Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

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Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

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Pegasus001 hat geschrieben:In diesem Bericht hier: http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 68121.html heißt es, dass Teslas Gigafactory jährlich einen Bedarf von 24.000 Tonnen Lithiumhydroxit hat, 2014 jedoch weltweit jährlich nur 50.000 Tonnen verfügbar waren.
Das klingt so als absolute Zahl erst mal viel. Wenn man aber bedenkt, dass damit jährlich 1 Million Fahrzeuge oder Powerwalls ausgerüstet werden sollen, sind das nur wenige Kilogramm je Einheit.

Lithium ist übrigens mehr in der Erdkruste vorhanden als beispielsweise Blei. In so einem Bleiakku stecken auch einige Kilo davon drin. Wie viele Millionen werde davon jährlich produziert? Und wo verwendet man Blei sonst noch so? Gab es da jemals einen nennenswerten Engpass?

Natürlich werden die Lithiumpreise etwas steigen. Dadurch lohnt sich aber dann auch die Förderung in anderen Gebieten, wo es heute noch unwirtschaftlich ist. Aber da der Anteil an diesem Rohstoff in so einem Akku recht gering ist, wird dies kaum Auswirkung auf den Akkupreis haben. Selbst wenn sich der Preis verdoppeln sollte.

Man arbeitet ja schon an Technologien das Lithium aus ausgedienten Akkus wieder nutzbar zu machen. Es wird also auch hier einen Rohstoffkreislauf geben. Der Bedarf an Förderung wird also weniger steigen als der Produktionszuwachs.
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Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

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Sehe ich auch so, es wird immer so getan als ob das Alles jedes Jahr neu komplett aus der Erde geholt werden müsste. Ist aber genauso wie bei vielen anderen Stoffen auch im Kreislauf. Wenn genug an Altmaterial im Umlauf ist kann recycled werden. Um so mehr je teurer die Beschaffung neu ist. Natürlich wird es immer ein paar Jahre dauern bis ordentliche Mengen an Altbatterien zur Verfügung stehen. Bei Bleibatterien jedenfalls funktioniert der Kreislauf schon seit Jahrzehnten prima. Bei Aluminium beispielsweise haben wir eine fast "ewige" Lebensdauer und Wiederverwendbarkeit im Kreislauf, da alte Aluminiumteile nur oberflächlich oxidieren und mehrmals in die Wiederverwertung gelangen können. Die hohen Energie- und Umweltbelastungen bei der Produktion sind also bei vielen Stoffen trotzdem sehr nachhaltig auf die Lebensdauer gesehen.

VG:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

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Bei Cinovec, Tschechien, Grenze zum Erzgebirge, wurden erst vor Kurzem bei Bohrungen große Lithium Lagerstätten entdeckt. Die scheinen ganz ertragreich, aber bis die erschlossen sind dürften 5 Jahre ins Land gehen.

Daher sehe ich bis dahin steigende Preise, aber sobald Cinovec genügend liefern kann ( Wann = ?? ) werden sich die Preise wieder fangen, ggf. wird es einen Preiskrieg mit Fernost geben.
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Und wenn ich über's Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker:" Schau dir das an, nicht mal schwimmen kann der."

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

volt12
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Es gibt mindestens zwei neue grosse Projekte in Europa:

- NorthVolt, Schweden

http://northvolt.com/

https://www.bloomberg.com/news/articles ... ttery-plan

- Terra E, Deutschland (siehe auch separaten Thread hier im Forum)

http://www.terrae.com/

Beide starten erst (im besten Fall) so um 2020 und fahren dann die Produktion hoch.

Beide Firmen investieren jeweils in etwa gleich viel wie Tesla und Panasonic in Gigafactory1, also etwa 4-5 Milliarden EUR pro Standort.

Zusammen mit den zwei Projekten von Samsung und LG Chem in Osteuropa sollte nun langsam Kapazität auf Stufe Zellen zurück nach Europa kommen.

Zudem gibt es immer noch das Gerücht dass VW bald (2017) die Strategie bezüglich Batterie-Logistik (Zulieferer oder eigene Fabriken?) bekannt geben wird.

VW wird eine mindestens eine solche Fabrik für Audi und Porsche brauchen - mit den VW ID-Modellen zusammen wohl vier oder fünf Fabriken dieser Grössenordnung.

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

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Und das braucht alles Zeit.
Und ein Auto ohne Batteriezellen auf den Markt zu bringen wird nicht klappen, außer man hat 2 Jahre Lieferzeit :D
Nun muss es Elon Musk schaffen mit der Gigafactory.

Er sollte wirklich das Basis Model 3 forcieren und bevorzugen - nicht wegen der Marge, sondern weil er dafür weniger Zellen braucht. Damit könnte man die Anzahl der Model 3 Produktionen schneller erhöhen. Ich wäre dafür weil ich das Basismodell haben möchte :D haha
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Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

zitic
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Das Hochziehen solcher Fabriken ist primär eine Geldfrage. Und man muss garantierten Absatz haben. Dann zieht das LG, Samsung oder Panasonic ruckzuck hoch. Da ist man momentan noch konservativ. Die Produktion ist für die Hersteller kein Hexenwerk. Die CapEx sind da halt das Problem Ggf. gehen da die Autohersteller auch finanziell mit rein, siehe Apple z.B.. Die machen das ja auch regelmäßig bei Sharp, LG etc.. Die Gigafactory ist ja auch nicht nur eine Zellproduktion, die Panasonic beisteuert. Da fertigt Tesla auch die Akkupacks für EV und stationäre Anwendungen. Das ist wahrscheinlich technisch komplexer und raumgreifender als die automatisierten Zellen herzustellen. Da muss man die Maschinenbauer nur mal mit entsprechenden Aufträgen versehen.

Bei Northvolt und TerraE muss man dann erstmal abwarten, bis da was steht. Die Technik hat ja nun auch noch keine Praxis gesehen. Bei Northvolt ist das auch alles noch sehr auf Absichtsniveau.

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

volt12
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zitic hat geschrieben:Das Hochziehen solcher Fabriken ist primär eine Geldfrage. Und man muss garantierten Absatz haben. Dann zieht das LG, Samsung oder Panasonic ruckzuck hoch. Da ist man momentan noch konservativ.
(...)
Bei Northvolt und TerraE muss man dann erstmal abwarten, bis da was steht. Die Technik hat ja nun auch noch keine Praxis gesehen. Bei Northvolt ist das auch alles noch sehr auf Absichtsniveau.
Also bei NorthVolt wird man es rasch sehen. Aus meinem Link oben:
The next round will aim to raise 1.2 billion euros to 1.4 billion euros, which NorthVolt would need to fund the first phase. It is planning to build a facility with a production of 8 gigawatt-hours per year, or about 400 million battery cells.
Entweder bekommen sie das Geld oder nicht für die nächste Phase - sonst wird das Projekt versanden.

Eventuell ist sogar VW bei einem der zwei Projekte in Europa dabei?

Oder ein Alleingang mit eigener Fabrik (kann ja immer noch ein Joint-Venture sein, einfach VW-exklusiv).

So oder so:

Wenn man VW ID-Familie wie geplant ab ca. 2019-2020 auf den Markt bringen will muss man bald mit dem Bau beginnen.

Ich glaube nicht dass die zwei Zell-Standorte in Osteurope (Samsung und LG) für mehr als Audi und Porsche (erste zwei SUV von Audi und Mission-E von Porsche) reichen werden bis 2020.

Samsung und LG haben zudem noch andere Kunden (wohl neben Renault bald auch Nissan) für ihre Zellen.

VW braucht viel mehr Kapazität für die ID-Familie.

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

150kW
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Samsung und LG können ihre Standorte in Osteuropa aber auch bis 2020 sicherlich noch ausbauen.

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

zitic
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Bei den Modellen um 2020-22 hat man den Bedarf sicherlich schon abgedeckt. Bei der Engpassfrage geht es, wenn überhaupt, um die Zeit danach.

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

volt12
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zitic hat geschrieben:Bei den Modellen um 2020-22 hat man den Bedarf sicherlich schon abgedeckt. Bei der Engpassfrage geht es, wenn überhaupt, um die Zeit danach.
Das bezweifle ich bei VW (also die Kernmarke, nicht Audi und Porsche).

Im Gegensatz zu anderen Konzernen hat VW meines Wissens (wenigstens nicht öffentlich bekannt) keine langfristigen Lieferverträge mit Zell-Lieferanten über Mengen für den Massenmarkt (also jenseits von e-Golf) abgeschlossen.

Die Konkurrenz ist da weiter und hat diese Verträge seit längerem:

- Daimler mit SK Inno
- BMW mit Samsung SDI

LG Chem und Samsung beliefern bekanntlich auch Renault, Nissan, GM und viele weitere Marken.

Da wird für VW nicht viel übrig bleiben bis 2022 wenn nicht mehr Kapazität (allenfalls mit einem Joint Venture) kommt.

Ich erwarte dass VW bald (noch 2017 oder allerspätestens 2018) eine Ankündigung macht.

Denn eine Bau einer solchen Fabrik dauert bekanntlich einige Jahre. Eine wird bei weitem nicht reichen für VW.

Langfristig braucht VW als Konzern viele solche Fabriken (!) analog zur Gigafactory1 nur für den Eigenbedarf:
We will need more than 200 gigawatt-hours," Eichhorn said: the equivalent of more than 3 million electric cars with 60-kilowatt-hour battery packs.

Eichhorn's comments came after earlier warnings by Volkswagen CEO Matthias Mueller, who estimated an "enormous purchasing volume" will be needed by the year 2025.
http://www.greencarreports.com/news/111 ... es-by-2025

200 GWh oder schon nur 50 oder 100 GWh sind nirgends für VW vorhanden.
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