Journalisten testen Elektroautos

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Journalisten testen Elektroautos

mvan
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Immer mal wieder lese ich Testberichte von Journalisten, die sich für einen Tag oder mehrere Tage ein Elektroauto mieten bzw. ausleihen, unglaublich viele Anfängerfehler machen und dann im Bericht zu dem Schluss kommen, dass Elektroautofahren heute noch nicht geht.

z.B. hier:
http://www.abendblatt.de/region/article ... Strom.html

36 Stunden testen von E-Auto. Das ist schon einmal Quatsch, weil man sich an E-Autofahren wirklich erst gewöhnen muss und Erfahrungen sammeln muss. Die ersten Wochen macht man noch viele Anfängerfehler. Wie soll das in 36 Stunden funktionieren? Und dann eine Spritztour durch Norddeutschland. Am Anfang fährt man erst einmal in seiner Gegend, bis man Erfahrung gesammelt hat. Auf große Tour mit einem E-Auto ist unter Umständen etwas schwieriger. Da sollte man schon etwas Erfahrung haben. Dann wird ein Fahrzeug mit Reichweite von 160 km gemietet. Warum nicht ein Renault Zoe mit 400 km Reichweite? Dann fehlt beim Mietauto auch noch das richtige Ladekabel. An dieser Stelle kann man den Testbericht einfach aufhören zu lesen. Warum machen Journalisten so etwas? Will man beweisen, dass Elektroautos nicht funktionieren? Wer hat da ein Interesse daran? Ölindustrie, Autolobby?

nächster Bericht vom gleichen Tag:
http://www.kn-online.de/News/e-Autotest ... eher-nicht

Wieder unerfahrene Leute testen eine Woche. Sorry, aber das reicht nicht, um genug Erfahrung zu sammeln. Man kann mit einem Benziner als Anfänger auch nicht innerhalb einer Woche ohne Fehler fahren. Dann 800 km in einer Woche. Das entspricht einer Jahresleistung von 40.000 km. Sorry, der Durchschnitt in Deutschland liegt unter 15.000 km pro Jahr. Man sollte das E-Auto in Alltagssituationen testen. „Auch nach elf oder zwölf Stunden an der Steckdose, war er nie ganz voll“. Oh man. Warum nicht einfach den Renault Zoe nehmen, das meistverkaufte E-Auto in Europa (warum ist es wohl nicht der eGolf?)?. Den Zoe lädt man in 2 Stunden auf an einer Stromtankstelle. Oder daheim eine Ladebox installieren. Aber an der Haushaltssteckdose ein E-Auto aufladen? Ok, ich denke an der Stelle kann man diesen Testbericht auch beenden.

nächster Bericht vom gleichen Tag:
http://www.lvz.de/Ratgeber/Auto/e-Auto- ... uto-kaufen

Wieder unerfahrener Journalist testet eine Woche: Fazit: ich würde mir kein E-Auto kaufen. Schon wieder der eGolf. Leute, warum testet ihr nicht die Bestseller unter den Elektroautos? Der eGolf ist sicher nicht optimal, sonst würde er sich besser verkaufen. Unter Negatives – „Hilfe, warum funktioniert die Stromtankstelle nicht?“ Antwort von mir: weil man keine Ahnung vom Stromtanken hat? Hauptkritik: geringe Reichweite. Ja warum dann nicht den Renault Zoe mit 400 km Reichweite? Der Opel Ampera e würde es ja auch tun, wenn der nicht ausverkauft wäre. "500 bis 600 Kilometer müssten auf alle Fälle drin sein, findet Pankau." Dann sollte man aber doch bitte nicht den eGolf testen. Dann wieder lange Ladezeiten. Es gibt eben auch andere E-Autos, die das besser können.

Das sind drei Testberichte vom 20.5.2017 . Alles sehr schlecht getestet. Das kann doch nur Absicht sein, oder? Warum schreibt da nicht mal ein Journalist, der ein erfahrener E-Autofahrer ist? Oder warum interviewt ein Journalist nicht erfahren E-Autofahrer? Man kann doch auch nicht eine unerfahrene Person in einen LKW setzen und eine Woche testen lassen. Am Ende dann das Fazit: LKWs sind für den Straßenverkehr ungeeignet.
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Re: Journalisten testen Elektroautos

Jack76
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Das ist doch schon seit Jahren so, die meisten Journalien stellen sich idR unglaublich blöd an, dabei wäre es an Ihnen und Ihrem Testbericht, nicht zu kritisieren und sehenden Auges den Karren vor die Wand bzw. den Abschlepper zu setzen, sondern eigentlich den Interessierten und wirklich unerfahrenen Lesern zu erklären wie das wirklich funktioniert, warum eine handvoll Dinge einfach ein wenig anders sind, und warum und wie man mit der neuen Technik umgehen muss um sie optimal einsetzen zu können. Aber offensichtlich werden heutige "Motorjournalisten" eben nicht mehr von Technikbegeisterung gepackt sondern verlieren sich ebenfalls in der mittlerweile schon zu Häufig zur Normalität gewordenen üblichen Sensationsberichterstattung und Bashing um des Bashings willen...

Re: Journalisten testen Elektroautos

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  • midimal
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mvan hat geschrieben:
Das sind drei Testberichte vom 20.5.2017 . Alles sehr schlecht getestet. Das kann doch nur Absicht sein, oder? Warum schreibt da nicht mal ein Journalist, der ein erfahrener E-Autofahrer ist? Oder warum interviewt ein Journalist nicht erfahren E-Autofahrer? Man kann doch auch nicht eine unerfahrene Person in einen LKW setzen und eine Woche testen lassen. Am Ende dann das Fazit: LKWs sind für den Straßenverkehr ungeeignet.
Also: die Diesel Verkauefe sind zum Teil eingebrochen. Wenn man nur EIN Diesel-Auto mehr durch solche "Berichte" ueber E-Mobilitaet verkauft, sind alle 3 "Journalisten" bezahlt.

Es soll ja folgende Stimmung erzeugt werden: Alles ausser Diesel-Fzg (insbesondere diese E-Autos mit diesem Teuefels E-Antrieb sind Mist). Nur der Diesel macht ALLE gluecklich. :lol: :lol: :lol: :lol:
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Skoda Enyaq 80x <-- der macht sowas von Spaß - WOW!

Re: Journalisten testen Elektroautos

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@mvan: das sind genau die Gedanken, die mir durch den Kopf gegangen sind, als ich diese Woche täglich die Berichte in den Kieler Nachrichten las über den "größten E-Autotest Deutschlands". VW stellte 10 neue e-Golfs für 10 Leute eine Woche zur Verfügung und diese Leute sollten herausfinden, ob E-Mobilität alltagstauglich ist. :roll:
Es kam zur üblichen Ansammlung von Anfängerfehlern. Da berichtet einer: die Schnellladung war nach 3,5 Stunden immer noch nicht beendet. Was hat der da gemacht? Schnellladung?
Fazit: zu teuer (stimmt), nicht praxistauglich und laden ist ganz schwierig. Geladen wurde nur an Schuko. Ich glaube nicht, dass ein Elektriker die Schukodosen vorher angesehen hat. Hätte nur noch eine verschmorte Schukodose gefehlt.
Offenbar hat niemand die Leute zuvor mal eingewiesen. Zumindest mal erklärt, dass es Drehstrom und Gleichstrom gibt.
Zoe Zen seit 10.7.2013, verkauft im Juni 2019 mit 108.000 km, erster Akku, still going strong
Tesla Model 3 seit 12.6.2019

Re: Journalisten testen Elektroautos

rolandk
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Übrigens, selbst Vertriebsleiter für E-Mobilität (vom EVU) sind da teilweise nicht besser... Mir wollte Mal jemand erzählen, das man den Leaf mit 22kW an einer typischen AC-Ladesäule laden könnte. Da wundert es mich dann nicht, wenn er dann bei der Ausleihe des Fahrzeugs nicht mal ein Typ1-Typ2 Kabel mitbekommen hat, um an eben an dieser Säule zu laden. Außerdem wundert's mich dann auch nicht, wenn sich Gemeinden entgegen besseren Wissens 'nen e-up zulegen und sich danach wundern, warum der sich die Reifen platt steht....

Leider sind viele "Entscheidungsträger" sehr unempfänglich für gut gemeinte Ratschläge....

Roland
Zuletzt geändert von rolandk am So 21. Mai 2017, 08:29, insgesamt 2-mal geändert.
Unterwegs mit: Zoe Q210 (mit 38 kWh, DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), Tesla Model S85 (Ladeflatrate), van Moof S3, Zoe R240 (DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), SAIC MG4 (Luxury, Saskia)

Re: Journalisten testen Elektroautos

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Vanellus hat geschrieben:.... Zumindest mal erklärt, dass es Drehstrom und Gleichstrom gibt.
Korrekterweise gibt es Wechselstrom und Gleichstrom. Den Wechselstrom gibt es dreiphasig (der sogenannte 'Drehstrom'), wovon auch nur eine Phase angeschlossen sein kann.
Twizy von 05/2013 bis 06/22, seit 06/22 Smart ED Cabrio von 2013, Tesla Model S ab 10/2014, PV mit 4,8, 8 und 10kWp

Re: Journalisten testen Elektroautos

Toumal
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Diese Journalisten sind Petrolheads. Elektrischen fahren muss einfach Kuhdung sein. Der Chef sucht binnen 5 Minuten einen Mietwagen raus, da soll es entweder das billigste sein, oder halt deutsche Qualitaet vom Weltmarktfuehrerrrrrr.

Aber troeste dich, die ersten Verbrennerautos hatten auch wenige Freunde, und selbst die Eisenbahn hatte anfangs viele Hasser.

Re: Journalisten testen Elektroautos

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Tja, dagegen hilft doch nur mit positiver Berichterstattung gegenzuhalten! Ich habe, nachdem ich diesen Thread hier gelesen habe, z.B. gleich einem Bekannten, der für unsere regionale Zeitung schreibt, eine Email zukommen lassen. Ob er nicht mal ..... Ich weiß er ist der Elektromobilität gesonnen und mit mir hätte er schon einmal den ersten Interviewpartner.
(Im Übrigen habe ich ihm keine Testfahrt als Reportagethema vorgeschlagen, sondern darüber zu recherchieren , was in unserer Region elektrotechnisch schon alles geht).

Also, das könnt ihr doch auch! Fast jeder kennt doch jemanden, der jemanden kennt, der Journalist etc. ist.
Soll das Positive mehr ans Licht und an die Öffentlichkeit kommen! :)
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