ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

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Re: ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

Semi
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Karlsson hat geschrieben:Das sind halt erst die Anfänge.
Die Auswahl wird ja noch hoch gehen und die Preise runter und dann kommen auch die Kunden.

Ein Autohaus muss natürlich wirtschaftlich denken und kann jetzt nicht ewig lange Durststrecken überwinden. Also die werden erst so richtig aktiv vermarkten, wenn da auch der Rubel rollt.
Nur wird der Rubel eben nicht rollen :D oder anderst, die fetten Jahre sind vorbei.
Das ist der Maingrund, warum EV's in Deutschland nicht gefördert werden.
Der BMWi3 gibt es nur, damit Tesla BMW in den USA nicht komplett das Wasser abgräbt.
Das wir ihn hier kaufen können ist nur ein "Nebenfeffekt".
Im Interview sieht man ja genau, das niemand in der DE Autoindustrie ein Konzept hat, wie man hier Kohle verdienen kann, weil es schlicht keinen Kohle mehr zu verdienen gibt, nicht mehr in dem Ausmass wie heute.
Und darum sage ich dir, geht die DE Autoindustrie ein, es ist nur eine Frage der Zeit ;)

Was ich dir auch noch sagen kann, die DE Autoindustrie macht den gleichen Fehler wie andere EV Hersteller auch am Anfang.
Alle DE EV's, ausser der Smart sind zu teuer. EV's werden heute in 95% der Fälle als Zweitwagen gekauft und 30k zahlt niemand für einen Zweitwagen. Wenn die DE Autoindustrie die Preise der Autos aber nicht senkt (weil sies nicht verkaufen wollen) und sich die Autos nicht verkaufen werden, wird Tesla in ein paar Jahren mit ihrem 300+ km Auto der DE Autoindustrie einfach das Wasser abgraben, weil das Tesla Auto dann das Erstauto ist, praktikabel von der Reichweite, günstig im Unterhalt. Dieses Auto kann man für 30k verkaufen.

Und wieso ist das Schlimm für Deutschland? Weil Deutschland noch einer der wenigen Länder ist, wo mit Autoexporten viel Geld verdient wird. Weder die Schweiz, noch Österreich exportieren Autos, uns kann es also "egal" sein, von wo die Autos kommen ;)
Das Elektroauto hat kein Problem, es wird in Deutschland Industriepolitisch bewusst zu einem Problem gemacht. (Sagt einer der seit bald 10 Jahren elektrisch fährt)
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Re: ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

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Anderswo ist eine Diskussion entbrannt, was den Verkauf von EV in der Zukunft angeht.
Da wurde folgendes Beispiel gebracht:

Wenn im Jahr 10% aller Deutschen Wägen elektrisch von VW elektrisch wären (er nannte ne hohe zahl ich glaube es waren so 94.000), wie sollte dann die elektrische Infrastruktur dem Standhalten?
Dass das das Netz zu sehr belasten würde meinte er.

Wie seht ihr das?
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Re: ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

wasserkocher
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[quote="Semi"...Der BMWi3 gibt es nur, damit Tesla BMW in den USA nicht komplett das Wasser abgräbt.
Das wir ihn hier kaufen können ist nur ein "Nebenfeffekt"...[/quote]

Das glaube ich nicht. BMW braucht den i3 um mehr 7er verkaufen zu können. Mit jedem verkauften i3 wird es BMW aufgrund der Flottenverbrauchsregeln mit der speziellen Einrechnung von E-Fahrzeugen leichter gemacht, CO2-Sünder zu verkaufen.
Jeder i3-Käufer fördert somit indirekt den Verkauf konventioneller Luxusautos.
Wenn man das nicht will, muss man einen Tesla kaufen, die profitieren nicht von solchen Regeln.
ZOE Q210 seit 28.05.2013. R240 seit 22.07.2016. Model 3 seit 05.12.2022. EcoUp (CNG) seit 31.08.2017.

Re: ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

Moddy
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wasserkocher hat geschrieben:Das glaube ich nicht. BMW braucht den i3 um mehr 7er verkaufen zu können. Mit jedem verkauften i3 wird es BMW aufgrund der Flottenverbrauchsregeln mit der speziellen Einrechnung von E-Fahrzeugen leichter gemacht, CO2-Sünder zu verkaufen.
Jeder i3-Käufer fördert somit indirekt den Verkauf konventioneller Luxusautos.
Wenn man das nicht will, muss man einen Tesla kaufen, die profitieren nicht von solchen Regeln.
Hallo wasserkocher,

das stimmt allerdings nicht generell.
In Kalifornien z.B. ist es notwendig, ähnlich wie in der EU mit den CO2-Grenzwerten geplant, Zero Emission Vehicle (ZEV) zu verkaufen. Wenn man nun selber keine hat, kann man ZEV Credits zukaufen. Tesla hat von diesen Credits jede Menge, benötigt sie aber nicht selbst. Also verkaufen sie sie, und machen Geld damit. Gleichzeitig können andere "koventionelle Luxusautos" verkaufen.

http://www.bloomberg.com/news/2013-10-1 ... -year.html
The company, intending to be the world’s biggest and most profitable seller of rechargeable autos, has reported ZEV credit sales this year through June worth $119 million, or 12 percent of its first-half revenue.
Es macht also nicht wirklich einen Unterschied, ob man einen Tesla oder einen BMW i3 kauft. Vielleicht wird es in der EU auch auf solche Handelsmöglichkeiten rauslaufen, um die Ziele zu erreichen. Logisch wär's m.E...

Viele Grüße,
Moddy
Eine Million E-Autos bis 2020 sind möglich!

Re: ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

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Twizyflu hat geschrieben:Anderswo ist eine Diskussion entbrannt, was den Verkauf von EV in der Zukunft angeht.
Da wurde folgendes Beispiel gebracht:

Wenn im Jahr 10% aller Deutschen Wägen elektrisch von VW elektrisch wären (er nannte ne hohe zahl ich glaube es waren so 94.000), wie sollte dann die elektrische Infrastruktur dem Standhalten?
Dass das das Netz zu sehr belasten würde meinte er.

Wie seht ihr das?
Ich kann dir leider spontan keine Quelle nennen aber eine Horde Wissenschaftler hatte dieses Thema speziell schonmal untersucht.
Es kam jedenfalls dabei heraus das 1 Million E-Fahrzeuge noch überhaupt kein Problem für das Netz oder die Kraftwerksstruktur gegenwärtig darstellen würden und ich meine der Strombedarf Deutschlands würde dadurch um 3% steigen, oder waren es 5% ?
Naja, Ende dieses Jahres werden wir ja um die 25000 ? zugelassene E-Fahrzeuge haben. :lol:
Aber trotzdem schon ein deutlicher Zuwachs.

Viele Grüße:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !

Re: ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

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Karlsson hat geschrieben:
...
EV's werden heute in 95% der Fälle als Zweitwagen gekauft und 30k zahlt niemand für einen Zweitwagen.
...
[/quote]

hi,

das ist richtig und falsch zugleich ;)

Unser Nächster soll ebenfalls elektrisch sein (heutiger Favorit: Leaf).
Das wäre dann unser Zweitwagen.

Da wir mit dem Leaf ca. 95 % aller anfallenden Fahrten absolvieren können wird er damit automatisch zum Erstwagen.
Der Verbrenner welcher ggf. später ausgetauscht werden muß wird dann gegen einen wesentlich kleineren (möglicherweise mit Gasantrieb oder Hybrid) ersetzt.
Prinzipiell reicht dort ein Zweisitzer mit der Option auf einen normalten Kofferraum wenn die hintere Sitzbank umgelegt ist.
Also Zweisitzer mit umgelegter Rückbank und normalem Kofferraumvolumen oder Viersitzer mit sehr kleinem Kofferraumvolumen.

Je nachdem wie sich das E-Auto in unser Leben integriert gäbe es auch noch die Option für die Urlaubsfahrt einen Verbrenner zu mieten.

Mal schauen ;)


liebe Grüße,

Ralf
www.ad-kunst.de Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln :-)
Seit 1.4.2021 sind wir nun endlich ebenfalls vollelektrisch unterwegs :-)

Re: ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

fbitc
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Siehst du, und bei uns wird schon geplant, wie ich den verbleibenden Scenic loswerden kann und das zweite E Auto anschaffen kann...

Re: ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

meta96
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bm3 hat geschrieben:
Ich kann dir leider spontan keine Quelle nennen aber eine Horde Wissenschaftler hatte dieses Thema speziell schonmal untersucht.
Es kam jedenfalls dabei heraus das 1 Million E-Fahrzeuge noch überhaupt kein Problem für das Netz oder die Kraftwerksstruktur gegenwärtig darstellen würden und ich meine der Strombedarf Deutschlands würde dadurch um 3% steigen, oder waren es 5% ?


Klaus
... auch keine Quelle, wollte es aber einmal wissen und mich hat es gerade (auf Grund der dann doch relativ kleinen Menge) aus den Socken geworfen (sofern ich mich nicht verrechnet habe ;) ):

Deutschland:

609mrd Personen-Km wurden 2011 mit dem PKW zurückgelegt (http://www.promobilitaet.de/daten/verke ... kordniveau)
das sind ca. 468mrd Kfz-km/a
mit 18KWh/100 km (inkl. Ladeverlusten/Stromleitungsverlusten) würde man für diese km-Anzahl (100% Elektro)
ca. 84TWh/a an Strom brauchen. Deutschland brauchte 2012 (http://de.wikipedia.org/wiki/Bedarf_an_ ... er_Energie)
in Summe ca. 600TWh/a.
Daraus folgt 100% Elektro-Fahren (Personentransport/Pkw) würde in Deutschland zu einer Erhöhung des Strombedarfs um nur ca. 14% bedeuten.

*sollte ich mich verrechnet haben, bitte um Rückmeldung (this was just a short & dirty calculation). Und es fehlen natürlich LKW und ÖV-Busse ...
Zuletzt geändert von meta96 am Do 31. Okt 2013, 23:07, insgesamt 2-mal geändert.

Re: ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

Semi
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@Wasserkocher
Wenn der Batteriepreis weiter sinkt, wird das Elektoauto günstiger werden als der Verbrenner. Da das E-Auto im Unterhalt auch ein ganzes Stück günstiger ist, werden sich Verbrenner je länger weniger verkaufen. D.h je mehr E-Autos auf der Strasse fahren, umso weniger Benzin wird konsumiert und umso teurer wirds für Verbrenner. Dann verkauft BMW auch keine Luxusverbrenner mehr, weil viele Leute nicht Geld zum Fenster rauswerfen wollen. Hybridautos werden wegen der ganzen Technik nie so günstig wie E-Autos werden und darum nicht wirklich eine Gefahr für das E-Auto, zumal Hybridautos immer noch Benzin konsumieren.
Ausserdem könnte der Staat (ausser Deutschland) irgendwann auf den Benzinpreis noch eine Luftverschmutzungsabgabe draufklatschen, weil er die E-Autos fördern will, spätestens dann wird der Verbrenner entgültig zu teuer, auch für die, welche viel Geld haben. Nicht jedes Land ist so "Autofreundlich" wie Deutschland.

Wenn die Regierungen erst mal begreifen, das mit E-Autos im Sommer weniger Ozonbelastung ensteht, weniger Lärm in den Städten vorhanden ist, die Luftqualität verbessert wird und das E-Auto für alle einfacher und spritzer zum fahren ist, wird es sehr schwer werden, als Verkäufer dem Kunden zu erklären, warum er ein Benzingangauto kaufen soll, welches mehr Umweltbelastung macht, mehr Lärm verursacht, komplizierter zum bedienen ist und teuer im Unterhalt ist.

@Klingon77
Das dass EV zum Erstwagen wird, merken viele erst nach dem Kauf. Und wie gesagt, ein Zweitwagen für 30k kauft sich niemand, wenner er nicht viel Geld hat. (Und erst recht nicht ein EV mit "nur" 130km Reichweite denkt sich Ottonormalbürger).

Den Verbrenner würde ich in jedem Fall mieten, es kommt dich günstiger wenn du ihn nur ein paar mal im Jahr brauchst, da du dir damit monatliche Parkplatzkosten, Abschreibungen, Steuern, Versicherung und Service sparst. So mache ich das jedenfalls bei uns, respektive leihe ich mir einen Wagen vom Kollegen wenn ich ihn brauche und zahle ihm was dafür und er kann mein E-Auto haben oder ich gehe mit dem Zug. So kannst du 100% abdecken.

@meta96
Da das E-Auto vorallem in der Nacht an der Dose hängt und in der Nacht europaweit sowieso Stromüberproduktion herrscht, sollte das mit der Energiemenge nicht eine unlösbare Aufgabe sein.
Das Elektroauto hat kein Problem, es wird in Deutschland Industriepolitisch bewusst zu einem Problem gemacht. (Sagt einer der seit bald 10 Jahren elektrisch fährt)

Re: ZDF Frontal 21 - Elektroautos aus Deutschland

meta96
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Semi hat geschrieben: @meta96
Da das E-Auto vorallem in der Nacht an der Dose hängt und in der Nacht europaweit sowieso Stromüberproduktion herrscht, sollte das mit der Energiemenge nicht eine unlösbare Aufgabe sein.
... ich sehe darin auch kein Problem, ganz im Gegenteil. Ich schaue immer, dass ich die Kiste am WE voll bekomme, um entspannt in die Woche zu gleiten, d.h. bei mir fallen ca. 30% der Lademenge in eine Zeit, wo mir das EVU eigentlich was zahlen müsste, dass ich ihren Strom verbrauche ;)
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