Doch nur Langsam Laden (LL)

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Doch nur Langsam Laden (LL)

waletech
  • Beiträge: 13
  • Registriert: Sa 1. Feb 2014, 00:10
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Wage mich doch mal an ein neues Thema...
Denke dabei auch an die Zukunft mit Millionen von Elektroautos. An die Probleme die mit Schnelladen beim Strom-Verbundnetz und der Hausinstallation entstehen.

Am 16.November habe ich mir aus Überzeugung am Elektrofahrzeug und am Gesamtkonzept von BMW auch einen i3 bestellt.
Seitdem verfolge ich in den verschiedensten Foren die Diskussionen ums Schnelladen.
Angemeldet habe ich mich aber nur im GoingElectric-Forum da es hier sehr Kompetent, Tolerant für Neueinsteiger der Materie und (meist) mit einem tollen Umgangston zugeht.

Ich habe mir auch die Schnelllade-Option mit bestellt, nutzen werde ich sie aber nur bei seltenen längeren Überlandfarten. Diese werden sowieso meist im "Urlaubsmodus" stattfinden.
Zuhause werde ich Langsam Laden (LL)...( hoffentlich wird dies nicht mein Spitzname :lol: ),
an einem normalen Stromkreis mit 16A Einphasig mit blauer CEE-Dose (oder 16A-CEE-Drehstrom) wie er flächendeckend wohl in jedem Haushalt ohne besondere Genehmigungen vom EVU vohanden ist, oder zumindest einfach zu installieren.

Darauf gebracht hat mich ein Abschlussbericht "Begleitforschung zum kabellosen Laden" bei dem es auch ums Langsam laden geht:
http://www.erneuerbar-mobil.de/projekte ... stpark.pdf ...hoffentlich darf ich den Link veröffentlichen...
Darin zu Lesen:
ab Seite 18 - Langsames Laden (LL)
ab Seite 129 - Schnellladen ist niemals schnell genug
ab Seite 132 - das Chademo Paradoxon, ein sehr aufschlussreicher und unterhaltsamer "Versuch" mit der Erkenntnis das bei verantwortungsvollem Umgang trotz vorhandener Schnelllademöglichkeit man auch mit LL zufrieden sein kann.

So...ich hoffe nicht mit zuviel bereits Bekanntem gelangweilt zu haben.

Eigentlich suche ich nur einen "Anker" in diesem heillosen Lade-Durcheinander, auch von BMW, mit 16A, 20A, 32Ampere Einphasig !!! oder neuerdings Zweiphasig??? (warum verbaut man im Eingangskreis des fahrzeuginternen Laders nicht statt eines einfachen Brückengleichrichters einen Drehstrom-Brückengleichrichter für nur 16A, 11kW, 2 Stunden Ladezeit; kann doch nicht soviel teurer sein...)
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Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

dkt
  • Beiträge: 764
  • Registriert: Mi 5. Jun 2013, 08:19
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waletech hat geschrieben: (warum verbaut man im Eingangskreis des fahrzeuginternen Laders nicht statt eines einfachen Brückengleichrichters einen Drehstrom-Brückengleichrichter für nur 16A, 11kW, 2 Stunden Ladezeit; kann doch nicht soviel teurer sein...)
Habe ich mich auch schon gewundert und mir die Frage gestellt, kann man den auch einphasig/zweiphasig benutzen?

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

Hasi16
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Interessantes pdf! Die Schlussfolgerung "zu viele Schnelllader killen das Netz" ist recht logisch. Fünfzehn 22 kW-Lader in einer normalen Siedlung führen sicher ruck zuck zu einem Problem im Netz, wenn der EVU darauf nicht vorbereitet ist.

Naja, ich glaube eh, dass es zukünftig Tarife mit einer Grundgebührt nach kWp gibt, ist bei Industriebetrieben und großen Bauernhöfen ja schon üblich... Dann werden die Leute freiwillig langsam laden.

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

TeeKay
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Die ganze 500-Seiten-Studie halte ich für ausgemachten Schwachsinn, geschrieben von Verbrennerfahrern gestützt auf Befragungen von Verbrennerfahrern und basierend auf der These, dass Schnelllader zum täglichen Laden in der Stadt verwendet werden würden. Hier im Forum gibt es praktisch niemanden, der flächendeckende Schnellladung in jedem Fall für notwendig erachtet. In der Studie trieft aber aus jeder Seite, dass Schnelllader etwas ganz schlechtes wären, die auch gar nicht zum Konzept des Elektroautos passen.

Die Studie ist eine Induktionsladestudie und so werden die Fakten und Argumente auch zurechtgebogen. Schon im Summary lese ich, dass Elektroautos nur mit technologiegerechten Fahrprofilen genutzt werden sollen, für die Langsamladen reicht. Hier wird der Industrie-"Elektroautos sind nur was für die Stadt" nach dem Mund geredet.

Eine Werbeagentur, die Aufträge aus der Autoindustrie annimmt, wird als zweiter Hauptautor genannt. Und der Hauptautor ifak arbeitet in anderen Projekten mit illustren Gesellschaften wie Adam Opel AG, AUDI AG, BMW AG, BMW Forschung & Technik GmbH, Daimler AG und Volkswagen AG zusammen. Hier sind doch alle versammelt, die auf Langsamladen setzen und behaupten, das würde völlig ausreichen. Aber selbstverständlich gibt es bei den Hauptautoren keinerlei Interessenkonflikte.

Im Übrigen ist man im TFF-Forum auf Basis einer amerikanischen Forschungsarbeit eher der Meinung, dass kurzes Schnellladen klimatisierter Batterien schonender ist als das langsame Laden. So wie ich das verstanden habe, ist beim Laden im idealen Temperaturbereich hauptsächlich die erhöhte Ladespannung und nicht die Ladeleistung ausschlaggebend für schädliche Effekte. Und die erhöhte Ladespannung liegt beim Langsamladen um ein Vielfaches länger an.

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

Hasi16
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TeeKay hat geschrieben:Im Übrigen ist man im TFF-Forum auf Basis einer amerikanischen Forschungsarbeit eher der Meinung, dass kurzes Schnellladen klimatisierter Batterien schonender ist als das langsame Laden. So wie ich das verstanden habe, ist beim Laden im idealen Temperaturbereich hauptsächlich die erhöhte Ladespannung und nicht die Ladeleistung ausschlaggebend für schädliche Effekte. Und die erhöhte Ladespannung liegt beim Langsamladen um ein Vielfaches länger an.
Ich glaube nicht, dass das unsere Stromnetze es aushalten würden, wenn eine Millionen Elektroautos unterwegs sind.
Eine Glättung des Verbrauchs ist essentiell, Spitzen sind immer schlecht. Und wenn viele Leute ihren Wagen nach der Arbeit ans Stromnetz anschließen, dann entsteht eine solche Spitze. Eine langsame Ladung über Stunden ist für das Stromnetz wesentlich sinnvoller.
Im Bereich der Photovoltaik gibt es daher ja schon die sog. 70 %-Regelung. Zwar haben wir dort Erzeugungsspitzen, aber prinzipiell ist das Problem genau das gleiche.

Aber das werden die Stromkonzerne schon von ganz allein regeln. Die Technik (die neuen elektronischen Stromzähler) ist vorhanden, so dass wir hier darüber uns eher keine Gedanken machen müssen.

Ich habe mir nicht alles durchgelesen, aber die Erkenntnisse (in einem Abschnitt) waren grundsätzlich die, dass im öffentlichen Bereich Schnelllader notwendig sind, im häuslichen Bereich aber eigentlich nur extrem selten gebraucht werden, da die Standzeiten sehr lang sind.

Wenn es eine Millionen Elektroautos gibt (vielleicht 2020?) und es gibt immer noch nicht solche Stromtarife, dann lag ich wohl mit meiner Einschätzung daneben.

Wer "klimafreundlich" laden will, der stellt den Timer von 2 - 5 Uhr nachts...

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

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  • kai
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Hi

grundsätzlich ist vieles richtig z.B. massenhafte Induktionsladung, vieles stimmt aber einfach auch nicht.
Ein 11/22kw-Schnellader hat z.B. kein Mehrgewicht wenn man es kann. Außerdem kann man ja auch mit 9kw oder 11kw laden.
Wenn Akkus doppel so groß sind sind Ladezeiten an der Steckdose von 26 Stunden (e-golf mit doppelter Batteriekapazität) auch einfach nicht praktikabel.

Und was passiert wenn sich Menschen morgens in Millionen Haushalten mit den 22kw elektrischen Wasserboilern duschen ?
Ach und die Nachtspeicherheizungen ? Stellt euch vor es wird elektrisch geheizt UND dazu geduscht.

Oje, wie konnte das überhaupt jahrelang funktionieren ?

Die über 50.000 Wärmepumpen pro jahr habe ich auch vergessen. Das belastet das Netz.

Durch PV haben wir zwischen 11:00 Uhr und 14:00 Uhr einen enormen Stromüberschuß im Sommer. Das sind 3 Stunden, wo ist das Problem durch lastvariable Tarife es interessant zu machen genau dann zu laden ? PV ist ebenso dezentral wie Autos.
ebenso Wind im Winter. Wieso nicht ferngesteuert das Auto mal 2 Stunden lastvariabel laden ? Wo ist das Problem ?

Bei den aktuellen Zulassungsrekorden können wir glaube ich noch jahrelang jedes Auto mit 50kw gleichzeitig aufladen ohne das es jemand merkt.

Gruß

Kai
Tesla M3 P Midnight Grey, CrOhm Box/22kw, PV seit 2009 mit EV und 9,43 kWp, Tesla PW 2 mit BackupGateway
Skoda CityGo e

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

Spürmeise
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Sehr interessante Aspekte in der Studie, z.B.
Diese Käuferschicht [frühe Elektrofahrzeugfahrer] lässt sich offenbar nicht vormachen, dass Batterietraktionsfahrzeuge eine ähnlich teure Tankstelleninfrastruktur brauchen sollen wie Brennstoffzellenfahrzeuge oder die bisherigen Verbrenner.
So könnte es sein! Leider verlangt Renaults "oeZ", der statt eines elektronischen Ladegerätes vermutlich die Stoßstangen als Gleichrichter verwendet, auf extrem teure und für normale Ladetechnik nutzlose Komponenten, wie den FI Typ B-FI.

Das "eoZ"-Konzept verhindert so leider die Verbreitung von Ladesäulen!

Übrigens: nur weil Goingelectric mit dem "oeZ" groß geworden ist, heißt dass nicht, dass die E-Mobilisten die Wehklagen der "oeZ"-Fahrer ständig erdulden müssen. Ich stimme für ein neues, "oeZ"-freies Forum.

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

Hasi16
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kai hat geschrieben:Hi

grundsätzlich ist vieles richtig z.B. massenhafte Induktionsladung, vieles stimmt aber einfach auch nicht.
Ein 11/22kw-Schnellader hat z.B. kein Mehrgewicht wenn man es kann. Außerdem kann man ja auch mit 9kw oder 11kw laden.
Wenn Akkus doppel so groß sind sind Ladezeiten an der Steckdose von 26 Stunden (e-golf mit doppelter Batteriekapazität) auch einfach nicht praktikabel.

Und was passiert wenn sich Menschen morgens in Millionen Haushalten mit den 22kw elektrischen Wasserboilern duschen ?
Ach und die Nachtspeicherheizungen ? Stellt euch vor es wird elektrisch geheizt UND dazu geduscht.

Oje, wie konnte das überhaupt jahrelang funktionieren ?

Die über 50.000 Wärmepumpen pro jahr habe ich auch vergessen. Das belastet das Netz.

Durch PV haben wir zwischen 11:00 Uhr und 14:00 Uhr einen enormen Stromüberschuß im Sommer. Das sind 3 Stunden, wo ist das Problem durch lastvariable Tarife es interessant zu machen genau dann zu laden ? PV ist ebenso dezentral wie Autos.
ebenso Wind im Winter. Wieso nicht ferngesteuert das Auto mal 2 Stunden lastvariabel laden ? Wo ist das Problem ?

Bei den aktuellen Zulassungsrekorden können wir glaube ich noch jahrelang jedes Auto mit 50kw gleichzeitig aufladen ohne das es jemand merkt.

Gruß

Kai
Wärmepumpen können in der Regel vom EVU abgeschaltet werden, bei Solaranlagen ist identisch (oder alternativ muss die 70 %-Regel angewandt werden), auch eGolfs müssen nicht immer von 0% auf 100% geladen werden, Nachtspeicherheizungen laufen zu unterschiedlichen Zeiten, usw.

Mir kommt es so vor - nur ein Eindruck - dass da jemand Angst um sein Schnellladen hat. Aber wie gesagt: Das Thema wird erst relevant, wenn eine kritische Masse erreicht wird - war bei den PV-Anlagen ja auch so.

Eine externe Laderegelung (sei es durch Stromtarife oder Rundsteuerempfänger) werden kommen, wenn EAutos zur Netzbelastung werden. Und die "geilen Schnelllader" sind da halt das größere Problem. Da muss man nicht gleich bissig und sarkastisch werden - ist ja noch in ferner Zukunft.

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

franmedia
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Hasi16 hat geschrieben: Wer "klimafreundlich" laden will, der stellt den Timer von 2 - 5 Uhr nachts...
Mmh. Ist das nicht schon Schnellladen?
Hier wird meistens über die Stromstärke diskutiert. Aus Verbrauchersicht kommt es ja eigentlich auf die Ladedauer an. Meiner Meinung nach ist die Unterscheidung eher
- Superschnell (quasi Tanken), also weniger als eine halbe Stunde
- Schnell, 2-3 Stunden und
- Normal, 6-8 Stunden.
Längere Ladezeiten finde ich indiskutabel.
Superschnell ermöglicht Fernreisen mit leichten Einschränkungen.
Schnell verdoppelt einerseits die Tagesreichweite und gleicht andererseits Erzeugungsspitzen aus.
Normal ist die Nachtladung zwischen zwei Tageseinsätzen.
Als Nutzer des Autos ist mir die Technik ja erstmal egal. Ich will halt täglich 150 km Reichweite haben und die wie oben aufladen können. Gerne auch 300 km Reichweite. Dann will ich immer noch wie oben laden können. Langfristig wird dann Normalladen eher kostenlos oder recht günstig sein (wenn wir diese Energiewende endlich gewuppt haben werden) und schnelleres Laden wird dann eben mehr kosten.

Re: Doch nur Langsam Laden (LL)

lingley
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Spürmeise hat geschrieben:... Leider verlangt Renaults "oeZ", der statt eines elektronischen Ladegerätes vermutlich die Stoßstangen als Gleichrichter verwendet, auf extrem teure und für normale Ladetechnik nutzlose Komponenten, wie den FI Typ B-FI.
Das "eoZ"-Konzept verhindert so leider die Verbreitung von Ladesäulen! ...
Ich bin zu blöd dieser Argumentation zu folgen :?:
... und Dein Nachsatz ist so nötig wie ein Plattfuß hinten rechts ...
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