Wird sich das Elektroauto durchsetzen? Diskussion!

[Karlsson]

Ich denke schon, dass das Potential da ist, dass sich das E-Auto durchsetzt. Es baut sehr einfach, ist wartungsarm, langlebig und der Antrieb ist extremst komfortabel.
Im Gegenzug wird Sprit teurer und der Aufwand zum Erfüllen der Abgasnormen wird immer höher (Diesel mit EU6 ?), was dann auch einen Kostennachteil bildet. Auch die Benziner sind inzwischen Turbo geladene Direkteinspritzer und kaum einfacher als ein Diesel. Dadurch steigen Kosten und Fehleranfälligkeit.

Noch ist die Zeit zum Durchbruch aber noch nicht gekommen. Tesla lässt erahnen, wie das später mal aussehen könnte, wenn sich diese Reichweite auch der Golfkunde leisten kann.
Da die Akkupreise weiter sinken, während der Sprit wohl weiter teurer werden wird, wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis das E-Auto auch rentabel wird und kaum noch mit Einbußen verbunden ist.
Hängt natürlich auch mit der Infrastruktur zusammen, aber ich glaube, dass diese überbewertet wird. Das größte Problem ist heute der hohe Akkupreis. Die Ladesäulen werden aus dem Boden schießen, wenn erstmal eine nennenswerte Anzahl Fahrzeuge auf der Straße ist, die da überhaupt laden können.

Wir müssen uns auch fragen - wenn nicht Elektro, was dann?
Benzin ja wohl kaum als endliche Ressource. Für Biodiesel ist die Erde zu klein (wenn sich die Weltbevölkerung halbiert, könnte es gehen - wer stirbt freiwillig? Der Trend sieht auch eher anders aus) und Wasserstoff ist auch nichts anderes als ein schnell ladbarer Akku mit miesem Wirkungsgrad.
Ich habe mich zu intensiv damit beschäftigt, um noch an eine Zukunft von Wasserstoff glauben zu können.

[Karlsson]

Fazit:

Städter brauchen eigentlich garkein Auto.
Deshalb gibt es keinen Grund ein E-Auto als Stadtauto zu bauen.

Stadtauto = Auto, das in die Stadt hinein fährt.
Als Städter kann ich Dir sagen, dass es hier illusorisch ist, ein Haus mit Garten zu kaufen. Drum ziehen wir alle ins Umland, wo ÖPNV dann rar wird. Dafür kann man Zuhause laden und die 20km zur Arbeit sind kein Ding.
20km könnte ich übrigens auch im Stadtverkehr zurücklegen. Klingt für Kleinstädter komisch, weil man nach 20km meist schon in der nächsten Kleinstadt ist und noch ein paar Dörfer passiert hat.

[Wackelstein]

Städter brauchen eigentlich gar kein Auto.
Deshalb gibt es keinen Grund ein E-Auto als Stadtauto zu bauen.

Würde ich in einer größeren Stadt wie z.B. Wien leben, hätte ich längst kein Auto mehr. Das Ding frisst einfach zuviel Geld auf - in Form von Sprit, Versicherung, Reifen, Wartung, .....
Ein E-Auto kostet vermutlich weniger, aber doch noch immer einiges. Vor allem braucht man dafür dann einen Parkplatz, eventuell noch einen eigenen Stellplatz mit Stromanschluss (idealerweise mit Starkstrom).

Als einzige Ausnahme könnte ich mir einen Twizy vorstellen. Der ist klein und wendig, kommt auch mit kleinsten Parkplätzen aus. Noch besser ist es aber sich bei Bedarf ein Auto z.B. bei Car2Go zu mieten.

Somit ist ein E-Auto definitiv KEIN Stadtauto. Ich kann es nicht leiden, wenn die Autohersteller ihre E-Gefährte als Stadtauto bezeichnen und auch so vermarkten. Die meisten Leute, die in der Stadt leben, haben KEINE Möglichkeit ihr Auto zu Hause zu laden. Am Land ist das anders.
Dieses Jahr war ich bei einer Messe in Wien, bei der ich zum ersten Mal den Zoe gesehen habe. Eine Mitarbeiterin von Renault war total begeistert davon. Sie KANN sich aber keinen kaufen, weil sie keine Möglichkeit hat ihn zu Hause zu laden.

[Adrian]

Gerade gelesen, dass in Norwegen ein neuer Rekordwert erreicht wurde: 11,9% EV Neuzulassungen im November. Nächstes Jahr werden die 20% fallen.

[Oeko-Tom]

Gerade gelesen, dass in Norwegen ein neuer Rekordwert erreicht wurde: 11,9% EV Neuzulassungen im November. Nächstes Jahr werden die 20% fallen.

Hier sieht man, was die Politik mit gezielter Förderung erreichen kann. Es poppt in Norwegen schon gewaltig! (um bei Lars Thomsen zu bleiben)
Und das, obwohl es auf dem E-Mobilmarkt ein äußerst begrenztes Angebot herscht!
Ich hoffe das "Poppen" schwabt bald auf den Rest von Europa über!

Tom

[Silberreiher]

Vielleicht sollte der Titel "Wird sich Elektromobilität durchsetzen" heißen.

Es ist doch so, dass derzeit immer noch in dem alten Autokonzept gedacht wird, und es wird versucht dieses mit einem elektrischen Antrieb zu koppeln. Es sollte meiner Meinung auch das Konzept des "Autos" überdacht werden.

Es gibt ja nette Studien wie den Rak-E von Opel, oder den Nils von VW. Renault hat mit dem Twizy ebenfalls ein nettes Konzept, was in meinen Augen noch nicht ganz zu Ende gedacht ist.

Nicht jeder setzt auf einen 5-Sitzer um nur zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren.

Wenn es die Hersteller ernst meinen mit der Elektromobilität, sollten Sie den Ansatz von Tesla aufgreifen. In der Oberklasse anfangen, denn da spielt der Anschaffungspreis nicht so eine große Rolle. Dies dann als Werbeträger Nutzen un zu zeigen, dass es funktioniert.

Dann Kleinstfahrzeuge für die junge breite Masse mit Pepp rausbringen und vielleicht so eine Art i-Phone Hype generieren um dann auch den "Normal-Golf-Fahrer" mit Modellen zu überzeugen. Setzt man dass ganze auf ca. 15 Jahre an, dann dürfte das sicher funktionieren, zumal zu erwarten ist, dass die Akkutechnik sich weiter entwickelt.

Es fehlt den großen Herstellern schlicht Weg an Mut und Entscheidungsfreudigkeit neue Wege zu gehen. Lieber ein Rekordgewinn nach dem Anderen und nicht an Übermorgen denken.....

Hält Tesla mit dem Konzept durch (Fahrzeuge, Garantien, Kundenbetreuung, Ladestationen) und bringt bald ein mittleres Modell und kurze Zeit später ein kleineres Modell wird sich die Elektromobiltät schnell durchsetzen, denn die "etablierten Fabrikanten" werden den Kuchen nicht Tesla überlassen.

Ich wünsche es mir sehr und spare schon fleißig auf meinen smart-Ed

[zottel]

Die Frage nach der Mobilität an sich stellt sich dabei natürlich auch.

Es ist ja schon so, dass die, die heute 18 werden, größtenteils gar kein Interesse mehr an einem eigenen Auto haben. Die Selbständigkeit und Freiheit, die wir noch damit verbunden haben, verbinden die jungen Leute heute mit ganz anderen Dingen. Das Auto ist für die meisten von ihnen nur noch ein Gebrauchsgegenstand, bei weitem nicht mehr mit der gleichen Emotion verbunden wie bei den meisten, die heute 35+ Jahre alt sind.

Viele 18jährige, die in der Stadt wohnen, machen nicht einmal mehr einen Führerschein, weil sie das Geld lieber in andere Dinge stecken, die ihnen wichtiger sind.

Bis diese Generation ins zahlungskräftige Alter kommt, vergeht natürlich noch einige Zeit. Ich denke aber, dass sich durch diesen Trend auf dem Automobilmarkt einiges tun wird. Rosige Zukunft für die Anbieter billiger Kleinstwagen. Und Reichweite wird keine große Rolle mehr spielen; in den Urlaub kommt man auch ohne Auto (sofern man durch das billige Auto mehr Geld dafür hat).

Wenn es die Elektromobilität bis dahin schafft, ihre Autos wirklich günstig anbieten zu können, wird sie sich schnell durchsetzen. Wenn der E-Kleinstwagen dann immer noch das doppelte des Benzin-Kleinstwagens kostet, sieht es anders aus.

[Efan]

Also für MICH hat sich das Elektroauto schon durchgesetzt, ich werde mir in meinen Leben wohl nur noch Elektroautos kaufen. Auch in meinem Umfeld sieht jeder, daß ich sehr gut mit dem Elektroauto zurecht komme.

Die meisten sind aber halt typisch deutsch und daher Bedenkenträger, und machen sich viel zu viele Gedanken, warum ein Elektroauto eben nicht funktioniert.

Mir sind solche Gedanken fern, ich komme mit meinem Auto klar und habe bisher auch nur unschlagbare 15 Euro für 2100 km bezahlt an Strom. Das muß mir erstmal einer mit Benzin nachmachen.

Was aber die Gedanken mancher Leute hier angeht, man "brauche" in der Stadt gar kein eigenes Auto, so muß ich dem völlig widersprechen. Als ich auf meinen Leaf gewartet habe, versuchte ich mehrere Wochen mit Carsharing auszukommen, zum einen war das mit etwas 300 Euro pro Monat ziemlich teuer, zum anderen aber auch VÖLLIG unbequem und unflexibel. Zumindest ICH kann auf ein eigenes Auto auf gar keinen Fall verzichten.

Ich warte nur noch auf den Tag, da der Mahindra E20 hier in Deutschland für unter 15k Euro angeboten wird. Dann werden sich Elektroautos auch in der Masse durchsetzen können.
http://www.mahindrae2o.com/

[PowerTower]

Grund dafür ist der Akku und der DC/DC Wandler der die Spannung des Akkus auf die geforderte Spannung des Motors transformiert.

Ich möchte das mal kurz korrigieren. Der DC/DC Wandler sorgt dafür, aus der primärseitigen Akkuspannung die sekundärseitigen 12V für das Bordnetz zur Verfügung zu stellen. Was du meinst ist die Motorsteuerung. Die Motoren in heutigen Elektroautos sind überwiegend Drehstrommodelle.
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Ich denke schon, dass sich Elektromobilität in einer Nische seinen Platz erkämpfen können wird. Ich sehe diesen Platz aber auf absehbare Zeit (=solange es keine deutlich günstigeren Akkus gibt) nicht bei 30.000 Euro teuren 1,5 Tonnern, sondern eher bei kleinen Autos, die auch entsprechend leicht sind. Wenig Gewicht bedeutet auch wenig Verbrauch und entsprechend gute Reichweiten mit kleinerer Batterie. Dazu kommen auch entsprechend geringere Ladezeiten für die gleiche Reichweite. Gerade wenn man immer das Argument "Zweitwagen" oder "Pendlerauto" nimmt, dann muss das ja kein 4 meter Schiff sein.

Dazu kommen viele Singles oder kinderlose Paare. Die wollen vielleicht gar keinen großen 4/5-Sitzer, aber die Auswahl an entsprechenden Zweisitzern ist einfach stark beschränkt. Der neue StreetScooter Compact könnte so ein Auto sein, das sich gute Marktanteile gegen Smart sichert. Wenn der Preis passt. Aber außer Smart gibt es fast nichts brauchbares zu kaufen. Der iQ EV steht bei Toyota immerhin als Ankündigung für Deutschland drin, der könnte was werden. Aixam hätte die Möglichkeit, beschränkt sich aber auf 45 km/h Modelle. So wird das nichts.

Andererseits hat natürlich auch jeder potentielle Käufer mit schmaler Geldbörse die Möglichkeit, ein gebrauchtes Elektroauto für wenig Geld zu erwerben. Der Mahindra wird sich auch für 15.000 Euro nicht wirklich verkaufen, wenn man für 8.000 Euro einen gebrauchten Think made in Europa mit besseren Daten bekommt.

Gruß
Micha

[Twizyflu]

Ein wichtiger Aspekt sind die Händler selbst. Neben einigen Musterbeispielen gibt es ja leider auch diverse Händler, die NULL Interesse daran haben, die Elektromobilität zu fördern und vor allem zu verkaufen.

Daher finde ich den Weg den Nissan geht, sehr löblich und konsequent!

http://www.kfz-betrieb.vogel.de/neuwage ... es/387636/

Richtig. Manche Händler scheren sich einen feuchten Dreck.
Aber vorallem muss 1 Punkt noch passen.

DIE QUALITÄT.

Wie ich das heute wieder gemerkt habe. Der Zoe ist ein absoluter WITZ (also meiner).
Wenn das die Qualität sein soll, mit der man Kunden gewinnt dann sind entweder die Kunden dumm oder einfach zufrieden zu stellen oder mich wundert garnicht mehr wieso den keiner kauft.