Erste Eindrücke mit dem Ioniq
Re: Erste Eindrücke mit dem Ioniq
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Im Winter gab es schon mal Tage wo ich durch die Rückfahrkamera gar nichts mehr gesehen hab, seitdem das Salz von der Straße weg ist hab ich nur ganz selten schlechte Sicht nach hinten.
Im Sommer finden ich die weiße Farbe ziemlich pflegeleicht, im Winter dagegen war das Heck manchmal richtig heftig vollgesaut. Vorne und seitlich dagegen blieb er lange ansehnlich.
Im Sommer finden ich die weiße Farbe ziemlich pflegeleicht, im Winter dagegen war das Heck manchmal richtig heftig vollgesaut. Vorne und seitlich dagegen blieb er lange ansehnlich.
Re: Erste Eindrücke mit dem Ioniq
Reedodactyle
Ich weiß nicht so ganz wohin mit meiner Frage, deswegen stelle ich die ma hier:
Bei mir stellt sich die Voreinstellung der Rekuperationsstufen etwa jede Woche auf Werkseinstellung zurück und ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz warum. Hat jemand das gleiche Problem? Habe lediglich einmalig Sprache auf englisch geändert und da konnte ich mir auch noch erklären warum sich das System zurückgesetzt hat... naja jetzt nicht mehr.
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Re: Erste Eindrücke mit dem Ioniq
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Ja, das wird gerade diskutiert hier im Forum.
Liegt wohl an deiner Software - also dem Softwarestand. Da scheint er wohl die Einstellung zu vergessen.
Meiner tut das nicht bzw. bisher fiel mir da nix auf.
ECO ist immer Reku 3.
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Re: Erste Eindrücke mit dem Ioniq
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Schau dortReedodactyle hat geschrieben:Ich weiß nicht so ganz wohin mit meiner Frage, deswegen stelle ich die ma hier:
Bei mir stellt sich die Voreinstellung der Rekuperationsstufen etwa jede Woche auf Werkseinstellung zurück und ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz warum. Hat jemand das gleiche Problem? Habe lediglich einmalig Sprache auf englisch geändert und da konnte ich mir auch noch erklären warum sich das System zurückgesetzt hat... naja jetzt nicht mehr.
Re: Erste Eindrücke mit dem Ioniq
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Nach nun 6 Wochen und etwas über 5000km hat das Fahren mit dem Ioniq im Alltag eine gewisse Routine bekommen.
Daher ist es für mich als Elektroneuling Zeit für ein kleines Zwischenfazit:
Ich habe den Ioniq eigentlich als reines Pendelfahrzeug für die täglichen 120-130km gekauft, in der Hoffnung ein sicheres, umweltschonendes und zuverlässiges Fahrzeug zu bekommen. Da ich bislang noch nie ein größeres Fahrzeug, als eine alte C- Klasse besessen habe, ist der Ioniq für mich schon etwas besonderes und in der deutschen Ausstattung Premium, schon ein gewisser Luxus. Die Entscheidung zu einem Elektro erfolgte eher aus dem Grund der zu erwartenden Zuverlässigkeit und Zukunfstfähigkeit, weniger aus Gründen des Umweltschutzes. Den Umweltschutzgedanken habe ich eigentlich erst in der Wartezeit auf den Ioniq entwickelt, wo mir der Dieselgestank überhaupt erstmals aufgefallen ist. Es gab also eine gewisse Sensibilisierung und inzwischen stört es mich zeitweilig regelrecht. Gestern hatte ich einen getunten Alfa 147 JTD vor mir, der bei jedem Gasstoß eine solche Rußwolke ausgeblasen hat, dass ich mich wirklich geärgert habe, das solche Typen nicht einfach aus dem Verkehr gezogen werden. Was bei mir inzwischen auch auf Unverständnis stößt, sind die ganzen Affen, die meinen mit ausgeräumten Auspuffanlagen ihre Umwelt zu terrorisieren. Welchen Lärm Kraftfahrzeuge machen, wird dem Elektro-Fahrer immer schön am Schnelllader am der Autobahn bewusst. Es ist schon unglaublich, was dort für ein Lärm herrscht. Man kann also sagen, es hat sich bei mir in der Einstellung zu Kraftfahrzeugen entschieden was verändert.
Doch zurück zum Ioniq. Die ersten Fahrten waren immer sehr aufregend, soviel Technik, so viele neue Eindrücke, aber auch immer die Reichweitenangst im Hinterkopf. Diese hat sich allerdings nach wenigen Tagen in Luft aufgelöst, als ich mehr Erfahrung mit dem Fahrzeug gesammelt und ein gewisses Vertrauen zum Fahrzeug aufgebaut hatte. Das Nachladen an den CCS-Schnellladern lief immer problemlos und ich bekam auch schnell ein Gefühl für die Reichweite des Fahrzeugs. Natürlich bewege ich mich immer in einer gewissen Komfortzone, wo ich mehre Möglichkeiten des Nachladens habe, aber ich habe nun auch schon genug Erfahrung gesammelt, wie ich den Verbrauch beeinflussen kann, um nicht doch noch irgendwo mir leerem Akku zu stranden. Am Freitag habe ich zum ersten mal die Warnung auf dem Touchscreen gesehen, dass der Akkustand sehr niedrig ist uns ich schnellstmöglich nachladen soll. Am Lader angekommen hatte ich dann noch 30km Restreichweite. Es bestand also kein Grund zur Panik
Was beim Elektro neu ist, dass sich wirklich jede Kleinigkeit auf den Verbrauch des Fahrzeugs auswirkt, sei es die Heizung oder die Klimaanlage, das Fahren auf der Autobahn, ja selbst Geschwindigkeiten über 80km/h und vor allem jedes Überholmanöver. Jede kleine Sünde ist sofort im Verbrauch abzulesen. Doch was bewirkt das? Der Ioniq verbraucht ja trotzdem sehr, sehr wenig, aber der Energieverbrauch wird einem im Gegensatz zum Verbrenner bewusster. Ich habe schon einen gewissen Ehrgeiz entwickelt, den Verbrauch unter 11kWh/100km zu halten, ohne den Verkehr dabei aufzuhalten. Auf meinem Arbeitsweg habe ich neben der Autobahn, noch zwei parallel verlaufende Strecken über die Landstraße. Die Autobahn habe ich ein paar Mal ausprobiert, die gefahrene, durchschnittliche Geschwindigkeit ist mir im Berufsverkehr aber zu hoch, um dort entspannt mit Tempomat zwischen 110 und 130km/h fahren zu können. Da komme ich mir auf der zweispurigen Autobahn wie eine Zielscheibe und Bremsklotz vor, einfach nicht mein Geschmack. Sollte mal eine Beschränkung auf Autobahnen auf 130km/h kommen, würde ich mich vermutlich viel wohler fühlen. So ist es aber einfach nicht meins.
Die Sitzposition im Ioniq war auch eine große Sorge von mir. Ich bin 1.95m und habe zwei kaputte Bandscheiben, Motorradunfall sei dank. In den letzten Jahren bin ich nur Fahrzeuge mit erhöhter Sitzposition gefahren, dass machte das Ein- und Aussteigen sehr angenehm. Ich muss zwar sagen, dass der Ein- und Ausstieg im Ioniq zwar deutlich unbequemer ist, wenn ich aber erstmal drin sitze, fühle ich mich pudelwohl. Die Sitze des Premiums sind spitze, die Lendenwirbelstütze für meinen kaputten Rücken ein Genuss. Auch die Beinauflage ist schon recht gut für meine Größe und die Fahrzeugklasse! Ich war auch gespannt, ob ich mich bei der niedrigen Sitzposition unsicher fühlen würde, das blieb aber komplett aus. Im Ioniq fühle ich mich gut aufgehoben.
Das Geräuschniveau in so einen Elektro ist schon sehr angenehm, auch wenn ich schon deutlich leisere Autos gefahren bin. Das Aufdröhnen im Geschwindigkeitsbereich zwischen 80 und 90km/h nervt mich aber ungemein, da man diesen Bereich sehr häufig fährt. Wenn es tatsächlich vom Reifen kommen sollte, wäre das sehr schade, denn ich bin mit dem Reifen ansonsten sehr zufrieden. Der Grip ist sehr gut, man kann auch sehr flott durch Kurven fahren und dabei recht gut die Traktion im Grenzbereich kontrollieren. Auch der Verschleiß des Michelins scheint gut zu sein. Aber ich kann es trotzdem nachvollziehen, wenn einige die Dämmung des Autos bemängeln.
Bei den Assistenzsystemen bin ich zwiegespalten. Den Spurhalreassistenten bräuchte ich persönlich gar nicht. Der arbeitet vielleicht auf der Autobahn einigermaßen zuverlässig, auf den kurvigen Landstraßen hier, ist der viel zu unzuverlässig. Der ist bei mir deshalb fast immer deaktiviert. Den Abstandstempomaten mag ich eigentlich ganz gerne, aber auch den aktiviere ich immer seltener. Es gibt einfach immer wieder Situationen, in denen er eher Probleme bereitet hat, wo ich schon durch die Scheibe des Vordermanns sehen konnte die Kolonne bremst, der Vordermann noch nicht und der Abstandsautomat hat sogar noch beschleunigt. Übel! Da fahre ich lieber selbst. Wenn die Schlange vor einem gesittet und einigermaßen konstant fährt, funktioniert er hingegen recht gut.
Zum Innenraum des Fahrzeugs fallen mir auch noch ein paar Punkte ein. Ich bin eigentlich mit dem Innenraum des Premiums wirklich zufrieden, in meinen Augen ist die Qualität ausreichend gut und ich persönlich empfinde den Aufbau als weitgehend durchdacht und gut bedienbar. Was mich allerdings stört ist die Schmutzempfindlichkeit der Materialien. Die genarbten Kunststoffe an Türverkleidung und Amaturenbrett sind schlecht zu reinigen, die hochglänzenden Kunststoffe sind sehr staubanziehend. Das schaut neu sehr schön aus, ist aber pflegeintensiv.
Außen am Ioniq wäre zu erwähnen, dass ich mich zwar an die graue Kunststoffnase inzwischen wirklich gewöhnt habe, diese aber ein echter Insektenfänger ist, die sich durch die leicht raue Oberfläche auch schlecht reinigen lässt. Hier sollte Hyundai wirklich nochmal nachbessern.
Insgesamt bin ich aber vom Ioniq überzeugt. Die Instrumente sind übersichtlich und gut ablesbar, die Bedienung von Scheibenwischer und der Licht-/ Blinkereinheit funktioniert recht gut, auch wenn es mir schon ein paar Mal passiert ist, dass ich bei der Betätigung des Blinker versehentlich Fernlicht eingeschaltet habe. Da könnte der Schalter etwas schwerer gehen. Negativ sind mir die Wippen der Rekuperationspaddels aufgefallen. Die machen ja vor allem bei Bergabfahrt Sinn, doch kann man diese bei Kurven nicht bedienen, da diese sich mit dem Lenkrad mitdrehen. Aber egal, ich benutze die Paddels eh so gut wie nie, sondern fahre in allen Modi auf Reku 3 und steuere alles über das Fahrpedal und die Balkenanzeige zum Energieverbrauch. Mir taugt das so sehr gut, ich liebe dieses Fahren mit einem Pedal
Apropos Fahrmodi. Ich fahre fast ausschließlich im Modus Eco. Nur ganz selten brauche ich mal Sport, den Modus Normal könnte Hyundai von mir aus weggelassen.
Mit dem LED-Licht bin ich erst einmal gefahren, da fehlt mir die Erfahrung, um belastbare Aussagen zu machen. Der erste Eindruck war gigantisch, unglaublich wie hell und weitflächig das Abblendlicht ausleuchtet. Obwohl ich beim Fernlicht die Osram Night Breaker Unlimited nachgerüstet habe, füllen diese zusätzlich nur einen "kleinen Fleck am Horizont" aus. Also scheint das Fernlicht fast überflüssig zu sein. Mir ist aber auch aufgefallen, dass sich meine Augen sehr schnell an die Helligkeit des LED-Lichts gewöhnt haben und ich den Eindruck hatte, dass ich dadurch in den nicht ausgeleuchteten Bereich umso weniger sehe. Dahinter war es sozusagen stockfinster. Die Scheinwerfer der Autos, die mir entgegen kamen, wirkten hingegen wie dunkle Funzeln. Das ist allerdings der Eindruck von einer Fahrt, diesen Eindruck also bitte nicht als Maßstab verwenden.
Die Sicht nach hinten ist im Ioniq wirklich schlecht. In meinem Fall ist es weniger der Heckspoiler der mich stört, sondern vielmehr die heruntergezogene Dachlinie. Dadurch kann ich durch den Innenspiegel maximal 100m nach hinten sehen, weiter geht es nicht. Den Rest muss ich durch die Außenspiegel erfassen. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich durch meine Körpergröße immer mit irgendwelchen Einschränkungen leben muss.
Die Parksensoren melden in einem so weiten Abstand, dass mich die Sensoren eher stören, als warnen. Ich muss in unsere Garage rückwärts einparken, nah an Seiten- und Rückwand heran und vorne noch an der 30cm breiten Laibung vorbei. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was innen für ein Lärm von Dauerwarntönen herrscht!
30cm für den kleinsten Abstand ist schon sehr wenig.
Fahrwerk und Lenkung finde ich beim Ioniq absolut zum Fahrzeug passend. Die Abstimmung der Lenkunterstützung ist komfortabel, aber auch im Sportmodus sehr präzise. Das Fahrwerk ist angenehm abgestimmt, nicht zu hart, nicht zu weich, ermöglicht aber trotzdem sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten. Bei Bodenwellen im Kurvenbereich, neigt der Ioniq dazu auf der Hinterachse leicht zu übersteuern, da merkt man das Gewicht des Akkus. Insgesamt verlangt der Ioniq bei schneller Kurvenfahrt viel Kraftaufwand am Lenkrad, der muss durch die Kurve gefahren werden. Solang die Straße eben ist, neigt er dabei aber weder zum Unter- noch zum Übersteuern. Das macht er wirklich prima.
Das Lenkrad liegt dabei gut in der Hand. Mir gefällt allerdings das durchgehend glatte Leder nicht. Ich habe da eher schwitzige oder klebrige Hände. Ein gelochtes Leder wäre mir lieber. In einem Video war genau das mal bei einem koreanischen Ioniq zu sehen. Das haben die Koreaner scheinbar schon selbst erkannt.
Insgesamt bin ich aber mit dem Ioniq sehr zufrieden und er passt zu 100% zu meinem Fahrprofil, sogar noch mit einiger Reserve im Sommer. Wenn sich der Wagen nun noch als zuverlässig erweist, dann habe ich alles bekommen, was ich mir erhofft oder erträumt habe. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich keinen größeren Akku oder 3-P Lader nehmen würde, aber brauchen würde ich persönlich beides nicht.
Hyundai hat mit dem Ioniq ein für die meisten voll alltagstaugliches und sehr effizientes E-Auto auf den Markt gebracht, welches durch seinen hohen Nutzwert und ein sehr gutes Preis-/ Leistungsverhältnis überzeugt. Ich bin froh an dieser Erfahrung teilhaben zu dürfen!
Daher ist es für mich als Elektroneuling Zeit für ein kleines Zwischenfazit:
Ich habe den Ioniq eigentlich als reines Pendelfahrzeug für die täglichen 120-130km gekauft, in der Hoffnung ein sicheres, umweltschonendes und zuverlässiges Fahrzeug zu bekommen. Da ich bislang noch nie ein größeres Fahrzeug, als eine alte C- Klasse besessen habe, ist der Ioniq für mich schon etwas besonderes und in der deutschen Ausstattung Premium, schon ein gewisser Luxus. Die Entscheidung zu einem Elektro erfolgte eher aus dem Grund der zu erwartenden Zuverlässigkeit und Zukunfstfähigkeit, weniger aus Gründen des Umweltschutzes. Den Umweltschutzgedanken habe ich eigentlich erst in der Wartezeit auf den Ioniq entwickelt, wo mir der Dieselgestank überhaupt erstmals aufgefallen ist. Es gab also eine gewisse Sensibilisierung und inzwischen stört es mich zeitweilig regelrecht. Gestern hatte ich einen getunten Alfa 147 JTD vor mir, der bei jedem Gasstoß eine solche Rußwolke ausgeblasen hat, dass ich mich wirklich geärgert habe, das solche Typen nicht einfach aus dem Verkehr gezogen werden. Was bei mir inzwischen auch auf Unverständnis stößt, sind die ganzen Affen, die meinen mit ausgeräumten Auspuffanlagen ihre Umwelt zu terrorisieren. Welchen Lärm Kraftfahrzeuge machen, wird dem Elektro-Fahrer immer schön am Schnelllader am der Autobahn bewusst. Es ist schon unglaublich, was dort für ein Lärm herrscht. Man kann also sagen, es hat sich bei mir in der Einstellung zu Kraftfahrzeugen entschieden was verändert.
Doch zurück zum Ioniq. Die ersten Fahrten waren immer sehr aufregend, soviel Technik, so viele neue Eindrücke, aber auch immer die Reichweitenangst im Hinterkopf. Diese hat sich allerdings nach wenigen Tagen in Luft aufgelöst, als ich mehr Erfahrung mit dem Fahrzeug gesammelt und ein gewisses Vertrauen zum Fahrzeug aufgebaut hatte. Das Nachladen an den CCS-Schnellladern lief immer problemlos und ich bekam auch schnell ein Gefühl für die Reichweite des Fahrzeugs. Natürlich bewege ich mich immer in einer gewissen Komfortzone, wo ich mehre Möglichkeiten des Nachladens habe, aber ich habe nun auch schon genug Erfahrung gesammelt, wie ich den Verbrauch beeinflussen kann, um nicht doch noch irgendwo mir leerem Akku zu stranden. Am Freitag habe ich zum ersten mal die Warnung auf dem Touchscreen gesehen, dass der Akkustand sehr niedrig ist uns ich schnellstmöglich nachladen soll. Am Lader angekommen hatte ich dann noch 30km Restreichweite. Es bestand also kein Grund zur Panik
Was beim Elektro neu ist, dass sich wirklich jede Kleinigkeit auf den Verbrauch des Fahrzeugs auswirkt, sei es die Heizung oder die Klimaanlage, das Fahren auf der Autobahn, ja selbst Geschwindigkeiten über 80km/h und vor allem jedes Überholmanöver. Jede kleine Sünde ist sofort im Verbrauch abzulesen. Doch was bewirkt das? Der Ioniq verbraucht ja trotzdem sehr, sehr wenig, aber der Energieverbrauch wird einem im Gegensatz zum Verbrenner bewusster. Ich habe schon einen gewissen Ehrgeiz entwickelt, den Verbrauch unter 11kWh/100km zu halten, ohne den Verkehr dabei aufzuhalten. Auf meinem Arbeitsweg habe ich neben der Autobahn, noch zwei parallel verlaufende Strecken über die Landstraße. Die Autobahn habe ich ein paar Mal ausprobiert, die gefahrene, durchschnittliche Geschwindigkeit ist mir im Berufsverkehr aber zu hoch, um dort entspannt mit Tempomat zwischen 110 und 130km/h fahren zu können. Da komme ich mir auf der zweispurigen Autobahn wie eine Zielscheibe und Bremsklotz vor, einfach nicht mein Geschmack. Sollte mal eine Beschränkung auf Autobahnen auf 130km/h kommen, würde ich mich vermutlich viel wohler fühlen. So ist es aber einfach nicht meins.
Die Sitzposition im Ioniq war auch eine große Sorge von mir. Ich bin 1.95m und habe zwei kaputte Bandscheiben, Motorradunfall sei dank. In den letzten Jahren bin ich nur Fahrzeuge mit erhöhter Sitzposition gefahren, dass machte das Ein- und Aussteigen sehr angenehm. Ich muss zwar sagen, dass der Ein- und Ausstieg im Ioniq zwar deutlich unbequemer ist, wenn ich aber erstmal drin sitze, fühle ich mich pudelwohl. Die Sitze des Premiums sind spitze, die Lendenwirbelstütze für meinen kaputten Rücken ein Genuss. Auch die Beinauflage ist schon recht gut für meine Größe und die Fahrzeugklasse! Ich war auch gespannt, ob ich mich bei der niedrigen Sitzposition unsicher fühlen würde, das blieb aber komplett aus. Im Ioniq fühle ich mich gut aufgehoben.
Das Geräuschniveau in so einen Elektro ist schon sehr angenehm, auch wenn ich schon deutlich leisere Autos gefahren bin. Das Aufdröhnen im Geschwindigkeitsbereich zwischen 80 und 90km/h nervt mich aber ungemein, da man diesen Bereich sehr häufig fährt. Wenn es tatsächlich vom Reifen kommen sollte, wäre das sehr schade, denn ich bin mit dem Reifen ansonsten sehr zufrieden. Der Grip ist sehr gut, man kann auch sehr flott durch Kurven fahren und dabei recht gut die Traktion im Grenzbereich kontrollieren. Auch der Verschleiß des Michelins scheint gut zu sein. Aber ich kann es trotzdem nachvollziehen, wenn einige die Dämmung des Autos bemängeln.
Bei den Assistenzsystemen bin ich zwiegespalten. Den Spurhalreassistenten bräuchte ich persönlich gar nicht. Der arbeitet vielleicht auf der Autobahn einigermaßen zuverlässig, auf den kurvigen Landstraßen hier, ist der viel zu unzuverlässig. Der ist bei mir deshalb fast immer deaktiviert. Den Abstandstempomaten mag ich eigentlich ganz gerne, aber auch den aktiviere ich immer seltener. Es gibt einfach immer wieder Situationen, in denen er eher Probleme bereitet hat, wo ich schon durch die Scheibe des Vordermanns sehen konnte die Kolonne bremst, der Vordermann noch nicht und der Abstandsautomat hat sogar noch beschleunigt. Übel! Da fahre ich lieber selbst. Wenn die Schlange vor einem gesittet und einigermaßen konstant fährt, funktioniert er hingegen recht gut.
Zum Innenraum des Fahrzeugs fallen mir auch noch ein paar Punkte ein. Ich bin eigentlich mit dem Innenraum des Premiums wirklich zufrieden, in meinen Augen ist die Qualität ausreichend gut und ich persönlich empfinde den Aufbau als weitgehend durchdacht und gut bedienbar. Was mich allerdings stört ist die Schmutzempfindlichkeit der Materialien. Die genarbten Kunststoffe an Türverkleidung und Amaturenbrett sind schlecht zu reinigen, die hochglänzenden Kunststoffe sind sehr staubanziehend. Das schaut neu sehr schön aus, ist aber pflegeintensiv.
Außen am Ioniq wäre zu erwähnen, dass ich mich zwar an die graue Kunststoffnase inzwischen wirklich gewöhnt habe, diese aber ein echter Insektenfänger ist, die sich durch die leicht raue Oberfläche auch schlecht reinigen lässt. Hier sollte Hyundai wirklich nochmal nachbessern.
Insgesamt bin ich aber vom Ioniq überzeugt. Die Instrumente sind übersichtlich und gut ablesbar, die Bedienung von Scheibenwischer und der Licht-/ Blinkereinheit funktioniert recht gut, auch wenn es mir schon ein paar Mal passiert ist, dass ich bei der Betätigung des Blinker versehentlich Fernlicht eingeschaltet habe. Da könnte der Schalter etwas schwerer gehen. Negativ sind mir die Wippen der Rekuperationspaddels aufgefallen. Die machen ja vor allem bei Bergabfahrt Sinn, doch kann man diese bei Kurven nicht bedienen, da diese sich mit dem Lenkrad mitdrehen. Aber egal, ich benutze die Paddels eh so gut wie nie, sondern fahre in allen Modi auf Reku 3 und steuere alles über das Fahrpedal und die Balkenanzeige zum Energieverbrauch. Mir taugt das so sehr gut, ich liebe dieses Fahren mit einem Pedal
Apropos Fahrmodi. Ich fahre fast ausschließlich im Modus Eco. Nur ganz selten brauche ich mal Sport, den Modus Normal könnte Hyundai von mir aus weggelassen.
Mit dem LED-Licht bin ich erst einmal gefahren, da fehlt mir die Erfahrung, um belastbare Aussagen zu machen. Der erste Eindruck war gigantisch, unglaublich wie hell und weitflächig das Abblendlicht ausleuchtet. Obwohl ich beim Fernlicht die Osram Night Breaker Unlimited nachgerüstet habe, füllen diese zusätzlich nur einen "kleinen Fleck am Horizont" aus. Also scheint das Fernlicht fast überflüssig zu sein. Mir ist aber auch aufgefallen, dass sich meine Augen sehr schnell an die Helligkeit des LED-Lichts gewöhnt haben und ich den Eindruck hatte, dass ich dadurch in den nicht ausgeleuchteten Bereich umso weniger sehe. Dahinter war es sozusagen stockfinster. Die Scheinwerfer der Autos, die mir entgegen kamen, wirkten hingegen wie dunkle Funzeln. Das ist allerdings der Eindruck von einer Fahrt, diesen Eindruck also bitte nicht als Maßstab verwenden.
Die Sicht nach hinten ist im Ioniq wirklich schlecht. In meinem Fall ist es weniger der Heckspoiler der mich stört, sondern vielmehr die heruntergezogene Dachlinie. Dadurch kann ich durch den Innenspiegel maximal 100m nach hinten sehen, weiter geht es nicht. Den Rest muss ich durch die Außenspiegel erfassen. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich durch meine Körpergröße immer mit irgendwelchen Einschränkungen leben muss.
Die Parksensoren melden in einem so weiten Abstand, dass mich die Sensoren eher stören, als warnen. Ich muss in unsere Garage rückwärts einparken, nah an Seiten- und Rückwand heran und vorne noch an der 30cm breiten Laibung vorbei. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was innen für ein Lärm von Dauerwarntönen herrscht!
30cm für den kleinsten Abstand ist schon sehr wenig.
Fahrwerk und Lenkung finde ich beim Ioniq absolut zum Fahrzeug passend. Die Abstimmung der Lenkunterstützung ist komfortabel, aber auch im Sportmodus sehr präzise. Das Fahrwerk ist angenehm abgestimmt, nicht zu hart, nicht zu weich, ermöglicht aber trotzdem sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten. Bei Bodenwellen im Kurvenbereich, neigt der Ioniq dazu auf der Hinterachse leicht zu übersteuern, da merkt man das Gewicht des Akkus. Insgesamt verlangt der Ioniq bei schneller Kurvenfahrt viel Kraftaufwand am Lenkrad, der muss durch die Kurve gefahren werden. Solang die Straße eben ist, neigt er dabei aber weder zum Unter- noch zum Übersteuern. Das macht er wirklich prima.
Das Lenkrad liegt dabei gut in der Hand. Mir gefällt allerdings das durchgehend glatte Leder nicht. Ich habe da eher schwitzige oder klebrige Hände. Ein gelochtes Leder wäre mir lieber. In einem Video war genau das mal bei einem koreanischen Ioniq zu sehen. Das haben die Koreaner scheinbar schon selbst erkannt.
Insgesamt bin ich aber mit dem Ioniq sehr zufrieden und er passt zu 100% zu meinem Fahrprofil, sogar noch mit einiger Reserve im Sommer. Wenn sich der Wagen nun noch als zuverlässig erweist, dann habe ich alles bekommen, was ich mir erhofft oder erträumt habe. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich keinen größeren Akku oder 3-P Lader nehmen würde, aber brauchen würde ich persönlich beides nicht.
Hyundai hat mit dem Ioniq ein für die meisten voll alltagstaugliches und sehr effizientes E-Auto auf den Markt gebracht, welches durch seinen hohen Nutzwert und ein sehr gutes Preis-/ Leistungsverhältnis überzeugt. Ich bin froh an dieser Erfahrung teilhaben zu dürfen!
Re: Erste Eindrücke mit dem Ioniq
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Amen.
Kann das nach über 3000 km nur bestätigen.
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Re: Erste Eindrücke mit dem Ioniq
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IO 43, danke für Deinen tollen Beitrag. Ich finde es immer wieder interessant, wie unterschiedlich doch die Vorlieben sind und trotzdem gelingt es dem Ioniq, die Fahrer zu begeistern. Und ja, ein 3 Phasenlader fehlt dem Auto. Es gibt auch reichlich 22 KW Säulen und auch der Strom hätte gut in den Akku gepasst. Zumindest als Zubehör wäre es eine gute Sache gewesen und ich glaube, auch dort hätten viele Käufer zugegriffen. Aber was hilft schon hätte und wäre? Es gibt den jetzigen Ioniq nur Einphasig und nur mit einem 28 KWh Akku, macht aber trotzdem schon eine gute Figur. Was die Zukunft bringt, wir werden es dann bestimmt erfahren.
L.G. der Jan
L.G. der Jan
Kommt bei Dir auch schon Strom vom Dach? https://www.youtube.com/watch?v=bBPRBxziQOI
Der Ioniq wartet schon auf die ersten Sonnenstrahlen.
Der Ioniq wartet schon auf die ersten Sonnenstrahlen.
Re: Erste Eindrücke mit dem Ioniq
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Da möchte ich doch gerne nochmal auf meinen Testbericht verweisen:
http://www.cag-solutions.com/2017/06/03 ... stbericht/
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