Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

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Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

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Die Preise der Zellen müssen aber noch DEUTLICH runter...das konterkariert "Wertschöfpung" ganz massiv.

Wieviele Solarzellen werden noch in D hergestellt, als sie sich zur "Massenware" entwickelt haben?

Deswegen reden ja auch alle Hersteller von neuen Geschäftsmodellen (Carsharing usw.), weil das Produkt selber das nicht mehr in dem Maße wie früher hergeben wird.

Gruss
Umbi
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umberto hat geschrieben:ieviele Solarzellen werden noch in D hergestellt, als sie sich zur "Massenware" entwickelt haben?
Quasi keine. Die Frage ist nur, ob das wirklich so hätte kommen müssen angesichts hoch automatisierter Fertigungslinien.
umberto hat geschrieben: Deswegen reden ja auch alle Hersteller von neuen Geschäftsmodellen (Carsharing usw.), weil das Produkt selber das nicht mehr in dem Maße wie früher hergeben wird.
Da wird die Wertschöpfung vielleicht auch noch mehr als früher in der Sonderausstattung liegen. Carsharing mag modern sein, für mich persönlich sehe ich da aber keinen Bedarf. Ich denke der Kundenkreis wird auch eher begrenzt sein. Wenn auch vielleicht viel größer als heute.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

150kW
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Das Problem bei den Solarzellen waren wohl eher die Dumping Preise der Chinesen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/g ... 75672.html

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

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Und was läßt Dich glauben, das würde bei den Zellen nicht passieren?

Gruss
Umbi
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Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

volt12
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Stand der Dinge (für Europa, bitte ergänzen wenn ich ein grösseres Projekt in Europa vergessen hätte):

- Nissan, Sunderland UK:
Currently, the automaker producing sizeable quantities of lithium-ion cells in Europe is Nissan at its plant in Sunderland, northeast England. The battery factory, one of three Nissan has globally, still uses the comparatively low-density LMO lithium chemistry, but that could be updated when Nissan upgrades the plant as part of a promise it made last January.

Nissan might also stop making cells and just build the pack.
http://europe.autonews.com/article/2017 ... bullish-ev


- Mercedes/Daimler, Kamenz

Ausbau mit einer zweiter Fabrik bis 2018, aber "nur" noch Module und Batterien, seit 2015 keine eigene Zellfertigung mehr:

http://media.daimler.com/marsMediaSite/ ... leD01&rs=0

Insgesamt eine Milliarde €, davon 500 Millionen in Kamenz:
Daimler plans an overall investment of more than one billion euros in a global battery production compound – including 500 million euros investment in Kamenz
Die Zellen werden von Partnern importiert. Daimler arbeitet mit SK Inno, Südkorea zusammen:

http://www.reuters.com/article/sk-innov ... SL3N15W1A1

- LG Chem, Polen, im Bau bis Ende 2017:

http://www.lgchem.com/global/lg-chem-co ... detail-783

- Samsung, Ungarn, im Bau bis Ende 2018:

http://www.samsungsdi.com/sdi-news/1482.html

- Bosch, Standort Deutschland (?), will sich bis Ende 2017 entscheiden:

http://www.automobilwoche.de/article/20 ... -als-solar

Diese Projekte reichen meiner Meinung für einige angekündigte teure Fahrzeuge wie die drei Jaguar, Audi und Mercedes SUVs in kleineren Stückzahlen ab ca. 2018.

Von woher soll aber (zum Beispiel) VW Batterien für den I.D. oder andere massentaugliche Fahrzeuge herbekommen bis 2019 oder 2020?

Ich sehe weiterhin einen riesigen Engpass um ca. 2020 wenn man nicht sofort mit Ausbau der Kapazitäten beginnt.

Von möglichen Projekten bei VW (riesige Batteriefabrik in Salzgitter ?) hat man jedenfalls nichts mehr gehört. Das Projekt soll erst wieder für die Produktion neuartiger Batterien (im nächsten Jahrzehnt) entstaubt und geprüft werden.

So oder so (heutige Lithium-Technologie oder neuartige Batterien) sind Milliarden-Investitionen nötig, man würde also davon hören, der Bau ab Entscheid dauert dann im Minimum 2-3 Jahre.

Ich zitiere wieder aus dem ersten Link:
VW will launch the production version of the I.D. concept, shown, in 2020. VW would need to spend 20 billion euros to build batteries in-house for all its planned EVs.
Solange also VW nicht bis zu 20 Milliarden € in die Hand nimmt (bis 2020-2025) wird es nicht genügend Batterie-Kapazität geben für all die geplanten Modelle und Stückzahlen geben.

Immerhin scheint VW inzwischen (anfangs 2017) nach Partnern zu suchen:
Less than a year later, Volkswagen Group is signaling the exact opposite concern as it sizes up contenders for one of its biggest contracts in recent history: cell supplier for cars that will be underpinned by its forthcoming MEB electric platform. "The capacity is not there. Nobody has the capacity," Thomas Sedran, VW's head of group strategy, said last month of the six largest global cell suppliers competing for the contract.
http://europe.autonews.com/article/2017 ... bullish-ev

Hmm, was für eine Erkenntnis anfangs 2017. Es gibt zu wenig Zellen.

Es werden zudem so hohe Investitionen notwendig dass VW den Zell-Zulieferern eventuell unter die Arme greifen muss.

Möglichkeiten wären: Joint-Venture? Vorfinanzierung der Anlagen? Mindestabnahme-Garantien durch VW?

Vielleicht hätten die Planer bei VW einfach meinen Ende 2014 erstellten Thread hier lesen sollen ;) :D

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

volt12
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Visualisierung der Ausbaukapazität bis 2020:

Bild

Quelle: https://enerkeep.com/blog/weltweite-lit ... ktion-2020

Anzumerken bleibt:

- Die meisten Hersteller sitzen in Asien und werden die zusätzliche Kapazität auch lokal verbrauchen

- Es handelt sich nur um Ankündigungen (Details im Link), Stand Mitte 2016. Falls einige Hersteller das Kapital (Milliarden pro Fabrik) nicht auftreiben können werden die wirklichen Zahlen natürlich kleiner sein 2020.

- Langstreckentaugliche E-Autos brauchen bekanntlich (mindestens) ca. 50 bis 70 kWh Batteriekapazität. Damit kann man rasch ausrechnen wieviele E-Fahrzeuge bis 2020 hergestellt werden können.

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

bernd71
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volt12 hat geschrieben:Visualisierung der Ausbaukapazität bis 2020:

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Quelle: https://enerkeep.com/blog/weltweite-lit ... ktion-2020


"Es ist ein Mindest-Szenario, denn viele Firmen haben Ihre geplanten Investitionen noch gar nicht veröffentlicht, und es kommen bis dahin sicherlich auch noch neue Hersteller hinzu."

Vorhersagen der Zukunft sind immer schwierig. Aber das bereits 2020 viele E-Autos verkauft werden ist sowieso ziemlich unwahrscheinlich. Dazu müssten sie noch atraktiver werden und sich beweisen.

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

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Nach Inbetriebnahme der Gigafabrik wird es in 2018 schätzungsweise 100GWh Produktionskapazität geben. Bei 50kWh je Fahrzeug reicht das für 2 Millionen Fahrzeuge im Jahr, wenn die Zellen für nichts anderes verwendet werden. In 2020 könnten das bereits 3-4 Millionen sein.

Ob in 2018 bereits der Kapazitätsschnitt bei Neuwagen bei 50kWh liegt, wage ich zu bezweifeln. Ich denke eher so an 35-45kWh in der Drehe. Die meisten der jetzt gerade neu vorgestellten Modelle werden sicher bis 2018 oder 2019 mit der heutigen Kapazität weiterproduziert werden.
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
Derzeit im Ioniq unterwegs.

Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

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Wir werden in den nächsten 10 Jahren eine massive technologische Entwicklung bei den Akkus erleben. Und wenn Großkonzerne eines nicht können, dann flexibel auf Neuerungen reagieren. Wir wissen jetzt noch nicht welche Technologie und welche Chemie das Rennen macht. Vielleicht LiS in pouch Zellen? Wenn man dann Milliarden in Werkzeugmaschinen für Rundzellen investiert hat, dann hängt man gegebenenfalls aufgrund dieser Investitionen zu lange an einer alten Technik.

TESLA hat ja selber gesagt, dass sie eigentlich gar keine Zellen herstellen wollten, aber niemand konnte ihnen damals als kleine Firma die von ihnen gewünschten Stückzahlen garantieren. Und nicht umsonst stellt TESLA die Zellen gar nicht selber her. Sie lassen Panasonic die Zellen in ihrer Fabrik herstellen...

Eine Firma wie VW kann natürlich anders agieren und lässt jetzt von den Zulieferern Werke in Europa bauen. Sie könnten natürlich auch gleich verfügen, dass der Zulieferer das Werk direkt neben das VW Werk bauen lässt, aber vermutlich wollen sie das gar nicht, damit sie einen günstigeren Preis bekommen. Und so wie ich das bei Audi gelesen habe, lassen sie sich die Zellen zukünftig gleich von zwei Zulieferen herstellen. -> Preisdruck und Verfügbarkeit.

Des Weiteren will man ja gerade in knowhow der nächsten Zelltechnik investieren. Da es wirklich danach aussieht, dass die Zelltechnik in 10 Jahren nicht mehr die Gleiche sein wird, kann dies wirklich ein Vorteil sein. Gerade die Chinesen zeigen uns ja, dass man auch sehr erfolgreich ein paar Technologiegenerationen überspringen kann.

Einiges was hier gefordert wird, wird doch längst gemacht!

Interessant ist auch (und damit zum eigentlichen Thema zurück), dass als TESLA mit der Gigafactory gestartet hat man damit mehr Produktionskapazität gehabt hätte als der Rest der Welt zusammen. Jetzt sind es nach den obigen Daten "nur" noch ein fünftel der weltweiten Kapazität...
05/2021 VW ID.3 Pro Business: Hauptfahrzeug
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Re: Riesiger Engpass bei Batterien in den nächsten Jahren?!

Helfried
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Super-E hat geschrieben:Wir werden in den nächsten 10 Jahren eine massive technologische Entwicklung bei den Akkus erleben.
Hoffentlich, allerdings hat man das vor 10 Jahren auch schon prophezeit, und es ist nichts geworden.

Angeblich neue Chemie-"Formeln" wurden in Labors immer wieder als wunderbare Prototypen "präsentiert", es sind alle bisher im Sande verlaufen. Spannend wäre es schon, wenn sich bis 2030 noch etwas tut, weil dann wird es für viele von uns langsam eng.

Man darf nicht vergessen, selbst wenn tatsächlich eine tolle Erfindung gemacht werden sollte, dauert es viele, viele Jahre, bis sie den Weg auf den Consumer-Markt findet.
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