Destination-Charging: Verhalten und Definition

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Re: Destination-Charging: Verhalten und Definition

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Dieses Thema ist wahrlich schon öfters aufgekommen – und trotz seiner Wichtigkeit fern von einer befriedigenden Lösung. Nicht mal das Forum findet hier eine einheitliche Sichtweise. Das zeigt aber auch das Problem der Entscheidungsträger in der Politik. Egal was sie machen. Es kommt sofort eine Gruppe die zum meckern anfängt.

Die Sache ist aber relativ gravierend. In kleineren Städten mag es ja kein Problem sein, dass man einen Ladeplatz sofort frei gibt. In Großstädten mit Parkplatznot ist das einfach keine Lösung. In meinem Wohnviertel sind morgens regelmäßig die Feuerwehreinfahrten zugeparkt. Irgendwo hab ich mal gelesen das 40% des Verkehrs in Wohnvierteln Parkplatzsuche ist. Neulich bin ich zu einem Freund auf eine Party gefahren und bin ausnahmsweise nicht mit der U-Bahn gefahren (wegen Baby und Frau mit entzündetem Fuß) Ich bin 40 (!) Minuten um die Blöcke gekreist bevor ich einen Parkplatz gefunden habe. Es ist absolut weltfremd zu glauben, dass Leute die dort einen Platz ergattert haben nach 3h von der Party weggehen um dann ggf. 40min einen anderen Parkplatz zu suchen. Und je mehr Ladesäulen es gibt, desto schlimmer wird die Lage! Wenn man tatsächlich vorschreibt, dass die Säulen nach dem Laden sofort freizugeben sind muss die Anzahl der Ladesäulen auf ein Minimum beschränkt werden (wer will das?). Der ganze Vorteil von "kein nerviges extra tanken mehr, denn man lädt ja bequem während man eh parkt" wäre damit zunichte gemacht!

Daher hatte ich ja in anderen threads schon vorgeschlagen man muss so wie heute auch in Städten mittelfristig tankstellenartig Schnellader schaffen (DC >100kW) an denen man dann auch wie heute das ganze andere Zeug bekommt (Autowäsche, Luftdruck, etc..) und zusätzlich ganz viele AC Säulen an denen jeder parken darf wie er will (Auch Verbrenner – ja!). Die Etikette sollte dann gebieten, dass man diese Plätze als allerletztes zuparkt, wenn man nicht Laden muss. Die meisten sollten mit zunehmender Akkugröße auch nicht jeden Tag nachladen müssen. Entweder hat man dann Glück und kann am AC Lader günstig und praktisch laden oder man muss dann wohl oder übel zum DC Lader fahren, wenn man es wirklich braucht.

Ganz unabhängig davon ist natürlich die Frage, ob wir nicht zukünftig ein großes Vandalismusproblem bei den AC Säulen bekommen. Da sind dann in 10 Minuten ein ganzer Einkaufswagen von schönen Kupferkabeln zu klauen…
05/2021 VW ID.3 Pro Business: Hauptfahrzeug
08/2019 Outlander PHEV PLUS: für Restmobilität, sowie Zweitwagen für Kurzstrecken, Anhängerfahrten, oder wenn Allrad vorteilhaft ist
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Re: Destination-Charging: Verhalten und Definition

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Super-E hat geschrieben: Neulich bin ich zu einem Freund auf eine Party gefahren und bin ausnahmsweise nicht mit der U-Bahn gefahren (wegen Baby und Frau mit entzündetem Fuß) Ich bin 40 (!) Minuten um die Blöcke gekreist bevor ich einen Parkplatz gefunden habe. Es ist absolut weltfremd zu glauben, dass Leute die dort einen Platz ergattert haben nach 3h von der Party weggehen um dann ggf. 40min einen anderen Parkplatz zu suchen.
Wo meine Frau früher wohnte, war das ähnlich.
Da haben wir das Auto im Alltag aber auch nicht angefasst. Also ich bin vom Land zu ihr in die Stadt gefahren, hab ewig lang einen Parkplatz gesucht und das Auto dann erst wieder angefasst, um zurück aufs Land zu fahren.
Alles zwischendurch haben wir zu Fuß oder mit der U-Bahn gemacht.
Es gibt vielleicht auch Bereiche, wo das Auto keine Zukunft hat, auch nicht mit E-Motor.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Destination-Charging: Verhalten und Definition

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Karlsson hat geschrieben:Alles zwischendurch haben wir zu Fuß oder mit der U-Bahn gemacht.
Es gibt vielleicht auch Bereiche, wo das Auto keine Zukunft hat, auch nicht mit E-Motor.
Walter Röhrl hat auch vor einigen Jahren auf die Frage, wie er denn zum e-Auto stehen würde geantwortet, er hält nichts davon. Nicht, weil es ihm nicht gefallen würde, sondern weil die Teile für die Stadt gebaut sind und da fährt man Rad oder geht zu Fuß.
Zugegeben, die Meinung hat er inzwischen auch geändert, aber der Kern der Aussage ist eben wahr.

Deswegen ist das Argument, dass man niemals den ganzen Verkehr elektrifizieren kann, weil die Mieter ohne Stellplatz könnten ja nie laden, so elendig langweilig. Kein Mensch will Fahrzeuge in der Stadt, außer dem ÖPNV. P&R könnte genau das Problem ja hervorragend lösen: Parkhaus für die Mieter mit guter ÖPNV-Anbindung, in dem man gemütlich seinen Stromer für die nächste Fahrt aufs Land voll bekommt.

Früher (schon ein wenig her ;)) war für einen Stadtbewohner hier in Regensburg das Auto ein Luxus, heute ist es manchmal ein nötiges Übel und meistens nur eine Qual.

Und um zurück zur Destination Charger-Diskussion zu kommen: Vielleicht ist genau die IKEA-Lösung mit 50kW-Ladern am Einkaufsmöglichkeit-Parkplatz die Lösung.
Die Zeit, die ich beim Wocheneinkauf verbringe reicht dann auch aus, um meinen Wagen - auch mit größerem Akku - zuverlässig für die Woche voll zu bekommen. Solange mehr Lader als Ladegäste da sind, sind es Destination Charger!

Man muss auch bedenken, dass das Handling in der Breite der Bevölkerung ankommen muss. Die werden vielleicht nicht bei jeder Parkmöglichkeit wegen 20 oder 30min Standzeit ihr Kabel rausfrickeln wollen. Kann ich bis zu einem gewissen Grad inzwischen nachvollziehen (war auch 9 Monate auf öffentliche Infrastruktur angewiesen). Deswegen würde es schon helfen, wenn der nötige Bumms auch immer vorhanden ist, sonst akzeptiert es eben die Masse nicht.

(PS: "dieser Beitrag wurde schon gemeldet" habe ich ja noch nie so schnell gelesen wie eben - das Problem wird sich schnell von selber lösen :lol: )
i3 seit Feb. 2016

Re: Destination-Charging: Verhalten und Definition

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@Hausmeister scheint mit seinen Angriffen tatsächlich um die schnellste Sperrung ever zu betteln.
In einer Kernaussage muss ich ihm allerdings zustimmen.
Einige sollten sich hinsichtlich ihres Anspruchdenkens ab und zu mal etwas zurücknehmen
Der Satz
Hausmeister hat geschrieben:"Platz da, hier komm ich mit meinem Elektroauto"
schaut tatsächlich bei einigen auch aus meiner Sicht immer mal wieder zwischen den Zeilen durch.
Denkt daran:
Gegenseitige Rücksichtnahme gilt für alle ;)
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: AW: Destination-Charging: Verhalten und Definition

Helfried
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spark-ed hat geschrieben: Denkt daran:
Gegenseitige Rücksichtnahme gilt für alle ;)
Inwiefern kann man mit einem E-Auto speziell Rücksicht nehmen? Diesel-Zapfsäulen frei halten?

Re: Destination-Charging: Verhalten und Definition

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Ladesäulenpreise müssen einfach eine Zeit- und eine Energiekomponente haben. Die Energiekomponente sollte knapp über den Stromkosten liegen, die Zeitkomponente die Investitionskosten decken. Je schneller der Ladepunkt, desto teurer. Dann gibt es einen Anreiz, bei schnelleren Säulen wieder wegzufahren, aber man kann eben auch stehen bleiben, wenn es mal nicht anders geht. Bei Schnarchladern in Parkhäusern, Hotels, etc sollte die Zeitkomponente aber null sein. Die Investitionskosten sind dann ja auch recht gering.

Zusätzlich zu den 22 kW-Ladesäulen wäre es sinnvoll, viel mehr Schnarchlader aufzustellen, insbesondere in Parkhäusern, Hotels, etc.

Re: Destination-Charging: Verhalten und Definition

Basti_MA
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Ich schließe mich an, Destination Charging ist laden an einem Ort wo ich eh gerade bin.

Wenn ich abends im Hotelparkplatz lade, dann werde ich bestimmt nicht nachts um 3 die Ladesäule frei machen, da schlafe ich. Entweder bleibt der Schlüssel beim Hotelier oder ich parke am nächsten Tag dann um. Im Parkhaus ist es auch so... wenn ich 3 Stunden in der Stadt brauche, dann laufe ich nicht nach anderthalb zurück zum Auto.
Bei uns in der Firma mach ich auch die lädesäule zum Mittag hin frei, aber wenn das Auto voll ist renn ich nicht gleich aus dem Meeting


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Re: AW: Destination-Charging: Verhalten und Definition

Hausmeister
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Helfried hat geschrieben: Inwiefern kann man mit einem E-Auto speziell Rücksicht nehmen? Diesel-Zapfsäulen frei halten?

Die Ladesäulen nach dem vollladen des Akkus räumen und nicht tagelang dort parken. Was ist denn bloss los...? :oops:

Re: Destination-Charging: Verhalten und Definition

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Es gibt irgendwie die irrige Annahme, das alle Stadtbewohner die ein Auto haben dies auch täglich benutzen. Ich bin (noch) Stadtbewohner, mein Bruder und ein Großteil meiner Freunde, aber bis auf ein paar Ausnahmen nutzen die meisten das Auto eben nicht führ die Fahrten innerhalb der Stadt, sondern für die Fahrten aus der Stadt - meist am Wochenende und eher ausnahmsweise innerhalb der Stadt, wie bei mir heute morgen um meine Frau zum Arzt zu bringen. Danach bin ich mit ihr wieder nach Hause um es abzustellen, dann zur U-bahn und dann zur Arbeit - ich habe glücklicherweise einen TG Stellplatz, denn es waren alle öffentlichen Parkplätze besetzt). Als ich den TG Platz noch nicht hatte (ich war zwei Jahre auf der Warteliste) hab ich oft das Auto - wenn ich zuvor einen guten Platz gefunden hatte - nicht genommen, selbst wenn es praktisch gewesen wäre, weil ich Angst hatte danach gar keinen Platz mehr zu finden (manchmal musste ich ein paar Straßen weiter parken). Wenn man jetzt in unserer Wohnstraße mit ca 200 Parkplätzen nun 10-15 22kW Ladesäulen aufbauen würde und sagen würde, die müssen nach dem Laden frei gemacht werden, dann gäbe es entweder einen Aufstand, oder das würde ignoriert.

Es gab schon in manchen Zeitungen Berichte die klagten, dass geplant ist Parkplätze zu Ladeplätzen umzuwidmen. Wenn man unbedingt will, dass die Leute sich gegen die Elektromobilität stellen, dann kann man sich natürlich über die Berichte aufregen und sie als verbrennerlobby abtun. Den Nerv der "Normalbevölkerung" trifft es aber und selbst mich als EV-fan! .

Deshalb bin ich aber für die klare Trennung zwischen Schnell und "Destination" Ladern. Die "Mittellader" mit 22kW sind eher was für Parkplätze an denen man sich nutzungsbedingt nur ein bis zwei Stunden aufhält. Allerdings können das eh nur die wenigsten Modelle richtig nutzen und d.h diese Säulen werden meistens eh fürs Schnarchladen hergenommen. Was soll man nun aber machen? Wenn man nun Säulen mit 11kW oder gar nur einphasig aufstellt, dann geht der shitstorm los, wieso man die geringen Mehrkosten zu 22kW nicht ausgegeben hat.

Ein weitere Punkt ist, dass es ja gerade toll wäre, wenn man (ZUKÜNFTIG -> 3-5Jahren) die Autos der Leute, die ihr Auto tagelang stehen lassen können, dann zur Netzentlastung nutzen könnte. Dafür müsste man natürlich die Ladesäulen anders bauen. Am Besten ein Kasten mit einer Lastverteilung, ggf MMI mit Autorisierung und dann 10 ganz einfache Ladepunkte als Satelliten (ähnlich wie früher die Parkuhren - die standen ja auch an jedem einzelnen Parkplatz).

Diese 22kW Ladesäulen im Gießkannenprinzip in Wohngebiete aufzustellen halte ich daher für Humbug!
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Re: Destination-Charging: Verhalten und Definition

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Hausmeister hat geschrieben:
Das Thema hier im Thread ist das Verhalten an destination charging. Wenn du dem nichts beizutragen hast, warum schreibste dann was hier?

100 Beiträge in 2 Jahren wären deine krummen Logik nach besser? schleich dich!
Jetzt wollte ich diesen Beitrag melden, da hatte es schon jemand anders getan, dem dieser Tonfall wohl auch missfiel.
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