Wie hoch ist der Strom Verbrauch in den Bergen ?

[Xiberger]

Hallo zusammen,

im Juni werden wir unseren i3 bestellen. Wir sind noch unschlüssig ob mit / ohne REX, da einfach noch viele Unsicherheiten bestehen. Eine Unsicherheit ist der Strom Verbrauch in den Bergen. Vielleicht können sich hier die österr. i3 - Besitzer zu Wort melden

Die aktuelle (theoretische) Fragestellung lautet: wir haben Anfang September einen Urlaub in St. Leonhard im Passeiertag / Südtirol gebucht, Strecke ab München insgesamt 233 km. Wir fahren aus München los und schaffen mit dem neuen Akku entspannt die Strecke bis nach Innsbruck. Dort wird in Kranebitten vollgeladen.
Ab Innsbruck sind es dann "nur" noch 92km, allerdings führt die Strecke von Innsbruck (574m ü.M.) über den Brenner (1370m ü.M.) und den Jaufenpass (2094m ü.M.), insgesamt 80km, in die Höhe (mit Rekuperation nach dem Brennerpass), bevor dann nach St. Leonhard runter wieder ordentlich rekuperiert wird (auf 690m ü.M.)

Wer hat Erfahrungswerte mit Gebirgspässen ? Wieviel Strom zieht sich der i3 bei solchen "Extrembedingungen" ? Schaffe ich dieses Höhenprofil ?

Danke für Eure Berichte und schöne Grüße,
Xiberger (Vorarlberger / Österreicher)

[diddi32]

München Innsbruck ist zu schaffen, falls in Kranebitten besetzt ist beim Ikea auch noch eine Schnellladesäule.
Innsbruck - St. Lenohard wird kaum zu schaffen sein! Brenner ist sicher kein problem hier wirst du aber laden müssen.

Ich bin im März von Kitzbühel über den Pass Thurn und dann über den Felbertauern nach Kals in Ostirol gefahren.
Geschwindigkeit ca. 90km/h
Bis Matrei war es kein problem, allerdings die letzten 14 km rauf nach Klas. Ich hatte am beginn der steigung noch 35 km Restreichweite. In Kals noch 5 km. Das war echt knapp zum Ziel zu kommen.

[lautlos-unterwegs]

Ein grober Anhalt ist: je 100hm "verlierst" du beim Berganfahren etwa 4km zusätzliche Reichweite, "gewinnst" dafür beim Hinunterfahren etwa 3km /100 hm. Die Differenz von 1 km/100hm ist auf Rekuperationswirkungsgrad <100% und Bremsen mit der mechanischen Bremse zurückzuführen. (Rekuperation = 0)
1000 hoch und runter gefahrene Höhenmeter Kosten Dich also etwa 10km Reichweite im Vergleich zur Ebene!


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[Plugsurfer]

Hallo Xiberger

Perfekt! Wieder ein i3 mehr! Wir waren vorigen September mit schönwetter am Großglockner. In Zell am See (757m) noch einmal fast voll gemacht 98% und dann 35km rauf auf 2575m mit 14% angekommen, dann wieder nach Zell runter zum nachladen für die Heimfahrt, da waren wieder 48% rekupert vor dem Laden. Ich sehe da kein Problem für deinen Trip über die Berge, noch dazu mit dem "großen" Akku.

[Xiberger]

Hallo zusammen,
eine Unsicherheit weniger, prima, vielen herzlichen Dank für die Aufklärung! Hier fühlt man sich wirklich gut aufgehoben...
Schönen Abend,
Xiberger

[DeJay58]

Seh da auch kein Problem sofern Du nicht mit 130 oder mehr heizt

[andygamp]

habe keinen i3 habe aber mit dem leaf den jaufenpass schon einige male gemacht
vom brenner runter bis sterzing kannst du gut reku. wenn du die strecke von Innsbruck nach sterzing auf landstrasse machst
verbrauchst du viel weniger .
in sterzing kannst du etwas laden auf chargemap kannst du die ladestelle sehen ist aber nur zu oeffnungszeiten der firma offen.
wuerde aber gar nicht laden falls du mehr als 60%soc in sterzing hast
mit dem leaf brauche ich um die 45%soc mit winterreifen und der laef ist auch schwerer.

[i2-Fahrer]

4km Reichweiteneinbuße pro 100 Höhenmeter Bergauffahrt sind eine vorsichtige Schätzung:

Kraft * Weg = Potentielle Energie
Kraft = Masse * Erdbeschleunigung
1400 kg (i3-Gewicht) * 9,81 m/s² * 100 m (Höhe) = 1373400 Nm = 1373400 Ws = 0,38 kWh
0,38 kWh (Potentielle Energie) / 0,8 (Gesamtwirkungsgrad) = 0,475 kWh benötigte Batteriekapazität
0,475 kWh (notwendig für 100m) / 19 kWh (gesamte Batteriekapazität) = 2,5%

=> für je 100m Bergauffahrt werden 2,5% der Batteriekapazität zusätzlich gebraucht.

3km Reichweitengewinn pro 100 Höhenmeter Bergabfahrt sind eine optimistische Schätzung:
0,38 kWh (potentielle Energie) * 0,8 (Gesamtwirkungsgrad) = 0,3 kWh gewonnene Batteriekapazität
0,3 kWh / 19 kWh = 1,6 %

=> für je 100m Bergabfahrt gewinnt man 1,6% SoC.

Dies ist ein theoretischer Kommentar aus dem norddeutschen Flachland. Mein i3 hat noch nie einen Berg gesehen. Und die Ergebnisse variieren natürlich bei anderen Annahmen über Fahrzeuggewicht (+Rex +Gepäck + Personen) und Gesamtwirkungsgrad. Aber ich denke, die Reichweiteneinbuße liegt eher bei 3km und der Reichweitengewinn eher bei 2km je 100m Höhenunterschied.

[lautlos-unterwegs]

Danke für die Rechnung, zu der zumindest mein Ergebnis passt!


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[Charge fast-R]

Ich fahre mit dem i3 seit 2 Jahren fast jeden Tag rund 100km, davon 50km bergauf (rund 1000 Hm) und wieder retour. Meiner Erfahrung nach sollten 80km mit einer Höhendifferenz von bis zu 1'500 Hm möglich sein. Bin einmal zum Kaunertaler Gletscher gefahren, das waren 55km mit 2000 Hm und mit einer Restladung von etwa 12% angekommen. Danach retour und in Landeck wieder 30% SOC.