Befremdliches Verhalten von e Auto Fahrer in Hamburg

[Toumal]

Der Vergleich mit den Zapfsäulen und den Ladesäulen ist doch gerade der springende Punkt. Es geht (mir) hier nicht um eine begrenzte Anzahl von Schnelladestationen an speziellen Ladeorten, sondern um elektrifizierte Parkplätze in Wohngebieten. Würde man in diesen Gebieten hunderte Zapfsäulen an den Straßenrand stellen würden tatsächlich die Leute anfangen diese zuzuparken. Ladesäulen in Wohngebieten sind nur akzeptabel, wenn dort jeder davor parken darf - mit dem Hinweis, dass man sie bitte frei halten soll, wenn möglich (also wenn andere Parkplätze verfügbar sind).

Ich denke es gibt hier zwei Moeglichkeiten:

1) Es ist ein ausgewiesener Ladeplatz mit Halte- und Parkverbot fuer alle ausser ladende EVs. Dann ist das dauernde Anzeigen von Falschparkern vielleicht ressourcenbindend, aber strenggenommen rechtens.

2) Es sind normale Parkplaetze die zusaetzlich eine Lademoeglichkeit bieten. Dann ist keine Anzeige gerechtfertigt. Du sprichst also von letzterem, beim Threadersteller liest sich das aber doch eher wie Variante 1.

[eDEVIL]

Ich kann keine Rechtfertigung dafür finden, dass man ohne eigene Not umher fährt und Leute anzeigt. Dies ist nach allgemeiner Definition Denunziation, da es dann ein niedriger Beweggrund ist. Wenn man selber dringend laden muss und es keine andere Möglichkeit gibt, ist es natürlich absolut legitim.

Also nur wenn man einen echten Schaden davon trägt, wie z.B. wichtigen Kundentermin verpasst und damit zuschlag für wichtigen Auftrag nicht erhalten, ist es legitim abschleppen zu lassen?

Viele verbrennerfahrer juckt es nicht im geringsten, dass sie einen eAuto-Fahrer behindern. Da ich mich shcon richtig pampige antowrten anhören musste, wenn man freundlich darauf hinweist, das es kein parkplatz für verbrennungsfahrzeuge ist, scheint nur der harte Weg des lernes erfolg zu versprechen.

[Helfried]

Viele verbrennerfahrer juckt es nicht im geringsten, dass sie einen eAuto-Fahrer behindern.

"Überstehen" denn die Verbrenner-Autos solche Aktionen kratzerfrei, wenn sie das öfters machen?
Kann ich mir bei den manchmal ein wenig rauen Sitten in deutschen Städten gar nicht richtig vorstellen...

http://www.rennrad-news.de/forum/attach ... png.191580

[Super-E]

Das Foto zeigt eindeutig, dass es sich nicht um eine Schnelladesäule handelt, sondern um einen Parkplatz, an den eine Typ2 Säule gestellt wurde.

Ich sage einfach nur, dass es so nicht funktionieren wird, und das der ganze Ansatz so falsch ist. Normale Parkplätz, die zu Ladestellen umgerüstet werden dürfen in Wohngebieten mit geringem Parkraum nicht für nicht ladenende Fahrzeuge generell gesperrt werden. Das wird so nicht funktionieren. Das wird nur dazu führen, dass die Leute sich lauter Tricks einfallen lassen. (Extra langsames laden, etc.)

Es kann auch nicht sein, dass jemand der einen Kundentermin hat sich darauf verlässt, dass er einen "Ladeparkplatz" findet. Was machst Du denn, wenn da ein EVler vollkommen Gesetzeskonform lädt? Es muss also wirkliche "Tankstellen" geben, die frei gehalten werden und wo man bei Bedarf richtig schnelladen kann. (Am Besten rüstet man dazu auch gleich bestehende Tankstellen um)

Diese hier beschriebenen Ladeparkplätze sind "Zufallslader" und mit Glück benötigt man dann die Eletrotankstellen recht selten. Möglich wäre, dass man für diesen Parkplatz ein Parkticket ziehen muss, welches einfach 1€ mehr pro Stunde kostet, bzw. an dem ein Anwohnerparkausweis nicht gilt. Das würde zumindest dazu führen, dass man z.B. sein halbvolles EV (zukünftig werden die meisten Ihr EV ja vielleicht höchstens einmal die Woche laden müssen) auch nicht ohne Not dort über Nacht parkt. Verstöße werden ganz normal per Ticket (meinetwegen auch teurer als normales Falschparken) geahndet. Wer aber in Parkplatznot ist, wird dort parken und das ist dann auch OK...

Es mag sein, dass es heute noch OK wäre diese Säulen für andere zu sperren, aber langfristig geht das nicht.

Edit: Ich habe einen Satz entfernt, der provokativ war und nur wieder von meiner eigentlichen Aussage ablenken würde...

[Helfried]

Ich behaupte: Dies schadet der Sache nur!

Die Park- und Ladeplätze nur für E-Autos dienen doch auch dazu, fossil betriebene Autos langsam und sanft aus den Städten zu verdrängen. Ich denke, man sollte die Sache nicht zu einseitig sehen.

[mweisEl]

Das Foto zeigt eindeutig.[...] Normale Parkplätz, die zu Ladestellen umgerüstet werden dürfen in Wohngebieten mit geringem Parkraum nicht für nicht ladenende Fahrzeuge generell gesperrt werden. Das wird so nicht funktionieren. Das wird nur dazu führen, dass die Leute sich lauter Tricks einfallen lassen. (Extra langsames laden, etc.)

Ich weiß nicht, welches Foto Du genau meinst, aber bei den Ladestationen um die es hier geht, gibt es eine Zeitbeschränkung von 2 Stunden tagsüber, was eh schon knapp genug für parallele Erledigungen an so einem Destination Charger ist.

Ich wüsste auch nicht, woher man in einer Stadt Stellplätze für Lademöglichkeiten zaubern könnte, wenn man nicht ein paar Promille der vorhandenen Stinker-Parkplätze umwidmet. Wenn man in der Stadt keine Lademöglichkeiten vorsieht, werden die Innenstädte die letzten Refugien für Diesel+Benziner bleiben, was von manchem Kommunalpolitker durchaus gewünscht zu sein scheint (Kranke sterben durch unvermindert hohe Luftschadstoffe schneller => Kämmerer spart bares Geld).

[Super-E]

Ich weiß nicht, welches Foto Du genau meinst, aber bei den Ladestationen um die es hier geht, gibt es eine Zeitbeschränkung von 2 Stunden tagsüber, was eh schon knapp genug für parallele Erledigungen ist.

Das von Hamburger Jung auf Seite 4. Und ich möchte betonen, dass ich nicht generell über jede Ladesäule spreche, sondern explizit über die, die im Wohngebiet mit Parkplatzmangel stehen und die vorher Parkraum waren und die auch keine Schnellader >43kW sind. (Über alle anderen Säulen spreche ich nicht)

Ich wüsste auch nicht, woher man in einer Stadt Stellplätze für Lademöglichkeiten zaubern könnte, wenn man nicht ein paar Promille der vorhandenen Stinker-Parkplätze umwidmet.

Dann lies noch mal meinen Beitrag. Ich habe nicht gesagt, dass man keine Lademöglichkeiten schaffen soll - ganz im Gegenteil. Aber ein elektrifizierter Parkplatz ist ein Parkplatz und keine E-Tankstelle. Deshalb entweder parken erlaubt, oder Schnelllader, bei dem man max. 30 min stehen darf und davon mindestens 10 nebeneinander. (Sowas wie ein SC nur eben in der Stadt) Und die stellt man nicht im Wohngebiet an die Straße, sondern dies ist dann eine Gewerbefläche mit den üblichen Möglichkeiten, die man bei einer Tankstelle hat.

Die Park- und Ladeplätze nur für E-Autos dienen doch auch dazu, fossil betriebene Autos langsam und sanft aus den Städten zu verdrängen. Ich denke, man sollte die Sache nicht zu einseitig sehen.

Ich glaube Du hast das nicht ganz aufmerksam gelesen. Es geht hier nicht um "Verbrenner auf Ladeplätzen", sondern um Parken auf Ladeplätzen. In Zukunft werden dann immer weniger Verbrenner und immer mehr nicht ladende EVs abgeschleppt.

[Volker.Berlin]

Ui, hier geht ja die Post ab! Ich habe diesen Thread gerade erst entdeckt und bis jetzt nur den ersten Beitrag gelesen -- und schon möchte ich auch meine Meinung dazu sagen.

Lieber Hamburger Jung, danke dass Du Dich überwunden hast, diesen Beitrag zu schreiben, und danke dass Du so diplomatische Worte findest! Ich finde Deine Gedankengänge sehr gut nachvollziehbar und habe mir selbst ähnliche Gedanken auch schon oft gemacht (obwohl ich in Berlin lebe und nicht in Hamburg). Ja, wir wollen alle, dass Ladesäulen genutzt werden können, und ja die Beschilderung in Hamburg ist scheiße (und Berlin eifert dem jetzt nach ), aber mit brachialer Konfrontation ist uns allen nicht gedient und die Ressourcen für Streifenwagen und Abschlepper werden sicher in vielen Fällen anderweitig dringender gebraucht (zum Beispiel wenn wirklich ein E-Fahrer an einer Ladesäule gestrandet ist, an der wirklich kein Anschluss zugänglich ist).

Ein konstruktiver Vorschlag von mir (auch wenn Du vermutlich nicht der richtige Ansprechpartner bist dafür): Ich wäre sehr für eine Kennzeichnung: "Laden und Be- und Entladen frei". Mit den Ressourcen, die Ihr in Hamburg sowieso schon in die Durchsetzung der Halteverbote steckt, könnte man das locker durchsetzen, und es hätten alle was davon. An wie vielen Stellen stehen Leute ein paar Minuten in zweiter Reihe, weil sie in zumutbarer (das ist natürlich dehnbar) Entfernung keinen Parkplatz finden? Wenn man die Parkplätze vor den Ladestationen, die ja nun mal de facto nur relativ selten von ladenden E-Fahrzeugen belegt sind, der Allgemeinheit für diesen nützlichen Zweck öffnen könnte, würde evtl. die Akzeptanz für solche reservierten Plätze auch in Parkdruckgebieten steigen.

Soweit mein erstes Feedback. Jetzt muss ich wohl erstmal auf bereits 7 Seiten lesen, was die Community so denkt...

[Volker.Berlin]

Ich sage einfach nur, dass es so nicht funktionieren wird, und das der ganze Ansatz so falsch ist. Normale Parkplätz, die zu Ladestellen umgerüstet werden dürfen in Wohngebieten mit geringem Parkraum nicht für nicht ladenende Fahrzeuge generell gesperrt werden. Das wird so nicht funktionieren. Das wird nur dazu führen, dass die Leute sich lauter Tricks einfallen lassen. (Extra langsames laden, etc.)

Dem stimme ich uneingeschränkt zu! Die einzige Lösung für dieses Problem ist, mehr (am besten "fast alle") Parkplätze mit Lademöglichkeiten auszustatten. Diese dürfen dann auch gern nur einphasig laden. Wer mehr braucht, muss sich eben zum Schnelllader bemühen.

[Volker.Berlin]

Erziehungsmaßnahme...
Ich kann mir schon vorstellen, dass einer richtig angepisst ist, weil ständig alle Ladesäulen zugeparkt sind und er dann zurückschlägt. Kann ich menschlich auch absolut nachvollziehen, auch wenn ich es nicht tun würde.

Für mich ist das Ohne-Not-Abschleppen-Lassen so, als würde einer mutwillig mit dem berühmten Schlüssel einen langen Kratzer von vorn bis hinten ins geparkte Auto machen. Nur merkwürdigerweise legal, aber auf demselben Niveau.

Informationszettel und Ordnungswidrigkeitsanzeigen sind meiner Meinung nach das Mittel der Wahl, auch da stimme ich Hamburger Jung zu.