Ladestärken an Ladesäulen

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Ladestärken an Ladesäulen

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Hallo zusammen,

mal eine ganz blöde Frage.

Ich bin an diversen Ladesäulen immer unsicher, mit wieviel Ampere ich dort laden kann.
Oftmals ist ein Typ 2 Stecker dran.
Bei den RWE Säulen in DE gehen in der Regel 32A (einphasig)
Von E-Laad Säulen in NL weiss ich, dass die nur mit 16A belastet werden dürfen. Bei einigen wenigen geht aber wohl auch 32A.

Meistens ist in den verschiedenen Portalen 11kw oder 22kw angegeben. Worauf beziehen sich diese Angaben? Kann ich daraus ableiten, dass 11kw immer einphasig 16A sind und 22kw einphasig immer 32A?

Besten Dank für Euer Feedback

VlG

Michael
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Re: Ladestärken an Ladesäulen

TeeKay
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11kW sind dreiphasig 16A, 22kW sind dreiphasig 32A, 43kW sind dreiphasig 63A. 3,7kW sind einphasig 16A.

Wenn du eine dreiphasige Säule nur einphasig belastet, dann sind 16A 3,7kW, 32A 7,4kW und 63A 14,5kW.

Re: Ladestärken an Ladesäulen

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Merci :D

Re: Ladestärken an Ladesäulen

energieingenieur
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Zunächst einmal: Du musst dir als Nutzer keine Gedanken machen, eine Säule zu überlasten. Das regeln das Fahrzeug, das Ladekabel und die Säule unter sich aus.

Jetzt zu dem Teil, der verständlicherweise für nicht Technik-affine etwas schwieriger ist:

Was man wissen muss: Ladepunkte können verschiedene Stromstärken bei verschiedenen Spannungen abgeben: Die wichtigsten für die Elektromobilität sind:
einphasig:
230V bei 10A = 2,3kW
230V bei 16A = 3,7kW
230V bei 20A = 4,6kW
230V bei 32A = 7,4kW
dreiphasig:
400V bei 16A = 11kW
400V bei 32A = 22kW
400V bei 63A = 43kW

Warum das so ist:
Das Stromnetz besteht aus 3 Phasenleitern. Wenn man alle drei zum Laden benutzen kann (Wie z.B. der ZOE oder der Smart), kann man mit einer Spannung von 400V arbeiten ("Starkstrom/Drehstrom"). Wenn man nur 1 Phase benutzen kann (wie z.B. e-up! oder i3), arbeitet man mit einer Spannung von 230V (wie wir es vom Staubsauger her kennen). Das sagt aber noch nichts darüber aus, wieviel Strom wir transportieren können. Das wiederum hängt davon ab, wie dick die Kabel sind. Je dicker das Kabel, desto mehr Strom können wir transportieren Stromstärke. Diese wird in Ampere gemessen. Aus der Verbindung von Stromspannung und Stromstärke ergibt sich die elektrische Leistung (Einheit kW). Und die bestimmt letztlich, wie schnell mein Akku lädt und nach wieviel Zeit (Einheit: h (Stunden)) mein Akku wieviel Energie (kW * h = kWh; Leistung mal Zeit gleich Energiemenge) enthält.

Bei einphasiger Nutzung ergibt sich das aus der Formel: U * A = P (Spannung mal Stromstärke = Leistung)
Bei dreiphasiger Nutzung ergibt sich das aus der Formel: U * A * Wurzel(3) = P

Re: Ladestärken an Ladesäulen

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Besten Dank für die ausführliche Erklärung,

das mit dem Berechnen der kw aus V * A war mir soweit für einphasig schon klar. Da ich mit meiner Kiste halt nur einphasig laden kann und das Kabel halt nur 3x6qmm hat, komme ich halt bei 32A nur auf 7,4 kwh max. Klar, ich könnte auch ein dickeres Kabel mitnehmen und dann max. bis 64A laden. Aber soviel Platz hat meine Kiste dann auch nicht :-)

Ich wusste halt bisher noch nicht, was genau die 11kw, 22kw genau ausdrücken. Ich dachte mir so. 11kw, klasse, kann ich mit 32A laden und es fließen auch 32A = 7,4 kw.

Mir war es halt schon zu Hause an der DSK passiert, dass ich versehenlich auf 35A Laden gestellt hatte und nach einer Stunde war die Sicherung raus...

VlG

Michael

Re: Ladestärken an Ladesäulen

Frank
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energieingenieur hat geschrieben:Zunächst einmal: Du musst dir als Nutzer keine Gedanken machen, eine Säule zu überlasten. Das regeln das Fahrzeug, das Ladekabel und die Säule unter sich aus.
In Michaels Fall stimmt das sehr wahrscheinlich nicht.
Schau Dir mal seinen Avatar an. Das ist vermutlich sein Elektrofahrzeug.
Wenn im Fahrzeug keine Elektronik verbaut ist, die die Leistung vom Ladegerät automatisch runterregelt wenn die Säule kommunizieren möchte, dann zieht sein Fahrzeug immer das was das Kabel zulässt.
Ich habe auch noch einen Hotzenblitz, der hat keinen Typ2-Anschluss. Außerdem besitze ich noch ein Ladekabel welches einen Typ2-Stecker für die Säule und eine 32A CEE-Kupplung Autoseitig hat. Dieses Kabel ist auf 32A kodiert. Bei einer Säule die 32A liefern kann, kein Problem. Steckt man das Kabel aber in eine 11kW-Säule, kann ich über das Kabel trotzdem mehr ziehen, da keine Kommunikation mit dem Fahrzeuglader stattfindet, allerdings löst dann recht schnell die Sicherung aus.
darum muss ich immer wissen wieviel die Säule max kann, sonst bekomme ich die Batterie nicht voll. ;)
Zoe Intens Q210, 6/2013, schwarz mit weißem Dach bis 07.2020, ersetzt durch Zoe Life ZE50 Zirkonblau, Winterp.
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Re: Ladestärken an Ladesäulen

energieingenieur
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Frank hat geschrieben:In Michaels Fall stimmt das sehr wahrscheinlich nicht.
Schau Dir mal seinen Avatar an. Das ist vermutlich sein Elektrofahrzeug.
Ja, dieser Gedanke schoß mir kurz auch durch den Kopf, wobei ich mir dann gedacht habe: Was ich da sehe, sieht sehr nach Pioniermodell aus... (Weiß Jemand, was es ist?)... und ein EV-Pionier stellt eigentlich keine Frage, wie die o.g. nach 11/22kW. Daher habe ich angenommen, dass er das Bild einfach nur schick fand. Michael, magst du uns aufklären, was du fährst? :-D

Ich bin davon ausgegangen, dass Michael sich einfach ein "modernes" Elektroauto mit Typ2-Anschluss gekauft hat oder kaufen will. Dafür dürfte meine Antwort richtig sein. Jetzt sehe ich, dass er von DSK spricht. Ein Hinweis für mich, dass ich vll. mit meiner Annahme falsch gelegen habe. Ich wollte hier einen eventuellen "Ich will mein modernes E-Auto einfach nur aufladen, ohne Elektrotechnik zu studieren" einfach nicht verwirren.

Ansonsten hat Frank natürlich absolut recht. Bei der von Frank genannten Konfiguration muss man absolut wissen was man tut. Die einzige Sache, bei der man das nicht wissen muss, ist, wenn man versucht ein modernes E-Fahrzeug mit Typ2-Stecker, einem Original-Typ2-Ladekabel an einer Original-Typ2-Ladestation aufzuladen und alle Teile brav die Norm einhalten. Für Neukäufer sollte das die Regel sein. Alle anderen, die mit Adaptern arbeiten, an roten oder blauen Dosen aufladen, sollten ein Klein-wenig mehr wissen, damit alles glatt läuft.

Re: Ladestärken an Ladesäulen

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Hi Frank,

richtig erkannt. Meine Kiste kommuniziert nicht mit der Säule, da keine derartige Elektronik im Fahrzeug ist.
Am MTE ist zwar eine Typ2 Steckdose (intern verkabelt mit 10qmm), aber am anderen Ende ein CEE32A rot Stecker. Um an den RWE... (Typ2) laden zu können habe ich den Bettermann Adapter von CEE auf Typ2.

Klappt einwandfrei. Nur halt mit dem Nachteil (aber auch dem Vorteil), dass ich mir vorher Gedanken dazu machen muss, welche Leistung die Säule hat.

Von E-Laad habe ich heute die Info bekommen, dass fast alle Ladesäulen in den NL mit 16A arbeiten. Einige wenige mit 32A. Essent (RWE) und Nuon (Vattenfall) in den NL ebenfalls mit 16A. Auf Rückfrage warum, habe ich die Info vom RWE bekommen, dass ansonsten die Netzgebühren zu hoch wären...

VlG

Michael

Re: Ladestärken an Ladesäulen

sonnenschein
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Ich klinke mich jetzt einfach mal hier mit ein auch wenn meine Frage vielleicht nicht ganz zum Thema passt. Ich will deswegen aber keinen eigenen Fred aufmachen.

Könnt ihr mir mal für Dummies wie mich erklären wozu ich ne Mobile Ladebox brauche wenn die Ladesäulen selbst mit dem Fahrzeug kommunizieren können. (Zoe in Planung)

Ich bin normaler Weise technisch nicht auf den Kopf gefallen, aber das mit den mobilen Boxen bekomm ich nicht rein.

Danke!
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Re: Ladestärken an Ladesäulen

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sonnenschein hat geschrieben:Könnt ihr mir mal für Dummies wie mich erklären wozu ich ne Mobile Ladebox brauche wenn die Ladesäulen selbst mit dem Fahrzeug kommunizieren können. (Zoe in Planung)
Solange du nur Ladesäulen mit Typ 2 Steckdose (bzw. Kabel) benutzt, brauchst du keine mobile Ladebox. Willst du aber unterwegs flexibel sein und z.B. an einer CEE rot/blau laden, musst du die normale Steckdose für dein Fahrzeug in eine Ladesäule verwandeln. Genau dazu dient die mobile Ladebox.

Gruß,
EVduck
eMobilität: Wer will findet Wege, wer nicht will, der findet Gründe
eFahrzeuge: Zoe Intens perlweiß 125.000km; Zoe Limited Titanium 1.000km
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