Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

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Re: Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

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Da wird einfach an Allen Ladestation die Liefermenge reduziert und gut iss
i 3 BEV 3/15 66600 km Solarorange,11,9 kWh ;3/2019 i3s BEV 120 Ah Imperialblau >50.000 km,Juicebooster 2 Mate Bike. Mercedes E 300 de 4 Matic 30k km. Neu EQS 580 4 Matic
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Re: Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

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Man sollte dieses Thema nicht als totalen Blödsinn abtun, obwohl das Szenario natürlich mit den angesetzten Rahmenwerten Blödsinn ist. Die 350kW Lader werden nicht das Problem darstellen, denn sie werden in ihrer Zahl begrenzt bleiben und werden vergleichsweise gleichmäßig benutzt (natürlich gibt es dort auch peak Zeiten und Nachts um 3 sind die vermutlich relativ frei, aber alleine die Kosten der Stationen und der sicherlich höhere Preis des Tankens dort, werden die Benutzung auf das Nötigste reduzieren).

Ein anderes Thema sind die Wallboxen in den Eigenheimen. Es hat sich in den USA in Gegenden mit hohem EV Anteil (derzeit ja meist Eigenheimbesitzer) bereits gezeigt, dass die Leute, wenn sie nach Hause kommen ihr EV anstöpseln und mit voller Leistung laden. Viele user hier im Forum machen das nicht so, aber es ist zu erwarten, dass ein Großteil der "Restbevölkerung" genau so handeln wird, wenn das EV normal wird. Und das ist nun mal relativ zur gleichen Zeit. Das kommt dann leider noch zusätzlich zu dem Kochpeak am Abend und dann, wenn die PV Leistung relativ schnell aus dem Netz geht. Theoretisch wäre das jetzt gar kein Problem, wenn man das intelligent macht. Dafür gäbe es zahlreiche Ansätze. Wenn man das Thema ignoriert könnte es jedoch Probleme geben. Das ist ähnlich wie mit dem PV Anlagen, die man zunächst ungeregelt ins Netz gehängt hat und alle bei der gleichen Frequenz abgeworfen worden wären. Man dachte zunächst einfach nicht, dass das zu einem Problem werden könnte und hat das dann nachträglich angepasst.

Ein lindernder Faktor sind Schnarchlader. Würden alle EVs mit 22kW laden können und sich alle Leute so eine Ladestation im Neubaugebiet an die Wand hängen, dann wäre das ein reales Problem für das lokale Verteilungsnetz. Jeder Haushalt hat einen Herd und die meisten haben einen 3ph Anschluss, aber die Spitzenleistung liegt dort meist nur bei 7kW und auch nur wenn alle Platten gleichzeitig Vollgas aufheizen. Auf diese Belastungen ist das Stromnetz ausgelegt. Oft wird der Durchlauferhitzer herangezogen, aber nicht jeder Haushalt hat einen Durchlauferhitzer und aus diesem Grund sind die potenten Durchlauferhitzer auch anmeldepflichtig. Der Stromversorger kann so prüfen, ob das Netz das abkann. Ein EV zieht seine Maximalleistung aber durchaus für eine längere Zeit dauerhaft. Und ich vermute, dass die nächsten Generationen von EVs zumindest 11kW AC können werden...

Soweit das Problem. Die Lösungen sind aber nicht sonderlich schwierig und wenn die ersten Probleme auftauchen, wird man das auch entsprechend umsetzen. Hier kommt wieder der Bundesdurchschnitt zu tragen. Der liegt bei 30km pro Tag. Sprich mehr als 5-8kWh müssen im Schnitt nicht nachgeladen werden. Die Möglichkeiten dies zu entzerren muss ich jetzt nicht alle aufzählen. Optimal wäre, wenn jede Ladestation per default intelligent nach Ökostromüberschuss lädt und man manuell aktivieren muss, dass eine sofortige Ladung mit voller Leistung stattfindet. Wenn man dann ein Fahrzeug der neueren Generationen mit 500km Reichweite hat, reicht es ja, wenn dies einmal in der Woche geladen wird. Dies erfordert aber relativ viel Intelligenz der Ladestation. Denn natürlich dürfen dann in einem cluster nicht alle intelligent Ladenen fahrzeuge gleichzeitig die maximale Last anfordern, es sei denn es ist drei Uhr nachts und das Stromnetz packt das ohne Mühe...

Wenns einfacher sein soll: Manuell kann man natürlich auch viel machen, aber eine einfache automatische Regelungen wäre, dass ein EV mit mehr als 70% Restkapa automatisch erst ab 22 Uhr mit einer reduzierten Ladeleistung lädt, die so angepasst wird, dass das Fahrzeug um 6Uhr früh „voll“ ist.

Also: Thema - Ja, Problem - Nein
05/2021 VW ID.3 Pro Business: Hauptfahrzeug
08/2019 Outlander PHEV PLUS: für Restmobilität, sowie Zweitwagen für Kurzstrecken, Anhängerfahrten, oder wenn Allrad vorteilhaft ist

Re: Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

panoptikum
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Ich habe letztens auch einen TV-Bericht (irgendein deutsches Motormagazin) gesehen. Da hat ein "Journalist" auf einer Automobilmesse gefragt, ob der angesprochene Stromerzeuger ab morgen Strom für eine Mio Elektrofahrzeuge liefern könne. Der hat dann vom Ausbau der Infrastruktur gesprochen, wobei ihn der "Journalist" unterbrochen hatte mit "und ab morgen?". Worauf der Sprecher des Stromanbieters verneinen musste.

Echt dämliche Fragestellung. Nämlich so realistisch.
Renault Zoe Intens (Q210, BJ 03/2013 F-Import)
Renault Zoe Intens Complete R135 ZE50 + CCS + NBA + Einparkassistent
NRGkick 22kW BT 7,5 m

Re: Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

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Super-E hat geschrieben:Also: Thema - Ja, Problem - Nein
Vollkommen richtig, beisst sich aber mit dem Forum-Credo "für mich zuhause natürlich 22 kW und nach mir die Sintflut".
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

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Nein, nicht zwangsweise. Wenn man sich auf "22kW wenn nötig" beschränkt wäre das kein Problem. Es ist nur dann schlecht, wenn alle per default beim einstöpseln mit 22kW laden.
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Re: Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

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Bei 40 TWh Stromexport pro Jahr, alleine in Deutschland, kann man den Sräd gleich wieder in die Biotonne packen. Allein davon könnte man in Schlaaand 5 Mio. Autos täglich laden. Aber das kann der Dipl. Ing. irgendwas Dr. von und Zu ja nicht wissen. Steht ja in keinem Buch.

Re: Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

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Ca. 99 Prozent aller Privat PKWs stehen entweder daheim blöd rum, oder beim Arbeitgeber. Für diese ziemlich kurze Dauer des Parkens (.. :lol: ..) würde selbst eine normale Steckdose ausreichen, um diese Fahrzeuge mit Strom zu bewegen (wir sind anfänglich mit zwei STeckdosen 39.000 KM im Jahr gefahren). Für einen Elektriker wäre der Umfang an Steckdose natürlich eine umfangreiche Installation (.. :lol: :) ..), technisch gesehen selbst vom Azubi machbar. Strom haben wir eh genug.

Re: Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

v@13
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Was wäre wenn wir gar kein Öl mehr verbrennen würden:
http://www.nationmaster.com/country-inf ... refineries

7.200.000.000kWh/1000/1000/1000 = 7200GWh müssten verbraucht werden!

[EDIT:]
Das wären dann:
7.200.000.000kWh/365/24h/1000/1000 = 822MW Leistung (1 Kraftwerk), also genug um
7.200.000.000kWh/365/24h/350kW = 2.348 Schnelllader der übernächsten Generation gleichzeitig zu betreiben.

[EDIT 2:] Möglicherweise handelt es sich um Amerikanische Billionen, ich habe einfach mal 3 Nullen gestrichen, sieht mir realistischer aus.
... dauernd ist die Batterie voll, sie ist einfach viel zu klein, so viel kann ich gar nicht fahren. ;)

Re: Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

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mweisEl hat geschrieben:
Super-E hat geschrieben:Also: Thema - Ja, Problem - Nein
Vollkommen richtig, beisst sich aber mit dem Forum-Credo "für mich zuhause natürlich 22 kW und nach mir die Sintflut".
Dieses Verhalten ist kurzsichtig und egoistisch und wird bei weiterer Verbreitung von Elektrofahrzeugen in den Ortsnetzen sehr schnell an physikalische Grenzen stoßen.
Es wäre auch eine Schande, wenn die Autos alle um 21Uhr voll wären und wir das Potential zur Netzstabilisierung/ Lastmanagement nicht nutzen würden.
Dazu steht hohe Ladeleistung an sich nicht zwingend im Widerspruch, der Zeitpunkt muss aber fremdgesteuert werden, was widerum nur über finanzielle Anreize geht.

Wer meint zu Netzhochlastzeiten noch schnelladen zu müssen, zahlt einen Netznutzungsaufschlag. Wer vorausschauend dem Auto erlaubt innerhalb eines definierten Zeitfensters bis zu einem spätesten Zeitpunkt zu laden, bekommt den Strom günstiger.
Wer bevorzugt bei PV- oder Windpeaks laden will, kann das auch konfigurieren und bekommt dann nicht nur zertifizierten sondern sogar physikalisch realen Ökostrom.

Sollte über Smartmeter/ Smartgrid alles umsetzbar sein.
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: Was wäre, wenn alle elektrisch fahren

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Super-E hat geschrieben:Man sollte dieses Thema nicht als totalen Blödsinn abtun, obwohl das Szenario natürlich mit den angesetzten Rahmenwerten Blödsinn ist. Die 350kW Lader werden nicht das Problem darstellen, denn sie werden in ihrer Zahl begrenzt bleiben und werden vergleichsweise gleichmäßig benutzt (natürlich gibt es dort auch peak Zeiten und Nachts um 3 sind die vermutlich relativ frei, aber alleine die Kosten der Stationen und der sicherlich höhere Preis des Tankens dort, werden die Benutzung auf das Nötigste reduzieren).

Ein anderes Thema sind die Wallboxen in den Eigenheimen. Es hat sich in den USA in Gegenden mit hohem EV Anteil (derzeit ja meist Eigenheimbesitzer) bereits gezeigt, dass die Leute, wenn sie nach Hause kommen ihr EV anstöpseln und mit voller Leistung laden. Viele user hier im Forum machen das nicht so, aber es ist zu erwarten, dass ein Großteil der "Restbevölkerung" genau so handeln wird, wenn das EV normal wird. Und das ist nun mal relativ zur gleichen Zeit. Das kommt dann leider noch zusätzlich zu dem Kochpeak am Abend und dann, wenn die PV Leistung relativ schnell aus dem Netz geht. Theoretisch wäre das jetzt gar kein Problem, wenn man das intelligent macht. Dafür gäbe es zahlreiche Ansätze. Wenn man das Thema ignoriert könnte es jedoch Probleme geben. Das ist ähnlich wie mit dem PV Anlagen, die man zunächst ungeregelt ins Netz gehängt hat und alle bei der gleichen Frequenz abgeworfen worden wären. Man dachte zunächst einfach nicht, dass das zu einem Problem werden könnte und hat das dann nachträglich angepasst.

Ein lindernder Faktor sind Schnarchlader. Würden alle EVs mit 22kW laden können und sich alle Leute so eine Ladestation im Neubaugebiet an die Wand hängen, dann wäre das ein reales Problem für das lokale Verteilungsnetz. Jeder Haushalt hat einen Herd und die meisten haben einen 3ph Anschluss, aber die Spitzenleistung liegt dort meist nur bei 7kW und auch nur wenn alle Platten gleichzeitig Vollgas aufheizen. Auf diese Belastungen ist das Stromnetz ausgelegt. Oft wird der Durchlauferhitzer herangezogen, aber nicht jeder Haushalt hat einen Durchlauferhitzer und aus diesem Grund sind die potenten Durchlauferhitzer auch anmeldepflichtig. Der Stromversorger kann so prüfen, ob das Netz das abkann. Ein EV zieht seine Maximalleistung aber durchaus für eine längere Zeit dauerhaft. Und ich vermute, dass die nächsten Generationen von EVs zumindest 11kW AC können werden...

Soweit das Problem. Die Lösungen sind aber nicht sonderlich schwierig und wenn die ersten Probleme auftauchen, wird man das auch entsprechend umsetzen. Hier kommt wieder der Bundesdurchschnitt zu tragen. Der liegt bei 30km pro Tag. Sprich mehr als 5-8kWh müssen im Schnitt nicht nachgeladen werden. Die Möglichkeiten dies zu entzerren muss ich jetzt nicht alle aufzählen. Optimal wäre, wenn jede Ladestation per default intelligent nach Ökostromüberschuss lädt und man manuell aktivieren muss, dass eine sofortige Ladung mit voller Leistung stattfindet. Wenn man dann ein Fahrzeug der neueren Generationen mit 500km Reichweite hat, reicht es ja, wenn dies einmal in der Woche geladen wird. Dies erfordert aber relativ viel Intelligenz der Ladestation. Denn natürlich dürfen dann in einem cluster nicht alle intelligent Ladenen fahrzeuge gleichzeitig die maximale Last anfordern, es sei denn es ist drei Uhr nachts und das Stromnetz packt das ohne Mühe...

Wenns einfacher sein soll: Manuell kann man natürlich auch viel machen, aber eine einfache automatische Regelungen wäre, dass ein EV mit mehr als 70% Restkapa automatisch erst ab 22 Uhr mit einer reduzierten Ladeleistung lädt, die so angepasst wird, dass das Fahrzeug um 6Uhr früh „voll“ ist.

Also: Thema - Ja, Problem - Nein
Sehr gut beobachtet. Kann man nur beipflichten :mrgreen:
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

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