Doch „Memory-Effect“ bei E-Auto-Batterien möglich?

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Re: Doch „Memory-Effect“ bei E-Auto-Batterien möglich?

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agentsmith1612 hat geschrieben: ...Ganz wichtig ist aber jetzt schon zusagen, dass die Wissenschaftler an LiFePO4 Akku gemessen haben bei dem die Kathode aus LiFePO4 besteht.
Somit können wir hier diesen Effekt nur an dieser Klasse von Akkus diskutieren und müssen die normalen Li-Ion mit Cobaltoxid oder anderen Kathoden außen vorlassen, weil wir darüber keine Informationen haben.

Eigentlich ist der Einsatz von LiFePO4 Akkus eigentlich im EV Bereich eher selten aufgrund der geringen Energiedichte, oder ?....
Hallo,
der Einsatz von LiFePo4-Akkus ist bei den gegenwärtigen kommerziell angebotenen Fahrzeugen eher selten anzutreffen. Hängt weniger damit zusammen dass sie nicht geeignet wären sondern wahrscheinlich primär mit der Tatsache ihrer Herkunft vorwiegend aus CN.
Aus Japan kenne ich keine Hersteller, aus Europa auch nicht.
Ich kenne eigentlich diese Akkus nur von Herstellern aus CN, hier scheint also China einen technischen Vorsprung zu haben.
Bastler setzen die LiFePo4-Akkus dagegen schon lange und fast ausschließlich in ihren E-Kisten ein.
BYD und Fisker (A123), Vectrix (Gold Peak) auch.

Viele Grüße:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
Vectrix VX1, 2009; BMW i3s, 2022; Tesla M3 LR AWD, 2023
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Re: Doch „Memory-Effect“ bei E-Auto-Batterien möglich?

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Eigentlich schade, denn abgesehen von der etwas geringeren Energiedichte sollen LiFePO4-Akkus recht gut geeignet sein.

Als ich vor längerer Zeit zu dem Thema mal rumgesucht habe, war das Ergebnis, dass diese Akkus weniger verschnupft auf Temperaturänderungen (speziell Kälte) reagieren als andere Lithium-Vertreter und vor allem einen geringeren Kapazitätsverlust durch viele Ladungen/Schnellladungen aufweisen (Zyklenfestigkeit), selbst bei Tiefentladungen noch über 1000 Zyklen überstehen (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-E ... kkumulator , leider ist nicht erwähnt, ob nach diesen 1000 Zyklen die Kapazität dann bei 70% oder bei 0% liegt :-) ).

EDIT: In der dort verlinkten Quelle steht es: > 1000 Zyklen mit 100% Entladetiefe -> 80% Kapazität, > 2000 Zyklen -> 60% Kapazität. Nicht schlecht. :-)

In der Wikipedia steht auch mehr zu diesem "Memory-Effekt", der anscheinend nicht beim Laden, wie ich dachte, sondern beim Entladen auftritt. Es würde also nicht das Laden betreffen, sondern das Batteriemanagement, das ggfs. zu früh ins Notprogramm schaltet.

In der mia werden übrigens auch LiFePo4-Akkus verwendet (Quelle: Produkbroschüre, S. 14 http://www.mia-electric.de/sites/www.mi ... i_-_de.pdf ).

Re: Doch „Memory-Effect“ bei E-Auto-Batterien möglich?

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zottel hat geschrieben: In der Wikipedia steht auch mehr zu diesem "Memory-Effekt", der anscheinend nicht beim Laden, wie ich dachte, sondern beim Entladen auftritt. Es würde also nicht das Laden betreffen, sondern das Batteriemanagement, das ggfs. zu früh ins Notprogramm schaltet.
Bist du dir da sicher ?
Ich habe das bis jetzt überall so verstanden, dass der Effekt beim Laden auftritt und dort die Überspannung aufgebracht werden muss. Die Grafiken der original Quelle verdeutlichen das doch auch so, wenn ich das richtig sehe.

Re: Doch „Memory-Effect“ bei E-Auto-Batterien möglich?

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Ich kann eine solches Verhalten weder beim laden noch beim entladen beobachten. Habe aber auch nur eine Anzeige der Zellspannung auf zwei Kommastellen genau. Wenn selbst da nichts zuckt, dann ist die dritte oder vierte Kommastelle für mich uninteressant und für das BMS ebenfalls.

Dass Bastler auf LiFePo setzen hängt in erster Linie damit zusammen, dass man sie als kleiner unbedeutender Endkunde oder Umrüstwerkstatt kaufen kann ohne irgendwelche großen Firmen wie Panasonic, Toshiba, LG und Co. vergeblich anbetteln zu müssen. Die kommen wie schon richtig erwähnt hauptsächlich aus China und vermutlich ist so ein 500 Mitarbeiter zählender Betrieb nicht geeignet um die Bedürfnisse der großen Autohersteller sicher zu stellen. Von Kostenseite aus macht es dagegen kaum einen Unterschied. Auch sind die Zellen deutlich sicherer, so dass selbst im Fehlerfall die Werkstatt nicht abbrennt.

Es gibt auch LiFePo Zellen mit größerer Energiedichte und sogar aus Deutschland, z.B. von ecc Repenning mit immerhin 138 Wh/kg. Die chinesischen Flachzellen bringen es auf etwa 100 Wh/kg, was für die meisten Anwendungen aber ausreicht - ein Akku mit 20 kWh hätte somit 200 kg, das ist aus heutiger Sicht ok. Die sonstigen technischen Eigenschaften überzeugen auf ganzer Linie, besonders bei den Akkus der Fa. Winston (ehemals Thundersky), die dank Yttrium Dotierung und speziellem Elektrolyt extrem lange halten und als einzige bekannte LiFePo Zelle weit unter 0°C betrieben werden dürfen, auch beim laden. Deswegen sind sie sehr beliebt und dann stört das "made in china" auch nicht wirklich. Denn Akkus bauen können sie echt gut.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Doch „Memory-Effect“ bei E-Auto-Batterien möglich?

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agentsmith1612 hat geschrieben:Bist du dir da sicher ?
Nein, überhaupt nicht. Das steht halt da, aber ob das stimmt? Keine Ahnung. :-)
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