Alles gleich bezahlen oder doch finanzieren?

[Karlsson]

Klar, ein Puffer muss sein.
Das nächste Auto werde ich aber auch trotzdem wieder bar zahlen. Sprich es muss vorher der Preis des Autos +10.000€ auf dem Konto sein.
Oder der Betrag, den man für nötig hält. Mir wären 10k da noch etwas wenig. Hängt aber von der individuellen Situation ab.

[87manu]

Hängt eigentlich immer von der individuellen Situation ab

Wenn ich manchmal die Postings hier lese dann wird die ganze Schiene Finanzierung/Leasing immer als Teufelswerk oder Hexenwerk dargestellt.

Wenn man Konsumgüter wie Fernseher oder Möbel auf Raten zahlt, signalisiert man ja damit, dass man total pleite ist.

Bar bezahlen. Wenn das nicht geht, warten bis es geht.

Die ganzen 0% Angebote wirken sich auch bei der Schufa schlecht aus. Wenn man in absehbarer Zeit bauen will, kann das relevant sein.

Viel wichtiger ist eigentlich, dass die Mobilität nicht mehr als einen gewissen monatlichen Teil des Vermögens auffrisst.
Ob ich bereit bin im Monat für die Mobilität 200€, 400€ oder 800€ zu zahlen muss jeder selbst entscheiden. Und der Wertverlust beim Wagen zählt dazu!

Und das macht kein Unterschied ob ich den Wagen kaufe/finanziere oder lease. Der einzige Unterschied sind die Kosten für die Finanzdienstleistung (Zinsen).

So Aussagen find ich immer wieder lustig:

Code: Alles auswählen

Ich würde es sofort bezahlen. Schon allein weil ich den Fall ausschließen möchte, das ich ein Auto abbezahlt, das ich womöglich schon an einen Baum Gesetz hab

Also in dem Falle zahlt die Vollkasko Versicherung, was ich bei solchen Sachwerten schon empfehlen würde. Ohne Versicherung ist der Schaden auch erstmal da, egal ob Leasing, Finanzierung oder Kauf, die Summe X an Geld ist vernichtet worden. Ob ich das Geld vorher gesammelt und verzichtet habe, oder nachher abzahlen darf macht in meinen Augen keinen Unterschied, ich habe keinen Gelddrucker daher würde ein solcher Fall immer weh tun.

[Karlsson]

Viel wichtiger ist eigentlich, dass die Mobilität nicht mehr als einen gewissen monatlichen Teil des Vermögens auffrisst.
Ob ich bereit bin im Monat für die Mobilität 200€, 400€ oder 800€ zu zahlen muss jeder selbst entscheiden. Und der Wertverlust beim Wagen zählt dazu!

Das ist richtig. Bloß wenn eine Finanzierung benötigt wird, geht es eben auch wahrscheinlich um ein neueres Fahrzeug mit höherem Wertverlust. Dazu kommt, dass viele schlichtweg nicht richtig rechnen können oder wollen und sich das mit der niedrigen Rate schön reden. Viele fahren auch Autos, die nicht zu ihrem Einkommen passen.

Mein konservativer Umgang mit Geld führte dazu, dass ich jetzt, wo ich das erste Mal im Leben eine Kredit brauche (Immobilie), Konditionen bekomme, von denen andere träumen.
Ich bin so immer gut gefahren und kann jedem diese Lebensweise nur ans Herz legen.

Grundsätzlich gibt es da keinen Königsweg aber man sollte eine konservative Betrachtungsweise zugrunde legen inkl. Worst Case.
Zudem muß man unterscheiden, wird das Auto gewerblich genutzt oder rein privat. Entsprechend der Möglichkeiten muß man alle Varianten für sich durchrechnen, dann eine Entscheidung treffen.


@Karlsson, tut mir leid wenn ich Dich aus Deinen Träumen hole. Die Konditionen sind deswegen so günstig weil Geld gerade billig zu haben ist, nicht weil Du eine konservative Lebensweise hat.

[bangser]

Die ganzen 0% Angebote wirken sich auch bei der Schufa schlecht aus. Wenn man in absehbarer Zeit bauen will, kann das relevant sein.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass gerade das Gegenteil stimmt. Je mehr du finanzierst, desto mehr Daten kriegt die Schufa. Vorausgesetzt du bezahlst immer pünktlich deine Raten, steigt deine Bonität bei der Schufa.

[Karlsson]

@Karlsson, tut mir leid wenn ich Dich aus Deinen Träumen hole. Die Konditionen sind deswegen so günstig weil Geld gerade billig zu haben ist, nicht weil Du eine konservative Lebensweise hat.

Na dann frage ich mich aber, warum andere einen 50% höheren Zins bei sonst gleichen Konditionen bekommen.
Was man an Eigenkapital mitbringt, ist definitiv nicht egal.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass gerade das Gegenteil stimmt. Je mehr du finanzierst, desto mehr Daten kriegt die Schufa. Vorausgesetzt du bezahlst immer pünktlich deine Raten, steigt deine Bonität bei der Schufa.

Da hat mir ein Bankkaufmann etwas anderes erzählt.
Abgesehen davon würde ich mich einfach damit nicht wohlfühlen.

[bangser]

Da hat mir ein Bankkaufmann etwas anderes erzählt.
Abgesehen davon würde ich mich einfach damit nicht wohlfühlen.

Schufabonität war bei mir vor einer 0%-Finanzierung (Notebook) niedriger als nachher. Ich habe die Zahlen nicht ganz im Kopf, stieg aber definitiv an. So ca. von 96,6% auf 97,2% oder so ähnlich.

[Tigger]

Na dann frage ich mich aber, warum andere einen 50% höheren Zins bei sonst gleichen Konditionen bekommen.
Was man an Eigenkapital mitbringt, ist definitiv nicht egal.

Das wurde ja auch nirgends behauptet... Mit mehr Eigenkapital ist die Kreditabsicherung besser, da der Wert der Immobilie den Kredit vollumfänglich sichert. Ergo: Weniger Risiko, weniger Kosten...

Von daher liegt es nicht an Deinem "konservativen" Umgang mit Geld und auch nicht daran, dass es Dein erster Kredit ist, sondern an Deiner Eigenkapitalquote.

Vielleicht wäre diese Quote ja sogar noch höher gewesen, wenn man geschickt mit den Finanzen gespielt hätte, statt einfach "nur" zu sparen?

[bangser]

Was man an Eigenkapital mitbringt, ist definitiv nicht egal.

Natürlich ist das nicht egal. Aber aus anderer Motivation.
Es ist nicht so, dass die Bank sich denkt, "der Karlsson, der hat so brav gespart, der weiß wie man mit Geld umgeht." Sondern: "Der Karlsson der hat Geld, den locken wir mit niedrigen Zinsen mit etwas Glück können wir ihm sein Erspartes abnehmen."

@Karlsson, selbstverständlich ist das Eigenkapital von Belang, das habe ich auch nicht bestritten. Ohne Eigenkapital geht nur selten was.
Muß die Bank nicht zu 100% beleihen (was sie nur in Ausnahmefällen macht) hat sie ein geringes Risiko, dann sind die Konditionen schon mal gut. Dann kommen noch ein paar weiche Kriterien dazu die die Risikoabteilung mit einbezieht. Im Worstcase ist sie dann schon mal auf der sicheren Seite, falls Du ausfällst.

Merke: Ein Banker leiht Dir einen Regenschirm wenn die Sonne scheint, fängt es an zu regnen nimmt er ihn Dir wieder weg.

Du bist bei der Bank ein Risiko kein Kunde. Es wird lediglich bewertet ob und wann Du ausfällst und wo das Risiko für die Bank liegt.

Bei einer Immobilie ist das recht einfach einzuschätzen, im Worstcase wird sie eben zwangsversteigert. Dein Eigenkapital ist in den meisten Fällen futsch und die mittlerweile bezahlten Raten auch. Außer die Quote war hoch, aber bei einer geringen Restschuld wird keine Bank nervös.

Bei einem Auto oder anderem längerfristigen Konsumgut ist das ähnlich, auch hier wird selten zu 100% finanziert. Wenn doch ist der Händler mit im Boot, gerät der Schuldner in Rückstand wird das Auto vom Gläubiger verwertet. Das ist sogar noch einfacher als bei einer Immobilie.

Kaufst Du eine ganze Firma wird es erst recht kompliziert. Hier mußt Du der Bank klarmachen wie und bis wann die gekaufte Tochter ihren Kaufpreis erwirtschaftet und damit den Kredit zurückbezahlt. Das ist der Grund warum viele Firmen die verkauft werden anschließend "saniert" werden. Nach dem Prinzip könnten wir beide sogar VW kaufen, wir brauchen nur eine Bank die uns das Geld gibt, aufgrund einem schlüssigem Konzept für den Kapitaldienst