Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

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Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

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  • arthur.s
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Da ich hier immer wieder lese nur DC Ladung hat Zukunft..... frage ich hier mal in die Runde. Wo ist der angebliche Vorteil der DC Ladung. Die Wandlungsverluste habe ich bei beiden Varianten. AC Ladung dann Umwandlung im Auto. DC Ladung Umwandlung in der Ladesäule.
Die Ladeleistung muss irgendwie in den Akku. Meiner Meinung nach ist das rellativ egal wie. Mir geht es momentan nicht um Speicherlösungen und Puffersysteme.

Bitte hier nicht wieder über die Zoe, I3.... diskutieren was jetzt wohl besser ist. Meiner Meinung nach ist eine AC Lademöglichkeit zwischen 22KW und von mir aus bis 80KW mit weniger Aufwand zu installieren und zu betreiben.
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Re: Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

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  • EVplus
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Chamaeleon_ZOE_Ausschnitt.jpg
Quelle : http://www.renault.de/renault-welt/produkt/technische-innovationen/technikserie-zoe-elektromotor-mit-cameleon/index.jsp
Brusa NLG667.jpg
Quelle: http://www.brusa.biz/index.php?id=410&L=tvkbuyjoipgui
laut Datenblatt können auch mehrere NLG667 verbaut werden. Mit vorhandener Ladeinfrastruktur wären dann an vorhandenen Ladesäulen , wie z.B. von RWE auch Aufladungen mit 43 kW möglich !

Wobei mir ein "Allstrom-Ladeanschluss" im E-Auto derzeit am Liebsten wäre.

Liebe E-Auto Hersteller, lasst uns Nutzer im "Normenkrieg der Ladesysteme" doch aussen vor.

Ein Allstrom Ladeanschluss mit AC Ladung von 1P/6A bis 3P/63A, DC Ladung mit Chademo und CCS / evtl. auch Tesla Supercharger... und alles wäre gut.

Wenn ein E-Auto schon soviel kostet wie derzeit , dann wenigstens universell.... Bis sich in ein paar Jahren ein wirklicher Standard abzeichnet.

Re: Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

TeeKay
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Vorteil der DC-Ladung ist, dass man sich theoretisch bei ausreichender Versorgung mit DC-Ladestationen das teure Ladegerät im Auto sparen kann. Das 22kW Brusa NLG6 kostet derzeit im Einkauf rund 6.000 Euro. Eine 50kW-DC-Schnelladestation kostet mit Anschluss und allem drum und dran etwa 50.000 bis 60.000 Euro. Bei einer Million Elektroautos hätte man also 6 Mrd Euro für NLG6 auszugeben, für die man aber auch 100.000 DC-Schnellladestationen aufbauen könnte. Bei 43 Mio Elektroautos wären wir bei 258 Mrd Euro für NLG6, für die man 4,3 Millionen 50kW DC-Schnellladestationen bauen könnte.

Selbst wenn durch Serienfertigung das Brusa-Gerät nur noch ein Zehntel kosten sollte, ist volkswirtschaftlich gesehen die Auslagerung des Ladegeräts in eine Schnellladestation sinnvoller. Leider kümmert das die Bundesregierung einen Scheiss, die Fördermilliarden werden lieber für sinnlose Schaufensterprojekte zum Fenster herausgeworfen, statt damit ein deutschlandweites DC-Netz aufzubauen.

Die ZoE-Variante von Renault/AC Propulsion wäre eine weitere Möglichkeit, Ladegeräte einzusparen, hat aber andere Nachteile und ist derzeit patentgeschützt.

Re: Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

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  • green_Phil
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Die Vorteile bei AC sind die Nachteile bei DC und umgekehrt, daher reicht eine einmalige Aufführung.

Vorteile AC:
- billige Infrastruktur für öffentliches und privates Laden
- geringer Platzbedarf der Infrastruktur
- bisher mehr Typ2-Ladeplätze als DC-Ladepätze (Drehstrom schließe ich hier mal aus, da eine mobile Typ2-Box nicht der Standard sein darf!)

Vorteile DC:
- kein Lader im Auto notwendig (günstiger €, leichter --> Reichweite, weniger reparaturanfällige Teile)
- höhere Ladeströme möglich
- kürzere Lade- und damit Standzeit --> schnellere Reisefortsetzung + weniger Standplätze und Steckplätze nötig

Re: Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

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Ein weiterer Vorteil der DC Ladung ist, dass man theoretisch völlig problemlos einen Pufferakku und optional eine PV Anlage verwenden kann, ohne aufwändige Elektronik. So ließe sich bspw. eine 50 kW DC Ladesäule realisieren, die nur mit einem 22 kW AC Anschluss betrieben wird (oder auch 170 kW CCS an 43 kW AC Anschluss). Wenn ein Auto geladen hat, wird in der Zwischenzeit bis das nächste Auto kommt der Pufferakku schonend aus dem Netz und der PV Anlage geladen. Das geht bei einer AC Ladesäule nur mit Umwegen.

Auch wenn dieser Vorteil in der Praxis derzeit nicht genutzt wird, möglich ist es.
Selbst ein dezentraler Pufferakku in einer Stadt wäre denkbar, der dann die in der Umgebung liegenden CCS / CHAdeMO Säulen versorgt. Dann bräuchte man sogar nur noch ein Ladegerät für ein Dutzend Ladesäulen. Und einen Akku mit mehreren MWh Kapazität.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

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Zumindest für Deutschland sehe ich 22KW AC Typ2 für zu Hause, in der Stadt etc. als den Standard.
Für die meisten Nutzungprofile reicht die Ladeleistung gut aus.

DC kann sich nur an hochfrequentierten Plätze in Städten und auf Fernstrecken rechnen.
Ähnlich dem Ansatz von Tesla mit den Superchargern .sollten Gleichrichter und Laderegler nicht fest einem Anschluß zugeordent sein. Bei CCS wird man eine gröeßre Bandbreite an Fahrzeugen und Ladeleistungen ansprechen müssen, welche dann je nach Ladekurve auch noch varieren. Wenn vom aktuellen Spannungsniveau und 100KWp aus geht, könnte man z.B. 8 Ladeplätze mit
200KW Gleichrichter versorgen und hätte nicht das Problem der 80% Ladung d.h. man läd halt so lange wie man Laden muß und blockiert kaum teure DC-Ladeelektronik. Die 11KW-Einheiten von Tesla wäre da eine gute Größenordnung und könnte noch durch kleinere Einheiten ergänz werden z.B. 3KW für den i3, der ja zum Schluß arg langsam läd.

Da Nissan/Mitsubishi scheinbar kaum Interesse haben Chademo in Deutschland selbst zu installieren, hoffe ich auf Typ2/CCS
Oder fast die dt. Autoindustrie weiter pennt, dann eben Tesla Supercharger für alle.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

.

Re: Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

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  • kai
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green_Phil hat geschrieben:Die Vorteile bei AC sind die Nachteile bei DC und umgekehrt, daher reicht eine einmalige Aufführung.

- kürzere Lade- und damit Standzeit --> schnellere Reisefortsetzung + weniger Standplätze und Steckplätze nötig
Sehe in der Praxis HEUTE anders mit schnellerer Reisefortsetzung. Das hat auch was mit Anzahl Stationen zu tun.
Mit den standard 22kw-AC lade ich sehr schnell bis ca. 95% SOC wo bei DC schon ab 80% extrem die Ladeleistung runtergefahren wird.
Langsteckentauglich ist zur Zeit 22kw-AC einfach schneller oder zumindest pari.
Nur bei identischer Abdeckung mit tausenden !! schnellen 50kw+ DC Stationen könnte ein kleiner Vorteil gegenüber 22kw AC enstehen, aber das ist Erbsenzählerei, da sehr theoretisch.

Bei 43kw AC vs 50kw DC gibt es keinen klaren Gewinner im Speed auch da kein Vorteil DC.

DCs Vorteile kommen bei 120kw und darüber und bei größeren Akkus zum Tragen

Und da aus Kostengründen viele DC-Stationen nur mit 20kw angeschlossen sind, bingt DC in Realität HEUTE manches böses Erwachen beim Laden. Ich frage mich eh was mit den 50kw Stationen passiert wenn VW in 4 Jahren den 80kwh Akku hat. Werden die dann "aufgerüstet" ?

Übrigens geht AC bis 86kw z.B. mit dem Chameleon Lader :)

Ich stimme EVPlus 100% zu das wäre ideal, denke aber das gerade der DC-Industriekrieg untereinander und auch vs. AC einfach nur enorme Verzögerungen bei Ausbau der Infrastruktur und Verunsicherungen bei Käufern auslöst.

Motto: Ich warte lieber.

Gruß

Kai
Tesla M3 P Midnight Grey, CrOhm Box/22kw, PV seit 2009 mit EV und 9,43 kWp, Tesla PW 2 mit BackupGateway
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Re: Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

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  • kai
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eDEVIL hat geschrieben:Zumindest für Deutschland sehe ich 22KW AC Typ2 für zu Hause, in der Stadt etc. als den Standard.
Für die meisten Nutzungprofile reicht die Ladeleistung gut aus.
Deshalb ist das auch korrekterweise von der EU als die europäische "Standardladung" definiert worden.

Gruß

Kai
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Re: Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

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  • green_Phil
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kai hat geschrieben:Sehe in der Praxis HEUTE anders mit schnellerer Reisefortsetzung. [...]DCs Vorteile kommen bei 120kw und darüber und bei größeren Akkus zum Tragen
Das sehe ich auch so. Aber der Zoe ist das einzige Massen-EV, dass AC 22kW überhaupt benutzen kann. (Außer Tesla...) Es beschleunigt also schon die Reise von der Mehrzahl der EV-Besitzer (in kurzer Bälde, wenn VW und BMW dann ein paar Stückzahlen verkauft haben). Ob das schön ist, was in den Autos für Technik steckt oder auch nicht, ist ja nicht Gegenstand dieser Diskussion. Was es heute zu kaufen gibt ist Fakt und für die meisten erhöht sich die Reisegeschwindigkeit mit DC dramatisch(!) auch schon mit 20 kW
Und findest Du es richtig, HEUTE viele Ladestationen mit 20 kW zu bauen, nur um sie in 5 oder 7 Jahren, wenn die Akkus größer und besser geworden sind, alle wieder abzusägen und durch 50 oder 120 kW-Säulen zu ersetzen? Benutzt werden sie dann nur noch selten, da sie zu sehr schnarchen... Nachhaltig geht glaube ich anders, und auch ökonomisch.

Re: Unterschied/Vorteil DC zu AC Ladung?

TeeKay
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kai hat geschrieben:
Sehe in der Praxis HEUTE anders mit schnellerer Reisefortsetzung. Das hat auch was mit Anzahl Stationen zu tun.
Mit den standard 22kw-AC lade ich sehr schnell bis ca. 95% SOC wo bei DC schon ab 80% extrem die Ladeleistung runtergefahren wird.
Das hat aber nichts mit AC oder DC zu tun, sondern mit der im ZoE hinterlegten Ladekurve. Renault hat einen vergleichsweise großen Puffer zwischen vorhandener und nutzbarer Kapazität und lässt daher fast die gesamte nutzbare Kapazität über mit der maximalen Leistung laden. Der i-Miev nutzt praktisch die gesamte vorhandene Kapazität, weshalb die Ladeleistung relativ früh reduziert wird.

Nissan, BMW und VW haben zwar ebenfalls vergleichsweise große Puffer zwischen vorhandener und nutzbarer Kapazität, regeln aber zur Akkuschonung trotzdem relativ früh herunter. Das ist aber eine Entscheidung der Hersteller, die völlig unabhängig vom Ladestandard ist.

Würde Renault morgen entscheiden, dass es für den ZoE-Akku besser wäre, nur bis 75% der nutzbaren Kapazität mit voller Leistung zu laden, bekämst du ein Update der Ladekurve und das Auto würde länger zum Laden brauchen.
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