Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

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Re: Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

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Karlsson hat geschrieben:Ja, da kommt dann die Schlagzeile 80 Millionen Tote durch Diesel, weil wir durch schlechte Luft alle 2 Wochen früher sterben.
Genau diese Interpretation kommt von den statistisch / epidemiologischen Laien, die nicht verstehen, was eine um 2 Wochen verkürzte durchschnittliche Lebenserwartung bedeutet: dass nämlich einzelne viele Jahre "zu früh" sterben während es andere (nämlich die, welche keine der durch das jeweilige Agens geförderten Erkrankungen bekommen) gar nicht betrifft.

Genau das ist der Punkt: hart ausgedrückt könnte man sagen, wir "ermorden" einzelne, namenlose Personen (sind ja nur Wert in der Statistik, wer jetzt wirklich im Einzelnen an den Abgasen zugrunde gegangen ist kann man nicht wissen) um die Mobilität der Gesellschaft zu gewährleisten (und das tun wir auch mit E-Autos, die können z.B. auch tödliche Unfälle verursachen).

Wir sollten es aber nicht schönreden mit der "durchschnittlichen Lebenserwartung", die sich ja "nur um 2 Wochen verkürzt".

Es wäre ja schön, wenn es für jeden Einzelnen 2 Wochen wären. Was sind schon 2 Wochen bei 70-80 Jahren.

Es ist aber nicht so. Es sind für (vergleichsweise wenige) Einzelne viele Jahre. Und für die meisten halt nichts.
Gruß
Werner
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Re: Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

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Wie auch immer man das sieht, es lässt sich jedenfalls nicht gleichsetzen mit Terroranschlägen, die 10.000 willkürlich ausgewählte, mitten im Leben stehende Opfer fordern.

Es betrifft auch insbesondere Menschen in Ballungsräumen, wo die Luft auch nicht nur durch die Verkehrsabgase schlecht ist. In ländlichen Gebieten wird der Einfluss durch den Verkehr auch oft vernachlässigbar sein, selbst bei 90% Dieselanteil.

Dazu finde ich es auch falsch, Mobilität als Luxus darzustellen, da sie oft einfach eine Notwendigkeit zum Erwerb ist. Für eine 4-köpfige Familie ist es eben kein Schnäppchen, in Stuttgart, Frankfurt, München.... zu wohnen. Bzw oft auch einfach schlichtweg nicht finanzierbar.

Langfristig wird der PKW Verkehr ja auch elektrisch werden, aber wer auch nur halbwegs von 12 bis Mittag denken kann, sollte auch begreifen, dass sich 40 Millionen Bestandsfahrzeuge nicht über Nacht austauschen lassen. Und selbst wenn ab Morgen nur noch e-Autos verkauft würden, würde es noch etliche Jahre dauern bis die Verbrenner von den Straßen runter sind.
Aber auch davon kann ja keine Rede sein.
Wenn es richtig gut läuft, kommen E-Autos von <1% 2017 auf 10% in 2020 und 80% in 2030.
Dann könnte der Verbrenneranteil ab Ende der 2020er Jahre langsam abnehmen und in 2040 sind es nur noch sehr wenige.

In den Städten könnte es auch noch schneller gehen. Fahrverbote für Verbrenner würden ja eher akzeptiert werden wenn es nur >10 Jahre alte Fahrzeuge betrifft und es auch wirklich kaufbare und bezahlbare Alternativen gibt.
Also wenn 2030 dann nach Stuttgart nur noch EU7 Diesel dürfen, dann würde die Luft dort auch sicher deutlich besser sein.
Der Feinstaub durch Holzverbrennung in der Kessellage bleibt aber auch weiterhin.

Oder hält es einer für realistisch, die sommerlichen Holzkohle Grillrituale zu verbieten?
Gerade keine Lust auf GE.
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Re: Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

Toumal
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Wer meint, dass nur eine Minderheit gravierende Folgen erlebt, soll doch mal mit Aerzten ueber das Thema reden. Mit den gleichen Taktiken wurde wurde jahrzehntelang das Zigarettenrauchen verharmlost.

Re: Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

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Filterblase. Zu den Ärzten kommen halt die Kranken.
Ich wohne auch in der Großstadt und bin Belastungen ausgesetzt. Beschwerden hab ich keine.
Bessere Luft würde mich natürlich trotzdem freuen und das kommt ja auch.

Aber wie gesagt, wer auch nur ein bisschen nachdenken kann, wird begreifen, dass das nicht morgen sein wird.
Gerade keine Lust auf GE.
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Re: Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

Toumal
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Es ist erst dann keine Filterblase mehr wenn du mit 55 zum Allergiker, Asthmatiker und Krebskranken wirst.

Aber das muss jeder selbst erleiden. Lernen durch Tränen.

Re: Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

Fronty
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Beschwerden hab ich keine.
Hmm...
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Re: Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

5412
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Also gerade COPD unter Erkrankungen, die durch Dieselabgase entstehen oder begünstigt werden zeigt eines hier sind keine Mediziner anwesend.
Diesen Beleg bzw. das Dieselabgase maßgeblich daran beteiligt sind gibt es nicht. Lest mal nach was alles in Frage kommt und wie fraglich das alles immer noch ist. Vor allem wie strittig die Positionen sind und wie kontrovers sie diskutiert werden.
Und da kommen Laienprediger wie Alex um die Ecke, die null Ahnung von diesen Zusammenhängen haben und nutzen sie dennoch für ihre Propaganda.
Fakt ist wir sind inzwischen viel zu vielen Substanzen und noch mal viel mehr möglichen und z.T. unbekannten Kombinationen und Wechselwirkungen ausgesetzt als das man eins für alles verantwortlich machen kann. Und wir werden damit leben müssen.
Im Vergleich zu vor 100, 1000 oder 10000 Jahren leben wir sogar verdammt gut. Keiner wird ernsthaft tauschen wollen.

Re: Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

5412
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Karlsson hat geschrieben:Filterblase. Zu den Ärzten kommen halt die Kranken.
Ich wohne auch in der Großstadt und bin Belastungen ausgesetzt. Beschwerden hab ich keine.
Bessere Luft würde mich natürlich trotzdem freuen und das kommt ja auch.

Aber wie gesagt, wer auch nur ein bisschen nachdenken kann, wird begreifen, dass das nicht morgen sein wird.
Ich auch nicht und je mehr Ärzte desto mehr Kranke.
Alle die meinen unsere Luft sei so schlecht sei ein Besuch in indischen oder chinesischen Metropolen angeraten. Dagegen sind unsere Großstädte die reinsten Luftkurorte. Und sie werden auch noch von Jahr zu besser.

Re: Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

Fronty
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Sorry, wer meint das ein Lagerfeuer, oder das abbrennen eines vertrocknetes Feldes etwas mit einem millionenfach eingesetztem Hochdruckverdichtetem und fast 2.000 bar betriebenen Verbrennungsmotor gemeinsam hat, den kann man kaum vom Ansatz her ernst nehmen. Vorallem wenn allseits bekannt ist, das die verbaute Abgassanlage max. 2x im Jahr ordnungsgemäß im Einsatz ist.
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Re: Auto-Lobby: Diesel-Verbot schadet Klimaschutz

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5412 hat geschrieben:Diesen Beleg bzw. das Dieselabgase maßgeblich daran beteiligt sind gibt es nicht.
Korrekt, allerdings ist ein Zusammenhang zwischen einer chronischen Exposition gegenüber Reizgasen (und Stickoxide zählen dazu; das zumindest dürfte unbestritten sein), chronischen Entzündungsprozessen und der Begünstigung der Entstehung einer COPD IMO zumindest plausibel. Und dass Stickoxide (wie auch andere Bestandteile von Verbrenner-Abgasen) "gesundheitsfördernd" seien wird wohl niemand behaupten wollen.

Edit: zumindest gibt es medizinische Fachbücher, hier ein Beispiel, in denen Stickoxide als möglicher Faktor für die Entstehung einer COPD genannt werden.

Vielleicht sollten wir also nicht zu sehr auf einer Beispielerkrankung herumreiten sondern das Grundproblem "Gesundheitsschädigung" an sich betrachten.
Fakt ist wir sind inzwischen viel zu vielen Substanzen und noch mal viel mehr möglichen und z.T. unbekannten Kombinationen und Wechselwirkungen ausgesetzt als das man eins für alles verantwortlich machen kann.
Auch völlig richtig; dennoch (vielmehr: gerade deswegen) sollte uns nichts daran hindern, so viel wie möglich davon zu eliminieren.
Und wir werden damit leben müssen.
Hände in den Schoß legen und nicht an Verbesserungen arbeiten?
Im Vergleich zu vor 100, 1000 oder 10000 Jahren leben wir sogar verdammt gut. Keiner wird ernsthaft tauschen wollen.
Wiederum Zustimmung (jedenfalls für uns hier in Mitteleuropa). Aber auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: es kann auch immer noch besser sein. Ist halt die Frage, welchen Aufwand man betreiben mag und kann, um eine bestimmte Verbesserung zu erreichen. Ist es gesamtgesellschaftlich (und hierhin sollte die Politik den Fokus legen) günstiger, auf Abgasreinigung im Fahrzeug zu setzen - bislang mit nur mäßigem Erfolg praktiziert - oder die Abgase gar nicht erst entstehen zu lassen (PV und andere EE) bzw. wo doch Abgase entstehen, sie a) abseits der menschlichen Siedlungen entstehen zu lassen und b) effektiver (weil großtechnisch) nachbehandeln zu können.

Kurve zum Topic (uff, gerade noch gekriegt ;-)): PV und andere "erneuerbare Energien" sind zudem CO2-neutral.
Zuletzt geändert von iOnier am Sa 29. Apr 2017, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Werner
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