Wieviel Akku braucht das Auto?

[Nichtraucher]

Warum so unverschämt?
Außerdem war das keine Antwort sondern eine berechtigte Frage.

Was hat es denn mit Neid zu tun, wenn jemand nicht verstehen kann, warum Ressourcen unnötig verschleudert werden?

[cpeter]

Vielleicht sollten wir die persönlichen Angriffe beenden und zurück zum Thema kommen.

Meine Sicht:
* ja, man sollte Ressourcen nicht unnötig verschwenden
* andererseits war der Ansatz, Elektroautos ursprünglich nur mit 150 km Reichweite oder weniger anzubieten nicht besonders erfolgreich
* selbst die zweite Generation mit 200 bis 250 km Normreichweite ist noch nicht attraktiv genug für die breite Masse an Autofahrern, um den Schritt vom Verbrenner zum Elektroauto zu machen
* d.h. aus meiner Sicht ist es nötig, Akkus anzubieten, die den Umstieg attraktiv genug machen, insoweit ist ein großer Akku keine "Resourcen-Verschwendung", sondern notwendig, um rasch von Verbrennern wegzukommen
* wenn der Preis der Elektroautos ohne Subventionen gleich oder geringer ist als ein equivalenter Verbrenner und der Akku "groß genug" ist, dann passiert der Schwenk auch bei der Mehrzahl der Autokäufer (und ja, die Ladeinfrastruktur muss natürlich auch passen)
* daher zurück zur Ausgangsfrage: "Wieviel Akku braucht das Auto?" bzw. vielmehr "Welche verlässliche Reichweite braucht ein Elektroauto, damit sie für die Mehrzahl der Autofahrer kein Kaufhindernis mehr ist?": ich denke, bei 300 km realer Sommer-Reichweite fängt das an
* aber ich denke, es wird auch notwendig sein, optional (mit Aufpreis) mehr Reichweite (größere Akkus) anzubieten
* auch heute hat man ja bei Verbrennern die Auswahl unter verschiedenen Motorisierungen und die High-End Motoren werden wesentlich seltener verkauft
* ich halte übrigens die Änderung der EV Förderung in China in diesem Zusammenhang für sehr nützlich: die maximale Förderung gibt es nur bei größeren Reichweiten

[Nichtraucher]

Also geht es nicht um die Größe des Akkus sondern um die Reichweite (aber das hat cpeter ja auch schon geschrieben).

[Bernd_1967]

Und vielleicht kann man die Frage ausweiten auf:
"Wieveil Akku brauchen unsere Autos?"
Denn: Viele Familien besitzen 2 Autos.
Hier kann man doch meist ein Auto mit wenig Akku einsetzen, wie heute schon möglich, und ein Auto mit großem Akku.
Das ist ja alles sehr sehr individuell.

[spark-ed]

* selbst die zweite Generation mit 200 bis 250 km Normreichweite ist noch nicht attraktiv genug für die breite Masse an Autofahrern, um den Schritt vom Verbrenner zum Elektroauto zu machen

Leider völlig richtig.
Das Problem ist in den meisten Fällen aber nicht der reale Bedarf an höherer Reichweite, sondern die schlichte Gewöhnung und Bequemlichkeit sich überhaupt nicht damit beschäftigen zu müssen.
Es gibt durchaus Lenkungsinstrumente, um eine zügellose Überdimensionierung einzudämmen (z.B. über Steuern)
Wenn neben den Anschaffungskosten auch die laufenden Kosten variabel sind, verlässt der durchschnittliche Verbraucher vielleicht seine geistige Lethargie und hinterfragt den Bedarf.
Was gäbe es für einen Sinn, ein Zweitfahrzeug, was ausschließlich für Einkäufe und Arbeitsfahrten genutzt wird mit einem 300km Akku auszustatten?
Solange Anschaffung und Betrieb eines Verbrenners in Summe noch günstiger ist, bleibt alles beim Alten. Der Kostentrend verläuft glücklicherweise dagegen.

[Schneemann]

Wenn verschwenderischer Luxus kritisiert wird, kommt immer die Neiddebatte auf. Ich kann auch 500 Euro im Monat für eine riesige Blechschüssel ausgeben. Es ist auch bestimmt ein tolles Fahrgefühl. Aber das beschränkt sich halt wie meist auf die eigene sehr eingeschränkte Welt.

Zurück zum Thema Akkugröße und Reichweite. Ich sage meine Meinung nochmal: Ich halte den Umstieg zur E-Mobilität für ein Generationenprojekt. Der heutige Nachwuchs, der in 5-10 Jahren den Führerschein macht, wird die Dinge vielleicht schon ganz anders sehen. Die wachsen heute mit dem Anblick vor dem Supermarkt ladender E-Autos auf. Die sind es nicht gewohnt, einmal im Monat an die Tankstelle zu fahren. Viele junge Menschen vorallem in der Stadt haben schon heute kein eigenes Auto mehr, sondern bewegen sich alternativ fort. Das Besitzstandsdenken wird sich verändern, weil sich die Menschheit von Generation zu Generation verändert.

Meine Freundin ist Trainerin bei der DLRG. Wenn sie den Zoe nimmt, dann wollen die Teenies da mit fahren, obwohl es ein popeliger Kleinwagen mit mickriger Reichweite ist. Aber die Kids stehen drauf.

Deshalb sehe ich die Attraktivität eines Autos nicht zwingend in der Reichweite, die es hat. Klar, Zoe 1 ist da noch sehr beschränkt und Zoe 2 kommt mit ähnlichem Materialeinsatz schon wesentlich weiter. Mir z.B. reicht Zoe 1 für 90 Prozent aller Lebenslagen, die restlichen 10 Prozent sind ein wenig umständlich. Zoe 2 würde schon die 100 Prozent abdecken.

Aber die Notwendigkeit, mit dem E-Auto die Eigenschaften eines Verbrenners eins zu eins abzudecken, sehe ich nicht zwingend. Die 30 Prozent Norweger interessiert das auch nicht.

Klar gibt es immer Sonderfälle. Aber es geht doch um die breite Masse, und die fährt doch keine 50000 km im Jahr und sollte sich dessen auch bewusst sein.

[Alex1]

Irgendwie verstehe ich die Diskussion hier nicht.

Die Bremse gegen zu große Akkus ist doch exakt die Bremse gegen die eMobilität allgemein: Der Preis! 2.800,- für 19 kWh zusätzlich sorgen doch wohl schon automatisch dafür,dass ein unnötiges Mehr nur durch Angst oder Luxus bedingt sein kann. Noch einmal 2.800,- für weitere 19 kWh würde ich wohl nicht mehr ausgeben. Nach heutigem Bedarf...

[kub0815]

Für mich sollte der Akku so gross sein das ich mind 300 bis 400km auf der Autobahn mit Tempo 130 komme und diese dann innderhalb von 30min wieder voll bekomme. Mehr gibt es für mich nicht zu sagen zu dieser Frage.

[Alex1]

Exakt. Wir leben in einer freien Welt. Und ausgerechnet beim Akku, der ja z.B. von Tesla völlig regenerativ hergestellt wird, auf den angeblichen Schwächen beim Recycling rumzuhacken ist in etwa so, als fordere man, dass Fahrräder nur noch aus Holz hergestellt werden dürften*)

*)Das hab ich mir nicht ausgedacht, diese Forderung gibt es wirklich in gewissen Kreisen

[Tho]

Mein Audi A2, den ich vor dem Zoe gefahren bin hatte einen 34L Tank.
Ausreichend für 400-500km. Hat mir immer gereicht.
Wäre auch mein Maximum bei eAuto was ich mir wünschen würde.