Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

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Re: Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

meikel66
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@ Themse Warum Verbrenner weltweit abgeschafft werden müssen !
Dann könntest Du auch gleich sagen: Warum viele Menschen, die für kleines Geld hart arbeiten, demnächst kein Auto mehr fahren dürfen. Tolle Idee. Das ganze wäre auch noch ausbaubar: Denn als nächstes verbieten wir ihnen auch noch die Heizung.


@ Jan Zum Glück hat man in Deutschland aber Strom an jeder Ecke und jeder von uns könnte sicherlich eine Möglichkeit im Alltag finden, sein E Auto zu laden.
Wenn man mit einer gewissen Naivität an die Sache herangeht, dann ist der Erfolg des E-Autos nicht mehr aufzuhalten. Ich denke dann mal an einen typischen Parkplatz in meiner Großstadt mit rund 500 Parkplätzen. Und da wir ja alle E-Autos fahren, wollen die alle mal eben aufladen. Das ganze dann bitte noch im Schnellverfahren. Wenn wir so im Schnitt 20 kWh in 30 Minuten laden wollen, dann zieht ein Fahrzeug 40 kW, macht bei 500 Fahrzeugen mal so eben 20 MW. Alles kein Problem, Strom ist ja überall vorhanden …
Leute, mit solchen Vorschlägen müsstet Ihr aber erst einmal Deutschland aufbuddeln und komplett neue Energieleitungen verlegen. Aber mit ein paar 100 Mrd. Euro wäre das sicherlich kein Problem.
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Re: Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

drilling
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Warum sollten alle E-Autos die auf einen Parkplatz stehen gleichzeitig laden wollen?
Unserer Drilling wird 1-2 die Woche geladen, an den anderen Tagen ist das gar nicht nötig da noch genug Saft im Akku ist, und das trotz des kleinen Akkus. Bei einen 40-60 KWh Akku werden viele nur 1 bis 2 mal im Monat laden müssen.
Die meisten Autos fahren fast immer nur Kurzstrecke.

Re: Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

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meikel66 hat geschrieben:Ich denke dann mal an einen typischen Parkplatz in meiner Großstadt mit rund 500 Parkplätzen. Und da wir ja alle E-Autos fahren, wollen die alle mal eben aufladen. Das ganze dann bitte noch im Schnellverfahren. Wenn wir so im Schnitt 20 kWh in 30 Minuten laden wollen, dann zieht ein Fahrzeug 40 kW, macht bei 500 Fahrzeugen mal so eben 20 MW. Alles kein Problem, Strom ist ja überall vorhanden …
Leute, mit solchen Vorschlägen müsstet Ihr aber erst einmal Deutschland aufbuddeln und komplett neue Energieleitungen verlegen. Aber mit ein paar 100 Mrd. Euro wäre das sicherlich kein Problem.
Warum sind eigentlich diese notorischen Dauerzweifler und Berufsbedenkenträger alle so dermaßen gleich gestrickt?
Da wird immer wieder anhand extremer praxisfremder Annahmen wird die Unmöglichkeit einer Sache dargestellt.

Ein innerstadtischer Parkplatz wie beschrieben gehört in Zukunft tatsächlich umgebaut, das stelle ich nicht in Abrede. Jedoch benötigt man bei lastgeregelten Ladesäulen nur einen winzigen Bruchteil der heraufbeschworenen Leistung.

500 Autos fahren (bei Annahme Bundesdurchschnittlicher Fahrleistungen) rund 20.000km am Tag. Das sind unter Berücksichtigung aller Verluste ca. 4000kWh pro Tag.
Davon benötigen vermutlich 3/4 das Zeitfenster zwischen 18:00 Uhr und 06:00 Uhr, also 3000kWh in 12h.
Die erforderliche mittlere Leistung beträgt also weniger als 300kW.

Das bedeutet, eine einzelne Trafostation mit einem 630kVA Trafo kann locker 1000 Übernachtladestellen mit Lastmanagement versorgen.

Diese Zahlen berücksichtigen noch nicht einmal die unterwegs geladene Energiemenge an Schnellladern, diese wäre noch in Abzug zu bringen.
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

meikel66
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@ Drilling
Okay, dann müssen wir die Frage halt anders stellen: Wenn alle Verbrenner gegen E-Fahrzeuge ausgetauscht werden sollen, dann müssen 65 Mio. Fahrzeuge geladen werden. Rechnen wir im Schnitt 20.000 km im Jahr (obwohl die LKWs und Busse über 100.000 km im Jahr abspulen) und gehen wir ruhig von 20 kWh pro 100 km aus, dann müssten wir 65 Mio. x 200 x 20 kWh rechnen, macht 260.000.000.000 kWh = 260 TWh. Zurzeit erzeugen alle regenerativen Stromerzeuger in Deutschland zusammen gerade einmal 187 TWh im Jahr. Hinzu kommen noch Transportverluste und die Ladeverluste der Akkus. Wir müssten also noch einige Windmühlen aufbauen. Was aber auch nicht geht, weil unser Netz die unstetige Stromerzeugung nicht ausgleichen kann.
Und da die meisten Menschen in Großstädten leben und keine Steckdose in Straßennähe haben, stellt sich die Frage, wo sollen sie ihre Autos denn laden? Und welches Versorgungsnetz wäre dafür erforderlich?
Wenn man sich also etwas näher an diese Fragen herantastet, dann wird einem bewusst, dass sich nicht alle Verbrenner gegen E-Fahrzeuge ersetzen lassen. Also wird das E-Auto ein Nischenprodukt bleiben, dass durch erhebliche staatliche Förderung vielleicht einmal zu 10 oder 20% Marktanteil kommen kann. Der vollständige Verzicht auf Verbrenner wird aber in den nächsten 10 bis 20 Jahren nicht gelingen.

@ spark-ed

Re: Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

Themse
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Meikel66 schlittert leider in die Polemik, wenn er die "hart arbeitenden kleinen Leute" zitiert,
um Elektromobilität als einen Luxus für reiche Hausbesitzer abzutun.
Er liegt mit dieser These leider ziemlich falsch, wenn er so tut, als ob die Verhältnisse zu Beginn einer Entwicklung
auch im Laufe dieser Entwicklung so bleiben werden/müssen.
Jeder der vom Potential der Massenproduktion eine Ahnung hat, weiß auch, dass Elektroautos mit zunehmenden
Stückzahlen auch zunehmend billiger werden. Wir werden die Effekte der Massenproduktion voraussichtlich
zum ersten Mal beim Model 3 von Tesla erleben und es wird sich dann zunehmend ausbreiten.
Parallel dazu findet die technische Entwicklung statt, die ihren Teil dazu beitragen wird,
dass Akkus, in den nächsten Jahren nicht nur leistungsfähiger sondern auch billiger werden.
Dies wird dazu beitragen, dass in weniger als einem Jahrzehnt, Elektroautos billiger sein werden als Verbrenner.
Und schon können die "hart arbeitenden kleinen Leute" nicht nur Teil haben an der Elektromobilität,
sondern auch aufatmen, da auch sie weniger durch Feinstaub, Abgase und Lärm beeinträchtigt werden.
Zu dem Argument, dass die Ladeinfrastruktur für 100 % Elektromobilität nicht möglich sei, kann ich nur sagen,
dass in Mitteleuropa quasi jedes Gebäude an das Stromnetz angeschlossen ist.
Strom liegt im bewohnten Bereich sogar entlang der Straßen für die Straßenbeleuchtung.
Aus welchen technischen Grunde soll es also nicht möglich sein, an jedem Parkplatz, ob in einer Garage, einer Tiefgargage
oder einem Stellplatz mit einfachsten Mitteln eine Steckdose zu installieren, um dort Elektroautos aufzuladen ?
Probleme bestehen bislang nur bei den gesetzlichen Regelungen, zB. bei Wohnungseigentümergemeinschaften usw.
Diese Gesetze stammen aus Zeiten, in denen Elektromobilität noch kein Thema war und können, ja müssen
natürlich schnellstens entsprechend geändert werden !
Sion reserviert am10.9.2017 - ZOE R110 Z.E.50 Experience Leasingvertrag 21.11.19

Re: Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

meikel66
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@ Themse
Das Problem stellen die Kosten dar. Wer soll die Tausenden von Ladesäulen bezahlen? In Deutschland war nicht einmal BMW bereit, auf ihren eigenen Grundstücken Ladesäulen zu bezahlen. Diese wurden mit Steuer-Geldern gefördert.
Die Verkaufspreise eines E-Fahrzeugs hängen doch nicht von den Produktionskosten ab. Ein E-Fahrzeug wäre heute schon deutlich günstiger zu produzieren als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Der Preis orientiert sich immer am Markt, nicht an den Produktionskosten. Bei den E-Fahrzeugen kommt noch hinzu, dass die Hersteller (mit Ausnahme von Tesla und einige chinesischen Marken) wenig Interesse haben, überhaupt E-Autos zu verkaufen. Am besten durchschaut man es beim Akkupreis. Zurzeit kostet die kWh rund 145 Dollar. Ein Akku des Drillings mit 14,2 kWh würde rund 1950 Euro im Einkauf kosten. Citroen verkauft ihn für 17.800 Euro. Beim Akku liegen die Preisaufschläge bei 500 bis über 900%. Das ist kein Hinweis darauf, dass ein Hersteller seine Produkte nun unbedingt auf den Markt bringen will. E-Mobilität soll in Deutschland als etwas exklusives vermarktet werden und die Zielgruppe sind (bisher) die Besserverdienenden.

Re: Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

drilling
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Die Betonung liegt auf 'bisher' und der Grund ist allen bekannt, die Verbrennerhersteller wollen die EMobilität soweit wie möglich hinauszögern. Ich bin kein Besserverdiener, trotzdem konnte ich mir einen gebrauchten Drilling leisten (Verbrenner für Langstrecke ist natürlich vorerst noch vorhanden).

Deine Milchmädchenrechnung zum nicht ausreichenden Strom setzt eine viel zu hohe durchschnittliche jährliche km Leistung an und vergißt völlig das die Herstellung, Logistik und Verkauf von Benzin und Diesel jede Menge Strom verschlingen der dann nicht mehr benötigt wird.

Re: Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

Heesi
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Irgendwie vergessen alle, dann sind keine oder nur wenig Verbrenner noch auf der Strasse.
Energie die für den Treibstoff etc. benötigt wurde ist dann frei.

Mal zum "Merken" Die Herstellung und der Betrieb eines Verbrenners benötigt mehr Energie als ein
E-Auto!!!!
Kia e-soul Spirit mit Schiebedach und Dachträger

Re: Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

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Meikel, Du argumentierst nicht ehrlich.

Aktuell gibt es auf einen Ladeanschluss in Deutschland ca. 4 Autos. Und der Ausbau der äußerst billigen AC-Ladestationen geht rasant weiter, pro Tag kommen mehrere dazu. Auch die teuren DC-Säulen kommen langsam.

Und dann sind da noch die vielen CEE-Lösungen.
Und die ganzen Campingplätze
Und die unzähligen Schuko-Lösungen.

In Wirklichkeit gibt es x-mal mehr Ladeanschlüsse als im GE-Verzeichnis gelistet sind.

Sei beruhigt, das "offizielle" Säulenangebot wächst parallel mit dem eAutobestand. Also kein Anlass zu hysterischen Horrormeldungen.

Die eMobilität ist selbst in Deutschland nicht mehr aufzuhalten. Weltweit schon lange nicht mehr. Auch wenn es die Winterkorns dieser Welt gerne so hätten :mrgreen:

PS: 1 Million eAutos würden ca. 0,4% der deutschen Stromerzeugung beanspruchen. Nicht gerade viel, oder?
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

Rest-CO2 kompensieren: atmosfair.de Goldstandard

Re: Warum das E-Auto in Deutschland scheitern muss ...

meikel66
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@ Drilling - Ich bin kein Besserverdiener, trotzdem konnte ich mir einen gebrauchten Drilling leisten (Verbrenner für Langstrecke ist natürlich vorerst noch vorhanden).

Geh mal davon aus, dass die Hälfte der Deutschen sich diesen Zweitwagen hätte nicht leisten können.

Jetzt hoffe ich für Dich, dass der Akku durchhalten wird und Du Deine große Kosteneinsparung tatsächlich erreichen wirst. Bei dem Akku hast Du - wenn er halbwegs durchhält - rund 1000 Ladezyklen (rund 150.000 km). Ein Austausch des Akkus ist durch die künstlich überhöhten Preise der Hersteller nicht wirtschaftlich. Ein Vertrieb der LEV50 Module von Yuasa in Europa per Vertrag vermutlich nicht zulässig.
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