Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

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Re: Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

TeeKay
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Die Typ2 Buchsen sollen ja angeblich 10.000 Steckzyklen halten. Bei 10 Jahren Nutzung wären das 3 pro Tag.
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Re: Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

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Spüli hat geschrieben:Um solche hohen Auslastungen wie von Dir genannt zu bekommen, muß es schon eine sehr frequentierte Straße sein.
Liegt aber auch daran, wie man sich die LAdeweiel vertreiben kann. Bis zum Netto/Bäcker läuft man schon ne Ecke und sonst ist da ja nix.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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Re: Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

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Moin!
Selbst die große Lademöglichkeit in BS Taubenstraße mit 4x Typ2 hat in den stärksten Monaten nur 500kWh umgesetzt. Das war letzten Winter, als es teilweise immer voll belegt war. Inzwischen sind weitere Ladepunkte auf einem Hinterhof errichtet worden, der Umsatz ist jetzt dort auf etwa 250kWh zurück gegangen.
Werde demnächst mal in WOB nachfragen. Dort ist die Mobility-Station recht stark frequentiert.
Gruß Ingo

Re: Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

TeeKay
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Reine AC-Lader werden immer relativ geringe Frequentierung haben. Denn die meisten Autos laden daran viel zu langsam. Zudem laden derzeit die meisten Fahrer noch zuhause, Laternenparker, die die öffentliche Infrastruktur gut auslasten könnten, sind selten. Außer Tesla, Smart und Zoe wird niemand auf Langstrecken an AC laden kommen. Das macht man vielleicht einmal mit dem Leaf, danach ist man wieder Single und macht solche Touren nie wieder. Richtig gute Auslastung können also nur Triple-Schnelllader haben, da sie auch die potentiellen Langstreckenfahrer anziehen.

Weiterhin ignorieren sämtliche Anbieter außer Tesla den Netzwerkeffekt. Da stellt sich Stadtwerk 1 einen Schnelllader hin, hat aber trotzdem kaum Ladekunden. Denn die kommen dort gar nicht erst hin, weil auf der Strecke ein zweiter Lader fehlt, den Stadtwerk 2 aber nicht bauen will. Bestes Beispiel Greifswald: 50kW Chademo und 43kW Typ2, praktisch unbenutzt, weil im Umkreis von 150km nur 100 Elektroautos zugelassen sind. Berlin, wo 1000 rumfahren, ist zwar Zielgruppe des Schnellladers in Greifswald, wird aber mangels zweitem Lader auf der Route nie dorthin kommen.

Dann ist die mangelhafte Verfügbarkeit ein Hemmschuh. Wer heute keinen Tesla hat, muss losfahren und hoffen, dass
- der Schnelllader nicht besetzt ist
- der Schnelllader funktioniert
- der Schnelllader nicht zugeparkt ist
Bei soviel Unsicherheit verzichten die meisten lieber, selbst wenn die Infrastruktur prinzipiell vorhanden wäre.

Und zu guter letzt sind die kleinen Batteriegrößen ein Hemmschuh. Aufgrund der drei oben genannten Unsicherheitsfaktoren kann man seine Batterie auf Langstrecke nicht auf 0 runter fahren und dann schnell in 25-30min auf 80% aufladen. Ne, man braucht eine Sicherheitsreserve von je nach Standort 10-30km. Das sind schonmal 10-30% des SOC, der übrig bleiben muss. Aus einer 30-minütigen 80%-Schnellladung wird so schnell eine 50% Ladung, die fast genauso lange dauert wie die 80%-Ladung. Der Komfort einer Schnellladung kann so gar nicht genossen werden. Es müssen viel mehr Ladestopps eingelegt werden, als bei zuverlässig verfügbarer Infrastruktur oder größeren Batterien nötig wären.

Ergo: Eine Ladesäule kann noch so gut platziert sein und auch alle Ladestandards erfüllen - zu einem Selbstläufer, der sich selbst finanziell trägt, wird sie dennoch nicht.

Aus dem Grund plane ich ja das LadeNETZWERK "Schneller laden 2.0". Das soll viele der Probleme zumindest umgehen:
- vergleichsweise günstig im Bau
- Netzwerkeffekt
- Konsequent am nach Tesla langstreckentauglichsten Auto (Zoe) ausgerichtet
- Ladestationsüberwachung über das Internet mit umgehender Information des Besitzers und der Nutzer im Defektfalle

Re: Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

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  • kai
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@Teekay +1

Ein Praktiker spricht ...

Ich denke allerdings das man den BMW i3 und den NV200 mit 6,6 kw/ 7,2 kw Ladespeed nicht völlig wegdiskutieren kann.
Mit SOC auf 30% hast Du die Fahrzeuge auch in 2 Stunden wieder deutlich voller, fast 100%.
Und der e-Golf kann ja auch 7,2 kw, diese Option wird nur dem deutschen Käufer vorenthalten.

Und Die B-Klasse mit 11kw ist auch noch am Start. Und Model X kommt mit 11 kw / 22kw.

Sind schon ein paar Kandidaten.
Wenn die aber bei der Finanzbehörde im geförderten Schaufensterprojekt rumstehen wird die Ladesäule eben nicht benutzt.

Es fehlen die Stückzahlen, vor allem im Privatbereich. Deutschland ist extrem weit zurück in der absoluten Anzahl an Fahrzeugen insgesamt. Mehr private Zulassungen ! Dann gibts auch ne bessere Auslastung. Und es spricht sich unter Privaten deutlich klarer rum das 22kw AC mit fast 3.500 Lademöglichkeiten in Deutschland UND zuhause ne echt praktische Sache ist.

Zu den Triple-Ladern:
- Was kostet da eigentlich die Wartung pro Jahr bzw. eine 5 Jahresgarantie ? Bei TNM für 2 x 22kw sind es 59€ p. Jahr :)
- Und fallen Bereitstellungskosten für 86kw AC im Jahr an ? Das ist ja kein Hausanschluß mehr..

Gruß

Kai
Tesla M3 P Midnight Grey, CrOhm Box/22kw, PV seit 2009 mit EV und 9,43 kWp, Tesla PW 2 mit BackupGateway
Skoda CityGo e

Re: Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

TeeKay
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Bei TNM ist im Plus-Abo doch keine Wartung enthalten?!

Bei ABB kostet das Service Level Agreement bei der 50kW Version 3.285 Euro pro Jahr und Säule. Inklusive ist Telefonsupport, Ferndiagnose, Software-Updates, vorbeugende Instandhaltung, 24/7 Fernüberwachung und jährliche Wartung vor Ort. Bei Defekten haben sie 48h Reaktionszeit vor Ort, Reparaturen kosten außerhalb der Gewährleistung extra.
12 Monate Gewährleistung sind inklusive. Ein weiteres Jahr kostet 1.345 Euro. Mehr als 2 Jahre gibts nicht.

Re: Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

Frank
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Fangen wir doch mal vorne an.

Erst gab es weder Ladesäulen noch eine erwähnenswerte Anzahl an E-Autos. Dann kamen langsam die ersten Ladesäulen, am Anfang noch mit CEE+, später wurde Typ 2 zum Standard. Es wurden auch die ersten Autos gebaut und an Flotten verleast. Das Ladesäulennetz wurde langsam etwas dichter, für die Japanischen Autos wurden ganz vereinzelt DC-Lader aufgebaut.

Nachdem es einige tausend Drehstromsäulen mit 11 und 22 kW gab, und die ersten Fahrzeuge mit Drehstromladern auf den Markt kamen (Smart und Zoe) bringt nun die Leidmarktindustrie ihre Autos mit einphasigen Ladern und optionaler CCS-Buchse auf den Markt. Es werden schnell noch ein paar CCS-Säulen mit 20 und 50 kW aufgebaut.

Sinnvoll wäre meiner Meinung nach:

-Alle Autos müssen einen Drehstromlader haben, mindestens 11kW.

-Alle öffentlichen Ladesäulen mit 11kWoder mehr müssen den Ladestecker entriegeln wenn 15 Minuten weniger als 0,5kW abgenommen wird. Denn dann ist die Ladung beendet und ein anderer kann sich anstecken wenn es einen weiteren geeigneten Parkplatz gibt.

-Gleichstromlader müssen eine Leistung von mindestens 100kW haben. Daraus folgt, die Autobatterie muss eine Kapazität von mind. 50kWh haben. Da es die Autobatterien zur Zeit nur bei Tesla gibt, ist ein weiteres DC-Ladenetz noch nicht sinnvoll, darf aber gerne schon langsam aufgebaut werden.

-Die DC-Ladung muss über den normalen Typ 2 Stecker erfolgen 130kW sind möglich und vollkommen ausreichend im PKW-Bereich.

-Schnelllader entlang der Autobahnen immer mindestens 2 an jedem Standort.

-In jede Stadt mindestens eine 22kW Ladesäule an einem zentralen Platz.

-Außgewiesene Parkplätze an den Ladesäulen.

-Strom muss bezahlt werden.

-Einheitliches Zugangssystem für alle öffentlichen Ladesäulen.
Zoe Intens Q210, 6/2013, schwarz mit weißem Dach bis 07.2020, ersetzt durch Zoe Life ZE50 Zirkonblau, Winterp.
Zoe Intens Q90, 9/2017, Intensrot bis 07.2020, ersetzt durch Zoe Intens Dezirrot, Winterp. CCS. ab August?
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Re: Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

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Wenn man AC 43kW anbieten möchte, einfach mit Lastmanagement. Wenn die 43kW Seite belegt ist wird die 22kW Dose abgeschaltet oder besser noch wie beim SuC die Leistung aktiv verteilt.

Re: Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

Matze
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TeeKay hat geschrieben:Bei TNM ist im Plus-Abo doch keine Wartung enthalten?!

Bei ABB kostet das Service Level Agreement bei der 50kW Version 3.285 Euro pro Jahr und Säule. Inklusive ist Telefonsupport, Ferndiagnose, Software-Updates, vorbeugende Instandhaltung, 24/7 Fernüberwachung und jährliche Wartung vor Ort. Bei Defekten haben sie 48h Reaktionszeit vor Ort, Reparaturen kosten außerhalb der Gewährleistung extra.
12 Monate Gewährleistung sind inklusive. Ein weiteres Jahr kostet 1.345 Euro. Mehr als 2 Jahre gibts nicht.
TNM wird in Kürze auch ein Paket anbieten, dass u.a. eine verlängerte Garantielaufzeit beinhaltet (5 Jahre). Details in Kürze auf unserer Webseite!

Re: Realistische Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen

haverstroh
  • Beiträge: 2
  • Registriert: Di 2. Sep 2014, 13:39
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Wow, da habe ich eine tolle Diskussion ausgelöst ;) Vielen Dank, auch für die links!

Letztlich heißt das wohl, dass das Laden an öffentlichen Ladesäulen in den nächsten quasi subventioniert werden muss (bis eine adäquate Auslastung gegeben ist), damit überhaupt jemand diese nutzt, oder?

Für gewerbliche Nutzer von Elektrofahrzeugen könnte es aber auch heißen, dass Anwendungen, die ein Nachladen an öffentlichen Ladesäulen benötigen wohl noch etwas mit der Anschaffung von E-Fahrzeugen warten werden, könnte ich mir vorstellen. Es scheint, als wäre es wichtig das Laden an öffentlichen Säulen zu vermeiden.

Vielleicht gibt es dazu auch Untersuchungen/powerpoints im Netz von denen ich nichts weiß? Auch hierzu wäre ich für Hinweise dankbar!
Grüße,
K.
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