Kaufförderung

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Kaufförderung

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  • dexter
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Zum m.W. ersten Mal so klar zugegeben:
Peter Ramsauer hat geschrieben:Es ist nicht sinnvoll, mit deutschem Steuergeld den Fahrzeugabsatz
vorwiegend ausländischer Hersteller anzukurbeln.
...
Peter Ramsauer hat geschrieben:Bis 2015 werden die deutschen Hersteller mit
15 neuen Modellen auf den Markt kommen.
Quelle: http://www.mobility20.net/media/mobilit ... 013-02.pdf

Klartext: vor 2015 wird's bestimmt nix mit einer Kaufprämie in Deutschland.

Logisch und konsequent. Von der "Umweltprämie" haben ja auch vorwiegend deutsche Hersteller profitiert, genau wie von der Feinstaubplakette. Und schließlich sind die deutschen Arbeitsplätze und Steuerzahlungen von Renault, Opel, Nissan, Mitsubishi usw. ja nun wirklich völlig wertlos. Die Entscheidung könnte auch wirklich nur anders ausfallen, wenn es bei der Elektromobilität um Umweltschutz ginge. </Sarcasm>
Michael

Twike 3 (2001) … Emco Novum (2009) … Twizy 80 (2012) … Mii electric+ (2020)

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Re: Kaufförderung

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Ich finde es nicht ganz verkehrt, dass man wirtschaftliche Aspekte komplett ignoriert. Allerdings ist es durch die Globalisierung so, dass man das ohnehin kaum noch abgrenzen kann. Beim ZOE stammen meines Wissens um die 60% des Autos von deutschen Lieferanten.
Offizieller Strombock des T&Emagazin :-P

Re: Kaufförderung

wasserkocher
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Ist auch gar nicht so wichtig, wie viel aus Deutschland kommt. Wenn die anderen EU-Länder mehr verdienen, muss Deutschland vielleicht weniger EU-Zahlungen leisten. In Prinzip sitzen wir doch längst alle in einem Boot.
ZOE Q210 seit 28.05.2013. R240 seit 22.07.2016. Model 3 seit 05.12.2022. EcoUp (CNG) seit 31.08.2017.

Re: Kaufförderung

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  • green_Phil
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*enttäuscht bin*
*Politiker tauschen will*

Re: Kaufförderung

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  • EVplus
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BuzzingDanZei hat geschrieben:....Allerdings ist es durch die Globalisierung so, dass man das ohnehin kaum noch abgrenzen kann. Beim ZOE stammen meines Wissens um die 60% des Autos von deutschen Lieferanten.
Die Hochvoltkabel beim Fluence ZE stammen aus Rumänien." Lear Corporation Pitesti "
http://www.lear.com/en/contact/locations.aspx
Stammen die HV Kabel evtl. auch die beim ZOE aus Pitesti / RO ? .....Dacia ist nicht weit....

Bild

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Re: Kaufförderung

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  • Desti
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Bis dahin werden die anderen Länder die Subventionen schon stark reduziert oder abgeschafft haben, da sie dann gar nicht mehr nötig sind.

Re: Kaufförderung

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  • Eberhard
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ich sehe dass nicht so wie Ramsauer.
Gäbe es eine massive Förderung, wären die deutschen Autobauer gezwungen, ihre in den Schubladen
versteckten EVd herauszuholen und auf die strasse zu bringen.

lg

Eberhard

Re: Kaufförderung

elektro-mobil
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green_Phil hat geschrieben:*enttäuscht bin*
*Politiker tauschen will*
Diesen Beitrag fand ich sehr gut. "*Politiker tauschen will*" :-) Sehr prägnant formuliert.
Interessanterweise gibt es in Deutschland im September eine bundesweite Wahl, und es ist möglich, das Ende Oktober dann der Politiker im Amt des Verkehrsministers ausgetauscht wird. ;-)

Im Bezug auf die Kaufförderung sind die Auffassungen größtenteils klar verteilt:
Merkel lehnt sie ab.
Ramsauer lehnt sie ab.

Rösler lehnt sie ab.
Brüderle lehnt sie ab. (Für die FDP besteht die Aufgabe des Staates ohnehin darin, die Steuern für die Besserverdienenden zu senken, die Steuern und Regulierung für die Unternehmen, an denen die Besserverdienenden beteiligt sind, zu senken, und das Eigentum der Besserverdienenden zu schützen. Schutz der Umwelt, der Menschen oder sonstiger "Sozialklimbim" sind für die FDP nicht Aufgabe des Staates, oder zumindest müssen sie im Konfliktfall gegenüber obigen Zielen zurückstehen.)

Trittin fordert sie.
Künast fordert sie.
Özdemir fordert sie.

Dieter Zetsche, Daimler-Chef, fordert sie (hätte man vielleicht nicht gedacht, das Grüne und Daimler einer Meinung sind, doch das ist häufiger der Fall, als man denkt :-) ).

Gabriel, als ehemaliger Umweltminister, hatte die 5000-Euro-Förderung für die ersten 100000 Elektroautos 2009 ja schon fast durchgesetzt. Als Umweltminister lag ihm die Umwelt eben auch am Herzen.
Kurioserweise wurde er damals von Steinbrück gestoppt, der nach 5 Milliarden für die sinnlose Abwrackprämie keine 500 Millionen für eine sinnvolle Elektromobilitätsförderung ausgeben wollte. Was passierte? Man gab trotzdem 500 Millionen für die Elektromobilität aus, nur nicht für eine Kaufförderung, sondern für Schaufenster etc.

Das Problem mit all den Millionen für diese Schaufenster ist nur, dass die Förderung leider sehr häufig nur sehr entfernt etwas mit Elektromobilität zu tun hat. In der ersten Runde der Schaufenster wurden teilweise in einigen Städten noch öffentliche Ladestationen errichtet. Das hatte sogar einen praktischen Nutzen.

Doch nun: Im Rahmen des "Schaufensters Elektromobilität in der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg" (was ein langer Begriff) wird zum Beispiel in Göttingen 4km Radschnellweg gebaut. Was hat das mit Elektromobilität zu tun? Es können auch Pedelecs drauf fahren. Nach derselben Logik könnte man im Rahmen des Schaufensters auch Straßen bauen, denn es können dann ja auch Elektroautos drauf fahren. Oder Bahnstrecken mit Oberleitung, dann sind die Züge auch elektrisch mobil. Der Bau von Wegeinfrastruktur hat für mich spezifisch nichts mit Elektromobilität zu tun. Dafür werden nun aber zum Beispiel diese Fördergelder "Elektromobilität" ausgegeben. Als ich das das erste Mal laß, konnte ich das zuerst nicht glauben: "Dafür werden also die Elektromobilitätsgelder ausgegeben? Schaufenster Elektromobilität bedeutet Radwege bauen?" Ich meine, Radwege zu bauen, ist bestimmt sinnvoll. Doch sollte das Geld für die Elektromobilität nicht dann auch wirklich die Elektromobilität konkret fördern?

Genau dasselbe im Projekt "Mobilitätskarte": Dort wird eine Karte entwickelt, die dann sowohl ÖPNV-Fahrkarte ist, als auch CarSharing ermöglicht, als auch Rabatt auf Taxifahrten bringt, und zu dieser Karte noch eine Handy-App und Internet-Seite. Alles schön und gut, doch wo ist die Verbindung zur Elektromobilität? In der mehrere Absätze langen Beschreibung findet sich dazu nur ein Satz: "Dabei werden auch Elektrofahrzeuge mit einbezogen." Wieder gibt es kaum einen Zusammenhang zwischen der Elektromobilität, und dem geförderten Projekt.

Es gibt da neben einigen sinnvollen Projekten noch genug weitere solche Beispiele...

Summa summarum: Neben dieser aktuellen Schaufenster-"Förderung" wäre eine konkrete Förderung im Sinne von Aufbau eines Ladestationnetzes oder Käufprämien für Elektroautos sinnvoll.


Doch: "Markt und Wettbewerb sind die besten Treiber für Innovationen. Kaufprämien oder ein staatliche Förderung der Lade-Infrastruktur kommen deshalb nicht in Betracht", so Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) Anfang Oktober 2012 in der Rheinischen Post.

Sehr schön geantwortet darauf hat Florian Pronold (Stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender) dann in einer "Schwarz-Gelb gefährdet Elektromobilität" betitelten Pressemitteilung: "Bei der Einführung von Elektromobilität muss der Staat eine Vorreiterrolle einnehmen. Wenn die Herren Ramsauer und Rösler erklären, den Kauf von Elektroautos nicht fördern zu wollen, dann machen sie damit genau das Gegenteil."



Ich glaube, Schwarz-Gelb würde die Kaufprämie nur einführen, wenn die Kaufprämie den deutschen Autobauern helfen würde, EU-Strafzahlungen aufgrund zu hohen Durchschnittsflottenverbrauchs zu entgehen. Deshalb forderten die deutschen Autobauer teilweise schon, dass jedes Elektroauto doppelt und dreifach angerechnet wird: Elektroautos richtig in den Markt bringen möchte man nicht, Strafzahlungen aber auch nicht. Also bitte einfach die Berechnungsregeln ändern. ;-)

Mit Rot-Grün gäb's eine größere Chance auf eine Kaufprämie, wenn sich der konservative Teil der SPD in dem Punkt nicht zu sehr durchsetzt.

Und mit großer Koalition? Alles offen.

Es bleibt spannend, wie es weitergeht, mit der Elektromobilität, und mit einer eventuellen Kaufprämie, nach September.


Gruß,
elektro-mobil
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