BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

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BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

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  • caber
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Interessanter Beitrag aus der Süddeutschen Zeitung.

http://www.sueddeutsche.de/auto/elektro ... -1.3369171
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Re: BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

AndiH
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Das ist weniger ein BMW Problem als vielmehr ein Problem aller PKW Hersteller. Bisher war der zentrale Wertschöpfungspunkt der Verbrennungsmotor welcher ein Wunderwerk der Thermodynamik und des Maschinenbau ist. Dieser wird ersetzt durch einen Elektromotor den ich salop gesagt im Baumarkt kaufen kann. Die Wertschöpfung beim Elektroauto liegt im Akku (Chemie + Prozesstechnik) und dem Zusammenspiel der Leistungselektronik (Software/Regelungstechnik). Das eine ist vor allem in Asien und das andere bei den PKW Zulieferern zu finden. Für den eigentlichen PKW Hersteller bleibt damit viel weniger Potential sich abzusetzen bzw. Rendite zu erzeugen. Das wird für alle etablierten ein Problem werden.

Gruß

Andi
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Re: BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

gschl
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und Vorreiter in Europa war eher Renault als BMW....

Re: BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

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Als ich meinen i3 gekauft habe, war das das einzige Auto außer dem Tesla, was mich wirklich angesprochen hat. Den Ausschlag gab dann der hohe Preis des Model S, ein i3 ist eben nur ein Drittel so teuer. Ich fand es außerdem bemerkenswert, dass BMW als deutscher Hersteller mit konservativem Image sich vorgewagt hat, etwas komplett neues zu entwickeln und das dann auch wirklich zu verkaufen, anstatt es nur auf Messen als Designstudie herumzuzeigen, wie es VW momentan noch tut.
Leider hat inzwischen im BMW-Konzern die alte Garde wieder die Oberhand gewonnen, und anstatt mit den Erfahrungen des Project i voranzupreschen und an dieser Stelle Innovationsmotor zu sein, vertrödelt BMW jetzt wertvolle Zeit mit einem fragwürdigen Elektrifizierungskonzept auf Basis der traditionellen Flotte. Das ist tatsächlich der Weg zum Nachzügler.
Die Verkaufszahlen des i3 steigen kontinuierlich, und der i3 ist eines der beliebtesten EVs auf dem deutschen Markt. Trotzdem hört man von BMW immer, der i3 sei ein reines Nischenprodukt. Aber das liegt doch wohl eher am insgesamt schwachen Markt für Elektrofahrzeuge in Deutschland, und nicht am i3 selbst.
Zuletzt geändert von phonehoppy am Di 21. Feb 2017, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.

Re: BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

Helfried
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Was ich nicht verstehe, ist, dass BMW in alle Welt verkündet, der i3 sei gut gemeint gewesen, aber leider ein Griff ins Klo geworden. Dass sie finanziell damit keine erhofften Gewinne machen, wird zwar leider stimmen, aber man könnte den tollen Wagen, jetzt, wo er schon mal da ist, ja trotzdem für Image-Gewinnung nutzen. Derzeit verkehrt sich aber die Marketing-Strategie eher ins Gegenteil.

Wieso BMW so ein desaströses Marketing fährt, ist mir ein großes Rätsel. Die wollen doch nicht wirklich nur die konservative Migranten-Kundenschicht bedienen?

Re: BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

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  • AbRiNgOi
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He, jet mal Halblang, die von Dir so Liebevoll "konservative Migranten-Kundenschicht" kauft doch in erster Linie gebraucht. Und ich finde es als Auszeichnung für eine Automarke auch in der Schicht der Gebrauchtwagenfahrer noch ein solches Image zu haben. Gebraucht Wagen ist Gebrauchtwagen, mit Nichten, ein Daimler und ein BMW sind auch dort noch etwas besonderes. Da können Franzose und Japaner einfach nicht mithalten.
Ob sich der i3 dort einreihen kann ist aber fraglich.
Zum Topic: "i" steht für Innovation, nicht für Elektro, das der i3 elektrisch geworden ist, war damals als Innovativ bewertet. Was als nächster "i" als Versuchsballon startet werden wir sehen. Das Elektro aber nun in die "normale" BMW Welt einzug findet ist doch positiv, oder? Was man halt auch gesehen hat, zu viele "Eigenentwicklungen" darf ein E-Fahrzeug nicht haben um Gewinnbringend zu sein. Wenn wir in Europa auf kurz oder Lang von 1/3 Benzin, 1/3Diesel und 1/3 Elektro ausgehen, ist die Startegie doch richtig, jedes Fahrzeug in diesen drei Antriebsarten an zu bieten. Ich glaube, dass das Hochrechnen der Verkäufe des i3 auf diese Stückzahlen noch mehr Verluste bringt. Die Elektromobilität muss in den Altag, das sieht man beim IONIQ. Der ist ein Astreiner Benziner/Hybrid und trotzdem ein sehr gelungenes Elektrofahrzeug. Der INONIQ hat trotz seines Benzin Bruders einiges Richtiger gemacht als die Europäer. Das "Born-Electric" ist so denke ich von gestern, jetzt muss man Gleichteile finden, Kosten senken und dann ganz groß in den MArt einsteigen. Ein neuer "i" kann sicher wieder neue Versuchsballone steigen lassen, der Elektro aber muss in die Serien Fabriken, auf Augenhöhe des Benziners.
Alle Pläne gehen in diese Richtung und die Parameter sind gefunden, (Kapazität, Schnellladeleistung, Raumangebot, Lftwiderstnad...) diese gilt es nun in Serie um zu setzen. Nicht als "i", sondern als alltägliches Fahrzeug in allen Klassen. Sodass dieses Fahrzeug in 10 Jahren genauso erfolgreich am Gebrauchtwagenmakt ist wie die BMW heute.
Und: (das sage ich nun als Renault Fahrer) der i3 ist auf jeden Fall Innovativer als die ZOE, diese ist "nur" ein Elektrofahrzeug ohne großartige Innovation. Auch wenn diese ein bis zwei Jahre früher da war, ist es nur ein Steinchen am Weg zu erfolgreichen Elektromobilität. Sicher ein wichtiger, weil Schnellladung zu einem für jedermann leistbaren Preis. Wer wie ich einwenig über Produktionsqualität hinweg schauen kann, konnte für einen sehr kleinen Einstiegspreis schon 2013 elektrisch fahren. Trotzdem, die Innovation hört halt nicht bei dem Elektromotor und dem LAdegerät auf, und da ist BMW einfach weiter gegangen. Was 2017 alles noch passieren wird, was wir 2018 sehen werden, davon hängt es ab, wo BMW bleibt. Ein weiterer "i" allerdings würde nicht bringen. Vielleicht in einem anderem Thema, aber für BMW und die Ansprüche "i" ist der Elektroantrieb einfach zu wenig.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 149.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

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AbRiNgOi hat geschrieben:... Das "Born-Electric" ist so denke ich von gestern, jetzt muss man Gleichteile finden, Kosten senken und dann ganz groß in den MArt einsteigen.
Wir sind nach wie vor in der Situation, dass ein Elektroauto teurer zu haben ist als ein vergleichbarer Verbrenner. Dies liegt in erster Linie am Akku, und auch an den niedrigen Stückzahlen für die gesamte Antriebstechnik.
Die Idee, die Kosten zu senken, indem auf bereits vorhandene Fertigungsprozesse zurückgegriffen wird, ist zwar naheliegend, aber in Anbetracht der Tatsache, dass ein EV "sowieso" im Moment teurer ist als ein Verbrenner, selbst wenn man die gleiche Karosserie und Innenausstattung benutzt, glaube ich, dass so eine Einstellung die Entwicklung des Marktes für Elektrofahrzeuge eher verzögern wird. Warum sollte jemand ein Elektroauto kaufen, wenn er genau das gleiche für billiger als Benziner haben kann, vom Umweltaspekt mal abgesehen? Wieviele Leute sind bereit, einfach dafür, dass sie lokal emissionsfrei unterwegs sind, einen deftigen Aufpreis zu bezahlen? Nein, ich glaube die EV-Kunden von heute sind in der Mehrzahl "Early Adopters", die nach im Ganzen innovativen Konzepten verlangen, und dafür auch bereit sind, mehr zu bezahlen. Der Erfolg von Tesla ist der beste Beleg dafür, und der relative Erfolg des i3 ebenfalls. Wenn BMW sich diesen erst vor kurzem mühsam erarbeiteten Early-Adopter-Markt wieder vergräzt, verlangsamt das garantiert die Entwicklung der Elektromobilität jedenfalls im Hinblick auf BMW-Kunden. Klar, irgendwann werden gesetzliche Regelungen, günstigere Akku-Preise, bessere Reichweiten usw. dann dazu führen, dass auch für den Normalverbraucher ein EV in Frage kommt, aber da sind wir leider noch lange nicht. Was jetzt gerade den EV-Markt antreibt, sind die Leute, die bereit sind, für ein gefühltes Stück Innovation in die Tasche zu greifen. BMW täte gut daran, sich diese Leute bei der Stange zu halten, z.B. durch eine kontinuierliche und zügige Weiterentwicklung des i-Konzepts, anstatt es wie jetzt geschehen gleich mal auf 2021 zu vertagen.
Ich selbst werde jedenfalls nach meiner dreijährigen Leasingzeit nicht mehr bei BMW bleiben, wenn dann nicht ein deutlich weiterentwickeltes i-Fahrzeug im Angebot ist. Dann wird es eben Tesla oder einer der neuen chinesischen Hersteller....

Re: BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

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  • Wiese
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Das Problem beim i3 ist, dass BMW zu viel, bzw. zu hoch hinaus wollte. Eine extrem teure Karosserie, die zu einem Sportwagen passen würde, und ein Motor der große Mengen seltene Erden (Neodym) benötigt. Auch wenn es ein Hybrid-E-Motor ist, der etwas Neodym einspart, so wird dieser Motor im Massenmarkt zu teuer werden. Neodym wird zu 97% in China unter hohen Umweltbelastungen gefördert. Da es billigere und vor allem umweltverträglichere Asyncronmotoren gibt, beweist, dass BMW und andere mit den Syncronmotoren auf dem Holzweg sind. Die geringfügig besseren Wirkungsgrade der Syncronmotoren rechtfertigen den Einsatz der seltenen Erden nicht. Auch die Windturbinenhersteller haben sich schon vom Neodym im Generator verabschiedet, weil Umweltbelastung durch Neodymabbau und erneuerbare Energie nicht so recht zusammenpassen.
BMW könnte den i3 5000,- billiger verkaufen, wenn er aus Blech wäre und von einem Asyncronmotor angetrieben würde. Beides lässt sich auch einfacher recyceln, wenn die Schrottpresse droht. BMW wollte aber ausgerechnet mit einem Kleinwagen beweisen was technisch möglich ist. Der E-Mobilität tut das nicht gut, denn die kommt nur beim Normalkunden an wenn sie bezahlbar ist.
BMW will auch kein E-Auto bauen, das einem 3er oder 5er Konkurenz macht. Deshalb musste der elektrische BMW ein Kleinwagen sein, der zusätzlich und nicht anstatt eines Verbrenners verkauft werden kann.
Elektroautos haben ohnehin für die Hersteller nur eine Alibifunktion uns sollen den Flottenverbrauch senken.
Umweltrelevantes: ab 2007 5,76 kWp PV, ab 2008 Naturstromkunde, ab 2009 20m² Thermie, ab 3. Dez. 19 Ioniq FL Style in blau
Eine Frau, 2 Kinder, 3 Enkel, eine Katze :old:

Re: BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

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Wiese hat geschrieben:Das Problem beim i3 ist, dass BMW zu viel, bzw. zu hoch hinaus wollte. Eine extrem teure Karosserie, die zu einem Sportwagen passen würde, und ein Motor der große Mengen seltene Erden (Neodym) benötigt. ...
BMW könnte den i3 5000,- billiger verkaufen, wenn er aus Blech wäre und von einem Asyncronmotor angetrieben würde.
So einen i3 hätte ich aber garantiert nicht gekauft. Mag sein, dass das nicht relevant, wenn sich dann zwei andere Leute einen gekauft hätten. ;)
BMW i3 (94Ah), Smart (451) ED Cabrio mit 22kW-Bordlader
Audi etron reserviert
bald 10kWp PV auf dem Dach und Erd-Sole-WP im Keller

Re: BMW - Vom Vorreiter zum Nachzügler in Europa

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Ein i3 Life Modul ist in 2h produziert, eine klassische Karosserie braucht über 13h. (alleine durch die Tauchbäder für Rostschutz, Lackierung...usw)
Da sieht man welche gigantische Potential in der Technologie liegt, wenn man denn wollte...
MS75D, Intens R90, S-Pedelec Grace MX
Emobility East - Beratung und Verkauf zu Elektromobilität & Smarthome http://www.emobility-east.de
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