Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

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Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

axlk69
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8-) Ich gehe mal davon aus, dass jeder von Euch den Film "Who killed the electric car" kennt.
Seit diesem Film stelle ich mir eigentlich immer die selbe Frage in Bezug auf Hybridfahrzeuge, ob Plug in, ob ohne Plug in und streng genommen auch auf Fahrzeuge mit Rangeextender:
Was soll das?
Abgesehen von den paar popeligen Km, die ein Plug in oder ein Volt und Ampera (wo´s ja ein bißchen besser ist) im reinen Elektroantrieb fahren kann halten sich:
1. Die Verbrauchswerte in Sachen Sparsamkeit sehr zurück (4 Liter Autos gibt bez gab es auch ohne Hybrid)
2. Sind alle Schwächen der Verbrenner wie Service, Öl, Kraftstofffilter, Getriebe usw. usw. weiterhin vorhanden und kombinieren sich perfekt mit weiteren Fehlerquellen, die ein E Antrieb mit sich bringen kann und noch dazukommend die Verbindung der beiden System.
3. Sind die Preise kaum von einem reinen Elektrodüser entfernt.

Argumente, wie ist in der Stadt emissionslos und leise, sind ein wenig mager zumal man schon überlegt E Fahrzeuge und damit wohl auch Hybride zu "besounden" und emissionslos ist bestenfalls der Range Extender und der Plug In für die "Ich fahr Sonntag in die Kirche und retour" Fahrer :mrgreen:
Ich habe das Gefühl, dass es Ziel des Hybrids ist, den Service und Reparaturwerkstätten auf Dauer den Wohlstand zu sichern. Weiters ist ja auch die Ölindustrie nicht traurig, wenn man den weniger werdenden Rohstoff teurer vermarkten kann :twisted:
Will hier nicht als Provokatör auftreten, aber ich denke, dass die Rechnung Hybrid am besten für die Auto- und Öl industrie aufgeht.
Oktober 2012 bis Oktober 2014 Renault Fluence Z.E.
Oktober 2014 bis Tesla Model 3: Opel Ampera
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Re: Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

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... und die Ängste und Bedenken der Bevölkerung bedient. Solange "wir" uns keine Gedanken machen, wie eigentlich unsere tägliche Beförderungssituation wirklich ist und "wir" nicht bereit sind, bei Langstrecken kleine Abstriche oder Umwege (Zug, Pausen, Leihwagen) zu machen, sind "wir" ein leicht gefundenes Fressen für die Angstschürer.

Das ist noch ein weiter Weg, bis es in den Köpfen der Mehrheit KLICK macht. In manchen Bereichen ist der Gang über diese Brückentechnologien ja gar nicht verkehrt. Speziell beim Lastverkehr und bei Vertreterfahrzeugen. Und sei es nur als Denkanstoß für die nächste Fahrzeugwahl, wenn Hänschen von nebenan einen Hybrid fährt und sich irgendwann dabei erwischt, nur noch elektrisch unterwegs zu sein. Der Prozess muss angestoßen sein. Wann der flächendeckende Umstieg auf Elektroautos wirklich erfolgt, ist doch eigentlich nebensächlich. Ob nun in 2, 3, 5 oder 10 Jahren. Das ist weder für das Klima, noch für die Ölreserven kriegsentscheidend.

Mein Gefühl sagt mir aber, dass dieser Prozess bereits in vollem Gang ist und zwar unstoppbar.
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Re: Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

Guy
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Für mich es der (Plug-In) Hybrid ein logischer Schritt hin zum reinen Elektroauto.

Das Elektroauto ist heute noch kein Auto für alle Fälle. Dies sind wir jedoch aus unseren Erfahrungen gewohnt, nämlich das Auto im Alltag, aber auch für Fahrten in den Urlaub zu verwenden.

Plug-In Hybride schließen diese Lücke. Wer seine Fahrten nun mit einem solchen Auto zum Großteil rein elektrisch zurücklegt, der möchte fast automatisch mehr elektrische Reichweite haben. Deshalb wird diese von Generation zu Generation sicher steigen, Verbesserungen bei der Energiedichte und gesunkene Herstellungskosten machen es möglich.

Irgendwann wird man sich dann sicher fragen, weshalb man noch diesen unnützen Metallhaufen vorne durch die Gegend fährt und alleine schon aus Kostengründen darauf verzichten.

Wird so kommen, wird aber noch dauern.

Re: Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

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Hallo!

Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Toyota Prius 2:
Das Auto ist - verglichen mit dem Vorgänger in meiner Autohistorie (Golf III TDI) - eine Offenbarung in Laufruhe, wenn der Verbrenner nicht zu sehr gefordert wird. Dank Priusforum und Spritmonitor wuchs der Ehrgeiz, bei den Benzinsparern möglichst weit vorne zu sein. Ganz vorne zu sein, schaffte ich nicht, aber immerhin waren es 4,52 l/100km Langzeitschnitt (5 Jahre/61.000km).
Sehr angenehm zu fahrendes Auto, aber das Gefühl: "Ich fahre (relativ) sparsam, blase keinen Dieselruß hinaus, verbrauche aber halt doch fossile Energie" wurde immer stärker. Ein Plugin-Nachrüstkit habe ich nicht als sinnvoll erachtet.
Nach der Analyse der in diesem Zeitraum gefahrenen Kilometer und effektiv benötigten Reichweiten kam der Entschluß, auf ein reines E-Auto umzusteigen.

Erleichtert haben diesen Entschluß:
Der Leasingvertrag für den Prius war ausgelaufen
Der i-MiEV war dank VLOTTE-Projekt günstiger zu haben.
Der Plug-In-Prius war vor 2 Jahren noch nicht auf dem Markt, die E-Reichweite von 25km wäre für mich aber auch nicht akzeptabel gewesen.

Der Opel Ampera (war zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht auf dem Markt) könnte beides abdecken, hätte aber wegen seines Gewichtes den Nachteil, daß er ca. 50% mehr Strom braucht als der i-MiEV. Der Preis des Ampera ist auch nur was für Betuchte. Als Vorteil sehe ich, daß man mit dem Ampera sehr flexibel die Betriebsart E oder fossil wählen kann, je nach zur Verfügung stehender Ladezeit und Fahrtstrecke.

Fazit für mich:
Die privaten Auto-Fahrten erledige ich weitgehend elektrisch, bei zu großen Entfernungen (Begriff dehnbar :-) ) Reise mit der Bahn oder in Ausnahmefällen Leihauto (bisher noch nicht gebraucht).

Für Dienstfahrten bediene ich mich eines Poolautos unserer Firma.
Privat fahre ich ca. 10.000km/a, dienstlich etwa 2000-2500km/a.

Einen Hybrid würde ich keinen mehr kaufen, nur mieten.
Gruß aus dem Vorarlberger Rheintal,
Herbert
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Stromverbrauch Hyundai IONIQ electric - seit 18.08.2017

Re: Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

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Klassisches Beispiel für das worüber ich sprach. Vielen Dank für deinen Beitrag!
Offizieller Strombock des T&Emagazin :-P

Re: Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

Gegendenstrom
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Hybride anzubieten scheint eher eine Methode zu sein, die Autopreise schön weiter hoch zu halten.
Wer mal nachrechnet, was ein z.B Honda Jazz Hybrid in der Anschaffung kostet, und was er an Kraftstoffkosten einspart weis wovon ich rede. An diesen Autos verdient nur einer, der Hersteller.
Alle Autos die weiter Verbrenner tragen, werden auch die Wartungskosten mindestens wie Verbrenner habe. Die brauchen ja weiter Zündkerzen, Ölwechsel, Auspuffanlagen, Zahnriemen etc. Das freut auch nur einen: die traditionelle Autoindustrie und deren Zulieferer.
Ich fahre mit meinem C-Zero nun auf die 10.000 km zu. Kraftstoffkosten sind geviertelt Nächste und erste Durchsicht bei 20.000.
Lt. Reparaturhandbuch für den Antriebsstrang inklusive Batterien lediglich Kontrollen und Reinigungsarbeiten.
Bisher fährt das Auto völlig problemlos.
Ich werde wohl nie wieder einen Verbrenner kaufen wollen......auch keinen Hybriden!!!!

Re: Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

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Du, ich und die meisten hier, haben das ja auch bereits verstanden. Die Mehrheit draussen aber leider noch nicht. Ich sehe aber einen Trend und wenn andere den Übergang über einen Hybrid brauchen, so sollen sie doch.

Bei uns in der Firma habe ich festgestellt, dass man sehr gut Neugier und Interesse wecken kann, wenn man ein bisschen aufklärt. Habe sogar eigens dafür ein PDF geschrieben und über den Betriebsrats-Newsletter verteilen lassen. Hege die Hoffnung, genug Bedürfnis zu wecken, dass die Firma Ladesäulen auf dem Parkplatz aufstellt. :-)

Falls jemand Interesse an dem Text als Vorlage hat, kann ich das gerne rausgeben.
Offizieller Strombock des T&Emagazin :-P

Re: Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

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  • EVplus
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Zitat aus der Presseveröffentlichung der ika der RWTH Aaachen :

http://www.ika.rwth-aachen.de/forschung ... ka0025.pdf

Die Attraktivität des elektrischen Fahrens hängt maßgeblich vom Angebot konkreter Nutzungsvorteile ab. Diese können z.B. in der kostenlosen Nutzung von Parkplätzen, Nutzung von Busspuren oder der Einfahrt in zufahrtsbeschränkte Zonen liegen. Rein finanzielle Anreize sind nicht ausreichend, da die Total Cost of Ownership (TCO) eines elektrisch angetriebenen Personenkraftwagen heute bei vierjähriger Nutzungsdauer ca. 11.000 Euro über denjenigen eines konventionell angetriebenen vergleichbaren Fahrzeug liegen, und erst 2020 auf ca. 5.000 Euro sinken werden. Deshalb sind geeignete verkehrspolitische Maßnahmen zu definieren, die zunächst auf begrenztem Raum unter wissenschaftlicher Begleitung hinsichtlich ihrer Wirksamkeit, Akzeptanz und Umsetzbarkeit bewertet werden sollten.
7. Insbesondere Plug-in Hybride und Elektrofahrzeuge mit Range-Extender haben ein großes Potential.

Mit der Einführung von konkreten Vorteilen des elektrischen Fahrens wird sich insbesondere der Anteil der Plug-in Hybride (PH-EV) sowie von E-Fahrzeugen mit Range Extender (RE-EV) signifikant erhöhen, da diese Antriebskonzepte sowohl ein elektrisches Fahren über ca. 20 – 90 km ermöglichen als auch das Zurücklegen weiterer Distanzen gewährleisten. Damit können sie ein heutiges konventionell angetriebenes Kraftfahrzeug prinzipiell ersetzen. Elektrofahrzeuge mit Range-Extender verfügen typischerweise über eine größere Batteriekapazität als Plug-in Hybride, um überwiegend elektrisch bewegt werden zu können. Beide Konzepte bieten ein hohes Effizienzpotential, das es durch interdisziplinäre Forschung und Entwicklung zu heben gilt.
8. Brennstoffzellen-Fahrzeuge spielen erst ab 2030 in Bezug auf die Stückzahlen eine merkbare Rolle.


Viele Grüsse EVplus

Re: Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

axlk69
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Interessanter Bericht! :roll:
Was ich allersdings ums Verrecken nicht kapieren kann ist folgender Satz:

"Kraftstoffe werden zunehmend regenerativ hergestellt, langfristig z.B. aus solar erzeugtem Wasserstoff, welcher zu leicht transportierbarem Methan oder Ethanol weiterverarbeitet wird." ;)

Entweder bin ich blöd, oder ich brauche nicht "nur Wasserstoff" sondern erst wieder ein fossiles Grundprodukt oder Flächen auf denen normalerweise Kuhlimuhs grasen sollten.

Der Satz wäre ja noch verständlich, würde man sagen "mit Hilfe von solar erzeugtem Wasserstoff" aber wie man aus Wasserstoff Methan oder Alkohol erzeugen will ist mir schleierhaft!
Ist vielleicht bei diesen ganzen hochragdigen Forschern einer, der am "Stein des Weisen bastelt" und als Nebenprojekt zu der "Gold aus Blei Herstellung" auch die Technik "Methan und Alkohol aus Wasserstoff" entwickelt? :mrgreen:

Muß ein toller Typ sein!
Oktober 2012 bis Oktober 2014 Renault Fluence Z.E.
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Re: Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie

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  • green_Phil
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Lieber axlk69!

Es ist mir ziemlich unangenehm, aber Du lehnst Dich etwas weit aus dem Fenster. Zumindest zeigst Du uns, dass Du nicht viel Ahnung von Chemie hast und Dir dessen nicht bewusst zu sein scheinst.
Wasserstoff, Alkohol, Methan: Das sind einfache Bausteine der organischen Chemie (Wobei Wasserstoff als solches anorganisch ist).
Wasserstoff ist molekular, bestehend aus zwei H-Atomen.
Methan ein Molekül, indem ein C-Atom (Kohlenstoff) von vier H-Atomen umgeben ist.
Alkohol ist eine allgemeine Bezeichung für eine Stoffklasse. Wahrscheinlich ist hier der gebräuchlichste Alkohol gemeint, Ethanol. Er besteht aus 2 C-Atomen, 5 H-Atomen und einem Anhängsel, der dies erst zu einem Alkohol macht - einem Sauerstoffatom an dem ein weiteres Wasserstoffatom hängt.

Du kannst Dir vielleicht vorstellen, dass eine Synthese von Methan leicht zu bewerkstelligen ist, ohne teuere Ausgangsstoffe. Ist erst ein Mal Methan vorhanden, "pappt man zwei davon zusammen" und schon ist fast der Alkohol fertig. Wenn Du Interesse hast, erkläre ich Dir das gern genauer und fachlicher.
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