Umfrage: Warum interessiert Du Dich für Elektroautos?

[Oeko-Tom]

Noch ein Nachsatz zur Wirtschaftlichkeit:

Ich habe mein Einfamilienhaus seit 2008 auf erneuerbare Energien umgestellt.
Statt einer Ölheizung eine kombinierte Holzstückgut- und Pelletsheizung, 20m² Solarthermie am Dach und eine freistehende, nachgeführte PV-Anlage mit ca. 4500 kWh Jahresertrag im Garten. Und meine Energiekosten haben sich auf ca. 900 €/Jahr reduziert (Heizen + Strom). Für das Geld bekommst du gerade mal 900l Heizöl.
Und ich bin überzeugt, dass ich mit einem E-Auto in ein paar Jahren alle Verbrenner-Fahrer auslachen kann was die Betriebskosten für das Auto betrifft, obwohl ja auch schon heute die Betriebskosten für ein E-Auto nur mehr ca. 40% von den Kosten eines Verbrenners betragen.

Gruß Öko-Tom

[Guy]

Was an ÖKO so schlimm ist, dass sich einige davon distanzieren würde ich auch gerne mal wissen. Hat ein Öko bei euch in D einen negativen Anstrich?

Überhaupt nicht, jedenfalls nicht für mich.

Was ich damit sagen wollte ist, dass ich nicht mein ganzes Leben nach ökologischen Gesichtspunkten ausrichte.

Wenn ich es eilig habe, kann es auf der Autobahn schon mal das Doppelte der Richtgeschwindigkeit werden. Ich esse nicht nur Bio-Produkte. Und wenn ich Lust auf eine Runde mit meinem Motorrad (ohne Kat, fast Oldtimer) habe, dann mache ich das, ohne auch nur eine Spur schlechtes Gewissen zu haben.

In anderen Bereichen achte ich dagegen schon darauf, dass mein Verhalten / meine Lebensweise umweltverträglich ist.

Öko als Zwangsjacke ist jedenfalls nichts für mich.

Guy

[STEN]

Hallo StP,

mich fasziniert das (nahezu) lautlose kraftvolle Fahren, und ich möchte für mich
einen Weg finden aus der Fessel der Mineralölgesellschaften zu entkommen.

Es wird zwar noch etwas dauern, aber die Verbindung vom ökologischen mit dem ökonomischen
Fahren wird greifbar.

Ferner kribbelt die Aufbruchstimmung so schön, und ich will mal vorne mit dabei sein, denn
nur wer die Zukunft mitgestaltet muss keine Angst mehr vor ihr haben.

[green_Phil]

Hallo!

Eigentlich ist alles schon irgendwo gesagt, ich tue dennoch meine Ansichten mal kund:
Ich kaufe mir ein EV weil es in erster Linie das Richtige ist. Der schwerwiegendste Faktor ist für mich die Umwelt - und damit meine ich das Klima, die gesunde Luft ("gesund" bedeutet für mich rein, ungiftig und funktionierend) und eine lebenswerte Umwelt. Ressourcen wie Erdöl zu schonen ist nur ein Synergieeffekt, den ich gerne mitnehme. Außerdem bin ich seit meiner Probefahrt größter Fan vom leisen Fahren, so entspannend... das kann wirklich nur jemand verstehen, der es erlebt hat.

Und dann oute ich mich noch als Öko. Und zwar ganz klassisch. Ich habe Biologie (eine Vertiefung war Ökologie) studiert und achte im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten darauf, glückliche Hühner, Gänse und Schweine zu essen. Aber ich sehe das auch etwas wie Guy: Eine Zwangsjacke mache ich aus Öko nicht. Ich beziehe z.B grünen Strom, bin dann aber nicht übermäßig sparsam, sondern gönne mir eben auch mal was (Trockner, großes Salzwasseraquarium...), was nicht sein müsste. Ich finde also Öko-Sein auch nicht schlimm, Realitätsferne aber schon!

[buzzingDANZEI]

Auch ein schöner Aspekt den STEN da anspricht. Es ist spannend, vorne mit dabei zu sein, bei einem so weittragenden Systemwechsel. So ähnlich muss es sich vor 120 Jahren schon mal angefühlt haben! Wir sind zwar nicht die Speerspitze, da die Fahrer der City EL's und Peugeot 106 schon seit einigen Jahren elektrisch unterwegs sind und somit den wahren Pionierstatus haben, aber wir sind zumindest die Nachrücker auf der breiten Front, mit normalen Maßstäben. Wirklich schlicht SPANNEND, dem Rest der Bevölkerung da in Gedanken und Taten etwas vorraus zu sein. Zu sehen, welche Vorurteile und Gegenargumente das eigene Umfeld hat, welche man selbst mal hatte, bis es irgendwann KLICK gemacht hat. Und jetzt zusehen zu können, wie es in den nächsten Jahren bei den anderen ebenfalls KLICK macht!

Bzgl. meiner Aussage, dass ich kein ÖKO bin:
Ich habe echten grünen Strom (Naturtrom.de) und ich versuche wo es geht/schmeckt und wo es unser gut sortierter normaler Supermarkt hergibt, nur BIO Produkte zu konsumieren. Sofern verfügbar sogar bewusst zu den strengeren und teureren Siegeln (Demeter, Naturland, Bioland) greife. Ich sehe das aber wie Guy nicht dogmatisch oder gar millitantisch, wie die Menschen es tun, die ich nicht ganz wertfrei als "ÖKO's" tituliere. Komplett ohne FINGERPRINT werde ich diese Welt nicht bewohnen können. Ich möchte auch Spaß am Leben haben und das geht leider immer auch auf Kosten anderer. Sei es auf Kosten der Umwelt oder auf Kosten anderer Gesellschaftsschichten. Ein echter Öko würde auch kein T-Shirt bei Peek&Clockenburg kaufen.

[Oeyn@ktiv]

Hallo SaveThePlanet,

deine Umfrage ist eine tolle Idee und es macht Spaß, daran teilzunehmen. Wie schon von anderen geschrieben, fällt es auch mir schwer, nur einen Punkt anzuklicken. Mir war zwar der letzte Punkt (Umweltschutz, Gesundheit und Ressourcenvernichtung) am wichtigsten, aber dadurch, dass nur eine Auswahlmöglichkeit gegeben ist, fallen andere Punkte hinten runter. Mir wäre dabei durchaus auch der geopolitische Aspekt wichtig, der bislang null Punkte erreicht hat. Denn ich möchte mich schon von der Abhängigkeit fragwürdiger ausländischer Quellen (Putin, Ahmadinedschad, dazumal auch Gaddafi) befreien, indem ich auf deren fossile Energieträger verzichte. Und da bietet der hier zuvor solar oder sonstwie ökologisch erstellte Strom eine hervorragende Alternative.
Dennoch weiterhin viel Erfolg bei deiner Umfrage.

Mit sonnigen Grüßen

Oeyn@ktiv

[eddie_g]

Einige Antworten zum Thema fossiler Rohstoffe lassen mir da schon einige Haare zu Berge stehen. Aber der Reihe nach.
Warum interresiere ich mich für Elektroautos : Weiß ich nicht mehr genau, habe schon vor mehr als 20 Jahren an einem Auto mit E-Motor herumgezeichnet. Wahrscheinlich weil mir bis dahin der E-Motor immer wesentlich unkomplizierter als ein Verbrennermotor erschien. Hatte immer gerne RC-E-Boote gebaut, als ich dann mal eines mit Verbrenner baute war ich nur mehr am schrauben statt am fahren. Dann kam ich beruflich relativ früh in Kontakt mit E-Autos (SAM u. Hotzenblitz) als Kunststoffverarbeiter. Aber das waren für mich schon damals eher hemdsärmelige Bastelkisten als ernsthaftes Auto. Der SAM wäre eigentlich das Swatch Auto gewesen das dann zum Smart mutierte.
Nach Probefahrten aktueller E-Autos ist es der Fahrkomfort,die Geräuschlosigkeit. Beim Drehmoment bin ich zwiegespalten. 200-300NM für einen Kleinwagen ist absolut OK, aber über 500 wie der Chevy Spark sind übertrieben, da freut sich der Reifenhändler.
Image: Sehe ich keines, die einen sehen ein teures Auto, die anderen vermuten einen kleinen unbequemen Bastelbomber ohne Heizung und waren dann überrascht vor einem Fluence mit Ledersitzen zu stehen und mitfahren zu dürfen. Image muß man also noch missionieren.
De Spannung ist hoffentlich in den Leitungen , neu ist es für mich schon lange nicht mehr und Pionier wollte ich schon beim Heer nicht sein ...
Finanziell: Ohne Förderung eher nicht, noch nicht, kommt aber drauf an wie man es sich schönrechnet. Aktuell ist die Auswahl an einer Hand abzählbar, Kleinwagenkäufer geben selten 20.000,-aus. Zum Preis eines ZOE bekommt am auch 3 Dacia Sondero ...fast auch schon 2 Citroen C4 !. Beim Tesla S sieht die Sache dann wieder anders aus ...sofern der Einstiegspreis bei vermuteten 45.000 Euro bleibt. Dagegen dürften sich ein gut ausgestatteter Passat , A4 und dgl. schwer erklären lassen. Da bleibt sogar die Reichweite als Argument auf dünem Eis.
Zur Umwelt: Wenn ich aus in die Garage fahre und die sechs Schritte rausmache stinkt mir das, ebenso an einem schönen verschneiten Wintertag wenn dann plötzlich das erste Auto vorbeifährt. Wenn ein dicker SUV einen Hügel raufkommt dann hab ich bei mir schon Fremdschämen festgestellt.
Allerdings , das Klima werden wir Menschen nicht ändern. Die Erde unterliegt schon immer einem Klimawandel, das ist kein Phänomen unserer Zeit auch wenn es Politiker und Medien gerne als solches darstellen. Sich den Machenschaften der Ölindustrie zu entziehen wird keiner können. Mineralölkonzerne wie Shell und Mobil haben zb. Pelletshersteller gekauft, dannach gab es kurz eine Pelletsverknappung (glaub 2007) und der Preis ging nach oben. Typisches Spiel dieser Konzerne. Irgendwo fliegt plötzlich eine Raffinierie in die Luft, einen bestimmten Rohstoff gibt es dadurch nicht mehr, aber der Nachfolger steht schon bereit und ist teurer. Das Spiel begleitet mich schon das ganze Berufsleben. Als Kunststoffverarbeiter hat man mit vielen Produkten zu tun. In unserer Konsumwelt gibt es beinahe nichts wo nicht Erdöl in irgendeiner Form beteiligt ist. Entweder als Schmiermittel wenn es nicht direkt im Produkt enthalten ist oder eben als Rohstoff für div. PC-Gehäuse, TV, div. Behältnisse, Kleidung, Medizintechnik, Fahrzeugbau, die Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung. Die komplette moderne Hausinstallation. Öl geht langsam zu Ende - ja aber in menschlichen Dimension gemessen seeehr langsam. Würde, wie machen glauben wollen das ÖL in 50 Jahren verbraucht sein, wäre es auf unserem Planeten schon für jeden sehr ungemütlich. Die USA würde dann wohl schon alles an sich gerissen haben, sofern nicht einer der "unkontrollierbaren" auf den bestimmten Knopf gedrückt hat.... Kunststoffverarbeiter sind sich in ihrer Strategieplanung einig das noch für ein paar 100 Jahre ÖL da ist , jedenfalls sehen die das hinter ihren Bürotüren relativ gelassen...abgeshen davon ist auch ÖL ein nachwachsender Rohstoff, wenn auch sehr langsam ..
Man kann sich höchtens der Minerölsteuer mehr entziehen als andere mit einem E-Auto aber sicher nicht der Ölindustrie. Es sei den wir ziehen uns zurück in die Wälder und leben von den Rohstoffen die der Wald bietet. Das geht auch, aber ist für wohlhabende Europäer viel schwieriger zu realisieren als zb. für einen Masai in seiner Heimat ....

[Robert]

Ich habe den Eindruck, dass sich die USA gerade alles an sich reissen...(Filmtip die Reportage FUEL)
Bezüglich Kunststoffresourcen bin ich bei Dir. Aber Öl, Benzin und Diesel werden vermutlich bis zum letzten Tag verfeuert; denn wenn es dies z.B. genau noch 50 Jahre lang geben würde, wann sollten die Konzerne einen Schwenk machen ? 20 Jahre vorher, 10 Jahre vorher ? Oder läuft man ins offene Messer oder werden dann plötzlich fertige Konzepte aus der Schublade gezogen ?
ICH höre jetzt auf meine innere Stimme, Verstand wie auch immer und fühle, dass es für MICH jetzt Zeit ist emobil zu werden.

[green_Phil]

Hallo eddig_g!

Dir stehen die Haare zu Berge? Na und ich schüttel den Kopf. Es ist doch etwas komplexer, als Du es darstellst.

Allerdings , das Klima werden wir Menschen nicht ändern. Die Erde unterliegt schon immer einem Klimawandel, das ist kein Phänomen unserer Zeit auch wenn es Politiker und Medien gerne als solches darstellen.

Da muss ich Dir völlig wiedersprechen. Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben. Dass das irdissche Klima nicht konstant ist stimmt, es gibt Schwankungen, schon seit die Erde eine Atmosphäre besitzt. Wesentlich ist aber die Geschwindigkeit der Änderungen. Diese bestimmt, ob sich die Arten und Ökosysteme anpassen können oder nicht. Und derzeit schrumpft die globale Liste rezenter Arten schneller als je zuvor in den letzten 4,5 Milliarden Jahren, also seit der Enstehung unseres solaren Systems. Und das, obwohl kein Meteorit einschlug, kein massiver Vulkanausbruch stattfand oder änliches. Der BESCHLEUNIGTE Klimawandel ist also definitiv anthopogen. Ich bin ein Mann vom Fach, ich sollte es wissen.

Kunststoffverarbeiter sind sich in ihrer Strategieplanung einig das noch für ein paar 100 Jahre ÖL da ist

Genau hier wird es kompliziert. Denn Öl will gefördert werden. Und das wird immer schwieriger, gefährlicher und schmutziger. Wie lange wirklich noch Öl gefördert wird und welche Menge dann doch für "ewig" im Boden bleibt, das weiß heute noch keiner. Das ist das nächste Problem: Niemand weiß exakt, wie sich der Verbrauch von Öl entwickeln wird. Und schon gar nicht über 50 Jahre. Das sind alles Hochrechnungen auf wackeliger Basis. Fakt ist nur, dass Öl weniger wird - und damit wohl auch teurer.

abgeshen davon ist auch ÖL ein nachwachsender Rohstoff, wenn auch sehr langsam

Entschuldige, wenn ich das jetzt auch noch kommentiere: Erdöl zählt zu den fossilen Rohstoffen und damit als endlich und nicht nachwachsend. Woher unser Öl kommt ist bislang nicht geklärt. Es gibt eine Lehrmeinung, die aber genau wie die Evolution "nur" eine Theorie ist (und auch Konkurrenztheorien hat). Und nach dieser entsteht Erdöl extremst langsam, so langsam, dass die Menschheit ein Wiederauffüllen der Vorkommen wohl nicht erleben dürfte...
Du hast Recht, Erdöl ist überall in unserem Alltagsleben. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht den Umstieg auf erdölfreie Produkte wagen sollte. Natürlich ist ein klassischer Kuststoffverarbeiter da anderer Ansicht. Aber für einiges gibt es jetzt schon Alternativen, und auch in anderen Bereichen wird es peu a peu erdölfreier werden. (Ich denke an Tenside, Verpackungsmaterialien, chemische Ausgangsstoffe - all das gibt es immer häufiger auf nachwachsender Basis.)

Eddie, wie alt bist Du? Wirst Du in 40 Jahren noch leben? Dann schauen wir noch mal ob der Normalsterbliche noch an Erdöl und ~produkte kommt. Wie ungemütlich es dann wird legen wir mit unseren jetzigen Entscheidungen fest. Das ist ein menschlicher Maßstab, oder? (Lange bevor das Erdöl wirklich alle ist, wird es so teuer und selten sein, dass es sich der Mittelstand nicht mehr leisten kann.)

[buzzingDANZEI]

Ich finde auch, dass Eddie es sich hier arg leicht macht. Selbst wenn das Öl noch 500 Jahre verfügbar ist, was ich nicht glaube, sollte man es doch trotzdem nicht leichtfertig verfeuern, wenn Alternativen bereits parat sind,oder?

Aktuell ist die Auswahl an einer Hand abzählbar, Kleinwagenkäufer geben selten 20.000,-aus. Zum Preis eines ZOE bekommt am auch 3 Dacia Sondero ...fast auch schon 2 Citroen C4 !.

Das ist mal wieder ein Äpfel mit Birnen Vergleich. Erstens: Warum fahren soviele Audi A1 rum, wenn kaum jemand 20k für einen Kleinwagen ausgibt? Zweitens: Ist ein fairer Preis-Vergleich zwischen einem Clio und einem ZOE möglich, da reden wir von gerade mal 2000 Euro Differenz (ausstattungsbereinigt). Aber hier vollkommen andere Autos anzuführen, ist doch Schwachsinn. Für den Preis von 2 Citroen C4 bekomme ich ne Bahncard 100 für die nächsten 30 Jahre und komme auch von A nach B!