Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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[Thema Schnarchladestationen in Wohngebieten]
Karlsson hat geschrieben:Zu ineffektive Nutzung. Schnellader an den großen Verkehrsadern halte ich für zielführender, um den Defiziten des E-Autos zu begegnen.
Das ist auch wichtig, aber damit erreichst Du eben nur eine Verbesserung für die Leute, die zu Hause oder am Arbeitsplatz eh schon laden können für den täglichen Pendelverkehr und denen es ausschließlich an Langstreckentauglichkeit fehlt. Das halte ich aber nicht für den Knackpunkt, wenn die Leute nicht mal für ihre täglichen Pendel- und anderen Kurzstrecken laden können (was ja den Hauptteil der PKW-Fahrten ausmacht).
Du meinst das Geld wird in jedem Fall für Elektromobilität ausgegeben? Das glaube ich nicht.
Wofür wird das Geld, das im Bundeshaushalt genau dafür eingeplant ist, denn sonst ausgegeben?
[Thema PHEV]
Weil diese Autos schon ein Schritt in die richtige Richtung sind, mit ihren geringeren Einschränkungen für eine breitere Gruppe taugen, sie allerdings noch deutlich teurer sind, so dass sie sich zur Zeit noch nicht am Markt durchsetzen.
IMO sind sie ein Schritt genau in die falsche Richtung. Der meiner Meinung nach richtige Weg wäre, erst mal die ganzen Kurzstrecken-PKW sukzessive durch E-Autos zu ersetzen (und diesen Ersatz durch Maßnahmen zu fördern, die ihn für möglichst viele praktikabel machen). Damit würde man mehr gefahrene "Verbrennerkilometer" durch elektrisch gefahrene ersetzen. Die Entwicklung von E-PKW mit größerer Reichweite läuft doch zugleich weiter. In ein paar Jahren wird kaum noch jemand einen PHEV brauchen, um elektrisch zu fahren. So aber werden viele einen haben.
Schon deutlich eher. Mit 43kW Ladern entlang der Autobahn sind auch relativ schnelle 300km mit dem Zoe drin.
Für "Otto Normalbürger am Steuer" und ohne "viel zu sehr planen"zu müssen, wie Du es dann für die von mir erwähnten kommenden Fahrzeuge mit 5-600 km Reichweite bemängelst?
Man kann einfach nicht allen Wünschen mit Steuermitteln gerecht werden.
Hab' ich auch nicht behauptet. Wie gesagt, mir persönlich gehen kleine Ladestellen in Wohngebieten sonstwo vorbei, ich habe meinen Carport mit Stromanschluss auf dem Grundstück. Ich äußere diesen Wunsch nur, weil ich es für die bessere Möglichkeit halte, die E-Mobilität zu fördern. Und das ist ja das erklärte Ziel.
Mann muss nicht 8h um die Ecke laden, 1h im 10km Umkreis geht auch.
Ein Berufspendler soll alle 3 Tage 10 km fahren und eine Stunde Ladeweile vergeuden, womöglich noch in der falschen Richtung, weil der nächste Schnelllader nicht am Weg zum Arbeitsplatz steht? Was dann wieder Reichweite und nochmal Zeit frisst, so dass man das vielleicht sogar jeden 2. Tag machen muss? Das kannst Du niemandem plausibel machen.
Meine Anforderung ist, dass bei zwei Fahrzeugen eins einen ordentlichen Kofferraum und die Möglichkeit eine AHK zu montieren haben soll und außerdem für Strecken von 500km aufwärts in vertretbarer Zeit geeignet ist.
Hier dito.
Im Alltag fahren wir jeden Kilometer, der geht, elektrisch. Das sind ungefähr 75% übers Jahr. Die restlichen 25% kommen zur Hälfte zustande weil beide Autos gleichzeitig genutzt werden und zur anderen Hälfte durch Langstrecken (die wir zum Teil auch elektrisch fahren, wenn die Zeit da ist).
Das würden wir hier nur mit 3 Autos hinbekommen, von denen dann aber einer ein Verbrenner wäre (dann aber eher sogar 90-95% elektrisch). Drei Wagen zu finanzieren ist aber nicht wirtschaftlich darstellbar und auch ökologisch unsinnig. Daher fahren wir den Verbrenner noch "auf" in der Hoffnung, dass der dann fällige Ersatz elektrisch sein kann.
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
Hyundai ioniq 5 RWD LR seit 11/21
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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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flieger_flo hat geschrieben:Es wird hier aber immer gefordert, man _muss_ Schnellader aufstellen, dass die Leute auch Langstrecken fahren können. Sicher, das sollte man. Aber in erster Linie fährt man nie über 80km am Tag, zumingest das Groß der Deutschen. Wo müssen die also Laden? An der Destination.
Wenn Du "Arbeitsplatz" und "zu Hause" als Destinationen auffasst, stimmt das. Dort hält man sich aber meist länger auf, so dass Ladestellen geringer Leistung genügen. Von denen man daher viele aufstellen kann, da Einzelkosten und Anschlusskosten gering sind. Also: zahlenmäßig großer Effekt mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand.

Natürlich ist das nicht alles und neben den von Dir bereits genannten Schnellladestationen (die fraglos auch benötigt werden) braucht man ebenso auch "mittelschnelle" Ladestationen, z.B. im Stadtrandbereich (oder natürlich genau da), wie Du es für Regensburg beschreibst. Und natürlich müssen auch die noch deutlich mehr werden, wenn sich E-Autos mehr verbreiten. Alles keine Frage. Auch wenn man sich nur kurz in einem Ort aufhält kann es oft nötig sein, so viel nachzuladen, dass es wenigstens bis zur nächsten Schnellladestation reicht.
Man muss aber auch bedenken, dass der Großteil der Autobesitzer in Deutschland eben nicht Laternenparker sind, auch wenn es das unsere Wahrnehmung vorgaukelt. Sondern eben entweder einen Stellplatz haben (eine Minderheit) oder eine eigene Garage. Es sollte also kein Problem sein über diese Mehrheit die entsprechenden Margen zu erreichen. Bitte lasst die Laternenparkerdiskussion, das führt zu nichts.
Meines Wissens leben knapp 50% der Menschen in Deutschland in städtischen Umgebungen, von denen dürfte der geringere Teil über einen mit Strom versorgten (oder problemlos versorgbaren) Stellplatz (Garagen, Carports usw. subsumiere ich hier mal mit unter dem Begriff) verfügen.

Entsprechend leben gut 50% der Menschen in Deutschland in ländlichen / kleinstädtischen Umgebungen - von diesen dürfte der geringere Teil über keinen entsprechenden Stellplatz verfügen.

Die jeweiligen Anteile dürften sich ähneln. Über den Daumen gepeilt dürfte somit derzeit ca. die Hälfte der deutschen Autofahrer nicht über die Möglichkeit verfügen, ein E-Auto zu Hause oder wohnungsnah zu laden.

Grob etwa die Hälfte ist aber nun nicht gerade ein kleiner Teil. Ich würde sogar schätzen, dass es mehr als die Hälfte sind, denn selbst in Kleinstädten und Dörfern gibt es Reihenhaussiedlungen, Mehrfamilienhäuser usw. ohne eigene Garage oder stromversorgte Stellplätze.
Gruß
Werner
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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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Alex1 hat geschrieben:"Dafür" und "weil" sind definitiv als Kausalzusammenhang zu sehen.
Nope, das "dafür" ist hier gleichbedeutend mit "gleichzeitig" zu verstehen. Du willst mir aber eine Deutung als "deswegen" unterjubeln. Vielleicht hab ich es nicht gut formuliert, aber nach zweifacher Erläuterung sollte jetzt ja auch für Dich kein Zweifel mehr bestehen.
Alex1 hat geschrieben:
campr hat geschrieben:
Jetzt hört doch mit dem Kindergarten auf! Ich will auch, dass mit meinen Steuern nicht das Hobby manches Reichen finanziert wird.
Was meinst Du damit? Die eMobilität als Hobby von Reichen?
So würde ich es nicht bezeichnen, aber ein Funke Wahrheit ist auch schon dran. Wer Geld für solche Autos hat, kann nicht ganz mittellos sein.
Nichtsdestotrotz geht es ja um die Zukunft der Mobilität und da kann man nicht erwarten, dass das im Proletariat (das sich vielleicht auch überhaupt kein Auto leisten kann) beginnt.
iOnier hat geschrieben:Das ist auch wichtig, aber damit erreichst Du eben nur eine Verbesserung für die Leute, die zu Hause oder am Arbeitsplatz eh schon laden können für den täglichen Pendelverkehr und denen es ausschließlich an Langstreckentauglichkeit fehlt. Das halte ich aber nicht für den Knackpunkt, wenn die Leute nicht mal für ihre täglichen Pendel- und anderen Kurzstrecken laden können (was ja den Hauptteil der PKW-Fahrten ausmacht)
Ja, das Argument verstehe ich schon. Ich halte das aber für mit Steuermitteln nicht lösbar.
Ich wohne ja in einer Mietwohnung in der Großstadt und hab glücklicherweise das Privileg eines eigenen Parkplatzes vorm Kellerfenster.
Wie müsste ich mir jetzt die Säulen um die Ecke vorstellen? Hier ist Parkplatzmangel. Wenn unser zweites Auto hier nach 20h ankommt, muss da erst gesucht werden. Das kann auch mal 300m in die eine oder andere Richtung sein.
Wenn jetzt in der Straße ums Eck eine Ladesäule augestellt wird - die ist garantiert abends mit einem Verbrenner belegt. Einen extra Parkplatz dafür? Nicht durchsetzbar, wo es eh schon viel zu wenige für die Verbrenner gibt.
Und wenn nicht - wer garantiert mir denn, dass die frei ist, wenn ich sie brauche? Vielleicht haben 3 andere im Viertel auch schon ein E-Auto. Müssen wir uns dann absprechen?
Damit es Sinn, macht, muss die Säule verlässlich sein, sonst kaufe ich mir doch so ein Auto nicht. Das halte ich hier mit vertretbaren Mitteln nicht für finanzierbar für Säulen, die ganze Nächte belegt werden.

Sehr gut könnte ich mir beim Supermarkt 300m weiter aber einen 100kW DC /43kW AC Lader mit 6 Ladeplätzen und Zeittarif und idealerweise Reservierungsmöglichkeit vorstellen.
Wo 41kWh Akkus jetzt in der Mitte der Gesellschaft ankommen, müssten da viele nur 1x die Woche für 20-30 Minuten dran und könnten das mit dem Einkauf verbinden.
So mache ich das jetzt ja schon bei anderen Supermärkten mit 22kW.
iOnier hat geschrieben: Wofür wird das Geld, das im Bundeshaushalt genau dafür eingeplant ist, denn sonst ausgegeben?
Da finden sich viele Verwendungsmöglichkeiten. Geld fehlt grundsätzlich immer.
iOnier hat geschrieben:IMO sind sie ein Schritt genau in die falsche Richtung. Der meiner Meinung nach richtige Weg wäre, erst mal die ganzen Kurzstrecken-PKW sukzessive durch E-Autos zu ersetzen
Die Kurzstrecken können genauso gut auch rein elektrisch mit PHEV gependelt werden und das Auto wird dann als Erstwagen oder als alleiniges Fahrzeug angeschafft. Ein rein elektrisch wollen viele da wegen der Einschränkungen nicht.
So geht es mir ja auch, bzw der 41kWh Zoe würde mir reichweitentechnisch als Erstwagen vielleicht sogar schon (mit viel gutem Willen) genügen, er ist mir aber als Erstwagen zu klein.
Ein Outlander PHEV würde bei mir im Alltag rein elektrisch fahren, Langstrecken kann er auch und Platz hat er auch. SUV und Allrad wären für mich zwar völlig überflüssig, aber es gibt halt kein billigeres Auto, dass das sonst noch erfüllt.

Die Alternative zum PHEV wäre beim Erstwageb für mich zur Zeit ein Verbrenner.
iOnier hat geschrieben:Für "Otto Normalbürger am Steuer" und ohne "viel zu sehr planen"zu müssen, wie Du es dann für die von mir erwähnten kommenden Fahrzeuge mit 5-600 km Reichweite bemängelst?
Der Ottonormalbürger kann jetzt 41kWh netto im Zoe ordern und damit geht schon sehr viel wenn alle 50km direkt an der Autobahn zuverlässige Schnelllademöglichkeiten wären.
Damit muss man dann auch nicht mehr mit 96km/h schleichen, sondern fährt 200km entfernte Ziele mit 120km/h an. Das trauen sich viele aber auch nicht, wenn dazwischen keine Schnelllader kommen und dann irgendwann auch der Point of no return kommt, wo man zum Ziel durchhalten muss, weil man es zurück nach Hause nicht mehr schaffen würde.
iOnier hat geschrieben: Ein Berufspendler soll alle 3 Tage 10 km fahren und eine Stunde Ladeweile vergeuden, womöglich noch in der falschen Richtung, weil der nächste Schnelllader nicht am Weg zum Arbeitsplatz steht?
Ich habs ein Dreiviertel Jahr fast nur so gemacht und immer hier und da geladen. War derweil spazieren, was einkaufen oder hab gelesen. Es funktioniert. Ich war selbst verblüfft, wie gut. Meine Vorstellungen als Dieselfahrer zuvor haben sich im wesentlichen bewahrheitet, die E-Mobilität hatte kaum Überraschungen für mich parat. Aber dass man mit der öffentlichen Infrastruktur allein doch schon recht gut auskommen kann, hätte ich nicht gedacht.
Mit zukünftig 40-60kWh Akkus würde ich das recht entspannt sehen.
iOnier hat geschrieben: Daher fahren wir den Verbrenner noch "auf" in der Hoffnung, dass der dann fällige Ersatz elektrisch sein kann.
Ähnlich hier - unser Verbrenner wird uns in absehbarer Zeit zu klein werden und ich sehe leider noch keinen elektrischen Ersatz. Ein bisschen Hoffnung hab ich noch, dass der Outlander gebraucht billiger wird. Der geht heute neu inkl. Förderung bei 31,5 los und die billigsten Gebrauchten (<50tkm) beginnen bei 29k€ => passt nicht.
Wenn es in einem Jahr Gebrauchte für 20 gibt, könnte ich schwach werden.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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Karlsson hat geschrieben:Ja, das Argument verstehe ich schon. Ich halte das aber für mit Steuermitteln nicht lösbar.
Hm. Wenn man ein paar Millionen Förderungsgelder für unsinnige Renommier-"Forschungsprojekte" deutscher Autobauer stattdessen in kleine fein verteilte vor-Ort-Ladeinfrastruktur stecken würde wäre IMO viel zu erreichen.
Wie müsste ich mir jetzt die Säulen um die Ecke vorstellen?
"Säulen" klingt so nach "groß". Viele kleine "Pfosten" am Straßenrand mit je 2 Typ2-Anschlüsssen. Authentifizierung mit RFID. Jeder Anwohner (um die geht es ja) bekommt auf Anforderung unbürokratisch eine Ladekarte (und für Besucher könnte man das System auch noch an einen Roamingpartner anbinden).
Mit den vielen Millionen € an Fördergeldern, die IMO falsch (bzw.) ver(sch)wendet werden müsste sich eine solche Infrastruktur schrittweise errichten lassen.
Hier ist Parkplatzmangel. Wenn unser zweites Auto hier nach 20h ankommt, muss da erst gesucht werden. Das kann auch mal 300m in die eine oder andere Richtung sein.
Deswegen muss man ja such viele kleine Ladepunkte errichten.
Sehr gut könnte ich mir beim Supermarkt 300m weiter aber einen 100kW DC /43kW AC Lader mit 6 Ladeplätzen und Zeittarif und idealerweise Reservierungsmöglichkeit vorstellen.
Kann für den Übergang eine Alternative sein. Mittelfristig brauchen wir aber verteilte Ladepunkte mit kleiner Ladeleistung. Das macht kleine (und billige, siehe Drillinge) elektrische Pendlerfahrzeuge für eine große Menge Menschen nutzbar. Für das an Treibstoff- und Wartungskosten gesparte Geld kann man dann ja gelegentlich einen Verbrenenr mieten. Wenn man nicht eh mit Bahn oder Flugzeug in den Urlaub reist.
Wo 41kWh Akkus jetzt in der Mitte der Gesellschaft ankommen, müssten da viele nur 1x die Woche für 20-30 Minuten dran und könnten das mit dem Einkauf verbinden.
Wie viele solcher Ladestelen sollen die Supermarktketten denn aufstellen? Wenn E-Mobilität wirklich in die "Breite" geht kriegst Du da glaube ich ein Problem.
So mache ich das jetzt ja schon bei anderen Supermärkten mit 22kW.
Ja, jetzt, solange da noch kaum mal jemand anders dran will.
iOnier hat geschrieben:Wofür wird das Geld, das im Bundeshaushalt genau dafür eingeplant ist, denn sonst ausgegeben?
Da finden sich viele Verwendungsmöglichkeiten. Geld fehlt grundsätzlich immer.
Dafür müsste das aber erst mal umgewidmet werden - das sehe ich derzeit nicht.
Die Kurzstrecken können genauso gut auch rein elektrisch mit PHEV gependelt werden und das Auto wird dann als Erstwagen oder als alleiniges Fahrzeug angeschafft. Ein rein elektrisch wollen viele da wegen der Einschränkungen nicht.
Meine Ansicht dazu: "Brückentechnologien" sind fast immer der falsche Weg. Sie sollen dazu dienen, einen Übergang zu erleichtern, was erreicht wird ist aber meist die Verlängerung des status quo. Wenn Du den Kunden damit zufriedenstellen kannst, ein paar km elektrisch zu fahren und dann den Verbrenner zu nutzen, wo soll dann der Entwicklungsdruck für bessere, leichtere Akkus mit mehr Reichweite für reine BEV herkommen? Daher sollten meiner Meinung nach PHEV gar nicht gefördert werden. Sondern die Förderung müsste so gestaltet werden, dass die schon verfügbaren Serien-BEV sich besser verkaufen. Dann wird daran nämlich weiterentwickelt. Und die Preise fallen dank geringerer Stückzahlen auch.
Der Ottonormalbürger kann jetzt 41kWh netto im Zoe ordern und damit geht schon sehr viel wenn alle 50km direkt an der Autobahn zuverlässige Schnelllademöglichkeiten wären.
Sind es aber nicht, und das Problem mit der Lademöglichkeit zu Hause bleibt auch. Letzteres ist für die meisten im Alltag aber schwerer wiegend.
iOnier hat geschrieben:Ein Berufspendler soll alle 3 Tage 10 km fahren und eine Stunde Ladeweile vergeuden, womöglich noch in der falschen Richtung, weil der nächste Schnelllader nicht am Weg zum Arbeitsplatz steht?
Ich habs ein Dreiviertel Jahr fast nur so gemacht und immer hier und da geladen. War derweil spazieren, was einkaufen oder hab gelesen. Es funktioniert. Ich war selbst verblüfft, wie gut. Meine Vorstellungen als Dieselfahrer zuvor haben sich im wesentlichen bewahrheitet, die E-Mobilität hatte kaum Überraschungen für mich parat. Aber dass man mit der öffentlichen Infrastruktur allein doch schon recht gut auskommen kann, hätte ich nicht gedacht.
Deine Leidensfähigkeit in allen Ehren, aber das kannst Du Otto Normalverbraucher nicht schmackhaft machen.
Gruß
Werner
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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

campr
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Alex1 hat geschrieben:
campr hat geschrieben:Jetzt hört doch mit dem Kindergarten auf! Ich will auch, dass mit meinen Steuern nicht das Hobby manches Reichen finanziert wird.
Was meinst Du damit? Die eMobilität als Hobby von Reichen?
Das Problem ist doch bekannt: wie bspw. auch vor kurzem wieder zu lesen/sehen war, sind die Preise durch die E-Auto-Prämie oft nicht gesunken. Sie dient einzig und allein dazu, dass die Konzerne weniger Rabatt einräumen und somit mehr Gewinn erwirtschaften, also die Rendite der Aktienbesitzer zu erhöhen. Das sind im allgemeinen nicht die, die 40 h/Woche Haare schneiden oder Ziegel aufeinander stapeln.

Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

Zoeteaser
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Karlsson hat geschrieben:
Jarod hat geschrieben: Viele die ich kenne, bezahlen nicht mal für ihren Erstwagen mehr als 15K, der zweite muss dann deutlich unter 10.000 sein. Eher so 8K abwärts.
Im E-Bereich sehe ich da momentan noch nichts wirkliches um in dieser Liga mitzumischen.
Das wäre auch so meine Größenordnung. Weil ich unbedingt elektrisch fahren wollte, hab ich dann für 12.500 + Akkumiete den Zoe gekauft.
Vom Bedarf her wäre es sonst was in der Art Corsa für 8 Scheine ohne Akkumiete geworden.
Für noch weniger wirds zur Zeit noch eng, stimmt.

Hallo Karlson,

So sehe ich das auch. Eine neue Zoé mit 41 kW-Akku für schlanke 25.000 Euro plus 700 Euro Überführungskosten plus Akkumiete von 119 Euro monatlich (7.140 Euro für 5 Jahre) macht eine Anschaffung für Viele nicht mehr finanzierbar. Ich möchte mir das Fahrzeug als Erstauto kaufen, ich fahre ca. 22.000 bis 25.000 km im Jahr.

Das ist einfach noch zu teuer, aber vielleicht mache ich es doch, schon aus purer "Unvernunft"

Erst, wenn man für ein Fahrzeug der "Zoé-Klasse" bei 15.000 Euro mit Akku liegt, wird die Sache für den Otto-Normalverbraucher interessant. Kombis oder Minivans als Familienfahrzeuge - wohlgemerkt mit dreiphasiger Ladetechnik zu bezahlbaren Preisen - fehlen derzeit ganz. Die Hersteller pennen oder wollen nicht wirklich.
Schade, dass wieder jede Menge Chancen vertan werden, bestehende Fahrzeuge weiter zu entwickeln - und nicht nur die Akkukapazität zu erhöhen - das Ganze zu immer höheren Preisen. So eine dämliche geteilte Rückbank wie im Clio, das sollte doch auch bei der Zoé drin sein serienmäßig. Ebenso anständiges Licht und eine bessere Geräuschdämmung. Insgesamt darf man zu dem Premiumpreis ne Verarbeitung erwarten, die deutlich besser ist.

Beste Grüße

Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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Zoeteaser hat geschrieben:Eine neue Zoé mit 41 kW-Akku für schlanke 25.000 Euro plus 700 Euro Überführungskosten plus Akkumiete von 119 Euro monatlich (7.140 Euro für 5 Jahre) macht eine Anschaffung für Viele nicht mehr finanzierbar.
Im Gegensatz dazu ist es für unheimlich viele aber auch finanzierbar, die derzeit Kleinwagen oder SUVs oberhalb der 40.000 EUR kaufen. Schau doch mal was in den Städten so rumfährt, das sind nicht nur Dacia...
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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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iOnier hat geschrieben: Meine Ansicht dazu: "Brückentechnologien" sind fast immer der falsche Weg. Sie sollen dazu dienen, einen Übergang zu erleichtern, was erreicht wird ist aber meist die Verlängerung des status quo. Wenn Du den Kunden damit zufriedenstellen kannst, ein paar km elektrisch zu fahren und dann den Verbrenner zu nutzen, wo soll dann der Entwicklungsdruck für bessere, leichtere Akkus mit mehr Reichweite für reine BEV herkommen? Daher sollten meiner Meinung nach PHEV gar nicht gefördert werden. Sondern die Förderung müsste so gestaltet werden, dass die schon verfügbaren Serien-BEV sich besser verkaufen. Dann wird daran nämlich weiterentwickelt. Und die Preise fallen dank geringerer Stückzahlen auch.
Würde ich differenzierter sehen. Die heutigen PHEV sollten in der Tat nicht gefördert werden. Dieses Deckmäntelchen von 20 bis 30 km E-Reichweite ist ein Witz! Dazu im Regelfall sündhaft teuer und meist riesige Spritschlucker.

Was aber wirklich gefördert, und auch gebaut werden sollte, sind serielle Hybride. Ein kleiner immer im optimalen Drehzahlbereich laufender Motor mit Generator und ein Akkupack, das reale Reichweiten unter schlechten Wetterbedingungen von rund 200 km zu lässt. Damit könnten alle Nörgler der E-Mobilität leben. Man kann über 95% aller Fahrten elektrisch erledigen und schaltet beim Rest den Motor zu.

Bei aller Euphorie auch über große Akkus, die Haupturlaubszeiten mit den Verkehrsströmen Richtung Süden können wir nicht mit der heutigen Ladetechnik abdecken. Schon beim simplen Tanken stehen die Fahrzeuge teilweise bis auf die Autobahn zurück. Was wird dass erst bei E-Fahrzeugen?

Selbst wenn es zukünftig machbar wird den Akku in 15 Minuten aufzuladen. Realistisch wird das in Summe unter 20 bis 30 Minuten kaum zu erledigen sein. Macht mit viel Glück pro Stunde /Ladepunkt 2 1/2 bis 3 Fahrzeuge aus.

Juergen
i3 REX 120 Ah - einziger i3 mit vernünftiger Reichweite und ohne Ladestress

Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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JuergenII hat geschrieben:
Bei aller Euphorie auch über große Akkus, die Haupturlaubszeiten mit den Verkehrsströmen Richtung Süden können wir nicht mit der heutigen Ladetechnik abdecken. Schon beim simplen Tanken stehen die Fahrzeuge teilweise bis auf die Autobahn zurück. Was wird dass erst bei E-Fahrzeugen?
Das Problem der Urlaubszeit ist dann unvermeidlich wenn es die gleichen Ursachen hat wie heute: Der Sprit Preis ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Dann stehen kurz vor der Grenze nach Italien alle und wollen voll tanken. Aber nicht weil die genau jetzt und hier tanken müssen, sondern weil man denkt sich etwas zu ersparen. Wenn dann in einem Land das Elektrisch Tanken sehr teuer ist, wird es dieses Problem geben. Ansonsten werden alle nach ihrer Reichweite schön aufgeteilt über die Urlaubsstrecke tanken wollen.

Viel wird diskutiert, über Diesel Verbote, Förderung der Elektromobilität, E-Kennzeichen für Hybride... Ich möchte Euch jetzt und hier meine Idee des Dieselverbotes darlegen, als möglicher Ansatz für den Umstieg auf die Elektromobilität:

Es ist klar, dass ein sofortiges Verbot eines Verbrennungsmotors, egal mit welchem Sprit sowohl die Fahrzeugindustrie als auch den Verbraucher massiv schädigen würde, aber aus Umweltsicht gibt es keine andere Antwort als ein sofortiges Verbot. Daher mein Kompromiss, nennen wir es das "Verbrennerfenster":

1.) Alle 2-Taktmotoren bis hin zu kleiner 125ccm werden sofort (innerhalb von wenigen Jahren) verboten. Die Elektroversion ist heute schon besser und billiger. Die Städte und Gemeinden können sich an Hand von noch wenigen Fahrzeugen an die Laternenparker mit Steckdose gewöhnen, die Infrastruktur anpassen. Unsere Jugend wird an die Elektromobilität gewöhnt.
2.) Alle Verbrennungsmotoren mit mehr als 90PS werden verboten. Wer in 2,5 Sekunden auf 100km/h beschleunigen muss kann sich einen Tesla kaufen oder ein Verbrennerfahrzeug mit 90PS und Elektrischer Unterstützung. Diese Bevölkerungsgruppe kann sich das leisten! Auch die SUV sind so ein Kandidat.

Nur mehr kleine, aber gut gereinigte Fahrzeuge dürfen reine Verbrenner sein, und alle die sich durch billige Immobilienpreise in die Pampa ziehen haben lassen und nun unbedingt ein Auto brauchen um überhaupt arbeitsfähig zu sein, können noch ein billiges Verbrennerfahrzeug kaufen. Auch die Familie mit dem keleinem Einkommen kann sich den Kombi um 15.000€ zulegen. 90PS, nicht mehr.

Und dann kann man das Fenster immer kleiner machen, keine 125cc mehr, nur mehr 75PS.... Und die Elektromobilität ist spätestens in 10 Jahren besser und billiger, und niemand wird bemerken, wenn 2030 das Fenster schließt.

Was denkt Ihr?
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Aktuell: 149.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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Ich halte das für sehr vernünftig. Ich sehe allerdings einen Run auf PS-starke Youngtimer, die werden ja nicht einfach verschwinden.
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