Wieviel Akku braucht das Auto?

[Nordlicht]

...eine andere Frage! Warum müssen wir immer so weiter machen wie bisher??? Warum lernen wir nicht aus Fehlern der Vergangenheit???

Klar brauchen einige einen größeren Akku, aber die Mehrheit der privaten Fahrten sind bereits mit dem jetzigen Stand durchführbar! Und warum muss hier ein doppelt so großer Akku mitgeführt werden???
Dies ist Resourcenverschwändung und sollte abgeschafft werden...

[Michael_Ohl]

Auf die etwa 60kWh komme ich aus dem Spritverbrauch 60kW*180g/Liter = 11Liter / Stunde verbrauch. Ziemlich genau doppelt so viel solo mit 170kmh.
Der große Akku hat auch noch der Vorteil einer deutlich besseren Lebensdauer da der viel weniger Zyklen abbekommt.

mfg
Michael

[Poolcrack]

Ich finde den Begriff "großer Akku" zu undifferenziert. Damit kann man wunderbar aneinander vorbeireden. Meinst Du Gewicht, Volumen oder Kapazität? Da Du von Ressourcen sprichst, gehe ich mal auf das Gewicht ein.

Man muss von der Denke wegkommen, dass ein Akku mit doppelter Kapazität doppelt so viele Ressourcen benötigt. Das sieht man doch eindrucksvoll bei der Zoe, rund 80% mehr Kapazität bei nur wenigen kg Mehrgewicht. Beim i3 nicht ganz so gut, aber immerhin +54% bei +30 kg. Wer sagt denn dass es nicht bis 2025 einen Akkupack (inklusive Klimatisierung etc.) mit > 70 kWh bei < 200 kg in Serie gibt? Von daher wäre der Wunsch nach mehr Kapazität, zumindest optional, nicht verwerflich.

[Bernd_1967]

...eine andere Frage! Warum müssen wir immer so weiter machen wie bisher??? Warum lernen wir nicht aus Fehlern der Vergangenheit???

Klar brauchen einige einen größeren Akku, aber die Mehrheit der privaten Fahrten sind bereits mit dem jetzigen Stand durchführbar! Und warum muss hier ein doppelt so großer Akku mitgeführt werden???
Dies ist Resourcenverschwändung und sollte abgeschafft werden...

Bringe mein Beispiel mal mit ein:
e-Golf mit brutto 35,8kWh reicht uns völlig aus als Erstwagen.
Die Reichweite passt.

Zus. bräuchte ich als Firmenwagen ein E-Auto mit 80kWh Brutto und 100kW Ladeleistung,
guter cw-Wert, gute Wärmeisolierung, gute Wärmepumpe,....als Kombi.

Was ich sagen will:
Je mehr Leute sich E-Autos teilen, mind. 2, desto weniger Akku braucht man:
Bei uns: Ein Akku groß, ein Akku klein.

Habe vorgestern mit dem e-Golf einen Versuch bei Konstant 130km/h gemacht und hatte knapp 20kWh/100km gebraucht.
Wenn man Heizung oder andere Nebenverbraucher anmacht, muss man gegf. langsamer fahren, damit man nicht mehr als 20kWh/100km verbraucht.
Dann reichen 60kWh für 300km. Nur will ich da noch 10-20% Rest haben. Dann mit 100kW 40kWh nachladen und ab gehts für weitere 200km. Das wäre mein Traum, der wohl erst in ca. 5 Jahren bezahlbar sein wird.

[paxxi]

Ich finde, man kann drüber sprechen, ob man 10 kWh/100 km (Hyundai) oder 20 kWh/100 km (Tesla) braucht, aber unter 10 kWh lohnt es sich kaum noch zu sparen. 8 kWh sind zwar in Prozent immer noch viel weniger (20%) als 10 kWh, aber in absoluten Zahlen ist der Unterschied umweltmäßig oder gar kostenmäßig eigentlich nicht mehr der Rede wert. Womöglich machen so kleine Fahrzeuge (Twizy) dann auch noch mehr Lärm als "richtige" Autos.

Der Spaßfaktor oder Sportfaktor (selber treten!) mag dann wieder Gewinn bringen, aber nur wegen 2 kWh/100 km Ersparnis braucht man ultrakleine Autos eher nicht.

Laut diesem Test nimmt sich der Ionic 13,3kWh, von gemessenen 8 kWh (ab Steckdose) aus gerechnet sind das 66% mehr. Traue keiner Statistik....

Preis?
...
Wie ergehts dem Kunststoff-Chassis beim Crash?

14k€ neu inkl. Akku und ganz ohne Förderung.
Viel Knautschzone ist da nicht. Defensive Fahrweise angesagt - wie bei allen Fahrzeugen in dieser Gewichtsklasse.

[Karlsson]

...eine andere Frage! Warum müssen wir immer so weiter machen wie bisher??? Warum lernen wir nicht aus Fehlern der Vergangenheit???

Klar brauchen einige einen größeren Akku, aber die Mehrheit der privaten Fahrten sind bereits mit dem jetzigen Stand durchführbar! Und warum muss hier ein doppelt so großer Akku mitgeführt werden???

Eben - aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Die Auto mit den kleinen Akkus waren und sind Ladenhüter. Man merkt deutlich, dass die Fahrzeuge sich mit den größer werdenden Akkus besser verkaufen.
Der einzige, der diesen Fehler nicht gemacht hat, ist Tesla - und die haben die ganze Sache erst ins Rollen gebracht, ohne Tesla gäbe es gar nichts.

[Eckhard]

Habe vorgestern mit dem e-Golf einen Versuch bei Konstant 130km/h gemacht und hatte knapp 20kWh/100km gebraucht.
Wenn man Heizung oder andere Nebenverbraucher anmacht, muss man gegf. langsamer fahren, damit man nicht mehr als 20kWh/100km verbraucht.
Dann reichen 60kWh für 300km. Nur will ich da noch 10-20% Rest haben. Dann mit 100kW 40kWh nachladen und ab gehts für weitere 200km. Das wäre mein Traum, der wohl erst in ca. 5 Jahren bezahlbar sein wird.

Genau das ist der Grund warum wir für den Alltag mit dem i3 94Ah gut zurecht kommen und ich für die geschäftlichen Langstreckenfahrten das Model S75 habe.


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[Bernd_1967]

Das wird wohl für die meisten Familien, Paare, etc. die beste Lösung sein:
1 E-Auto für Kurzstrecke - gibt es schon recht viele
1 E-Auto für Langstrecke - gibt es leider nur Tesla und für die meisten zu teuer

Der Haken ist der Preis. Tesla fahren ist für die meisten nicht bezahlbar.
Die Zeit wird kommen. Und solange bleibt mein Passat GTE das Langstreckenfahrzeug für's Geschäft.
Den e-Golf werden wir im Urlaub als Langstreckenfahrzeug nehmen. Da hat man schließlich Zeit.

[graefe]

Dann reichen 60kWh für 300km. Nur will ich da noch 10-20% Rest haben. Dann mit 100kW 40kWh nachladen und ab gehts für weitere 200km. Das wäre mein Traum, der wohl erst in ca. 5 Jahren bezahlbar sein wird.

Ja, ich denke Du hast das Standard-Langstrecken-Szenario treffend beschrieben: als Autobahngeschwindigkeit scheint sich 130km/h durchzusetzen. Für diese Geschwindigkeit sollten 200km Reichweite schnell nachladbar sein. Bei diesem Ziel wird sich die Mittelklasse bei einer Akkugröße von 60-80kWh einpendeln. Für Spezialfälle gibt's dann halt mehr - oder auch weniger.

[dst11]

Für mich stellt es sich so dar:

Ich möchte 2h am Stück auf der Autobahn durchfahren können. Mit einem Tempo von 130 - 150 km/h wäre ich zufrieden. Das ergibt eine Reichweite von bis zu 300km, die ich für die eine Etappe brauche. Für eine entspannte Fahrt brauche ich dann an der Ladesäule noch eine Reserve von 15-20km. Natürlich möchte ich an der Ladesäule nicht unnötig Zeit verlieren durch eine Ladeleistungsreduktion, deshalb zählt für mich nur der unreduziert schnelle Ladevorgang.
Ich möchte nach 2h Fahrt eine Pause machen, die nicht länger als 30 Minuten dauert. 20 Minuten wären ok.
Wieviel Akku braucht denn nun ein Auto dass diese Ansprüche erfüllt?

Annahme Hyundai Ioniq: 20 kWh/100km bei Fahrt mit 150km/h. Würde bedeuten, dass 60 kWh für die Etappe + 4kWh Reserve notwendig sind. Mit Einbeziehung von Ladeverlusten von 10% müssen also 64 * 1.1 = 70,4 kWh nachgeladen werden. Entspricht einer DC Ladeleistung von mindestens 140,8 kW für 30 Minuten, oder 211,2 kW für 20 Minuten. Wenn bis 84 % ohne Limitierung geladen werden kann, dann müsste der Akku eine gesamte Entnahmekapazität von 76,2 kWh haben.

Annahme fiktive Elektro V-Klasse: 40 kWh/100km bei Fahrt mit 150. Würde bedeuten, dass 120 kWh für die Etappe + 8kWh Reserve notwendig sind. Mit Einbeziehung von Ladeverlusten von 10% müssen also 128 * 1.1 = 140,8 kWh nachgeladen werden. Entspricht einer DC Ladeleistung von mindestens 281,6 kW für 30 Minuten, oder 422,4 kW für 20 Minuten. Wenn bis 84 % ohne Limitierung geladen werden kann, dann müsste der Akku eine gesamte Entnahmekapazität von 167,6 kWh haben.

Bei beiden Szenarien ergibt sich eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von 117 km/h, wenn man 3 Minuten An- und Abfahrt zur Ladesäule annimmt. eine Urlaubsfahrt mit z.B. 800km wäre damit in etwas unter 7h erledigt. Das wäre für mich dann eine Verbrenner - Parität.

Mit meinem i3 60Ah brauche ich bei 150 je nach Wetter und Verkehr 22 - 25 kWh, muss aber alle 20 Minuten an die Ladesäule. Alternativ könnte ich nur 100km/h fahren und dafür nur jede Stunde mal an die Ladesäule. Beides ist für mich nicht praktikabel, deshalb mein Ansatz mit den 2h ohne Pause und dabei eine entspannte Reisegeschwindigkeit von 150 km/h.
Ich denke, eine 76 kWh Batterie in einem Auto wie einem Ioniq wie auch eine 167,6 kWh Batterie in einer V-Klasse wären technisch sicher machbar innerhalb der nächsten 3 Jahre. Aber in beiden Fahrzeugsegmenten vermutlich DEUTLICH zu teuer.
Vermutlich wird man sich für Reisen auf eine Geschwindigkeit von 120-130 beschränken müssen, um vernünftige Etappenlängen hinzubekommen, zumindest solange bis die Batterietechnik deutlich weiter entwickelt wurde.