Allego Preisexplosion

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Re: Allego Preisexplosion

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beckslash hat geschrieben:Wenn Ladesäulen-Tarife auf der Basis einer rein betriebswirtschaftlichen Kalkulation berechnet werden, kann man doch nichts anderes erwarten. Da muss der Markt tatsächlich regulierend wirken. Die deutlich preiswerter zu schaffende AC-Schnellladeinfrastruktur setzt sich wegen der Weigerung der meisten Autohersteller ja nicht durch.

Allego ist reiner Stromverkäufer, oder? Dann wundert es ja nicht.

Was T&R da macht ist deutlich besser. Die Pauschale ist zwar auch nicht das Ei des Kolumbus, aber weniger weltfremd wie allego.
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Re: Allego Preisexplosion

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Greenhorn hat geschrieben: Wie ihr da Schnellladesäulen wirtschaftlich betreiben wollt, erschließt sich mit nicht.
Du hast nicht unrecht, aber wenn Jeff Bezos so gedacht hätte, gäbe es auch kein Amazon. Deine Rechnung sieht nämlich anders aus, wenn es mal 30 Millionen Elektroautos gibt und Du mindestens zehn Schnellladungen pro Säule hast. Und früher oder später wird es so sein. Derjenige, der früher sein Netz ausgebaut hat, wird später eine bessere Marktposition haben.

Re: Allego Preisexplosion

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umrath hat geschrieben:
Bitte erklärt mir, warum mein Stromanbieter es schafft, mit 600€ Jahresumsatz meinen Hausanschluss zu beliefern, während ein Ladesäulenbetreiber mit dem fast 15-fachen Umsatz eine Ladesäule nicht gewinnbringend betreiben können soll.

Weil du noch 10 Nachbarn hast, die zahlen ebenso 600 Euro im Jahr. Die Straßen gegenüber hat 68 Wohneinheiten. Die Maße machts. Hast es ja selbst schon geschrieben: Kommen 5 Elektro Hansel pro Tag zum laden, für 30 Min.

:roll:

Re: Allego Preisexplosion

Gerhard, OA
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CCS=SuperPlus135 hat geschrieben:Allego ist reiner Stromverkäufer, oder?
aus https://www.allego.eu/de/ueber-allego/
"Über Allego ... entwickelt maßgeschneiderte Ladelösungen und Ladeinfrastruktur für Kommunen, Firmen und Verkehrsunternehmen."
CCS=SuperPlus135 hat geschrieben:Was T&R da macht ist deutlich besser. Die Pauschale ist zwar auch nicht das Ei des Kolumbus, aber weniger weltfremd wie allego.
Du meinst vermutlich die Pauschale von EnBW ...
Zoe 01.2015

Re: Allego Preisexplosion

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@ Langsam aber stetig, @Ionier

Das was ihr schreibt setzt aber voraus, dass es Visionäre gibt die so denken.
Den einzigen in der Elektromobilität ist Elon Musk.
In Deutschland herrscht das Gesetz des Controlling. Was sich nicht rechnet wird nicht gemacht.
Da wird nicht diskutiert was in drei oder vier Jahren sein kann. Gehen wir mal in Vorleistung und schließen eine Wette auf die Zukunft ab. Ich führe solche Diskussionen. Das Invest muss sich in spätestens 5 Jahren Rechnen, sonst nickt das kein Vorstand ab.
Was meinst du warum sich die Mineralölkonzerne weigern Ladesäulen an die Tankstellen zu setzen.

Ich hoffe regelmäßig, dass ich beim Lotto mal den Jackpott knacke. Dann wird D mit Schnelladern überpflastert und in 10 Jahren habe ich eine Gelddruckmaschine :lol:
Gruß Bernd
Hyundai Kona (64/19er), 60,000 km, Kona (64/21er) 30.000 km
Leaf Tekna: 108.000 km Erfahrung/verkauft :-)
In Planung: Ford Streetka-E-Roadster.

Re: Allego Preisexplosion

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So oder ähnlich. Beim Spritverkauf bleibt im Jahresdurchschnitt dem Pächter 1 Cent je Liter als Gewinn. Dafür existieren auf der Tanke aber Installationen in Millionenhöhe. Wieso also nicht einen aähnlichen Gewinn beim Verkauf von Strom akzeptieren? Wobei die Tanke bei entsprechender Austattung die Energie sogar teilweise selbst gewinnen könnte.

Derzeit und auf eher lange Frist ist einfach jedoch nicht annähernd der dafür notwendige durchsatz bzw. Umsatz zu erreichen. Dafür braucht es einfach viel mehr Fahrzeuge, die regelmäßig dort laden. Und der Vorgang dauert zu lange im Vergleich zum Tanken. Ergo: kein wirtschaftlich sinnvolles Engagement für diese Unternehmen.

Gesellschaftlich sieht die Rechnung ganz anders aus. Es ist eine politische Aufgabe die Energieversorgung umzubauen. Und der Individualverkehr mit E-Autos ist ein wichtiger Teil dessen. (Mal ganz abgesehen von den Strafen, die uns aus Europa in den nächsten Jahren für die Nichteinhaltung der Schadstoff-Grenzwerte drohen. Dafür könnte man wahrscheinlich an allen Schnelladern den Strom verschenken und noch 'ne Prämie für jede geladene kWh zahlen.)

Man kann gerade die Langstreckenladung (Schnellladung) nicht allein dem Markt überlassen. Eben weil sie lange Zeit nicht lukrativ sein wird. Der preiswerte Ladeanschluss zum Standortladen ist längst nicht mehr ein Kostenproblem. Hier bremst nur die aktuelle Rechtslage. Daher ist meiner Meinung nach die Wirtschaft hier nicht der Problemlöser. Die Politik muss begreifen, dass die Ladeinfrastruktur ihre Aufgabe ist und sie sie mit Subventionen und Gesetzen sinnvoll(!) regelnd gestalten muss.

Aber wer soll ihr das erklären? Die Automobilkonzerne?
Zuletzt geändert von beckslash am So 19. Feb 2017, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Allego Preisexplosion

INRAOS
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@greenhorn:

Danke für den plausiblen und ausführlichen Beitrag.


Viele hier argumentieren ja, dass die Investition in die schnelllader eine Investition in die zukunft ist, da vielleicht in 5-10 Jahren die ladehäufigkeit extrem zugenommen hat. Ob das wirklich so sein wird wissen wir ja auch nicht (wenn wir es auch noch so hoffen bzw. erwarten)

Da müssen die ladesäulenbetreiber, abrechnungsunternehmen etc. schon einen ganz schön langen Atem haben.


Wer sagt, dass das laden auswärts nicht mehr kosten darf/sollte als zu hause, der trinkt vermutlich auch keine Cola/Kaffee außer Haus und isst auch keine Bratwurst/belegtes Brötchen/sonstiges dort an der AB-Raststätte mit gleicher Argumentation (teurer als zu hause).

Für mich ist es keine Frage, dass das laden unterwegs (zumindest am schnelllader) teurer sein muss als zu hause. Es sollte nur nicht preislich ausarten.
BMW i3 BEV 94 Ah vom Dez 2016 bis Dez 2019. Über 40.000 km gefahren
Passat GTE seit 28.08.2018. Bisher 20.000,km
Model 3 seit 28.12.2019 - ohne Mängel übernommen.
EGolf bestellt Anfang Oktober 19 - abgeholt am 19.06.2020

Re: Allego Preisexplosion

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beckslash hat geschrieben:So oder ähnlich. Beim Spritverkauf bleibt im Jahresdurchschnitt dem Pächter 1 Cent je Liter als Gewinn. Dafür existieren auf der Tanke aber Installationen in Millionenhöhe. Wieso also nicht einen aähnlichen Gewinn beim Verkauf von Strom akzeptieren? Wobei die Tanke bei entsprechender Austattung die Energie sogar teilweise selbst gewinnen könnte.

Das Problem ist allseits bekannt und allgegenwärtig: Tanken dauert max. 5 Min. - Laden dauert min. 30 Min. im Winter auch schon mal 3 Std.

Von daher kann eine Tankstelle am Ar** der Welt, durch aus gewinn einfahren, jedoch eine Ladesäule, selbst nur 15 min. gehminuten weg vom McDoof bereits eine totgeburt.

Re: Allego Preisexplosion

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Greenhorn hat geschrieben:Wie ihr da Schnellladesäulen wirtschaftlich betreiben wollt, erschließt sich mit nicht.
Wie auch immer- solange das nicht gelingt, bleibt die E-Mobilität ein Flopp.
CCS=SuperPlus135 hat geschrieben: Laden dauert min. 30 Min. im Winter auch schon mal 3 Std.
3 Stunden wartet doch keiner. Man muss ja auch nicht vollladen. Ich denke in wenigen Jahren sind 60-100kWh (je nach Klasse) Standard und dann macht man auch mal eine 15min Stützladung mit 100kW, um sicher an sein Ziel zu kommen.
Für alles im 300km Umkreis muss man ja eh nicht laden.
Da man dadurch auf vielen Strecken unterwegs auch den meisten Strom schon von zuhause mitnimmt, kommen da hohe Preise für Schnelladungen auch nicht so schlimm.
Vielleicht gibt es in Abhängigkeit der Ladeleistung auch verschiedene Tarife.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Allego Preisexplosion

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Prognose: Wenn allego so weiter macht, gehen in früher oder später die Kunden aus - denn die Konkurrenz wird sich das langfristige Geschäft nicht entgehen lassen.
T+R macht es meiner Meinung nach vollkommen richtig und bietet (bis auf die EnBW-Ladesäulen) aktuelle für lau an - vermutlich in der Annahme, dass die Leute dann bei ihnen stoppen (und nicht bei allego) und dann auch dort einen Kaffee trinken, aufs Klo gehen und den einen oder anderen Schokoriegel oder ein Schnitzel verputzen.

Kurze Rechnung auch dafür: Wenn ich, wie bei meiner Testfahrt am letzten Wochenende, einen Stopp von 20 Minuten einlege, um den Akku beim Ioniq wieder auf 80% zu bringen, ziehe ich in der Zeit schlimmstenfalles 17kW aus der Säule. Das sind im ungünstigsten Fall (Einkaufspreis 20 Cent/kWH) gut 3€. Schon wenn ich nur einen großen Kaffee für 4,80€ kaufe, ist das Ding ein Nullsummenspiel für T+R. Jeder Schokoriegel darüber ist schon Gewinn.

Wenn man jetzt ein kleines bisschen in die Zukunft denkt, erkennt man auch das mögliche Geschäftsmodell sofort: T+R etabliert sich mit spottbilligen Strompreisen (im Extremfall sogar umsonst) als Standard-Nachladequelle für Langstreckenreisende und macht seinen Gewinn mit dem Shop.

Das Modell ist bei Tankstellen kaum anders und wenn allego das nicht mitspielt, werden die recht bald in die Röhre schauen. Die einzige Option, die sie gegen so ein Geschäftsmodell haben: besser sein. D.h. sie müssen mehr Ladestationen anbieten, um die Wartezeiten minimal zu halten und/oder besonders schnelle Ladesäulen anbieten, um auf diese Weise für ihre Preise einen Mehrwert zu generieren, wenn sie einzig über die Einnahmen aus dem Stromverkauf ihren Geschäftsbetrieb finanzieren wollen.

Wer in der aktuellen Situation Geld verdienen will, kann das höchstens an extrem hoch frequentieren Stationen tun. Ansonsten lautet die Maxime im Moment: Marktanteile sichern und möglichst gute Standorte besetzen, um für die Zukunft, in der erheblich mehr Elektroautos unterwegs sein werden und damit die Masse vorhanden ist, den Fuß in der Tür zu haben.
IONIQ "Bumblebee" 05.04.2017-18.11.2018
Kona "Pummel" 22.11.2018 -17.09.2019
Model 3 "Schneeweißchen" seit 26.09.2019
Zero SR/F (seit 3/21)
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