Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

USER_AVATAR
  • Horbacher
  • Beiträge: 66
  • Registriert: Mi 29. Jan 2014, 21:20
  • Wohnort: Freigericht
read
Hallo,

Nach 2 Wochen I3 mit Rex und 1500 km habe ich als Fernpendler zwei Fragen an die Profis unter euch. Wahrscheinlich sind die Fragen olle Kamellen und wurden im Forum schon öfter diskutiert. Trotzdem für mich als Greenhorn, das in Physik nicht besonders gut aufgepasst hat:

Ich pendle jeden Tag mit dem I3 75 km zur Arbeit und 75 km zurück. Ich kann zu Hause und/oder an der Arbeitsstelle laden.
Bei meiner Kilometerleistung sind die 100000 km BMW-Akkugarantie nicht gerade viel und ich sollte mich darum,glaube ich, besonders gut um das Herz meines Kleinen kümmern.

1. Ist es für den Akku besser die 150 km am Stück zu fahren ( was mit Rex kein Problem ist) und komplett über die Nacht zu laden oder soll ich bei 75 km oder 50% Ladung auf der Arbeit zwischenladen? Oder ist noch ein anderes Ladeschema für den Akku am besten?

2. Meint ihr, dass die 3 Ladestufen (maximal/reduziert/gering) eine relevante Auswirkung auf die Akkulebensdauer im Vielfahrerbetrieb haben?

Viele Grüße
Jürgen
Anzeige

Re: Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

USER_AVATAR
read
Zu Punkt 1: laden bei 50% ist kein Problem. Ich würde ihn nicht mit Gewalt täglich leer fahren und auch soweit es geht auf den Einsatz des Rex verzichten. Ist auch die Frage, wie teuer der Strom auf Arbeit an dich abgegeben wird und was dann billiger wäre.

Zu Punkt 2: Die Ladestufen beim i3 haben keinen Einfluss auf die Akkulebensdauer, da selbst die maximale Ladestufe gerade mal C/3 (7,4 kW) entspricht. Stört den Akku nicht wirklich, bei der Reku wird er wesentlich mehr gestresst.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

BMWFan
  • Beiträge: 1035
  • Registriert: Mi 19. Feb 2014, 20:30
  • Danke erhalten: 72 Mal
read
Hallo Jürgen,

am besten für die Lebensdauer ist, den Akku nicht ganz leer zu fahren und ihn nach 75 km wieder aufzuladen. Wobei völliges Entladen auch kein Problem ist, weil der Akku zum Schutz eine nicht nutzbare Restkapazitätt von mehreren kWh besitzt. Die Ladegeschwindigkeit hat wenig Einfluss auf die Lebensdauer, weil der Lader ab 85 - 90 % Ladestand die Ladegeschwindigkeit in jedem Fall stark reduziert.

Gruss

BMWFan
Plusenergiehaus (Wärmepumpe, 28 kW PV), BMW i3 Rex, e-tron quattro und ID.3 reserviert

Re: Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

TeeKay
read
Für die Batterie ist es besser, von 100% auf 20% gefahren zu werden als von 80% auf 0%. Das heißt: Auf jeden Fall zwischenladen. Niedrige Ladestände sind ebenso zu vermeiden wie lange Standzeiten bei 100%. Das Batteriemanagementsystem verhindert zwar sowohl Vollladungen als auch ein totales Leerfahren der Batterie. Dennoch versuche ich (beim C-Zero) möglichst oft zwischenzuladen und im Bereich 30-80% zu bleiben. Wenn du also die Möglichkeit zur Zwischenladung bei der Arbeit hast, würde ich diese Option auf jeden Fall wahrnehmen. Und zwar optimalerweise zwei Stunden vor der Heimfahrt.

Re: Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

Schibulski
  • Beiträge: 323
  • Registriert: Mi 26. Feb 2014, 23:49
  • Hat sich bedankt: 3 Mal
  • Danke erhalten: 24 Mal
read
Frage an die Experten:
Ok, also immer im mittleren LadeBereich bleiben.
Aber mit dem täglichen Zwischenladen verdoppelt man doch die Anzahl der Ladezyklen... und da war die Rede von 1000 Ladezyklen bevor die Batterie nachlässt... das hätte man nach maximal 2 Jahren erreicht... :?

Re: Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

USER_AVATAR
read
All das was an Tipps kam, kann ich nachvollziehen. Was jedoch kaum in Betracht gezogen wird, ist die ständige Rekuperation und damit das dauernde Kurzladen während der Fahrt. Ich bin mir dessen bewußt, daß wir hier über Li-Ion Akkus ohne Memoryeffekt reden und ein Ladezyklus erst ab einem Ladevolumen >50% gezählt wird. Trotzdem frage ich mich, ob es wirklich einen großen Unterschied macht, wann ich wieviel an der Dose oder Box lade, da der Akku eh so häufig während der Fahrt entladen und wieder aufgeladen wird.
i3 BEV seit 2/14 + Mercedes EQC seit 07/20. PV Anlage mit 6kWp.

Re: Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

USER_AVATAR
  • Mike
  • Beiträge: 2554
  • Registriert: Fr 21. Jun 2013, 12:08
  • Wohnort: DE
  • Hat sich bedankt: 42 Mal
  • Danke erhalten: 37 Mal
read
Schibulski hat geschrieben:Frage an die Experten:
Ok, also immer im mittleren LadeBereich bleiben.
Aber mit dem täglichen Zwischenladen verdoppelt man doch die Anzahl der Ladezyklen... und da war die Rede von 1000 Ladezyklen bevor die Batterie nachlässt... das hätte man nach maximal 2 Jahren erreicht... :?
Die Angaben der Ladezyklen beziehen sich auf die 100% Ladung (von leer auf 100%). Von 50% auf 100% wäre nur ein halber Ladezyklus. Das ganze zwei mal addiert sich zu einem ganzen Ladezyklus.
Bei täglichem Nachladen von 50% auf 100% (auch Sonn- und Feiertags) wären das 182 Ladezyklen pro Jahr oder 5,48 Jahre bis die 1000 erreicht werden. Danach kann die Batterie Kapazität verlieren, ist aber noch lange nicht unbrauchbar.
Davon abgesehen, gibt BMW nicht sogar 8 Jahre Garantie auf die Batterie?

- seit 10.2020 ID3 Pro Tech Makena-Türkis - endlich Verbrennerfrei!
- 2016 bis 2020 ZOE Intens Q210
- 2013 bis 2016 Nissan Leaf

Re: Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

TeeKay
read
Carsten hat geschrieben:All das was an Tipps kam, kann ich nachvollziehen. Was jedoch kaum in Betracht gezogen wird, ist die ständige Rekuperation und damit das dauernde Kurzladen während der Fahrt. Ich bin mir dessen bewußt, daß wir hier über Li-Ion Akkus ohne Memoryeffekt reden und ein Ladezyklus erst ab einem Ladevolumen >50% gezählt wird. Trotzdem frage ich mich, ob es wirklich einen großen Unterschied macht, wann ich wieviel an der Dose oder Box lade, da der Akku eh so häufig während der Fahrt entladen und wieder aufgeladen wird.
Wie schon mein Vorredner ausführte, zählt als ein Ladezyklus eine Aufladung von 100% der Kapazität, nicht jeder Beginn der Ladestandserhöhung. Wenn jede Rekuperation zum Beispiel 100Wh bringt, must du beim i3 also schon fast 200x rekuperieren, um einen Ladezyklus zu füllen.

Ich würde mich nicht an den Zyklen festhalten, denn die 1.000 Zyklen sind eh nur ein Mittelwert. Wer dauernd mit kalter Batterie Vollgas gibt, ständig maximal rekuperiert, immer mit 50kW CCS lädt und natürlich immer bis 0,0km Reichweitenanzeige fährt, das Auto tagelang mit 100% SOC stehenlässt, der wird eher einen Kapazitätsverlust spüren als jemand, der die Batterie schonend behandelt.

Re: Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

USER_AVATAR
read
Hallo Jürgen,

für Dein Fahrprofil wäre wohl der programmierbare Ladestopp bei 80% ideal. Dann würdest Du den Akku, mit Ladung Zuhause und beim Arbeitgeber, immer zwischen 30% und 80% bewegen. Dies sollte das Optimum sein, was man hier so ließt.

Bei mir kommt der i3 jeden Abend, mit rund 50%, an die Schukodose und wird voll geladen. Gefahren wird im Comfort Modus. Ich will mit der eMobilität auf nichts verzichten müssen. Wenn der Akku nach 7,5 Jahren bei 70% ist, schön. Wenn es 8,5 Jahre dauert, ist die Abschreibung, mit einem optimistischen Wert, in die Finanzierung eingerechnet :-).

Gruß
Philipp

Re: Ladestrategie bei hoher Kilometerleistung

USER_AVATAR
  • Horbacher
  • Beiträge: 66
  • Registriert: Mi 29. Jan 2014, 21:20
  • Wohnort: Freigericht
read
Vielen Dank für die Infos,

Grundtenor scheint zu sein, dass ich zwischenladen werde. Das hat auch noch den Vorteil, dass der Strom mich dort nichts kostet (Hoffentlich liest das Finanzamt nicht mit!). :D
@ Philipp: Wie kann ich den Ladestopp programieren? Oder meinst du, dass ich einfach per APP abschätzen soll, wann ich lade?

Viele Grüße
Jürgen
Anzeige
AntwortenAntworten

Zurück zu „i3 - Laden, Ladeequipment“

Gehe zu Profile
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag