche,bis dahin muß mein luis noch seine dienste tun.
bin am überlegen,ob ich den luis weggeben soll,oder als hundeausführauto behalten soll.
die lösung für meine hunde hab ich noch nicht wirklich,hab mir mal so einen überzug für die rückbank besorgt,schade um die schönen ledersitze.hab auch schon überlegt ,die komplette rückbank auszubauen,bleibt aber noch der verstärker von bose,der wie ein kasten im kofferraum thront.
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hund2.jpg
Lebenskunst ist die Fähigkeit, auf etwas Notwendiges zu verzichten, um sich etwas Überflüssiges zu leisten.
Intelligenz ist, wenn man unlogische Sachverhalte logisch einordnen kann

Re: Das erste Mal...

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xado1 hat geschrieben:... die lösung für meine hunde hab ich noch nicht wirklich, hab mir mal so einen überzug für die rückbank besorgt, schade um die schönen ledersitze
Ich kann folgende Lösung aus der Praxis empfehlen:
PIP_Kleinmetall.jpg
Toyota Prius Plug-In mit Kleinmetall Trenngitter & Schondecke
Das Foto ist von meinem Toyota Prius Plug-In Bericht, und im normalen Leben im Audi A2 im Einsatz.

Der Überzug ist mit verstärktem Boden von der Fa. Kleinmetall, so dass der Hund auch einen festen Stand hat (ebenso hundefreundlicher beim Ein-/Ausstieg, statt mit wackeliger Hängematte). Damit ist es auch ein ebener Boden. Dito das Trenngitter. Eigentlich für Kombis vorgesehen, tut es bei uns an den Vordersitzen angebracht seinen Dienst.

Sollte ich einen 3-Monats-Test-Leaf bekommen (die Schweiz hinkt zeitlich hinterher), kommen die Sachen so in den Leaf.
MINI SE, Tesla Model3 LR

Re: Das erste Mal...

smudoo
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Der Bericht hat mir sehr gut gefallen. Wenn das keinen dazu überzeugt ein Elektroauto zu kaufen, dann weiß ich es leider auch nicht.
Gibt es da eigentlich schon Lösungen für lange Strecken? 600-100km? Das würde mich mal interessieren. Der Nissan Leaf gefällt mir jedenfalls gut!

Wegen der Hunde, ich denke das ist Geschmackssache was man lieber mag- ob Hängemattegestell oder gleich sowas festes.
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