Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima?

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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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roberto hat geschrieben:Dass Elektroautos in jedem Fall eine bessere Umweltbilanz haben als Verbrenner ist ja mittlerweile trotz vieler Zweifel und Falschmeldungen bewiesen. Doch es spielt natürlich eine wesentliche Rolle, woher der Strom kommt.
In Österreich denken ja viele, dass wir ohnehin einen sehr ökologischen Strommix haben, trotzdem haben auch hier einige Konzerne ihre Finger im Spiel, die z.B. Atom- und Kohlekraftwerke im Ausland betreiben, weshalb es sicher nicht egal ist woher wir unseren Strom beziehen und wen wir dadurch unterstützen! Hier ein link mit einer interessanten Darstellung des österreichischen Strommarktes: https://www.global2000.at/der-strom-fil ... 6sterreich
Stimme dir zu!

Link verschweigt jedoch, dass von den importierten 26.712GWh wieder 17.437GWh exportiert wurden.
Daher hatten wir in Österreich auch 2014 wieder einen Ökostromanteil von ca. 70%
(Anteil des in Österreich produzierten Stroms aus erneuerbaren Energien, am gesamten Endstromverbrauch) ;)

Habe zum Thema "Echte Ökostromanbieter in Österreich" auch schon folgendes geschrieben:
http://www.goingelectric.de/forum/priva ... ml#p303162
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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

roberto
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JoDa hat geschrieben:Stimme dir zu!

Link verschweigt jedoch, dass von den importierten 26.712GWh wieder 17.437GWh exportiert wurden.
Daher hatten wir in Österreich auch 2014 wieder einen Ökostromanteil von ca. 70%
(Anteil des in Österreich produzierten Stroms aus erneuerbaren Energien, am gesamten Endstromverbrauch) ;)

Habe zum Thema "Echte Ökostromanbieter in Österreich" auch schon folgendes geschrieben:
http://www.goingelectric.de/forum/priva ... ml#p303162
sorry, den post habe ich tatsächlich nicht gelesen, ich hätte ihn aber auch nicht in diesem fred vermutet...

Du scheinst Dich mit diesem Thema ja sehr intensiv und kritisch auseinanderzusetzen, das freut mich wirklich!

Und ich freue mich auch über die doch noch so rege Beteiligung an diesem Thema!
Wahrscheinlich bin ich manchmal einfach zu ungeduldig :oops:

Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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Herr Fröhlich hat geschrieben:UND mal wieder wird nicht eingerechnet was es an Emissionen und Strom spart, wenn Raffinerien weniger Treibstoffe herstellen müssen.
Schließlich ist der Energeiverbrauch dieser Raffinerien RIESIG. Und zwar nicht nur die vielen bunten Lämpchen, auch die
eigentlichen Herstellungsprozesse verbrauchen Energie in großen Mengen.
Nach einer britischen Studien verbrauchen die beiden größten britischen Raffinerien soviel Strom im Jahr wie die Städte
Leicester & Coventry. Davon könnten 20 Millionen eCars 20 Billionen km fahren.

Studie zur Umweltbelastung durch Raffinerien:

Umweltauswirkungen
Emissionen in die Luft

Die relevantesten Emissionen in die Luft sind Staub, SO2, NOx und Kohlenwasserstoffe. Emissionsfaktoren, bezogen auf den Rohöldurchsatz (ohne Kraftwerk und Petrochemie), sind in einer Vorstudie zu den besten verfügbaren Techniken in der Raffinerieindustrie zu finden.

Die Emissionen an Schwefeldioxid stammen aus Feuerungsanlagen, FCC und Clausanlagen. Stickoxide entstammen im Wesentlichen den Feuerungsanlagen. Staub wird hauptsächlich aus FCC-Anlagen und Kalzinierungen emittiert. Die wesentlichen Emissionen an Kohlenwasserstoffen (VOC) fallen im Prozessfeld und im Tanklager an.

Anfall und Beschaffenheit von Abwasser aus der Erdölverarbeitung hängen von der Raffineriegröße, von der Art der Rohölverarbeitung und von den eingesetzten Rohölqualitäten sowie auch vom Alter einer Raffinerie ab. Prozesskondensate aus Strippern oder Dampfstrahlern fallen in der Destillation (atmosphärisch und Vakuum), beim Cracken und Coking, bei der hydrierenden Entschwefelung und bei der Bitumenherstellung an. Sie enthalten Kohlenwasserstoffe, Schwefelwasserstoff, Mercaptane, Phenole, Thiophenole, Ammoniumverbindungen, Cyanide, Naphtensäuren und Thiosulfate.

Direkte Kühlwässer (Abschreck- oder Quenchwässer) fallen bei der Gas- und Flüssigproduktkühlung nach thermischen Crackverfahren an. Sie enthalten Kohlenwasserstoffe, Phenole, Schwefelverbindungen und Thiosulfate. Wasch- und Sperrwässer fallen bei der Rohölentsalzung, bei den physikalischen Trennverfahren, bei der chemischen Raffination und in den Fackelanlagen an. Sie enthalten Kohlenwasserstoffe, Schwefelwasserstoff, Alkanolamine und andere Extraktionsmittel, Mercaptane, Ammoniumverbindungen sowie Säuren und Laugen.

Allen genannten Abwässern gemeinsam sind eine erhöhte Temperatur, der vom Neutralbereich abweichende pH-Wert, die Feststoffbelastung und eine signifikante Toxizität gegenüber Wasserorganismen.

Schwermetalle in den Abwässern der Erdölverarbeitung stammen aus den Begleitstoffen des Rohöles (vor allem Nickel, Vanadium und Kupfer) sowie aus eingesetzten Säuren, Laugen oder Waschflüssigkeiten (Blei, Kupfer). Quecksilber kann als Begleitstoff von Erdgas auftreten. Eisen stammt vor allem aus der Anlagenkorrosion.

Die Cyanide entstehen bevorzugt in den Hochtemperatur-Raffinerieprozessen (insbesonders Cracken). Der gesamte gebundene Stickstoff erfasst sowohl die Stickstoffkomponenten des Rohöles, aber auch die über Arbeits- und Hilfsstoffe ins Abwasser eingetragenen Stickstoffverbindungen.

Organische Verbindungen des Abwassers werden summarisch über die Parameter CSB und BSB5 erfasst. Halogenierte organische Verbindungen (gemessen als AOX) können durch Reaktion von Salzen aus dem Rohöl mit organischen Verbindungen während der Verarbeitungsvorgänge, aber auch durch Einsatz derartiger Substanzen als Arbeits- oder Hilfsstoffe entstehen. Als Kohlenwasserstoffe treten Aliphaten, ein- und mehrkernige Aromaten wie auch Isoalkane im Abwasser auf. Phenole stammen vorwiegend aus thermischen und/oder katalytischen Crackprozessen.

Abfallmanagement
Typische Raffinerieabfälle sind Schlämme, verbrauchte Katalysatoren, Filterton und Asche aus der Verbrennung. Als weitere Abfallfraktionen fallen Reaktionsprodukte aus der Rauchgasentschwefelung, Flugasche, Grobasche, erschöpfte Aktivkohle, Filterstaub, anorganische Salze wie Ammoniumsulfat sowie Kalk aus der Wasservorbehandlung, ölkontaminierter Boden, Bitumen, Kehricht, verbrauchte Säuren und Laugen, Chemikalien u.v.m. an.

Die Entsorgung dieser Abfälle erfolgt durch thermische Behandlung, externe biologische Behandlung, Ablagerung auf dem Raffineriegelände und auf externen Deponien, chemische Immobilisierung, Neutralisierung und andere Methoden

Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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@Herr Fröhlich
Raffinerien belasten zweifelsohne stark die Umwelt.

Die 20 Millionen eCars welche mit dem Strom der drei größten Raffinerien Großbritanniens angetrieben werden können sind ein Rechenfehler. In Wahrheit sind es "nur" 2 Millionen.
Quelle der Falschmeldung: https://www.youtube.com/watch?v=BQpX-9OyEr4
Korrigierte Fassung: https://www.youtube.com/watch?v=o16EP4OnUl4
Wenn dus ganz genau wissen möchtest empfehle ich dir folgenden Link.
Renault ZOE Intens Q210 ab 9/2014, Fiat 500e 3+1 42kWh ab 2/2024
Phasen der Markteinführung des Elektroautos
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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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Danke für den Tipp!!

Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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Also ich nehme zur Bewertung der Klimafreundlichkeit von E-Mobilen gerne die Statements der bekannten Umweltorganisationen ;) :

* dt. Bundesregierung (Grafik Seite 2) http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten ... 015_bf.pdf

* Mercedes (Grafik Seite 33) https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... yA&cad=rja

War vielleicht in diesem Thread oder benachbart schonmal genannt, ich habe nicht alle Seiten durchgelesen.

Letztendlich kommt heraus dass E-Fahrzeuge bei Herstellung und Verbrauch über die Lebenszeit weniger CO2 emittieren wie Verbrenner nur durch den Verbrauch.

Und das bei aktuellem Strommix und nicht bei dem durchschnittlichen über die Nutzungsdauer.
Sehr schön auch die Berücksichtigung des Raffinerie-Stromverbrauchs in der Mercedes-Grafik.

Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

holobro
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Ich habe eine Verständnisfrage zu der hier häufig schon Zitierten Studie vom Umweltministerium.

http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten ... 015_bf.pdf


In Abbildung 2 liegt der Co2 Ausstoß pro Kilometer in den ersten beiden Jahren bei über 180g Co2
Der Durchschnitt liegt bei ca 150g auf 12 Jahre Nutzungsdauer
Das wäre ja extrem hoch und wäre auch viel höher als bei Verbrennern.
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... utschland/
Durchschnittliche CO2-Emissionen der 2015 neu zugelassenen Pkw in Deutschland 128,8g
Das würde bedeuten, dass EVs erst in Zukunft durch die Energiewende umweltfreundlich werden.

In Abbildung 1 sind EVs dagegen schon 2015 mit 23% deutlich umweltfreundlicher als Verbrenner.

Das widerspricht sich doch.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Energieaufwand der Produktion da mit eingerechnet wurde.
Müsste man dann in Abbildung 2 jedes Jahr ca. 80g abziehen, um den Co2 Ausstoß der bei der Produktion entstanden ist raus zu rechnen?

Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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Hast Du das echt nicht gelesen?

Die zitierten 128,8g CO2/km für die 2015'er Verbrenner sinddoch nur die Nettoemmission alleine des Auspuffs gemäß NEFZ-Norm, so ungefähr 4 l/100 km

- selbst das ist nur bei der (behördlich getürkten) Prüfstandmessung zu erreichen! (+30%)
- die Kraftstoffherstellungs-Vorkette fällt komplett unter den Tisch! (+20% und steigend)
- der Produktions- und Entsorgungsaufwand des Verbrenner-PKW (ca. 6 t CO2-äq bei Kompaktklasse) fällt komplett unter den Tisch!

Bei der Bewertung der (durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien von Jahr zu Jahr selbst für Bestandsfahrzeuge sinkende) CO2-Äquivalenten des Elektroauto hingegen ist laut dem Link der gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge, also einschließlich Produktion, Betrieb und Entsorgung aller Fahrzeugkomponenten (inkl. Batterie); mit eingerechnet.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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@holobro: Nimm 25g/km CO2 für die derzeitige Batterieherstellung an und 50g/km für den Strom bei aktuellen Strommix.
Macht 75g/km CO2, jährlich sinkend weil immer mehr EE im Netz.

Oder bezieh gleich wenn von der Wohnsituation her möglich vom Dach und den Rest von den 3-4 wirklichen Ökostromanbietern, dann fährst Du mit 25-30g/km.

Das sind Realwerte, nicht NEFZ-Wert-geschönte, wie von mweisEL gerade beschrieben.
Diesel Weg wird kein leichter sein ...
Zoé 40 an go-e, vorher Kia Soul EV - awattar (.de) variabler Strompreis "Hourly" - WP Geisha 5kWth
PV-Tankstelle 10kWp - Jedes 300Wp Panel ermöglicht 45.000km Fahrt - CO2-arm zu 2ct/km Energiekosten

Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

AndiH
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Herr Fröhlich hat geschrieben: Die Entsorgung dieser Abfälle erfolgt durch thermische Behandlung, externe biologische Behandlung, Ablagerung auf dem Raffineriegelände und auf externen Deponien, chemische Immobilisierung, Neutralisierung und andere Methoden
Das Verbrennen des Schweröls auf Schiffen zählt dann zur "thermischen Behandlung", oder?
Ein lustiger Punkt im Bezug auf Raffinerien ist auch das diese in Deutschland nahezu alle von der EEG Umlage befreit sind, deshalb gehe ich schon davon aus das nicht nur die Akku Herstellung ordentlich Strom benötigt sondern auch die Kraftstoffherstellung.

Gruß

Andi
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