Tabelle über Leistung und Geschwindigkeit

[SamMum]

Hallo zusammen,

Rudi, vielen Dank für die überarbeiteten Tabellen. Das ist einfach ein sehr gutes Werkzeug, um mit den verschiedenen Einflussfaktoren zu spielen.

So, jetzt mal meine Frage an die Ioniq-Fahrer, bzw. die die schon Werte parat haben. Mein Ansatz für die Reisegeschwindigkeit ist 120km/h. Erscheint mir im Augenblick als ertragbarer Kompromiss. Langsamer wäre schon schmerzlich.

Die Tabelle vom Rudi zeigt bei dieser Geschwindigkeit eine Rechweite um die 180km (Sommer) und einen Verbrauch von 14,3 kWh/100km. Das wäre schön, erscheint mir aber ein wenig zu optimistisch. Für den Winter liegen wir da bei 150 km und 16,6 kWh/100km.

Bei meiner Probefahrt mit einem Style und Winterreifen kam ich auf ca. 18 kWh/100km bei um die 120 km/h.

Was sind denn Eure bisherigen Erfahrungswerte bei 120 oder schneller?

Vielleicht kann man die Tabelle noch etwas kalibrieren um Verbräuche in Praxisnähe zu berechnen.

Bei den Faktoren an den man drehen könnte sehe ich z.B. den Rollwiderstend und die Wirkungsgrade.

Also, bin mal gespannt was wir da zusammen tragen können.

Gruß Sam

[erunner]

Ich finde es schön zu sehen, was hier für Berechnungen und Annahmen zusammengetragen werde. Jedoch fehlt mir bei den ganzen empirischen Daten unter anderen irgendwie immer ein ganz besonders wichtiger Faktor.

Der Wind.

Ich wohne hier in der norddeutschen Tiefebene und hier fällt es mir auch wirklich täglich extrem auf. Der Wind hat einen so entscheidenden Einfluss, welcher mir bei allen möglichen Angaben zu "Reichweiten" auf Erfahrungsbasis zu oft unterschlagen bzw. nicht berücksichtigt/angegeben wird.
Ich fahre hier bei uns oft von Ost nach West und wieder zurück. Habe ich Gegenwind brauche ich je nach Stärke locker bis zu 25% mehr Energie. Also (geschätzt) bei so BF 4 (20-30 km/h Windgeschwindigkeit) Gegenwind ca. 19-24 kwh/100km und auf dem Rückweg dann halt entsprechend weniger, so ca. 13-16 kwh. Alles so bei 120km/h.

Ist ja auch klar, das dies so ist, aber wie soll man bei "Berichten über Reichweiten" da eine Bewertung vornehmen, wenn der Wind nicht genannt wird. Auch ein "hin und zurück" hilft nicht immer, da der Wind stark schwankt oder leicht dreht über den Tag, oder eben auch die Stärke ändert.

Man müsste eigentlich die Fahrt mit einen Pivotrohr messen und dokumentieren, aber das ist ja kaum machbar.

Daher würde ich SamMum jetzt Anworten wollen. Ich weiß es nicht...ich kann den Wind echt super schwer einschätzen und die windstillen Tage kann ich hier an einer Hand abzählen.

Also wie soll man mit empirischen Daten die Rechenmodelle ernsthaft verfeinern?

[SamMum]

Hallo erunner,

vielleicht könnte Rudi noch einen Faktor "Gegenwind" in seine Tabelle aufnehmen. Der Wind wirkt sich ja aus wie die Erhöhung der Geschwindigkeit.
D.h., wenn ich 120 fahre und 30km/h Gegenwind hätte, würde das zu einer Erhöhung der Kraft zur Überwindung des Luftwiderstands führen. Das könnte man vielleicht als eigene Komponente einführen.

Gruß Sam

[TY12]

Hallo erunner,

vielleicht könnte Rudi noch einen Faktor "Gegenwind" in seine Tabelle aufnehmen. Der Wind wirkt sich ja aus wie die Erhöhung der Geschwindigkeit.
D.h., wenn ich 120 fahre und 30km/h Gegenwind hätte, würde das zu einer Erhöhung der Kraft zur Überwindung des Luftwiderstands führen. Das könnte man vielleicht als eigene Komponente einführen.

Gruß Sam

Also ich sehe das so, dass Du bei starkem Gegenwind einfach bei der höheren Geschwindigkeit die Werte abliest. Hast Du permanent 40 km/h Wind von vorn, dann hast Du bei Tempomat 110 einen Verbrauch wie bei 150. Der Physik ist das egal.

Grundsätzlich kann man diese Tabelle an seine Fahrgewohnheiten, Fahrumgebung etc. anpassen.
Es bleibt aber eine Tabelle, die nicht vorhersehen kann, ob der Wind von vor, von der Seit kommt, die Heizung auf 16° oder auf 25°steht und ob es immer steil bergauf und bergab geht ...
Für mich bestand der Erkenntnisgewinn darin , dass ab 110-120 km/h die Reisezeit auf langen Strecken für aktuelle BEV aus theoretischen und praktischen Gründen nicht kürzer wird. Und ich kann die optimale Anzahl der Ladestops auf langen Strecken abschätzen.
Theoretisch kann man Simulationsmodelle konstruieren, die Höhen-, Temperatur-, Windprofile berücksichtigen und Zukunftswerte dazu abfragen und die Realität dann mit ca. 98% Genauigkeit abbilden.
Nur, was habe ich davon?
Gruß Rudi

[erunner]

Ja, für das Rechenmodell sicher nett. Aber mir ging es jetzt darum, das ich glaube, das jedwede "gemessenen" Reichweiten ohne Berücksichtigung der Windbedingungen (und anderer Parameter) relativ unbrauchbar sind (für die Überprüfung bzw. Verbesserung) eines theoretischen Rechenmodells. Andere Faktoren kann man ja leichter erfassen (Temperatur, Zuladung (Gewicht), Gefälle, Steigungen usw.). Aber den Wind nicht wirklich. Auch hin- und her fahren hilft nur bedingt. +10 km/h Gegenwind kosten mehr Energie als 10km/h Rückenwind sparen...

Also meine Frage ist, wie kann man sinnvoll "Erfahrungswerte" nutzen um Rechenmodelle zu Bestätigen bzw. zu verbessern.

Vielleicht eine Art Datenbank, wo zumindest alle wichtigen Parameter der "Messfahrt" abgefragt und erfasst werden.
So gängige Aussagen wie "bin letztens bei 120km/h locker 180km weit gekommen" helfen da nicht wirklich.

[geka]

Sobald beim Spritmonitor genügend Fahrzeuge km über ein Jahr gesammelt haben wird es für mich als langjähriger SM Benützer kein großes Problem mehr sein, Rückschlüsse über den eigenen Verbrauch zu ziehen. Ich war bis jetzt mit meinem gemütlichen Fahrstil (selten über 110, recht viel in den Tiroler Alpen, keine Kurzstrecken) mit dem Verbrenner immer unter dem SM-Schnitt. Da Elektrofahrzeuge reichweitenbedingt generell gemütlich (vll bis auf die großen Teslas) bewegt werden, würde ich bei mir mit dem SM Durchschnittsverbrauch rechnen. Ich schätze, der wird bei um die 16kWh/100km +-1 landen.

[Twizyflu]

Fakt ist, je schneller desto mehr Verbrauch. Bei jedem Auto.
Darum bleibe ich - wie notgedrungen beim ZOE - bei meinen 105 Tempomat
Aber 130 km/h ist halt schon flott.

[TY12]

Ja, für das Rechenmodell sicher nett. Aber mir ging es jetzt darum, das ich glaube, das jedwede "gemessenen" Reichweiten ohne Berücksichtigung der Windbedingungen (und anderer Parameter) relativ unbrauchbar sind (für die Überprüfung bzw. Verbesserung) eines theoretischen Rechenmodells. Andere Faktoren kann man ja leichter erfassen (Temperatur, Zuladung (Gewicht), Gefälle, Steigungen usw.). Aber den Wind nicht wirklich. Auch hin- und her fahren hilft nur bedingt. +10 km/h Gegenwind kosten mehr Energie als 10km/h Rückenwind sparen...

Also meine Frage ist, wie kann man sinnvoll "Erfahrungswerte" nutzen um Rechenmodelle zu Bestätigen bzw. zu verbessern.

Vielleicht eine Art Datenbank, wo zumindest alle wichtigen Parameter der "Messfahrt" abgefragt und erfasst werden.
So gängige Aussagen wie "bin letztens bei 120km/h locker 180km weit gekommen" helfen da nicht wirklich.

Hallo Erunner
Was Du Dir vorstellst, sollte der Reichweitenrechner IM Elektroauto können.
Tabellen sind statisch und können die unendliche Vielfalt der Einflußfaktoren nicht abbilden. Man kann natürlich Schlußfolgerungen aus ihnen ziehen.
Du kannst allerdings für Dich und Dein BEV Erfahrungswerte sammeln, mit denen Du DEINE Tabelle validierst.
So wird m.M.n ein Schuh draus!
Gruß Rudi

[erunner]

@Rudi, ja hast wohl recht...wird man nicht normalisieren können, um es für Optimierungen der Rechnungen zu verwenden.
Aber die Sache mit dem Spritmonitor wäre schon sehr interessant, wenn da genug Daten auflaufen, das Mittel müsste schon ziemlich aussagekräftig sein. Mal sehen vielleicht mache ich da mit, aber eigentlich bin ich dafür zu faul

[IO43]

Mehr wie 3bar werde ich nicht fahren, um den Verschleiss und Fahrkomfort nicht zu stark zu beeinträchtigen.

Ich hab jetzt gestern gesehen, dass auf meinen sogar 3.5bar drauf sind. Ich werde heute mal auf 3bar ablassen.