Ioniq zu Hause laden

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Re: Ioniq zu Hause laden

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Kann ich nicht ganz nachvollziehen was Du da schreibst. Dem LS ist das generell mal egal, wir reden ja hoffentlich von mA und nicht A.

Ist der FI-A "blind", und irgendein Gerät hat einen Fehler und legt eine Phase auf das Gehäuse oder irgendwo ist die Isolierung verletzt (also genau jene Gründe, warum man einen FI-A hat), dann löst der FI-A nicht aus obwohl gerade ein Fehlerstrom durch Deinen Körper läuft, der fatal sein kann.

Der Gleichstromfehlerstrom pflanzt sich ja in der Installation auf alle durch eigene FI-As getrennte Stromkreise weiter, die die selben betroffenen Phasen benutzen (in einem modernen Haus sind ja alle Kreise auf allen Phasen, somit betrifft es alle Kreise). D.h. dass ALLE FI-A blind werden, und nicht nur jener, der die Ladeinfrastruktur absichert.

Ich würd mich aber freuen, wenn ich da falsch liege, brauche da aber dann eine sehr gute Erklärung dafür.
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Re: Ioniq zu Hause laden

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Man merkt du bist kein Elektriker. ;)
Da du aber am Thema ernsthaft interessiert bist, werde ich versuchen es dir zu erklären.

In dem vom mir geschriebenen wiki-Artikel Fehlerstromschutzorgane hab ich versucht das umfangreiche Thema so kurz wie möglich zu erklären. Dadurch ist es zugegebenermaßen für Laien nur schwer verständlich.

Einige Gedankenanstöße:
*) Im üblichen TN-Netz können bei Isolationsfehlern keine gefährliche Berührspannungen aufträten, weil der Leitungsschutzschalter LS schnell genug den Strom ausschaltet. (Das Netz ist so dimensioniert, dass der Ableitstrom über den Schutzleiter zu einem entsprechend schnellem auslösen des LS führen muss.)
*) Im TN-Netz ist der FI-Schalter nur ein zusätzlicher Schutz (Brandschutz und direktes Berühren). Brandschutz benötigt man normalerweise nur in Sonderräumen (z.B. Brennstofflageräume). Schutz vor direktem Berühren benötigt man bei laienbedienbaren Steckdosen. (Das ist der Grund warum in Haushalten "30mA FI Typ A" verwendet werden.)
*) Weil man Elektroautos besonders sicher machen möchte müssen laut VDE-Norm alle Ladepunkte mindestens mit jeweils einem eigenen FI Typ A abgesichert werden! (Auch fest verdrahtete Wallboxen!)
Weiter heißt es in der VDE-Norm nebulös: "Wenn die Charakteristik der Last in Bezug auf mögliche Gleichfehlerströme IF ≥ 6 mA nicht bekannt ist, müssen Maßnahmen zum Schutz beim Auftreten von Gleichfehlerströmen getroffen werden." Diese nebulöse Formulierung hat dazu geführt, dass sich nun jeder einen teuren Gleichfehlerstromschutz "sicherheitshalber" einbauen lässt! (Obwohl man IMHO nur beim dreiphasigen Laden der ZOE einen braucht!)
*) Nur die FI TypA welche die Ladeinfrastruktur absichern werden vom Gleichfehlerstrom durchflossen, alle anderen FI TypA des Haushaltes werden vom Gleichfehlerstrom nicht beeinflusst. Schließt man den Ladepunkt an einem eigenen Endstromkreis an, so ist bei "erblinden" des FI TypA außer dem Elektroauto kein Verbraucher betroffen. Man verliert dann nur den Schutz bei direktem Berühren im Endstromkreis des Elektroautos. (Zum direkten Berühren muss man aber zuvor mit Hilfe von Werkzeug die Isolierung eines Leiters entfernen. ;) )
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Re: Ioniq zu Hause laden

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Nun gut, ich bin kein Elektriker, hab aber eine Elektrotechnikausbildung. Ich hab die Sachen, auf die Du verlinkt hast, durchgelesen, und kann Deiner Argumentation nach wie vor nur bedingt folgen.

Der Satz "Im üblichen TN-Netz können bei Isolationsfehlern keine gefährliche Berührspannungen aufträten,..." halte ich für gewagt bis falsch. Ein nicht-geerdetes, oder mangelhaft geerdetes Gehäuse oder Gehäuseteil ist der Klassiker für Berührungsspannungen, die NICHT vom LS abgefangen werden können - es fließt ja kein Strom solange nicht jemand hingreift, es gibt also keine Verbindung zu PE oder N. Daher kann auch ein LS nix trennen. Klar, ist das Gehäuse geerdet schaltet der LS ab, da es ja ein Kurzschluss zwischen Phase und PE (und damit schlussendlich N) ist.

Bzgl. FI-B: hab ich eine Ladebox mit Gleichstromfehlerstromerkennung brauch ich demgemäß auch keinen FI-B, weil eben keine IF >= 6mA auftreten können. Somit ist das ja erledigt.

Bzgl. Gleichstrom-Verteilung auf andere FIs: Wie verhindert man denn, dass der Gleichstromanteil durch die anderen FIs läuft? Das würde mich wirklich interessieren. Nehmen wir an, ich habe an einem anderen FI-A unter anderem meinen Herd angeschlossen, an den selben 3 Phasen wie die Ladebox. Der Herd läuft volle Pulle, stellt also einen sehr geringen Widerstand dar. Warum soll der Gleichtstrom, der durch den anderen FI-A über das Ladekabel rein kam, nicht durch den anderen FI-A Richtung Herd gehen? Das widerspricht in meinem Denken dem 2. Kirchhoffschem Gesetz (Maschensatz für Spannungen). Es liegt ja zwischen jenen Phasen, zwischen denen der Gleichstromfehler auftritt, eine Gleichspannung an, und die muss nach diesem Gesetz ja unabhängig von einem FI, LS oder sonstwas auf allen Leitungen anliegen, die damit verbunden sind.

Und selbst wenn auf dem anderen FI-A keine Last anliegt, liegt diese Gleichspannung trotzdem zwischen den betroffenen Phasen (oder einer Phase und N). Das gibt es keinen Verbraucher oder Schutzschaltung, die das verhindert.
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Re: Ioniq zu Hause laden

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NoComment hat geschrieben: Nun gut, ich bin kein Elektriker, hab aber eine Elektrotechnikausbildung.
Dito. (HTL Elektrotechnik St. Pölten) :D
NoComment hat geschrieben: Ein nicht-geerdetes, oder mangelhaft geerdetes Gehäuse oder Gehäuseteil ist der Klassiker für Berührungsspannungen, die NICHT vom LS abgefangen werden können.
Daher sind bei einer ordnungsgemäßen Installation alle leitfähigen Gehäuse mit dem Schutzleiter verbunden. Beim Fehler "Schutzleiterbruch" funktioniert natürlich die Schutzerdung nicht mehr. ;)
NoComment hat geschrieben:
Bzgl. FI-B: hab ich eine Ladebox mit Gleichstromfehlerstromerkennung brauch ich demgemäß auch keinen FI-B, weil eben keine IF >= 6mA auftreten können. Somit ist das ja erledigt.
Ja.
NoComment hat geschrieben:
Bzgl. Gleichstrom-Verteilung auf andere FIs: Wie verhindert man denn, dass der Gleichstromanteil durch die anderen FIs läuft? Das würde mich wirklich interessieren. Nehmen wir an, ich habe an einem anderen FI-A unter anderem meinen Herd angeschlossen, an den selben 3 Phasen wie die Ladebox. Der Herd läuft volle Pulle, stellt also einen sehr geringen Widerstand dar. Warum soll der Gleichtstrom, der durch den anderen FI-A über das Ladekabel rein kam, nicht durch den anderen FI-A Richtung Herd gehen? Das widerspricht in meinem Denken dem 2. Kirchhoffschem Gesetz (Maschensatz für Spannungen).
Der netzseitige Dreiphasenwechselstrom wird vom Umrichter der ZOE in Gleichstrom umgewandelt, und fließt bei einem Isolationsfehler über den Schutzleiter ins Netz zurück. Wobei sich die Masche beim Sternpunkt des Netztrafos schließt.
NoComment hat geschrieben: Es liegt ja zwischen jenen Phasen, zwischen denen der Gleichstromfehler auftritt, eine Gleichspannung an ...
Da liegt keine Gleichspannung an!
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Re: Ioniq zu Hause laden

Elegard
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Ich bin jetzt auf die Suche nach 22kW Wallbox. Günstiger als von Tesla (553€) nicht gefunden. Dazu kommt FI-Schutzschalter Typ B (ca. 200€ in der Bucht).
Hat jemand schon Erfahrung mit Tesla Ladestation beim einphasigen Laden? Gibt es vielleicht bessere Alternativen, die ich übersehen habe? :roll:

Re: Ioniq zu Hause laden

Segeberger
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Elegard hat geschrieben: Hat jemand schon Erfahrung mit Tesla Ladestation beim einphasigen Laden?
Die Frage kommt zu früh ;)

Wenn meiner im Mai dann hier eintrifft wird das sofort getestet ! :D
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Re: Ioniq zu Hause laden

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Hab eine Keba 22kW, gibts von blöd bis Netzwerkfähig. Die haben mit den 32A einphasig kein Problem. Sollte nicht mehr kosten als die Tesla mit FI-B (Gleichstromschutz ist bei den Kebas eingebaut).
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@Elegard
Du brauchst keinen FI TypB!
Der Tesla Wall Connector ist die günstigste 22kW Wallbox mit angeschlagenem Typ2-Kabel:
"Die verbauten TeslaWallConnector TWC für Europa werden seit Ende Mai ausgeliefert.
Tesla Fahrer können diese mit Hilfe Ihrer VIN beim nächstgelegenen Service Center bestellen. Die TWC laden mit bis zu 22kW (max. Ladestrom über Drehschalter im Gerät auf 8/10/13/16/25/32A einstellbar, ein- und dreiphasiger Anschluss möglich), wobei die TWC auch ein stationäres Lastmanagment erlauben. (Max. 4 TWC müssen dazu nur über ein zweipoliges Steuerkabel miteinander verbunden werden.)
Der Preis von 550€ (mit kurzem Typ2 Kabel) bzw. 620€ (mit 7,5m Typ2 Kabel) ist dabei derzeit unschlagbar günstig. Da an diesen TWC alle Elektroautos mit Typ2 Anschluss laden können ist er auch für nicht Teslas sehr interessant. (Man braucht halt einen Tesla-Fahrer der einem den TWC bestellt.)"
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Dass er keinen FI-B braucht ist aber eine mutige Ansage. Nachdem die Box eine 3-phasige Ladebix ist braucht er einen, da er ja nicht sicherstellen kann, das die Box nicht auch mal mit einem 3-phasigen Lader genutzt wird, z.Bsp. wenn einer mit einer Zoe, einem Tesla oder einem neuen i3 bei ihm laden will.
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Re: Ioniq zu Hause laden

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Deshalb verwende ich den NRGkick.
Bevor ich mir den Wallconnector kaufe, der fix montiert ist, hab ich für etwas mehr eine mobile Ladeeinheit, mit integriertem FI B (allstromsensitiver Fehlerstromschutz) und Abwärtskompatibilität.
Da stellt sich mir diese Frage nicht :)
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