Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführen...

Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführen...

AlexJ
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Hallo Zusammen,

Ich bin seit ca. 2 Jahren mit verschiedenen E-Mobilen unterwegs. Anfänglich ein(e) Zoe fahrend, interssierte ich seit letztem Sommer für den neuen E-Golf. Ursprünglich hies es ja irgendwann Oktober und die Wochen und Monate gingen ins Land. Im Februar zur Premiere des neuen 5 habe ich mich dann für eine Kombi aus 530iPerfomance und i3 für die Stadt entschieden. Der 530iPerfomance steht schon zur Auslieferung bereit (habe schon mal dringesessen, ein bisschen anderes Niveau als Tesla) , der i3 soll nächste Woche kommen. Übergabe ist dann in 10 Tagen für beide Wagen.

Da ich beruflich ein bisschen mit Elektroautos zu tun habe, konnte ich letzte Woche dann doch noch den neuen E-Golf umfänglich testen. Und ich muß sagen, sehr beeindruckend. Wenn man mal vom Tesla absieht, wohl das alltagstauglichste E-Auto, welches verfügbar ist. BMW dagegen hat unendlich viel Mühe und Geld in das Thema Leichtbau reingesteckt, aber nur knapp fünf KWh mehr Batterie beim Golf "wiegen" das locker auf. Am Ende geht es weniger ums Gewicht, als um Luftwiderstand. Und da die Batterien so unerwartet schnell billig und vor allem leistungsfähig geworden sind, ist der Aufwand für den i3 aus Sicht von BMW wahrscheinlich obsolet.

Es macht wahrscheinlich wirtschaftlich einfach mehr Sinn, eine konventionelle Plattform umzurüsten und mit dem gesparten Extraaufwand das E-Fahrzeug einfach preiswerter anzubieten. Das mag jetzt traurig klingen, aber am Ende geht es ja wohl darum, möglichst schnell möglichst viele E-Autos auf die Straße zu bringen. Und da werden es in Zukunft wohl eher nicht die i-Modelle sein. Wie auch immer, ich freue mich auf in zehn Tagen...

PS. Beides bestellt Mitte Mai.
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Re: Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführe

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AlexJ hat geschrieben:Es macht wahrscheinlich wirtschaftlich einfach mehr Sinn, eine konventionelle Plattform umzurüsten und mit dem gesparten Extraaufwand das E-Fahrzeug einfach preiswerter anzubieten.
Genau das ist eben nicht der Fall. Der I.D. soll viel billiger werden, weil er eben mit dem MEB auf eine speziell für Elektrofahrzeuge entwickelte Plattform zurückgreifen kann. Auch das Thema Akkutemperierung kann viel besser berücksichtigt werden. Für den Nutzer bedeutet ein E-Auto auf Basis des MQB zunächst keinen Unterschied, außer
a) im Geldbeutel,
b) bei der Ladeleistung, da die ungünstige Akkukonfiguration im e-Golf nur eine geringe Spannung aufweist und
c) auf Langstrecke, wenn nämlich die Akkutemperatur beim e-Golf immer weiter ansteigt, während der i3 einen "kühlen Kopf" bewahrt und wahrscheinlich nach der dritten Schnellladung immer noch mit 50 kW laden kann.

Trotz des kleineren Akkus wird man mit dem i3 also auf längeren Strecken keine Zeit gegenüber dem e-Golf verlieren. Mich ärgert das schon beim e-up! sehr, dass dort keine Akkukühlung vorhanden ist. Das bremst die Reise auf Strecken über 250 km stark aus. Und obwohl der Aufbau ohne Klimatisierung deutlich einfacher sein sollte, ist die Herstellung des e-up! und e-Golf Akkus unverhältnismäßig aufwändig, wie man in diversen Youtube Videos sehen kann.

Dass der i3 und der e-Golf für den gleichen Preis zu haben sind, liegt meiner Meinung nach eher am Premium-Verständnis von BMW als an der gar nicht mal so günstigen Herstellung bei VW in Wolfsburg und Dresden. BMW wird bei Präsentationen nicht müde zu erwähnen, wie einfach sich der i3 herstellen lässt. Ein bisschen kleben hier und da und wir haben ein fertiges Auto. Dafür brauchen wir viel weniger Strom und Wasser und überhaupt kann die Produktionslinie deutlich kompakter ausfallen. Klingt so, als müsste der i3 für den Kunden günstig zu haben sein, ist er aber leider nicht. Hängt auch davon ab, auf wie viele Schultern man die Entwicklungskosten verteilen möchte.
Zuletzt geändert von PowerTower am Do 20. Jul 2017, 22:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführe

AlexJ
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Das mag sicherlich für zukünftige Plattformen sehr richtig sein. Für den i3 nicht, weil das Volumen nicht da ist. Teilt man den Entwicklungsaufwand von (nach BMW-Angaben) irgendetwas zwischen 2 und 4 Mrd. Euro für eine Fahrzeugreihe durch derzeit noch nicht mal 100.000 verkaufte i3, reden wir selbst wenn es am Ende 250.000 i3 werden sollen von locker 10.000 pro Fahrzeug allein an Entwicklungskosten. Da ist die Umrüstung eines Dreiers zukünftig einfach billiger... Zumal die zukünftigen Batterien es möglich machen. Es macht m. E. Aus BMW-Sicht wenig Sinn das Geld für einen i5 in die Hand zu nehmen, wenn ich den 3er preiswert elektrifizieren kann.
Zuletzt geändert von AlexJ am Do 20. Jul 2017, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführe

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Ob ein Auto zum Volumenmodell wird oder nicht, hat der Hersteller teilweise selbst in der Hand. Man könnte das Auto auch einfach 5.000 Euro günstiger anbieten und dafür mit doppelten Verkaufszahlen kalkulieren. Oder 10.000 Euro günstiger und den Absatz um Faktor 4 steigern.

Dazu gibt es noch das Mittel der Quersubventionierung. Machen wir die Oberklasse Limousine um 5% teurer, wird das kaum einen Geschäftsmann stören. Dafür könnte das Elektroauto knapp 10% günstiger ausfallen. Eine Firma, die Elektrofahrzeuge wirklich in den Markt drücken will, würde solche Maßnahmen ergreifen.

Aber: sie stehen alle noch auf der Bremse, weil sie sich nicht selbst kanibalisieren wollen. Das gilt für alle Hersteller, die irgendwie noch Verbrenner verkaufen wollen und müssen.
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Re: Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführe

p.hase
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nächstes jahr wird der siegeszug der phevs einziehen da werden bmw und die anderen deutschen mit der produktion nicht mehr hinterherkommen. nächstes jahr steigen alle flotten von diesel auf phev um, da redet niemand mehr von bev i's aus deutschland.

die ladeinfrastruktur kollabiert dann vollends. an meiner stammsäule war ich bis vor einem halben jahr immer alleine und habe immer brav umsatz in der stadt gemacht, jetzt stehen dort zwei phevs weil der weg ins büro 20 meter kürzer ist. ich meide die stadt.

frage: soweit ich weiss bekommen audi, bmw, vw, mercedes-fahrer auf lebzeit kostenlosen strom von ihren herstellern, richtig?

Re: Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführe

AlexJ
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Was VW dort in Dresden in der Manufaktur macht, ist ja primär Werbung... Vorgefertigte Sets aus dem Fertigungsprozess in Zwickau entnehmen, am Tag mit 300 Leuten 35 Autos montieren und dann nach Zwickau zurückfahren und wieder in den Logistikprozess integrieren. Es ist löblich, dass sie für die Allgemeinheit ein Schauwerkstatt betreiben, da stehen aber ebenfalls keine wirtschaftlichen Gründe dahinter.

Re: Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführe

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p.hase hat geschrieben:frage: soweit ich weiss bekommen audi, bmw, vw, mercedes-fahrer auf lebzeit kostenlosen strom von ihren herstellern, richtig?
Nein wie kommst du darauf?
Passivhaus Premium, 18kWp PV, Sole WP mit Kühlung über BKA, KNX, 530e 3.2l/100km ~50% Elektrisch, Tested X3 xDrive30e, eTron 50, EQC In Testing ID.4, ENYAK, iX3
Mitglied bei Electrify-BW e.V. https://electrify-bw.de/

Re: Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführe

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p.hase hat geschrieben:
frage: soweit ich weiss bekommen audi, bmw, vw, mercedes-fahrer auf lebzeit kostenlosen strom von ihren herstellern, richtig?
Dein Wissensstand bezgl VW bedarf eines Updates: Kostenloser Strom ist seit Juli 2016 Geschichte. Es gibt die Charge&Fuel-Karte und dazu ein attraktives Preismodell. Die Konditionen der anderen Hersteller sind mir nicht bekannt.
Viele Grüße
Norbert
Meistens hier: evw-forum.de

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Re: Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführe

p.hase
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so attraktiv, daß die deutschen mit 3,7kW stundenlang an AC43 stehen könnten? :mrgreen:

Re: Warum es wohl für BMW keinen Sinn macht, I's fortzuführe

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Was hat das mit der Nationalität zu tun?
Zuletzt geändert von Knobi am Fr 21. Jul 2017, 06:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat
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