Heizung in E-Autos

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Heizung in E-Autos

Wackelstein
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Servus!
Ich habe im Forum gesucht, aber hab's übersehen, oder war zu blöd zum Suchen. Es betrifft das Thema
Heizung im Elektroauto (bzw. Hybrid).
Die Frage, die ich habe ist schlicht:

-) Wie gut geht die Heizung? Wird's im Leaf/Zoe/Smart/Ampera/usw. ordentlich warm und das schnell, oder sollte man sich beim Reisen in einem E-Auto im Winter immer warm anziehen (so wie in meinem alten VW Touran, der um's Verrecken nicht warm werden wollte)?

Weshalb ich frage:
Der Diesel meiner besseren Hälfte sollte schön langsam ausgetauscht werden und ich möchte versuchen ihr ein E-Auto (vermutlich den Zoe) oder 'nen Hybrid (Opel Ampera) schmackhaft zu machen. Nur ist sie 'ne Frostbeule und das Auto MUSS eine kräftige Heizung besitzen. Ein Auto, das nur zaghaft warm wird, ist für sie inakzeptabel.
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Re: Heizung in E-Autos

MarkusD
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Wackelstein hat geschrieben:Ein Auto, das nur zaghaft warm wird, ist für sie inakzeptabel.
Vo dem Hintergrund muß man sich fragen, warum sie bisher nur Verbrenner gefahren ist. Oder hattet ihr immer eine Standheizungen in den Autos?
:D

Ich kann nur für den Ampera/Volt sprechen: Es wird ziemlich schnell warm, vor allem wenn man auf "Max" stellt (schneller als bei meinen bisherigen Verbrennern). Rein elektrische Heizung geht natürlich auf Akkureichweite. Wenn der Verbrenner läuft, wird dessen Abwärme genutzt.
Vorheizen ist möglich, derzeit leider nicht zeitgesteuert möglich, aber wenn sich das Auto in Reichweite der Fernbedienung befindet, kein Problem.
Sitzheizung hat der Ampera vorne.

Gruß
Markus

Re: Heizung in E-Autos

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Ich weiß nicht, wie's beim Ampera ist, aber der ZOE und der Leaf lassen sich (per Timer oder online-Remote) komfortabel vorheizen.

Sowas kann ein Verbrenner nur mit zusätzlicher Standheizung (Eberspächer, Webasto...)

Da steigt man dann also in ein bereits warmes Auto.

Unzulängliche Heizleistung (wie bei meinem Kangoo) sollte eigentlich bei keinem aktuellen Modell mehr ein Thema sein.
Als Junge dachte ich, ich werde mal ein alter, weiser Mann.
Jetzt schaut, was aus mir wurde: Ein alter, weißer Mann.

Re: Heizung in E-Autos

Wackelstein
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Hey Leute, ihr wart ja schnell! Danke sehr!
Naja, ihr Citroen C4 erwärmt sich relativ schnell und gut. Mein Minivan dagegen... hätte ich an meinem Twizy Winterreifen, dann wär's wohl wurscht, mit was ich im Winter in die Arbeit fahre.... :?

Das mit dem Vorheizen ist mir bekannt und ist sehr erfreulich, wenn der Wagen am Morgen in der Garage steht und noch am Netz hängt.
Aber geht das auch, wenn er den ganzen Tag am Firmenparkplatz steht, wo es weit und breit keine Steckdose gibt?

Deshalb möchte ich mal präzisieren:
Wie schnell wird das Auto warm, wenn es NICHT vorgeheizt werden konnte?
PS: Der Reichweitenverlust ist mir bekannt und egal; es geht mir um 90% der Fahrten, die zur Arbeit und zurück gemacht werden.
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Re: Heizung in E-Autos

MarkusD
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Wackelstein hat geschrieben:Aber geht das auch, wenn er den ganzen Tag am Firmenparkplatz steht, wo es weit und breit keine Steckdose gibt?
Bei Ampera/Volt ja. Aber wie gesagt, geht auf E-Reichweite und das Fahrzeug muß sich in Reichweite der Fernbedienung befinden. Rückmeldung gibt es nur optisch über Blinker/Lichter.
Wenn der Ampera nicht an der Dose hängt, kann man das maximal zweimal starten, läuft dann für jeweils 10 Minuten.
Wackelstein hat geschrieben:Deshalb möchte ich mal präzisieren:
Wie schnell wird das Auto warm, wenn es NICHT vorgeheizt werden konnte?
Hm, ja, also mit der Stopuhr habe ich das noch nicht gemessen. Hängt natürlich auch etwas von der Außentemperatur ab.
Aber es geht spürbar schneller als beim Verbrenner.

Gruß
Markus

Re: Heizung in E-Autos

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Ob die Heizung schnell anspricht hängt davon ab, ob sie im Wasserkreislauf eingebunden ist, oder nicht.

- Die einfachste Variante ist eine PTC Innenraumheizung, die nach dem Prinzip eines Föhns arbeitet. Da dauert es keine 5 Sekunden und es strömt heiße Luft zu den Insassen. PTC Heizungen sind selbstregulierend, aber energetisch nicht sehr effektiv. Für kleine Elektrofahrzeuge ist dies kaum ein Nachteil, weil nur ein geringes Luftvolumen erwärmt werden muss und man deswegen mit weniger als 1 kW Heizleistung auskommt. Zum abtauen ist es sinnvoll, etwa 10 Minuten mit 3 kW vorzuheizen. Aber Achtung, es gibt auch Autos wie die Drillinge, bei denen befindet sich das Heizelement unisoliert am Unterboden. Da wird sehr viel Heizleistung - und damit Reichweite - an die kalte Umgebung abgegeben (Abhilfe: Heizelement isolieren).

- Heizelemente, die mit dem Wasserkreislauf verbunden sind, arbeiten vergleichsweise träge. Zunächst muss das gesamte Wasser erhitzt werden, ehe man die Heizung im Innenraum spürt. Das aufheizen benötigt sehr viel Energie, dafür wärmt es auch entsprechend lang nach. Für kurze Strecken eher ungeeignet. Die Einbindung in den Wasserkreislauf hat den Vorteil, dass man damit die Akkus auf Temperatur bringen kann, sofern dies im Fahrzeug vorgesehen ist.

- Die energiesparendste Variante ist die Wärmepumpe, allerdings steck ich da nicht tief genug in der Materie drin um zu beurteilen, wie lange die braucht um Wohlfühlklima zu schaffen.


Eine Liste bei der ersichtlich ist, welches Fahrzeug über welchen Heizungstsyp verfügt, habe ich leider nicht.
MarkusD hat geschrieben:
Wackelstein hat geschrieben:Aber geht das auch, wenn er den ganzen Tag am Firmenparkplatz steht, wo es weit und breit keine Steckdose gibt?
Bei Ampera/Volt ja. Aber wie gesagt, geht auf E-Reichweite und das Fahrzeug muß sich in Reichweite der Fernbedienung befinden. Rückmeldung gibt es nur optisch über Blinker/Lichter.
Wenn der Ampera nicht an der Dose hängt, kann man das maximal zweimal starten, läuft dann für jeweils 10 Minuten.
Es gibt Fahrzeuge, die heizen nur mit angeschlossenem Ladekabel vor, andere können dies auch direkt über den Akku. Auch hier ist mir leider nicht bekannt, welches Auto nach welchem Prinzip arbeitet. Dass man den Ampera nicht mittels Timer vorheizen kann, finde ich ungewöhnlich. Sollte doch wohl kein Problem für Opel sein, dies entsprechend umzusetzen. Selbst 15 Jahre alte Elektroautos lassen sich mittels Timer vorheizen.

Gruß
Micha
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Heizung in E-Autos

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Also vom Zoe her kann ich dir nur sagen, soweit ich es damals feststellen konnte, kommt es sehr schnell warm herein besonders wenn man fährt (Umwälzung der Luft passiert da wohl schneller?).
Im stand geht es nur wenn der motor "eingeschaltet" ist.
Dann dauert es meist 1 bis 2 min je nach Außentemperatur und das ist das entscheidende.
Je niedriger die Außentemperatur ist desto zäher wirds wohl gehen, vorallem werden die zu erreichenden wohlfühltemperaturen dann etwas länger brauchen.

Bisher hat sich heiztechnisch noch kaum einer beklagt.
Im Zoe fehlt halt eine Sitzheizung auch :/

Der Winter (minusgrade) werden die Wärmepumpe wohl auf die Probe stellen. Ich nehme an, dass es genügen wird doch das weiß ich NICHT aus eigener Erfahrung.
Dass sie schnell heizt (wenn alles halbwegs passt) schon.
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Re: Heizung in E-Autos

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Das ist sicher von Auto zu Auto unterschiedlich.

Gelesen habe ich von den Drillingen, dass die Heizung mit Wasserkreislauf im unisolierten Originalzustand ausreichend, aber nicht toll ist und irre Strom und Reichweite frisst (hat wohl satte 5 kW!). Isoliert dagegen strömt offenbar bis zu 80 °C heiße Luft aus den Ausströmern - da dürfte einem schnell warm werden.

Meine mia hat den beschriebenen Fön.

EDIT: Ich war im ursprünglichen Post von falschen Leistungen ausgegangen und habe das jetzt noch korrigiert.

Niedrige Heizstufe = ca. 900W inkl. Lüfter: Recht mau. Es kommt nur lauwarme Luft aus den Ausströmern. Genug, um bei Temperaturen > 0 °C nicht zu erfrieren, aber alles andere als mollig warm.

Hohe Heizstufe = Defog = ca. 1,7 kW inkl. Lüfter: Es wird deutlich wärmer, und das deutlich schneller. Die Scheibe wird ebenfalls angeströmt. Innerhalb weniger Minuten angenehme Temperaturen bei Außentemperaturen knapp über 0. (Deutlich unter 0 hatte ich bisher noch nicht.)

Aber: Bei hoher Heizstufe ist ist die Reichweiteneinbuße sehr deutlich merkbar. Und der zusätzliche Verbrauch ist nicht prozentual, sondern hängt von der Zeit ab.

Ein Rechenbeispiel:

Ich bin über Land und meist recht flott unterwegs. Fahrzeit pro Tag ca. 70 Minuten für 64 km. Theoretische Reichweite bei warmen Temperaturen und geschätzten 11,98 kWh aktueller Batteriekapazität ca. 94 km, d.h. Verbrauch ab Batterie ca. 12,74 kWh/100 km, Ladestand nach 64 km 3,82 kWh oder 32%. (*)

Jetzt schalte ich die Heizung auf hoher Stufe ein. Somit braucht die Heizung pro Stunde 1,7 kWh. Wenn ich sie während der gesamten Fahrt (70 min) laufen habe, sind das 1,98 kWh, die zusätzlich verbraucht werden. Nach meinen 64 km + Heizung verbleiben 3,82 kWh - 1,98 kWh = 1,84 kWh in der Batterie, also 15,6%. Geht noch.

Ich habe dann auf 64 km 9,95 kWh verbraucht, was einem Verbrauch von 15,6 kWh/100 km ab Batterie entspricht, oder einer theoretischen Reichweite von 76 km. Die theoretische Reichweite ist um fast 20% gesunken.

Ich bin aber ungewöhnlich schnell unterwegs (keine Stadt). Nachdem der Verbrauch der Heizung nicht davon abhängt, wie schnell ich gerade bin, sondern davon, wie lange ich unterwegs bin, verringert sich die theoretische Reichweite mit Heizung, wenn man in der Stadt unterwegs ist. Werte über 30% Reichweitenverlust allein durch die Heizung wären durchaus realistisch, wenn sie wirklich die ganze Zeit volle Pulle läuft.

Und dazu kommt ja dann noch, dass bei zunehmender Kälte die abrufbare Kapazität der Akkus schwindet.

Das ist alles kein Problem, wenn die tägliche Strecke weit weg ist von der tatsächlich erreichbaren Reichweite des Elektroautos. Würde ich täglich nur 30 km fahren, könnte ich heizen wie ein Verrückter und hätte außer erhöhtem Verbrauch keine Schwierigkeiten.

Auch bei größeren Autos, die an sich schon mehr verbrauchen, fällt die Heizung anteilsmäßig natürlich weniger ins Gewicht.

Klar ist aber: Sorglos heizen kann man in einem Elektroauto nur, wenn die benötigte Reichweite sehr deutlich unter der tatsächlich erreichbaren liegt.

Eine Sitzheizung kann da sehr sinnvoll sein, da sie mit weniger Energieverbrauch schneller eine angenehmes Wärmegefühl vermittelt. Die mia hat das leider auch nicht, aber ich werde mir da testweise mal was für den Zigarettenanzünder besorgen.

(*) Ich beziehe mich hier auf die nutzbare Kapazität. Über den Daumen gepeilt scheint mia tatsächlich fast die gesamte Batteriekapazität in die Reichweitenberechnung mit einzubeziehen. Unter 10 km Restreichweite gibts dann nur noch Schneckengang, um die Batterie nicht zu beschädigen.

Re: Heizung in E-Autos

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Der Leaf heizt auch vor, wenn er nicht angestöpselt ist, allerdings muß man da die Abfahrtszeit sehr genau vorher wissen, denn die Vorheizzeit ist dann auf 5min. begrenzt.
Als Junge dachte ich, ich werde mal ein alter, weiser Mann.
Jetzt schaut, was aus mir wurde: Ein alter, weißer Mann.

Re: Heizung in E-Autos

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Jogi hat geschrieben:Der Leaf heizt auch vor, wenn er nicht angestöpselt ist, allerdings muß man da die Abfahrtszeit sehr genau vorher wissen, denn die Vorheizzeit ist dann auf 5min. begrenzt.
Notfalls kann man mit der Smartphone App nochmal "ne kohle "nachlegen, wenn man doch später von der Arbeit los kommt, als gedacht.

Einmal die Woche fahre habe ich in 40km Entfernung zu tun und lassen dann auch 30° Vorheizen mit Klimaentfeuchtung an.
Wenn ich einsteige ist es schön warm und auf der Strecke muß ich dann bisher nicht nacheizen. Wird dann im Winter notwendig werden.
Dieser Komport ist mit einem normalen Verbrenner ohne Standheizung nicht zu vergleichen.

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