Positive Bilanz KIA Soul EV nach 20 Monaten und 35000 km

Positive Bilanz KIA Soul EV nach 20 Monaten und 35000 km

pvmobilat
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Wie die Zeit vergeht. Ende April 2015 konnten wir den KIA Soul EV (blau mit weißem Dach) und Sonderausstattung übernehmen. Zusätzlich wurde eine Unterbodenversiegelung vorgenommen.

Wie bei vielen BEV-Neulingen steckte anfangs die Angst vor der Reichweite in unseren Köpfen.
Geplant war der KIA Soul EV als Pendlerauto für meine Frau (ca. 70 km pro Arbeitstag) und die sinnvolle Nutzung der PV-Überschussenergie unseres Ökoenergiesystems.

Meine Frau sprach sogar den Verdacht aus, dass es sich um eine ökologisch getarnte Unterdrückung von Frauen handeln könnte!
„Reicht gerade damit zur Arbeit zu fahren und man dürfe sich niemals weiter als 50 km vom Wohnort entfernen“ :)

Aber nach dem ersten Monat bedurfte es bereits langer „Streitgespräche“, wenn ich mal die Fahrzeuge für einen Tag tauschen wollte. :evil:

Für das erste BEV von KIA sind wir über die Qualität überrascht. Es gab bisher keinerlei Probleme.
Besonders schätzten wir:

- den Fahrkomfort (bei den Verbrennern fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt) mit der für uns optimalen Innenraumgröße, Sitzhöhe und Rundumsicht

- vorgeheiztes Auto in der kalten Jahreszeit (kein Eiskratzen usw.) Zusätzlich zur Timerfunktion wäre ein direkter Start mit der Fernbedienung optimal
Wir hatten bisher auch keine Probleme damit – vielleicht weil wir auf 24°C eingestellt haben?

- Die Wärmedämmung dürfte sehr gut sein. Daher reicht oft die Sitzheizung und die Lenkradheizung

- Ideales Winterfahrzeug (innerhalb 100 km), weil bei tiefen Temperaturen innerhalb 2 min die Scheiben enteist sind und es schön warm ist (wie lange das bei den Verbrennern dauert!) und sicheres Fahrverhalten bei Schnee und Eis

- Sitzkühlung funktioniert auch sehr gut

- Bei der DC-Schnellladung wird bis ca. 75% mit der vollen Leistung geladen

- Die fehlende Remote-APP-Anbindung vermissen wir nicht und wahrscheinlich ist das auch der Grund für die problemlose AC-Ladung:
Der Ladestrom kann problemlos während der Ladung von unserer Steuerung geändert werden und nach einer Ladeunterbrechung durch Benutzer oder Steuerung, wird die Ladung problemlos weiter fortgesetzt!

Das Fahrvergnügen ist so groß, das wir auch für weitere Urlaubsfahrten fast immer den KIA Soul EV nehmen, obwohl noch ein Firmenwagen zur Verfügung steht und die DC-Schnellladung inzwischen relativ teuer ist! In Österreich ist der Trippelcharger-Ausbau auf unseren Hauptstrecken momentan ganz brauchbar.

Die Ladekosten kann man nach meinen Erfahrungen minimieren, wenn man die Ladestopps so wählen kann, dass nur bis 75-80% geladen wird. Ich konnte bisher kein nachteiliges Ladeverhalten bei hohen oder niederen Temperaturen feststellen (dazu fehlen mir allerdings noch spezielle Auswertungen, wie sie manche Forumsmitglieder vorbildhaft durchführen).

Natürlich gibt es Kleinigkeiten zu bemängeln, bzw. für die die nächste Generation Verbesserungswünsche:
- Vorheizen bzw. Vorklimatisieren mit Fernbedienung
- Brauchbare Integration der Ladepunkte im Navi
- Richtige Aufzeichnung des Verbrauchs je Fahrt

- In Zukunft TYP2 mit 22 KW oder 11 KW und bei einphasiger Ladung mit 7,4 kW
- Eine AHK für unseren Zeltanhänger (also zumindest für kleine Anhängerlasten)

Diese Verbesserungen und eine Batteriekapazität > 45 kWh wäre dann 2018 für mich ein Ersatz für den Firmenwagen.

Inzwischen haben wir unseren letzten Diesel verkauft und im Juli 2016 unseren Fuhrpark um einen gebrauchten Opel Ampera (Anmeldung 2014/05) erweitert.

Die Heimladung erfolgt über unser Ökoenergiesystem. Den Namen haben wir gewählt, weil der Strom-, Heizungs- und Warmwasserverbrauch und Elektroauto-Ladung aus erneuerbarer Energie abgedeckt wird:
Photovoltaik ohne Einspeisung, Pellets-BHKW, thermischer Solaranlage und 20 kWh nutzbarer LiFePO4-Batteriespeicher mit Batteriewechselrichter

Die Elektroautoladung erfolgt über eine Doppel-Ladestation mit 2 Bettermann-Steuerprints, umschaltbar zwischen Ökoenergiesystem und Netz.

Haus ist praktisch zu 100% elektrisch versorgt.
Elektroautos werden von April bis September zu ca. 90% vom Ökosystem versorgt. Insgesamt erfolgt die Ladung aus dem Öko-Energiesystem zu 50-60%. Rest natürlich von einem Ökostromanbieter.

Ladung eines Elektroautos erfolgt mit 3 kW. Wenn beide Elektroautos geladen werden mit jeweils 1,5 kW. Bei vollem Haus-Batteriespeicher über 0-10V-Signal mit dem PV-Überschuss mit bis zu 6 kW.

Die Reichweite des KIA Soul EV liegt in der warmen Jahreszeit zw. 160 und 180 km (12-14 kWh laut KIA-Anzeige ohne Ladeverluste). In der kalten Jahreszeit zw. 130 und 160 km (13-17 kWh).
SOH ist laut KIA-Diagnose nach 30000 km 100%.

Soweit unsere bisher sehr positive Bilanz.

Natürlich verhält sich KIA auch so wie meisten anderen Verbrenner-Hersteller. Um so mehr überrascht uns die Qualität und die bisherige Mängelfreiheit.
Übel finde ich auch den KIA Soul EV-Verkauf in D, und das diese dann nach Norwegen weitergeliefert werden, um scheinbar damit die Strafzahlungen zu vermeiden.
Vielleicht sind aber auch die CO2-Angaben bei KIA ehrlicher als bei anderen Herstellern. :oops:
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Re: Positive Bilanz KIA Soul EV nach 20 Monaten und 35000 km

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pvmobilat hat geschrieben: Pellets-BHKW
DAS würde mich interessieren!
Gibt's da inzwischen ein wirklich zuverlässig funktionierendes System?
Als Junge dachte ich, ich werde mal ein alter, weiser Mann.
Jetzt schaut, was aus mir wurde: Ein alter, weißer Mann.

Re: Positive Bilanz KIA Soul EV nach 20 Monaten und 35000 km

pvmobilat
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Jogi hat geschrieben:
pvmobilat hat geschrieben: Pellets-BHKW
DAS würde mich interessieren!
Gibt's da inzwischen ein wirklich zuverlässig funktionierendes System?
Hallo Jogi,

ja wir haben von Ökofen einen Pellematic Smart_e mit Sterling-Generator im Einsatz.
Wir konnten an dem Pilotprojekt teilnehmen. War daher für uns auch von der Förderung sehr interessant und die ideale Ergänzung zur PV mit Batteriespeicher und thermischen Solaranlage.
Läuft bei uns seit Mai 2014 ohne Ausfall und im Zuge des Pilotversuches wurde gemeinsam für den letzten Feinschliff gesorgt.
Die thermische Leistung (9 kW) wurde bewusst gewählt, damit bei langen Laufzeiten mit 0,6 kW elektrischer Leistung möglichst ohne Verlusten oder Einspeisung der Grundbedarf gedeckt ist.
Bei guter Sonneneinstrahlung wird der thermische Bedarf von der thermischen Solaranlage und der elektrische Bedarf von der PV abgedeckt (Wir liegen glücklicherweise mit 800 m über der Nebelgrenze und daher ist der PV- und thermische Solar-Ertrag auch Winter sehr gut!).

Inzwischen ist in Österreich und div. Ländern die Pellematic Smart_e freigegeben. Ob es auch für Deutschland schon der Fall ist, kann ich nicht sagen.

Es gibt übrigens auch ein Pilotprojekt mit der Pellematic Smart e _max (50-60 kW thermisch und 4-5 kW elektrisch).

Re: Positive Bilanz KIA Soul EV nach 20 Monaten und 35000 km

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Vielen Dank für die Info.

Falls sich noch jemand für das Thema interessiert, können wir damit gerne in einen eigenen Thread umziehen.
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Re: Positive Bilanz KIA Soul EV nach 20 Monaten und 35000 km

simona
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@ pvmobilat
Ganz toller Bericht von Dir! Danke dafür :-)

Re: Positive Bilanz KIA Soul EV nach 20 Monaten und 35000 km

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Danke auch von mir! Gruß, Deef
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Re: Positive Bilanz KIA Soul EV nach 20 Monaten und 35000 km

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Fahre meinen Soul EV jetzt seit 08/2016 und bin auch sehr zufrieden. Ca. 10.500 km bis jetzt ! Sehr gut ist aktuell bei den winterlichen Temperaturen die Heizleistung in Kombination mit Sitzheizung und Lenkradheizung. Kostet zwar Strom...ggg aber macht das Fahren entspannt.
Aktueller Verbauch bei zügiger Fahrweise und Nutzung vieler Verbraucher: 19,2 kwh pro 100 km. Reichweite bei 60% Autobahnanteil liegt ca. bei max. 120 km. Reicht aber, dank Schnell-Lader auf meinen Strecken.
Auch schön das der Kia beim Laden an unterschiedlichen Stationen kaum schwierigkeiten macht , hierzu lese ich viel mehr Probleme bei anderen Marken hier im Forum.
Bitte weiter so....LG Frank
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