Henne-Ei Problem

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Re: Henne-Ei Problem

tom
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Ohne jetzt deine ganze Rechnung im Detail zu überprüfen, gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass diese stimmt. Da bin ich eigentlich positiv überrascht! Denn genau diese Angst hatte ich bisher auch für den genannten Fall. Wobei ich es schon etwas hochgegriffen finde, anzunehmen, dass 25% aller Fahrzeuge nahezu gleichzeitig verwendet werden um eine Urlaubsfahrt über 3-400 km zu unternehmen. Ich würde da nicht von mehr als 10% ausgehen.
Aber any way. Du kommst auf lediglich 55 Ladestationen pro Standort, was ich jetzt nicht ausgesprochen viel finde. Ich kann mir leicht vorstellen, dass auf den meisten Rasthöfen ein vielfaches dieser Parkplätze zur Verfügung steh. Es müssen also lediglich 55 davon mit Schnellladetechnik ausgestattet und reserviert werden. Klar können die dann nicht ans Stromnetzt angehängt sein. Aber mit Pufferspeichern und Erzeugung vor Ort (z.B. mit grossen Stationären Brennstoffzellen) sollte das machbar sein.
Oder denke ich hier zu blauäugig? Viel weiter als 5-600 km fahren ja aktuelle Verbrenner auch nicht ohne Tankstop. Und diese müssen IMMER an die Tanke. Diese Infrastruktur passt ja auch.

Gruss Thomas
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Re: Henne-Ei Problem

TeeKay
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Ihr wert mit Zahlen um euch - unglaublich. Auf der meistbefahrenen Autobahn Deutschlands fahren nur 165.000 Fahrzeuge am Tag. Und das ist die Stadtautobahn Berlin. Es gibt keine Autokarawanen von 750.000 pro Tag.

Ein Lichtbogenofen-Stahlwerk mit 3000t Output pro Tag verbraucht pro Minute 833kWh. Da gibts auch keine Probleme, die heranzuschaffen.

Re: Henne-Ei Problem

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Das Problem sind vor allem die Altlasten. Würden plötzlich alle Sprittankstellen verschwinden und man müßte neue bauen, könnte man ganz anders rechnen.

Selbst wenn man nur 1 Million EUR für eine Tankstelle rechnen würde, könnte man dafür schon min. 20 Schnellader aufstellen.
Für eine E-Autobahntankstelle genügt im Prinzip eine große gepflasterte Fläche mit Carport mit PV drüber und viel Kabel drunter :mrgreen:
Dazu ein Dicker Netzanschluß etwas Pufferakku, ein Windrad in der Nähe, von dem man Strom direkt kaufen kann etc.

Egal wieviel Schnellader jetzt gebaut werden - keine ist davon später Überflüssig, da der Bedarf noch gewaltig steigen wird.
Schnarchlader an Orten, wo das Auto nicht ohnehin länger steht dagegen schon. Sofern der Netzanschluß aber nicht zu knauserig gemacht wurde, kann man ja die Box später für kleines Geld tauschen...
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Re: Henne-Ei Problem

Turbothomas
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Das wurde beim NPE nicht berücksichtigt und findet somit auch nicht statt.
1Mio E-Autos sind 3Mrd € an Mineralölsteuerverlusten, so geht das nicht :oops: :lol:

Jedes EV sägt am Fundament der Finanzierung der BRD und der EU. Nein 1Mio EV´s mit dene man in Urlaub fährt sind unzulässig... :P
Ciao
Thomas
- Standard AC43kW-Normalladung für alle!
- 22kW AC als Notfalllader, darunter nicht notfalltauglich!

Re: Henne-Ei Problem

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Was bedeutet NPE ?
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Re: Henne-Ei Problem

zitic
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http://de.wikipedia.org/wiki/Nationale_ ... lit%C3%A4t

Ansonsten bzgl. der Finanzierung: Das ist ja nur ein vorübergehendes Phänomen und quasi eine Subventionierung solange EV sich nicht durchgesetzt haben. Entsprechend wird es dann andere Mechanismen statt Mineralölsteuer geben. Z.B. eine km-Abgabe o.ä.. Der Anfang der PKW-Maut weißt ja auch darauf hin.

Re: Henne-Ei Problem

Frank
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Thorsten hat geschrieben:Meine nächste Lieblingssäule stände bei Kilometer 101. Beim nächsten
E-Auto stände die nächste Lieblingssäule wohl bei Kilometer 201.
Meine Lieblingssäule (22kW) steht in der Stadt oder der Gemeinde im Zentrum ...und nicht nur in einer Stadt, sondern in jeder :wink: Stadt! Dann kann ich auch Bekannte besuchen die keinen Drehstrom haben, fahre dann mal mit denen in die Stadt auf ein Eis oder setze mich in den Biergarten :prost: und kann später wieder mit vollem Akku die Heimreise antreten.
Wenn auf der Durchreise die Säule bei km 101 belegt ist, fahre ich eben weiter bis 111 oder 121, eine davon wird wohl frei sein. Dann können die Chrombox und der Adapterzoo zu Hause bleiben, ein Ladekabel reicht.

Schnelllader größer 43kW AC, und DC müssen schnellstens, in ausreichender Zahl und mit genügend Ladepunkten je Standort, an die Autobahnen!

Gruß Frank
Zoe Intens Q210, 6/2013, schwarz mit weißem Dach bis 07.2020, ersetzt durch Zoe Life ZE50 Zirkonblau, Winterp.
Zoe Intens Q90, 9/2017, Intensrot bis 07.2020, ersetzt durch Zoe Intens Dezirrot, Winterp. CCS. ab August?
Drehstromkiste

Re: Henne-Ei Problem

HED
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Erstmal muss die "Super-Batterie" da sein. Danach kann man abwiegen, wie man die Infrastruktur kosteneffizient und leistungsgerecht und vor allem bedarfsgerecht auslegt.

Die Energiedichte muss sich um den Faktor 2-3 erhöhen. Das kommt auch den Preis und dem Gewicht zu Gute. Dadurch wird die Reichweite bis um den Faktor 3 steigen, oder aber man braucht für die derzeitig übliche Reichweite einfach weniger Akkus, was wiederum der Energieeffizienz durch reduzierten Gewicht und den Preis zu Gute kommt.

Eins wird sicherlich nicht funktionieren. Wenn Millionen von E-Autos in Deutschland fahren, was ja wirklich unrealistisch ist, müssen die ja auch laden. Und das geht in diesem Ausmaß nicht.

Also dachte ich an voll automatisierte Mega-Parkhäuser, wo die E-Autos platzsparend geparkt und geladen werden. Bezahlen tut man mit dem Parkschein, am Automaten. Mit Bargeld, wie gehabt. Oder meinetwegen auch NFC.

Also das in Frankfurt oder Hamburg, tausende E-Autos sehr lange an der E-Lade Station hängen, das könnt ihr gleich vergessen.

Man kann das nicht mit Norwegen vergleichen.
Und ich bin der letzte Mensch, der dem Verbrenner mit aller Gewalt beibehalten will.

Überhaupt muss das ganze Infrastruktursystem überdacht werden, weil zu ineffizient:

- Ja es muss mehr auf die Schiene (das ist keine Parole, sondern Fakt)
- Ampelschaltungen müssen wirklich bedarfsgerecht werden
- Busse brauchen einen Elektroantrieb, aufgrund der schlechten Effizienz (hier bietet sich ausnahmsweise Wasserstoff an, zumindest bei Großstädten)
- Generell müssen wir vom Diesel weg (LNG und CNG als Alternative bei LKW), meinetwegen auch Hybrid
- Kleinbusse reichen für den ländlichen Nahverkehr zu bestimmten Zeiten oft aus (würde viel Energie sparen)
- Wir brauchen den Transrapid als Konkurrenz zu den Inlandflügen
- Langlebigen Asphalt teeren, reduziert die Wartungsarbeiten und damit die Staus

Re: Henne-Ei Problem

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HED hat geschrieben: - Ja es muss mehr auf die Schiene (das ist keine Parole, sondern Fakt)
Dumm nur das die Schiene bereits bis zum Anschlag ausgelastet ist.
- Ampelschaltungen müssen wirklich bedarfsgerecht werden
Viele Ampelanlagen könnten in Kreisverkehre umgebaut werden. Das kostet zwar Geld, die Nachfolgekosten sind aber zu vernachlässigen.
Busse brauchen einen Elektroantrieb, aufgrund der schlechten Effizienz (hier bietet sich ausnahmsweise Wasserstoff an, zumindest bei Großstädten)
Wasserstoff würde ich ablehnen. Viel zu teuer was die Bereitstellung anbelangt. Innerstädtisch wäre der gute alte Oberleitungsbus die billigste E-Variante.
Generell müssen wir vom Diesel weg (LNG und CNG als Alternative bei LKW), meinetwegen auch Hybrid
- Kleinbusse reichen für den ländlichen Nahverkehr zu bestimmten Zeiten oft aus (würde viel Energie sparen)
Generell müssen wir von fossilen Brennstoffen weg, denn das Rohöl brauchen wir für viel wichtigere Dinge als für Benzin oder Plastikflaschen. Ähnliches gilt für Gas.
Wir brauchen den Transrapid als Konkurrenz zu den Inlandflügen
Was wir brauchen ist ähnlich wie in Frankreich ein konventionelles Hochgeschwindigkeitsnetz. Der Transrapid ist viel zu teuer und unwirtschaftlich.
Langlebigen Asphalt teeren, reduziert die Wartungsarbeiten und damit die Staus
Alternativ hohe Abgaben für die Straßenbenutzung, und ein radikales Tempolimit. Könnte sofort eingeführt werden und würde die Straßen gewaltig entlasten. In einer von der Autobranche dominierten Land aber fast alles nur ein Wunschgedanken.

Meiner Meinung nach wird sich das E-Mobil erst mal nur bei den Eigenheimbesitzern und Personen mit der Möglichkeit ihre Tiefgaragen bzw. Parkplätze mit E-Anschluss auszustatten durchsetzen. Das wir in Zukunft massenhaft mit E-Fahrzeugen die Urlaubsreise antreten halte ich für die nächsten Jahr(zehnt)e mit der heutigen Akkutechnik für Utopie.

Juergen
i3 REX 120 Ah - einziger i3 mit vernünftiger Reichweite und ohne Ladestress

Re: Henne-Ei Problem

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  • Great Cornholio
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Thorsten hat geschrieben:Was wird zuerst da sein ?
Eine flächendeckende Infrastruktur für die E-Mobilität oder
Batterien die eine Reichweite ermöglichen, die genau diese
Infrastruktur überflüssig macht ?
Hi Thorsten,

du immer mit deinen Fragen ;)
Um diese Fragen ordenlich beantworten zu können, müßten wir erstmal "flächendeckende Infrastruktur" definieren. Das könnte:
  1. 0815-22kW-Säule mit RFID Quatsch sein
  2. der in jedem kleinsten Ort vorhandene. 3-phasen Wechselstrom 43kW Hausanschluß.
Wenn wir b) annehmen und in einer Parallelwelt leben würden, müssten wir nur noch das Bewußtsein für E-Mobilität ändern. Dann würde jeder bei jedem laden, bezahl....ähm.... spenden und alle würden das normal finden.

Wenn wir aber a) annehmen glaube ich , das diese schon in ein paar Jahren überholt sein werden. Mit größeren Akkus - und das ist ja das Ziel der Industrie und beim Tesla funktioniert das schon hervorragend, Würde man diese Säulen viel zu lange belagern, da sie viel zu langsam laden um den rießigen Akku zu füllen.

Ich denke es werden erst die Akkus sein. Viele der aufgestellten Säulen sind heute schon obsolet. z.B. die unzähligen Bürgermeistersäulen, oder zugeparkte RWE/Mainova Säulen, oder nicht für ZOE zugelassene McD Säulen, oder eine der neun A9 CCS Säulen ohne Typ2 Dose, oder acht der neun CCS Ladestationen an der A9 die weder 50kW ChaDeMo noch 43kW AC Ladung unterstützen usw. Ohne Änderung in den Köpfen ist a) oder b) am ziemlich egal. :roll:

Ich versuche so viele Menschen wie möglich, auf E-Mobilität anzusprechen und mit meiner ZOE mitzunehmen. Ich hoffe somit den Denkprozess in Gang zu setzen. Mehr kann man im Moment glaube ich nicht tun. :geek:
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