Kaufberatung Zoe vs. Yaris Hybrid

[campr]

Warum kauft man sich ein Elektroauto? Doch nicht weil es sparsam ist - da wäre in der Gesamtsumme ein Citigo für 10k die bessere Wahl. Nein, weil es cool ist, smooth und nahezu geräuschlos dahinzugleiten. Der Yaris HSD ist auch smooth, aber leider nicht immer ganz so geräuschlos.

[Karlsson]

Warum kauft man sich ein Elektroauto?

Technische Begeisterung, Spaß am lautlosen und kraftvollen Antrieb, Wunsch nach Nachhaltigkeit.

[mustanse]

Und vielleicht auch Abgaswerte? Elektro, ja gerne; EU6-Benziner ohne Direkteinspritzung oder Gas, möglich; Feinstaub und NOx-Schleudern? No way.
Und dass HSDs auf der Autobahn saufen, ist zumindest für Tempi bis Tacho 140 und übliche Verkehrdichten eine Urban Legend. Schneller fahre ich meinen Auris üblicherweise nicht, aber die geschäftlichen Leihdiesel, die ich bisher hatte, brauchten bei digitaler Fahrweise auf langer Strecke definitiv mehr als fünf Liter. Ein E220-CDI auch bei 130kmh, habe ich aber erst beim Tanken zum Abgeben gemerkt, als ich feststellte, dass die Kiste einen 80l-Tank hatte.
War selber lange überzeugter Dieselfahrer, das ist für alle Anwendungsfälle vorbei.

[harlem24]

Verglichen mit einem Verbrenner, egal welcher Couleur ist ein E-Auto sparsam.
Wenn man sieht, dass ein Citigo, den Du oben angesprochen hast, im Schnitt mit 40kWh/100km bewegt wird, während eine normal fahrende Zoe, ohne Verkehrshindernis zu sein, mit unter 20kWh bewegt werden kann, dann ist das in meinen Augen schon ein deutlicher Unterschied.
Spannender wird es wenn man das Model S nimmt, das im Alltag entspannt mit 35kWh/100km bewegt werden kann, zeig mir bitte einen vergleichbaren Verbrenner, der es schafft mit 5l Benzin oder 3,5l Diesel auf 100km auszukommen...

[mustanse]

Vorsicht beim Vergleich der Energieverbräuche: Die 20KWh für die Zoe gelten nur bei 100% echtem Ökostrom. Im Strommix kommen noch die Wirkungsgrade von Kraftwerk und Leitungsnetz dazu, wenn der Primärenergieverbrauch betrachtet wird. Beim Zerknalltreibling haben wir, wenn wir Förder- und Transportverbrauch hinzunehmen direkt den tatsächlichen Verbrauch. Dann ist der Unterschied nicht mehr ganz so groß.
Unschlagbar für E-Autos: Selbst heute verkaufte Fahrzeuge werden automatisch sparsamer und sauberer, wenn der Strom sauberer wird.

[harlem24]

Cool, Graustrom erhöht den Energieverbrauch?
Ich dachte damit wird nur der CO2-Ausstoß erhöht, denn Ökostrom muß ja auch erzeugt und transportiert werden...
Wo hast Du beim Verbrenner direkt den Primärverbraucht? Ich meine mich erinnern zu können, dass für Förderung, Transport und Veredelung nochmal mindestens 10% CO2 draufgeschlagen werden müssen.
Sparsamer wird kein Fahrzeug, auch nicht ein E-Auto. Außer Du hältst Dich mit dem rechten Fuß zurück...

[mustanse]

Bitte erst lesen, dann posten:
Ja, Graustrom erhöht den Primärenergieverbrauch. Und Förder- und Transportaufwand beim Spritverbrauch steht im Text.
Ach so, und ja, der CO2-Ausstoß ist ein Maß für den Primärenergieverbrauch.

[harlem24]

Beim Zerknalltreibling haben wir, wenn wir Förder- und Transportverbrauch hinzunehmen direkt den tatsächlichen Verbrauch. Dann ist der Unterschied nicht mehr ganz so groß.

Jetzt erklär mir doch bitte wie Du da auf den Primärenergieverbrauch kommst und was das für ein Unterschied ist?

Und warum erhöht Ökostrom den Verbrauch nicht?

[mustanse]

Die Rechnung ist einfach aber natürlich ungenau:
z.B. 5 l Benzinverbrauch * Energieinhalt (entnehmbar ca. 9KWh/l) zzgl. der Aufwand für Förderung,Verarbeitung und Bereitstellung, nehmen wir man die genannten 10% (schätze mal das ist zu niedrig), dann sind wir bei etwa 50KWh Verbrauch gemessen am primären Energieträger.
Graustrom ist natürlich erheblich schwieriger, weil x-Quellen, aber man liest von 30-60% Wirkungsgrad der verschiedenen Kraftwerkstypen. Sagen wir mal im Mittel 40% der in den Energieträgern enthaltenen Energie wird Strom. Weil die regenerativen Quellen keine Kohle, Öl und Gas für die Stromerzeugung verbrauchen und wir ca. 30% davon haben, hebe ich mal über alles die Ausbeute bei der Stromerzeugung auf 50% an. Eigentlich müsste man anders rechnen, aber der Effekt bleibt der Gleiche. Also, wenn ich 20KWh Graustrom verbrauche, kostet uns das 40KWh in Kohle,Öl und Gas.
Das sind Größenordnungen, die für das Fahren anzusetzen wären. Mehr Ökostrom bedeutet danach weniger Kohle,Öl und Gas auch für existierene Fahrzeuge.
Die Herstellung von Autos, Windrädern, Solarzellen oder Braunkohlekraftwerken ist hier nicht betrachtet.
Natürlich könnte ich jetzt das klugscheißen anfangen und sagen, dass jedes einzele Joule an Energie durch Kernfusion in unserer Sonne und zu einem kleineren Teil durch nukleare Zerfallsvorgänge, die ja wieder das Ergebnis von Fusionsvorgängen in anderen Sonnen und diversen Supernovae sind, aber das ist im Normalfall bei diesen Diskussionen nicht mit Primärenergie gemeint.
Die regenerativen Quellen sind ja auch primär, aber die können, wie der Name sagt nicht "verbraucht" werden, die füllen sich ständig nach.
Ergebnis der Betrachtung:
E-Autos können weniger Energie in Form fossiler Energieträger (sprich: Primär) verbrauchen, das ist aber nicht zwangsläufig so.
Die gleiche Betrachtung kann man auch für giftige/schädliche Abgase machen. Das ist auch nicht so eindeutig, wie man auf den ersten Blick glauben mag.
So, jetzt habe ich so viel geschrieben, dass das sowieso keiner liest...

[campr]

Könnt ihr eure Primärenergiediskussion bitte in einen anderen Thread verlegen. Passt hier irgendwie nicht so recht rein.