Proximity

Alles rund ums Elektroauto-Laden / Ladeboxen / Ladegeräte

Proximity

ChrisM
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Hallo liebe Forenmitglieder!
Ich brauche eure Tipps bzw. eure Hilfe :) .

Es geht um den eigentlich "leichten" Proximity Part. Ich nahm laut der deutschen Wikipedia Seite (http://de.wikipedia.org/wiki/SAE_J1772) an, dass über den PP-Pin der Ladestelle mitgeteilt wird, welches Ladekabel verwendet wird. (Auf der englischen Seite davon ist dies jedoch ein wenig anders formuliert, was aber eine ganz andere Arbeitsweise darstellt). Dies kam mir ja auch logisch vor, da es ja 4 verschiedene Widerstandsgrößen gibt, welche einer jeweiligen Stromstärke zugeordnet sind. So nun wurde es problematisch. Für meinen Ladecontroller (Arduino) wollte ich Open EVSE verwenden. Dort fand ich bei einem Tutorial und im Source Code selber keinen Part für den Proximity Teil.

Da der Projektleiter von Open EVSE ein großes Thema (117 Seiten) im Nissan Leaf Forum hat, fragte ich dort einfach mal nach, ob bzw. wo der Proximity Part ist. Mir wurde daraufhin von ihm gesagt, dass der Proximity Teil intern im Ladekabel ist, und keinerlei Verbindung zum EVSE, sprich zur Ladestation hat. Was mich dabei dann natürlich gewundert hat war, warum es dann einen Pin bei der Ladesteckdose für PP gibt, dort wurde mir dann widerrum gesagt, dass dieser Pin einfach freigelassen wird... Jedoch hab ich bei einem Stromlaufplan von Walther Werke gesehen, dass der PP Pin eine Verbindung zum Ladecontroller hat, und auch der Controller von Siemens (CM 230), verwendet den Proximity Pin ebenfalls. Dort formuliert:

"Über das Proximity-Signal erkennt CM-230 die maximale Stromtragfähigkeit des angeschlossenen Ladekabels. Nur wenn die Stromtragfähigkeit des Ladekabels größer oder gleich groß des im Pilot-Signal kodierten maximalen Ladestroms ist, wird der Ladeabgang aktiviert." - Dies kam mir ja auch irgendwie logisch vor, deswegen fragte ich dort im Leaf Forum nochmal nach, und jemand meinte wieder, dass dies eine falsche Info sei (???)


Kennt sich jemand von euch damit aus und kann es mir bitte erklären, wie es wirklich ist? Ich würde mich darüber sehr freuen!
Ich bedanke mich für euer Bemühen im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen


Chris M.
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Re: Proximity

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Was ich sicher weiß:

Bei meinem Eigenbau EVSE Kabel ist am Proximitry (wie im deutschen Wiki) 2 Widerstände gegen Erde wobei einer durch den Entriegelungsknopf überbrückt wird.

Dadurch wird dem Auto signalisiert Stecker vorhanden und wenn der Knopf gedrückt wird schaltet das Auto den Ladestrom ab.

Was ich nicht sicher weiß:
Ob das bei dem Typ2 Kabel auch so ist.
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Re: Proximity

lingley
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Definitiv ...
Im original Ladekabel zum ZOE (TYP2 male - female) sind die Kontakte N, PE, L1, 2, 3 und der CP durchkontaktiert.
Die 220 Ohm für die 32A Codierung sind auf beiden Steckern zu messen (PP-PE).
Messung PP-PP ergibt 440 Ohm, das heißt man misst die beiden 220 Ohm Widerstände in Reihe über die PE-PE Verbindung.

vg lingley

Re: Proximity

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Also hat jeder Stecker einen Widerstand zw. Proxi und Erde.

Der Wert richtet sich nach der Strombelastbarkeit.
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Re: Proximity

lingley
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Yepp

Gesamtwiderstand PP-PE: 1500 Ω .. 680 Ω .. 220 Ω .. 100 Ω
Ladestromkapazität: 13 A .. 20 A .. 32 A .. 63 A

... so auch mit der Ladebox von E.ON getestet.
Mit diesen vier Widerständen (in eigener Simulationsschaltung) reagiert die WallBox auf das "angeschlossene" Kabel und begrenzt den Maximalstrom der durch das Kabel darf.

Re: Proximity

Itzi
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Das Walther Steuergerät kann (je nach Jumper-Belegung) den PP berücksichtigen. D.h. der einstellbare Strom - also das PWM Signal am CP wird durch die Vorgabe des Kabels nach obenhin begrenzt.

Umgekehrt wird vermutlich auch das Fahrzeug den Widerstand auf der Ladekupplung auswerten und nicht mehr Strom ziehen; auch wenn der PWM am CP mehr zulassen würde. Dadurch ist das Kabel doppelt abgesichert.

Ich frage mich nur ob das rein elektrotechnisch so sauber ist. Angenommen die Wallbox hat eine Absicherung (LS) mit 32A. Jetzt kommt ein Kabel das 20A kann. Auch wenn der Verbraucher entsrpechend limitiert ist - streng genommen ist das Kabel nicht korrekt abgesichert... :?
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Re: Proximity

lingley
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Itzi, wieso denn ?
Wenn 32A abgesichert - Netzseitig und du steckst ein 20A Kabel, dann erkennt die Box dies am Widerstand und begrenzt den max. Ladestrom auf 20A, unabhängig von der maximalen Defaulteinstellung (32A) der Box.
Mehr geht dann nicht durchs Kabel.
Der verfügbare Ladestrom wird automatisch durch den Default-Ladestrom (max. möglicher Ladestrom) und den Nennstrom des Ladekabels nach oben begrenzt
Ansonsten arbeitet die Box außer der Norm.

Re: Proximity

Itzi
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Ich finde es ein wenig suboptimal, gerade bei Ladesosen die viel Strom können. Angenommen ich bin mit 63A abgesichert. Dann nimmt so ein jämmerliches 16A Kabel Schaden - z.B. wenn wer drauf blöd fährt. Das fackelt lustig ab, weil gar nicht genug Strom zum fließen kommt damit der LS auslöst...
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Re: Proximity

lingley
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Itzi hat geschrieben:Ich finde es ein wenig suboptimal, gerade bei Ladesosen die viel Strom können. Angenommen ich bin mit 63A abgesichert. Dann nimmt so ein jämmerliches 16A Kabel Schaden - z.B. wenn wer drauf blöd fährt. Das fackelt lustig ab, weil gar nicht genug Strom zum fließen kommt damit der LS auslöst...
:?:

Dein "jämmerliches Kabel" hat 1500 Ω zwischen PP-PE und stellt in der Wallbox den max. Ladestrom auf 13 A !
Wo ist da ein Problem ?

Re: Proximity

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Der Überlastschutz wird durch den Verbraucher sichergestellt. Sonst müsste man ja jede Nachtischlampe mit 3x2,5mm² anfahren...
Der Kurzschlussschutz wird durch den Leitungssschutzschalter erreicht, wenn der Natürlich 63A ist und du da mit 2,5mm² ankommst, wird das schon eng.

Bei den Mennekes 22kW Ladesäulen scheint es einmal einen C32 und einen C16-LSS vor der Ladebuchse zu geben, je nach vom Kabel vorgegebener Belastbarkeit wird der eine oder der andere LSS zugeschaltet. Das ist natürlich schutz in perfektion, zu einem entsprechenden Preis.

Die normale 22kW Wallbox gibt per Schütz die vollen 32A auf die Leitung...
350 Mm elektrisch ab 2012.
Nicht alles glauben, was irgendeiner bei Whatsapp als News verbreitet.
Niels Bohr sagte schliesslich schon als Student: "Zitaten aus dem Internet sollte man nicht unbesehen glauben!"
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